Wahrscheinlich Einschläfern...wie steht man das durch?

  • Schon wieder ein Nachtrag:


    Miko war auch ein Hund, der sich mit weniger als wenig zufrieden gegeben hat. Und er hat nie offen gelitten, so lange es auch nur im Entferntesten auszuhalten war.


    Und selbst dieser Hund hat mir dann unmissverständlich gezeigt, dass es Zeit ist.


    Vielleicht macht das ein bisschen "Mut".

  • Tani ... Danke für deine wunderbaren und gefühlvollen Post´s!
    Genauso habe ich es auch empfunden.


    Lucy...man weiss es ...aber erklären kann man es nicht wirklich...leider muss
    man so etwas erleben.


    Edit:

    Zitat

    Ich habe trotzdem viel geweint danach, aber es niemals bereut. An den Moment selbst denke ich nicht mit Schrecken. Sofern man es in einer solchen Situation sagen kann, ist es ein gutes Gefühl. Weil es war, wie es sein sollte.


    ... stimmt!


    Liebe TS...
    Ich wünsche dir viel Kraft und Stärke. Bitte lass, wenn möglich, den Hund nicht beim
    TA ( lass ihn ggf. einäschern) die Urne zu bestatten oder im Haus zu haben kann
    auch den Kindern helfen Abschied zu nehmen...


    Alles Gute
    Susanne


  • Alles von mir unterschrieben.
    Lasst ihn nicht beim Doc!


    Ich denk sicher Montag an euch!!!

  • Liebe Doro, es tut mir sehr leid für euch und ich wünsche ganz viel Kraft.
    Schön wäre auf jeden Fall, wenn du für deinen kleinen Schatz stark bleibst und auch die letzten Minuten seines Lebens für ihn da bist, das sind wir unseren Hunden in dieser schweren Situation einfach schuldig!


    Und zu der Frage, wann ist es an der Zeit einen Hund gehen zu lassen, bzw. über die RBB zu schicken...
    Meiner Meinung nach wird jeder seinen Hund so gut kennen, dass er einfach instinktiv merkt, ab wann es nur noch Leid ist. Manche Hunde zeigen es sogar ganz eindeutig...


    Kurz OT: Mein Hund hat sich 1,5 Wochen nach einer durch die Klinik verpatzten Magendrehungs-OP nur noch in Ecken verkrümmelt, wollte seine bis zum Morgen noch heissgeliebte Leberwurst nicht mehr und hat mich nur noch flehend angeguckt.... Es waren 1,5 Wochen voller Leid und unbefriedigender TA-Besuche, doch in diesem Augenblick wusste ich, was zu tun ist. 1 Stunde später war er erlöst!


    Ich muss schon wieder weinen...

  • Unglücklicherweise bin ich grade auch in der Situation diese Entscheidung treffen zu müssen bei meiner Katze.


    Doch halt. Ich muss die Entscheidung nicht treffen. Grade eben hat sie mir sehr deutlich gezeigt, dass es nun okay ist und ganz plötzlich ist es das für mich auch.


    Meine Maus ist schon länger krank und es gibt nichts womit ich ihr noch helfen kann. Bis jetzt ging es immer noch und sie wollte auch noch, aber jetzt eben nicht mehr.


    Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber ich weiß, dass jetzt ihr Leiden beginnen würde. Das muss sie aber nicht.


    Im Moment fühl ich mich noch recht stark, aber ich weiß es wird sehr schwer für mich morgen und ich werde es sicher nochmal anzweifeln. Dennoch ist es jetzt soweit und ich werde ihr zur Seite stehen. :( :

  • Ich finde auch, den richtigen Zeitpunkt zeigt einem das Tier. Ich habe am 1.11.10 und am 10.02.11 meine beiden kleinen Katzen einschläfern lassen müssen, 5 und 8 Monate alt. Und beide haben mir gezeigt, dass sie gehen müssen. Meine Tochter ist 2 Jahre alt, sie hing sehr an den beiden Kleinen. Sie war beide Male mit dabei, ich selber habe geweint, meiner Tochter die Kätzchen noch mal auf den Arm gegeben, ihr gesagt, dass sie jetzt Flügel bekommen, dass sie "Ciao-ciao" sagen und noch ein Bussi geben soll. Das hat sie gemacht und dann gesagt "Mama, nich weinen, Lilly Engel!"
    Wenn es etwas Schönes am Sterben gibt, dann war es, meine Zwerge im Arm zu halten und sie auf meinem Arm einschlafen zu lassen, sie bis zum letzten Herzschlag zu begleiten.


    Ich wünsch euch ganz ganz viel Kraft. Du wirst das schaffen! Und bitte, bleib dabei, auch wenn es noch so schwer sein mag. "Rotz und Wasser heulen" ist absolut erlaubt und keine Schande. Wenn du vor lauter Tränen keinen Pieps mehr raus bekommst, wen juckt das? Du hast deinen Hund nicht allein gelassen, ihn begleitet und alles für ihn getan, was du konntest, mit all deiner Liebe. Diesen Gang haben die meisten hier früher oder später vor sich, viele bereits hinter sich, auch die Leute beim Tierarzt würden wohl eher unbekannter Weise mitweinen als sich zu trauen, dich schief von der Seite anzuschauen, wenn du total verheult aus der Praxis gehst.

  • Das ist eine furchtbar schwierige Situation und ich hoffe für mich selbst, dass ich nie in die Lage komme, es selbst entscheiden zu müssen - bisher hatte ich immer "Glück" und meine Tiere sind von allein gestorben.
    So hoffe ich auch, dass dann irgendwann ein Tierarzt da ist, der sachlich und objektiv von außen beurteilt, dass das (mein) Tier leidet und es besser wäre, es zu erlösen (und mir somit die Entscheidung ein wenig abnimmt).


    Ich weiß aus eigener Erfahrung mit dem Gehenlassen von geliebten Menschen, dass man oft den Blick für die wahre Lage verliert bzw. es irgendwie nicht sieht, sehen will oder kann, wie schlecht es dem anderen wirklich geht.
    Erst im Nachhinein wird der Blick vielleicht klarer - aber auch dann plagt einen oft das "wie", "ob" und "wann" und man weiß nicht, ob es so oder so besser gewesen wäre/ist.


    Was ich mir für uns/mich wünschen würde, ist, dass der Hund möglichst in seinem gewohnten Umfeld bleiben kann, der Tierarzt also zu uns nach Hause käme.
    In der Situation selber muss man dann versuchen, einfach zu "funktionieren" - an den anderen zu denken und nicht an sich selbst und die eigenen Gefühle.


    Ansonsten hilft anschließend wahrscheinlich nur viel drüber reden - mit den Kindern (natürlich nur "kindgerecht"), Freunden, nahestehenden Menschen, hier im Forum.
    Vielleicht kleine Rituale, wie Briefchen schreiben, Bildchen malen, Gedichte verfassen, ein Foto irgendwo aufstellen - da muss jeder für sich einen gangbaren Weg finden.


    Man sagt ja immer so schön - die Zeit heilt alle Wunden - ich halte das mittlerweile für einen blöden Spruch - zumindest funktioniert es bei mir nicht.
    Sicher, die Trauer und der Schmerz werden vielleicht schwächer, aber vergehen tut es nicht und man muss irgendwie lernen damit zu leben - es gehört zum Leben nunmal dazu.


    Vielleicht hilft es ja auch, dass es anderen ebenso geht.....


    Ich wünsche dir viel Kraft und Stärke für das, was vor euch liegt ......

  • ich hatte eigentlich eben eine Antwort abgeschickt...nun ist sie weg. Also nochmal.


    Das schwierige ist nur wenn wir spazieren sind die letzten zwei drei Tage ist er wie ausgewechselt. Er springt dem Stock hinterher, er wälzt sich und hat seinen Spaß. Das hat er schon seid ewig nicht mehr gemacht. Teils denke ich sein Lebenswille bäumt sich nochmal auf bevor es zu Ende geht, oder er versucht mir zu zeigen das er noch nicht gehen will. Drum auch die Entscheidung in die Klinik zu gehen am Montag. Ich möchte nicht falsch ebtscheiden, stelle mich aber auf das Schlimmste ein.

  • Lucy, wenn du magst, kannst du ja irgendwann mal in Mikos Thread rein lesen... Seine letzten Monate findet man da drin. Sicher ist der Weg immer ein anderer von Mensch zu Mensch und von Hund zu Hund, von Krankheitsbild und Alter abhängig... Aber vielleicht verstehst du ein bisschen, was wir meinen. Ich habe dort oft meine Gedanken dazu nieder geschrieben, deswegen wirst du sehen, dass ich nur so reden kann, weil es so gekommen ist, wie es war. Vorher habe ich es oft genug selber nicht geglaubt.


    Wenn nicht, auch okay ;)


    Ich glaube ganz fest, dass jeder liebende Hunde- (Tier-) halter es im richtigen Moment weiß und kann :)
    Zumindest bei alten, kranken Hunden. Ein plötzlicher Unfall ohne sich darauf einstellen zu können... Wie sich so etwas anfühlen muss, das mag ich mir gar nicht vorstellen.


    Da kann ich Bageerah nur zustimmen. Bleib dabei, wenn du es auch nur irgendwie schaffen kannst. Ich spreche hier wieder für dich aus dem wenigen, was ich gelesen habe (gar nicht mal für den Hund). Du scheinst es ja zu wollen. Deswegen würdest du es dir selbst sicher lange übel nehmen, wenn du gegangen bist.
    Und wie gesagt: Bei mir waren die Minuten vorher schlimm (OT: Im Wartezimmer fragte mich eine Dame, was er denn hätte, er seie doch noch so jung... Ja ja, mein ewiges Baby... Da bin ich zusammen geklappt). Ich weiß nicht, ob das Gefühl, dass ich danach hatte, hätte eintreten können, wenn ich nicht dabei gewesen wäre.


    Du schaffst das ganz sicher!



    Dorothea, dann warte natürlich ab. Wenn er es dir so zeigt, würde ich auch nicht "gegen ihn" entscheiden. Das kannst nur du entscheiden mit deinem Gefühl, wenn du ihn beobachtest. Keiner hier im Forum.

  • Auch ich wünsche euch sehr viel Kraft für diese schwersten Entscheidungen und Momente mit einem Hund.


    Been there, done that, mit Hund und Pferd - und wie man das durchsteht? Mir hat geholfen, noch einmal tief durchzuatmen und mir ganz bewußt klar zu machen, daß es nicht nur das Beste, sondern auch das Letzte ist, was ich für mein geliebtes Tier noch kann und was ich ihm schulde. Zu wissen, daß mich jetzt völlig auf diese eine Aufgabe und auf den Moment konzentrieren muß, dem Hund Sicherheit geben und meinen eigenen Kummer daher erstmal einfach ausblenden, bis die letzte Schwelle geschafft war - eine Art kurzfristiger Tunnelblick auch als Selbstschutz. Und, vielleicht am wichtigsten: daß ich das eben nicht nur mußte, sondern auch wollte - als letztes Geschenk an jemanden, von dem ich so viel bekommen hatte.


    Das schafft man tatsächlich, sobald es soweit ist, und: Es hilft einem letztlich auch selbst. Wenn der Abschied friedlich war, wenn man da noch einmal helfen und dem Tier Qualen ersparen durfte, werden die Dinge sozusagen "rund" - und das ist im Nachhinein tatsächlich ein großer Trost.


    Ich wünsche dir viel Kraft - aber du wirst sie aufbringen können, auch wenn es dir jetzt noch unvorstellbar scheint.

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