Gegenkonditionierung
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Ich habe hier mal eine FRage zur GEgenkonditionierung. Ich habe mir das Buch von Renate Jones Aggressiver Hund - was tun? Schritt für Schritt zum braven Hund gekauft.
Wie ich finde ein sehr interessantes Buch mit vielen guten Tipps. Nun bin ich bei Gegenkonditionierung angekommen. Dort steht
Vorgehensweise:
Die angenehme Erfahrung muss sofort im Anschluss an das Erscheinen des angst-und /oder aggressionsauslösenden Reizes erfolgen. Sie sollte während der Anwesenheit dieses Reizes andauern und gleichzeiting mit dem Verschwinden des Auslösers aufhören.Wenn man also ein besonders gutes Futter benutzt, sollte der Hund mit Erscheinen des Auslösers das Futter bekommen und zwar
ohne Pause, bis dieser Auslöser wieder verschwindet,
unabhängig davon, wie er sich verhält. Ausschlaggebend ist nur, dass er fressen kann.
Wenn diese Paarung korrekt und ausreichend oft durchgeführt worden ist, löst der zuvor angst-und aggressionsauslösende REiz Freude auf Futtter aus.
Soweit ein Auszug aus dem Buch.
Ich hatte das heute morgen noch im Bett bevor ich mit meiner Lou rausging gelesen. Ich bin dann gleich raus aus dem Bett, habe meiner Lou ein Vollkorntoast mit Leberwurst gemacht, klein geschnitten und in eine kleine Tupperdose gepackt. Damit bewaffnet gingen wir dann raus.
Es dauerte gar nicht lang da kam ein älterer Herr mit seiner kleinen Emily. Wie ich finde ein ganz süßer kleiner Mischling. Dackelgröße. Meine Lou mag Emily überhaupt nicht.
Also : Gegenkonditionierung kann beginnen. Ich holte die Dose aus meiner Jackentasche und hielt sie meiner Lou direkt unter die Nase. Lou, seit ich Handfütterung mache, eigentlich immer hungrig konnte ihr Glück kaum fassen : Leberwurst am Morgen. Ruck zuck war die Dose leer. Sie wurde noch ausgiebigst ausgeleckt und Emily war gerade auf unserer Höhe. Und nun ? Kein Leckerlie mehr in meiner Hosentasche. Lou schaute nur kurz auf Emily mir blieb fast das Herz stehen und DANN........sie leckte weiterhin die Dose aus und schaute Emily hinterher. Sie setzte sich neben mich und wartete auf weitere Brote. Ehrlich ich hätt sie küssen können.
Nun die Frage zur GEgenkonditionierung. heißt das nun das ich immer Leberwurst in der Tasche haben muß oder hört das irgendwann mal auf.?
Wer meine Probleme mit meinem Hund kennt der ahnt wie happy ich heute bin. Ich weiß das das jetzt nicht bedeutet das wir es geschafft haben und das auch wohl noch Rückschläge kommen werden aber nun bin ich mir sicher: Man kann es schaffen. Man muß hart dran arbeiten aber es geht wirklich. -
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Hallo!
Na, das hört sich doch toll an!
Nein, du musst jetzt nicht jahrelang immer Leberwurstbrot mit dir herumtragen, allerdings die nächste Zeit!
Ich würde es genauso handhaben wie bei der Belohnung zu anderen konditionierten Verhaltensweisen auch: die erste Zeit, bis das Verhalten einigermaßen gefestigt ist - immer bestätigen, ergo immer Leberwurstbrot dabei.
Danach variabel bestätigen und die Bestätigung mit dem Leberwurstbrot mehr und mehr abbauen, bis du irgendwann nur noch gant selten (als Highlight sozusagen) mit dem Leberwurstbrot bestätigst.
Die Zeitspanne, in der sich das ganze abspielt hängt natürlich sowohl von deinem Hund als auch von dir ab, endscheident sind hier die Fortschritte die ihr macht!
Weiterhin viel Erfolg und liebe Grüße,
Björn -
Erst mal herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg.
Ich denke nicht das du jedesmal ein Leberwurst Toast dabei haben muß. Es wäre sinvoll, jedesmal wenn du am anfang noch mit Leberwurst Toast dabei hast deinen Hund beim Füttern auch zu Loben. Wenn sich das Verhalten dan etwas gefestigt hast, würde ich mal NUR loben, ohne Leckerchen. Damit lernt dann dein Hund das auch ein Lob eine Belohnung ist und er sich gut und bestöärkt in seinem tun fühlt.Gruß Gina
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hallo anneliese
ich renne z.zt. auch ständig mit meiner leberwurst -brotdose rum :wink:
das wundermittel schlechthin!!!
gino kommt sofort wenn ich ihn rufe ,auch kann ich ihn mit leberwurst supi von anderen hunden etc, weglocken :freude:hatte auch schon die befürchtung ,dass ich nun jahrelang leberwurstbrote schmieren muß u. immer mit brotdose rumdüsen muß...
l.g-
. dutti -
Hallo Anneliese,
Dein Training basiert im Augenblick darauf, dass Dein Hund etwas tut, was sich nicht mit dem vereinbaren lässt, was Du nicht möchtest. Anders gesagt: Ein Hund kann nicht gleichzeitig keifend in der Leine hängen und die Nase fressend in der Dose haben :wink:
Der Ansatz ist ok. Du musst langfristig daran arbeiten, dass Dein Hund ein Alternativverhalten zeigt - wie z.B. Dich anschauen - bei dem Du dann zunehmend die Wurstdose abbaust bzw. als gezielte Belohnung (also weg von der Ablenkung/dem Locken) nutzt.
Einen ersten Ansatzpunkt hattest Du dazu ja schon - nämlich in dem Augenblick als Lou den anderen Hund anschaute, sich ruhig verhielt und dann nochmal in der Dose schleckte!
Weiter so :wink:
Dann geht es auch irgendwann ohne Tupperdose mit Frühstück :freude:
Viele Grüße
Corinna -
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Tja, daß wird wohl ganz schön schwierig werden dem Hund begreiflich zu machen mich anzuschauen statt den kleinen Hund zu ärgern. Ich bin aber erst einmal froh das es überhaupt geklappt hat. Hätte bei Lou nie gedacht das sie sich je durch irgendetwas davon abhalten läßt einen anderen Hund anzublaffen. Natürlich hatte ich es auch schon mit anderen Leckerlie probiert. Aber nur die Leberwurst hatte den durchschlagenden ERfolg. Jetzt muß ich beim Einkaufen nicht nur immer an meine 4 Kinder und meinen lieben Mann denken , nein ab heute heißt es dann ja wohl : Lou`s Leberwurst nicht vergessen.
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Zitat
Tja, daß wird wohl ganz schön schwierig werden dem Hund begreiflich zu machen mich anzuschauen statt den kleinen Hund zu ärgern. Ich bin aber erst einmal froh das es überhaupt geklappt hat. Hätte bei Lou nie gedacht das sie sich je durch irgendetwas davon abhalten läßt einen anderen Hund anzublaffen. Natürlich hatte ich es auch schon mit anderen Leckerlie probiert. Aber nur die Leberwurst hatte den durchschlagenden ERfolg. Jetzt muß ich beim Einkaufen nicht nur immer an meine 4 Kinder und meinen lieben Mann denken , nein ab heute heißt es dann ja wohl : Lou`s Leberwurst nicht vergessen.
Hallo Anneliese, zunächst machst Du ja "nur" Gegenkonditionierung. Der "böse" Reiz (in dem Fall die kleine Emily) wird ein Signal für "Es gibt Lecker Essen bei Frauchen". Das mußt Du nicht notweniger Weise mit einem Verhalten koppeln, dass das gleichzeitige rumpöbeln ausschließt.
Das ist ja gerade der Sinn der Gegenkonditionierung! Der Reiz (böser anderer Hund), der vormals negativ verknüpft war, soll in einen positiven Reiz verwandelt werden - deshalb muß Lou den Reiz ja auch sehen, bevor sie die Leberwurst bekommt, sonst funktioniert das nämlich nicht.
Das wäre wie ein "Gefährliche Kurve"-Schild, das hinter der gefährlichen Kurve steht - So würde die Kurve das Signal für das Schild, und das braucht ja kein Mensch!Wenn Du also einen "bösen" Reiz triffst (z.B. Emily), sagst Du, "Schal mal, Lou, da kommt die Emily" und gibst ihr dann das Superleckerchen.
Stell es Dir so vor: Andere Hunde erinnern Lou daran, dass sie ein "negatives" Hundebegegnungs-Konto" hat - das macht natürlich ärgerlich. Du "zahlst" jetzt mit der Leberwurst "Geld" auf das Konto ein. Je mehr Du einzahlst, desto positiver wird logischerweise das Konto - und wenn Du irgendwann die Null-Linie überwunden hast, mußt Du nur noch dafür sorgen, dass das Konto in den schwarzen Zahlen bleibt. Aber das sagt Dir Lou dann schon - ab und zu mal ein Stück Fleischwurst - gelegentlich einen Leberwurst-Jackpot... Wenn Du kein Leckerchen geben möchtest, läßt Du Lou eine Übung machen - und gibst dafür dann evtl ein Leckerchen. Und natürlich immer verbal loben!(Man kann auch Futtertuben nehmen (gibts im Outdoorbedarf, z.B. Globetrotter) da kann man dann die Leberwurst oder Tunfischpaste oder andere Leckere, cremige Leckerchen Reinfüllen und die Hundis können es genüsslich auszutzeln. Ich nehme für so was gerne mal die kleinen Alu-Portionstütchen mit Katzenfeuchtfutter - die sind auch extrem lecker, leicht zu transportieren, man kann eine kleine Ecke aufreissen und die Hunde daran dran rumsaugen lassen. Oder man drückt es nach und nach in die Hand und läßte den Hand die Hands auslecken (man sollte dann ein Tuch zum Händeabwischen dabei haben....).)
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Das mit dem Katzenfeuchtfutter habe ich auch schon gelesen. Meinst Du diese kleinen Aludosen? Ist Katzenfutter denn gut für Hunde? Welches Katzenfutter könntest Du denn empfehlen?
Die Aludose nur an der Ecke ein kleines Stückchen aufreissen und dann ausschlabbern lassen oder wie?
An diese Leckerlietuben hatte ich auch schon gedacht. Sind die denn ganz gut zu reinigen? -
Hallo Anneliese,
ich nehem lieber die in Beuteln, die nehmen nicht so viel Platz weg - die anderen gehen aber auch.
Da es je nicht als Hauptmahlzeit verwendet wird (ich benutze es als Superjackpot, oder in extrem brenzligen Situationen und um gelegentlich meinen Superrückpfiff wieder "aufzuladen") darf der Hund das schon gelegentlich mal haben. Katzenfutter ist auf Dauer nicht gut für Hunde, weil der Protein-Gehalt zu hoch ist.
Wenn Du ein Schälchen nimmst, mußt Du den ganzen Deckel abziehen, denn Du einen Einfriebeutel mitnimmst, kannst Du ein "angelecktes" Schälchen dort drin einwickeln und bei einer späteren Gelegenheit wieder zum weiterschlecken anbieten.
Die Tuben haben am "hinteren" Ende eine große Öffnung durch Die man sie problemlos säubern kann. Ich denke, man kann sie auch in die Spühlmaschine tun - bin mir aber nicht sicher...
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