warum ist offline so erstrebenswert?

  • Hey,
    also ich finde an einer Schlepp gar nichts verwerfliches ;) Ich bin PRO-Schleppe :D Hab selber ne Zeit lang mit Schlepp gearbeitet als Jukon mal seine Enten-Jag-Phase hatte, das hat sich aber schnell gelegt. Werde demnächst vielleicht auch wieder die Schlepp mal ran machen... schadet ihm bestimmt nicht *g*


    "Probleme", was ich an einer Schleppleine unpraktisch finde und weswegen ich schon länger keine mehr dran hatte sind folgende:
    1. Jukon hat ja das Pöbeln vor ein paar Monaten angefangen. Da ich ihn mit der Schlepp (hab eine runde Lederschleppleine) aber kaum halten kann wenn er sich aufführt, war es mir aber zu gefährlich.
    Alternative wäre klar immer ne andere Leine mitzunehmen, ist aber unpraktisch, da ich die Schlepp dann ja irgendwo ablegen müsste (hab eh bei Hundebegegnungen schon "alle Hände voll zu tun" :D )
    2. Nächstes ist: wenn meine Lederschlepp nass ist zieht es die einem durch die Finger wie nix - keine Chance den Hund zu halten... Und einmal hat es mir die trockene Schlepp (ich hatte leider keine Handschuhe an :roll: ) durch die Finger gezogen - aua das tat weh - hatte voll die Verbrennungen.
    3. Wenn mein "Kleiner" voll Speed mit seinen 36 kg in die Schlepp rennt halt ich den nicht mehr z.B. bei Wildsichtung, auch wenn es natürlich grundsätzlich super zum Jagdtraining wäre... Und ich konnte einmal unsere Hündin bei Wild nicht halten - sie hat sich samt Leine losgerissen und war dann 11 Tage (!) weg - seitdem hab ich da ein "kleines" Trauma. Krieg echt immer die Krise wie gelassen einige Bekannte erzählen, dass "ihr Hund mal wieder jagen gegangen ist"...
    4. wenn wir uns mit anderen Hunden treffen muss ich die Leine dann so oder so abmachen, wegen verhedderungsgefahr etc....


    Also grundsätzlich find ich die Schleppe toll - muss man sich auf keinen Fall dafür schämen, aber ich finde das Handling mitunter tricky... ;)


    Glaub bei vielen Leuten ist halt leider der Trend ihre "lieben" Hunde einfach überall frei laufen zu lassen: egal ob neben Bahnschienen, stark befahrener Straße oder sie eben zu jedem Hund einfach hinpreschen zu lassen, weil sie ja eh "nur spielen, wollen"...


    Lg Caro & der kleine Schwarze

  • Hallo,


    ich bin ein absoluter Offline-Fetischist. Ich finde es ganz furchbar einen Hund an der Leine führen zu müssen. Sowohl für mich als auch für den Hund. Darum bin ich mit meinem Beagle im Moment auch etwas unglücklich. Wir haben gerade ein kleines Respektproblem (er ignoriert meinen Abruf gerne mal um weiterzuschnüffeln oder zu markieren) und er muss an der schleifenden 10 Meter Leine bleiben. Für mich ist ein entspannter Spaziergang damit unmöglich.


    Ich liebe es allein mit meinem Schäferkind rauszugehen. Ich stopf mir ne Minileine in die Jackentasche und geh einfach los. Hund bleibt immer in meinem Dunstkreis und falls er doch mal gerufen werden muss reicht ein sanfter Pfiff. Ich liebe das, es ist so entspannt, so locker, so "zusammen". Wir bilden einfach ein Team, während ich mich beim Beagle oft fühle als würden wir gegeneinander arbeiten.


    Darum werde ich mit Sicherheit nie wieder einen überwiegend selbstständig handelnden Hund adoptieren.

  • ich finde das "offline" vor allem für den hund erstrebenswert, nicht zwingend für den halter.


    ich hatte hera die ersten wochen ja an der schlepp - bis sie zuverlässig hörte.
    von daher kenne ich beide seiten.


    und ich muss sagen: es ist einfach auch für den hund nicht schön, wenn er anderen hunden mehr oder weniger nur beim spielen zuschauen kann, weil die schleppleine nunmal stört und spielende hunde sich nicht an einen 20m radius halten!
    außerdem, wie bereits erwähnt, schätze ich das verletzungsrisiko sehr hoch ein, für den eigenen hund, als auch für die anderen.
    wenn ich nur daran denke, wie oft sich hera die leine um einen lauf gewickelt hatte, ... oder hektor grade noch in letzter sekunde der leine ausweichen konnte, weil hera auch mal spielen wollte.


    natürlich: wenn ein hund nicht zuverlässig hört und im freilauf zur gefahr für sich selbst und für andere wird, gibt es keine andere möglichkeit: der hund muss an der (schlepp-)leine bleiben.
    aber für mich selbst würde das bedeuten, dass ich viel mit dem hund arbeite, damit das eventuell mal anders wird.



    es ist eben einfach auch unglaublich schön, wenn die hunde im gemeinsamen spiel nach herzenslust über die wiesen flitzen können. also lohnt sich die arbeit!

  • Zitat

    Üben gut und recht. Aber üben tut man ja mit der Schlepp und auch wenn sie gekürzt wird, weiss z.B. mein Hund immer wann die Leine dran ist und wann nicht. Sie verknüpft (manchmal) Schleppleine mit "ich bleibe schön da" und ohne Leine mit "jetzt darf ich Gas geben". Was ja eigentlich auch so richtig ist, nur der Radius sollte halt nicht zu groß werden.


    Bei meinen Hunden hängt es nicht von der Leine ab, ob die bei mir bleiben oder nicht.


    Ich finde Schleppleinen als Trainingsmittel super. Aber leider verwenden die meisten Hundehalter sie genauso wie die Führleine - nämlich, indem sie den Hund bequem durchs Leben zerren. Und ich benutze beides nur dafür, dass der Hund sich nicht selbst belohnen kann. Alles andere bringe ich denen bei, als wäre keine Leine dran. Daher brauche ich im Schnitt zwei bis drei Monate bis die absolut ungesichert laufen dürfen.


    Allerdings halte ich eine Schleppleine auch nicht in der Hand, weil das dazu verführt den Hund mal hierin zu zerren und dahin zu ziehen. Ich trete drauf, wenn's nötig ist. Den Rest mach ich genauso wie ohne Leine.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich finde es schon erstrebenswert. Der Hund hat mehr Freiheit ohne Schlepp, spielen mit Schlepp ist je nach Spielpartner garnicht drin.
    Wir sind aber auch Schleppleinengänger (was ein Wort :headbash: ) wegen jagdtrieb. Offline gibt es auf umzäunten Gelände oder selten mal auf dem Feld wenn ich für kurze Zeit seine volle Aufmerksamkeit einfordere (natürlich kommt dann ein Todesmutiger Hase und rennt in Richtugn vom hund statt davon weg), aber eigentlich hängt fast immer 20 m Schleppleine hintendran.
    Ich versuch ihm soviel Freiheit zu geben wie möglich, aber lieber Schleppleine, wie dass er unters Auto kommt!

  • ich bin in einem kleinen Dorf großgeworden, wo die Hunde einfach nie an der Leine gingen, dementsprechend ist es für mich ins Blut übergegangen, dass Hunde frei laufen. An der Straße oder bei Hundebegnungen wurden mein Riesenschnauzer, der Labradormischling und später der kleine Boston Terrier ins Fuß gerufen und durften danach wieder frei laufen.
    Ich kann nur von mir sagen.... ich kann nur so richtig glücklich sein, wenn mein Hund frei läuft weil ICH es so kenne.
    Aber

    Zitat

    ich verstehe offline das der hund neben einen hertrotet. und so seh ich viele hunde. sie laufen neben herrchen her, gucken teilweise nicht mal wenn wer entgegen kommt, schnüffeln nicht, laufen nur hinterher,...das find ich schrecklich. oder ist das nicht "offline"?


    wie kommst du auf sowas? :???:
    "Offline" heißt bei meinem Hund konkret- erstmal wird gefetzt, der erinnert mich immer an Pferde, die auf die Koppel kommen und sich erstmal den Stall aus den Knochen buckeln und rennen. Er liebt es so schnell wie er kann durch Laub zu rennen, weil es so schön raschelt, dann... schnüffelt er mal hier, mal da, ich versteck mich recht häufig, er sucht mich dann, und guckt stolz wie Oskar, wenn er mich gefunden hat, kommt ein Hund, läuft er entweder ignorierend dran vorbei oder sagt mal "Hallo"- spielen nur mit ausgewählten Hunden. Das alles passiert so in einem 10- max.20m Radius (wir arbeiten dran, dass er nicht größer wird!)..... wenn ich meinen Hund so sehen kann, dann bin ich richtig glücklich.


    Aber ! Ganz im Gegenteil, ich finde, dass die HH, die ihre Hunde an der Schlepp haben, die besseren HH sind, als die, die es tun sollten, aber es eben unterlassen. Ich glaube auch nicht, dass die Hunde da viel unglücklicher sind, nein. Gestern gerade war ich mit Fény in einem Park, wo Anleinpflicht ist, dafür (und nur dafür) habe ich meine 8m Flexileine. Das Einhalten dieses Radius' ist für ihn kein Problem und er rennt auch so- das Höchste der Gefühle ist es für mich nicht, aber besser als die normale 2m Leine in jedem Fall. Würde mein Hund Jagdambitionen/taube Ohren entwickeln- die Schlepp liegt hier bereit.

  • Also für mich ist es absolut erstrebenswert mit meinem Hund ohne Leine spazieren zu gehen.


    Ich lebe hier sehr ländlich und Blue läuft bestimmt zu 95% offline. Für mich bedeutet es definitiv eine bessere Lebensqualität, sowohl für mich, als auch für Blue.


    Bedingung ist allerdings, dass er in meiner näheren Umgebung bleibt, und auf Zuruf zu mir kommt.


    Daher sehe ich für uns überhaupt keinen Grund für eine Schleppleine.


    Das ist aber lediglich meine persönliche Einstellung und es gibt sicher vielfältigste Gründe um einen Hund an der Schlepp halten zu müssen (sowas wie jagen lassen, längere Ausflüge außer Sicht, auf fremde Hunde zustürmen etc. geht m. M. gar nicht)


    Schöne Grüße
    flatbo

  • kittycat
    ich binde mir die Schlepp immer mit einem alten breiten Gürtel von meinem Mann um. Schara hat allerdings auch nur 17/18kg.


    Biomais
    Du schreibst Darum werde ich mit Sicherheit nie wieder einen überwiegend selbstständig handelnden Hund adoptieren. Das stellt sich für viele HH aber oft erst nach einiger Zeit heraus.

  • Zitat


    Biomais
    Du schreibst Darum werde ich mit Sicherheit nie wieder einen überwiegend selbstständig handelnden Hund adoptieren. Das stellt sich für viele HH aber oft erst nach einiger Zeit heraus.


    Hey,


    ich wusste schon immer dass mir Freilauf und ein perfekter Abruf sehr wichtig sind. Und trotzdem hab ich mich auf einem Kompromis mit meinem Mann eingelassen und einen Beagle adoptiert. Schön blöd in meinem Fall also ;-)


    Ich werde mich in Zukunft (was wohl noch viele Jahre dauern wird) eher in Richtung leichtführige anhängliche Hunde orientieren. Retriever, Schäferhund etc.

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