Spitze sind spitze! Gibt's noch welche hier?
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Huhu ihr Lieben
ich bräuchte nochmal einen Spitz(en) Rat
Wir haben einen eigenen Hof mit viel Weideland dran (über 8ha). Zwischen Stall und Weide führt ein öffentlicher Spazier Weg lang. Normalerweise verirrt sich niemand hier zu uns, aber gestern war es dann das 1. Mal soweit.
Julie ist auf dem Hof immer frei. Da ich hier als Frau auch oft alleine bin (auch spät abends) wollte ich immer einen Hund der anschlägt und bewacht.
1x hat sich jemand in unsere Stallungen verirrt (wie kommt man zu sowas?!) und Julie hat sich vor diese Person gestellt/ sie nicht durch gelassen, gebellt bis ich kam.
Das fand ich natürlich spitze. Die Person hatte nichts in unserem Stall zu suchen!
Gestern kam es dann zum „Unglück“: Julie kann (noch) nicht unterscheiden, dass der Weg zwischen unserem Stall und unseren Wiesen öffentlich ist. Gestern ist zum 1.Mal seit 6 Monaten eine Frau dort spazieren gegangen. Julie hat sich vor die Frau gestellt und gebellt. Die Frau hat sich von meiner Fußhupe nicht beeindrucken lassen und ist einfach weiter gegangen. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, weil ich am Pferd beschäftigt war. Habe der Frau nur noch ein „Entschuldigung“ Hinterrufen können.
Was mache ich jetzt? Beim nächsten mal sind es vllt Kinder und keine gestandene Frau?!
Ich möchte natürlich nicht, dass Spaziergänger „gestellt“ werden. Eindringlinge aber bitte schon.
Meine normale Reaktion wäre: pubertierender Junghund an die Schlepp, bis sie kapiert, Spaziergänger sind ok und werden nicht angebellt.
Aber: hier kommt ja so gut wie nie jemand vorbei zum „üben“. Wie gesagt jetzt in 6 Monaten 1x.
Außerdem habe ich die Sorge, wenn ich jetzt trainieren würde, nicht anzuzeigen, dass sie dann auch auf dem Hof nicht mehr anzeigt. Und das ist ja ihr Job!
Wie „schlimm“ ist das ganze zu bewerten? Sie verlässt den Hof nicht, d.h. Als sich die Frau entfernt hat, hat Julie aufgehört.
Ein Bild zum Verständnis:
Es geht um den asphaltierten Weg in der Mitte. Rechts und links davon (Anfang Schotter/Gummi Matten/Gras) sind unsere Stallungen, Wiesen, Scheunen etc.
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Ich denke nicht, dass du ihr den Unterschied lernen kannst unter den Voraussetzungen. Ich würde vermutlich eher üben, dass sie kurz anschlägt und dann zu dir kommt auf Abruf oder dass sie nicht auf diesen Weg darf....
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Ohje ich glaube auch nicht, dass dein Spitz den unterschied verstehen wird. Ich wüsste nicht woran der Hund das aus machen sollte, wenn da in 6 Monaten nur einmal wer spazieren geht. Würden da jetzt täglich Leute lang laufen sähe es natürlich anders aus.
Wenn es eh so selten passiert würde ich an deiner Stelle einfach direkt kommen sobald dein Hund anschlägt (dann ist es ja ziemlich sicher, dass da einer spaziert), den Hund loben und es gut sein lassen.
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Danke für euer antworten.
Abruf ist ein gutes Stichwort - klappt sonst super gut, gestern dann in der Situation natürlich nicht. Aber da bleibe ich dran.
Ich habe das Gefühl, da hat sie dann wirklich auf „Durchzug“ gestellt.
Da fehlt es dann wirklich an Übung und Routine, sie ist ja auch erst 6 Monate alt.
„Direkt kommen“ ist teilweise sehr schwierig, wenn ich zB gerade reite oder ein Pferd in der Hand habe (wie gestern). Das ganze ging auch gefühlt „nur“ 30-60sek, eben so lange, wie man benötigt, um am Hof vorbei zu gehen.
Ich weiß halt nicht, ob ich sie jetzt doch sichern sollte/müsste. Fände das aber super schade für die kleine Maus. Oder bin ich da zu empfindlich und das Bellen ist gar nicht so schlimm ? Obwohl je nachdem wer da vorbei kommt
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Naja wenn du willst das sie Fremde meldet, hat sie ihren Job doch super erledigt. Das Problem war halt nur das du nicht schnell genug da warst, um die Situation auf zu lösen.
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Ich wäre da ehrlich gesagt auch ziemlich schmerzlos und würde das einfach riskieren
Wenn da in den letzten 6 Monaten - und zwar den Sommermonaten, wo generell viel mehr Menschen unterwegs sind - nur 1 Person lang kam, dann rechne ich da nicht mit viel mehr als 3-4 Personen pro Jahr. Es ist theoretisch möglich, dass sich jemand beschwert, aber ich würde das Risiko wohl eingehen.
Zumal sie ja brav Abstand hält und nur stellt und verbellt, also nicht aktiv versucht den Menschen zu vertreiben und sobald der Mensch ihren zu bewachenden Bezirk verlässt auch wieder aufhört wenn ich das richtig verstanden habe?
Einen Weg, der direkt durch ihren Bereich geht abzugrenzen, wenn auf beiden Seiten sonst ihr Hof ist, wird schwer bis fast unmöglich, insbesondere bei so geringer Nutzung.
Ich würde einfach am "ist gut, brave Maus, ich habs gesehen" arbeiten.
Also sie generell bestätigen wenn sie was bemerkt und ihr beibringen, dass du sie ernst nimmst und wenn du es als in Ordnung ansiehst sie sich wieder beruhgen kann. Im Sinne von "Frauchen regelt das, danke fürs aufmerksam machen".
Das dauert ein bisschen seine Zeit, aber die meisten Spitze lernen das recht gut und schnell und hauptsächlich durchs Bestätigen und Anleiten in der Situation. Sie sind ja dafür ausgelegt dem Menschen letztendlich die Entscheidung zu überlassen.
Und das kann man ja überall bei jeder Wach-Situation üben. Genauso wie Abruf etc.
Im Moment ist sie ja noch sehr jung und wahrscheinlich auch langsam in einer Unsicherheitsphase, da ist es eh immer ein bisschen schwieriger den Hund zu beruhigen. Je älter sie wird umso besser wird das klappen denke ich.
In Aris Unsicherheitsphasen (wobei die nie stark waren) war es auch immer ein bisschen schwerer ihn wieder zu beruhigen, weil er halt zusätzlich zum Spitz-Skeptizismus auch noch ein bisschen unsicher war. War dann ne Mischung aus frühem Wachtrieb (ich würde bei einem halben Jahr nämlich auch noch nicht von voll ausgeprägtem Wachtrieb reden, da bildet sich sowas eigentlich erst aus, auch wenn die Anlagen schon früh zu erkennen sind) und Unsicherheit. Das ist ein bisschen schwerer zu kontrollieren.
Eventuell wäre ein "Achtung Freilaufender Hund" Schild für mögliche Fußgänger hilfreich?
Kein bissiger Hund Schild, aber das sie vorgewarnt sind und sich nicht erschrecken. Aber ich weiß nicht ob das geht
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Ich wäre da ehrlich gesagt auch ziemlich schmerzlos und würde das einfach riskieren
Wenn da in den letzten 6 Monaten - und zwar den Sommermonaten, wo generell viel mehr Menschen unterwegs sind - nur 1 Person lang kam, dann rechne ich da nicht mit viel mehr als 3-4 Personen pro Jahr. Es ist theoretisch möglich, dass sich jemand beschwert, aber ich würde das Risiko wohl eingehen.
Zumal sie ja brav Abstand hält und nur stellt und verbellt, also nicht aktiv versucht den Menschen zu vertreiben und sobald der Mensch ihren zu bewachenden Bezirk verlässt auch wieder aufhört wenn ich das richtig verstanden habe?
Danke für deine Erklärung
Ja genau, sie hält ca. 1,5m Abstand zur Person, und bellt sie an, schwanzwedelnd (also sehr erregt). Jetzt hat sie natürlich die Erfahrung gesammelt "wenn ich belle, geht die Person weg von MEINEM Grundstück"
Und sie hat auch nicht auf mein Abbruch Kommando reagiert, sondern weiter vebellt. Als die Frau dann 1-2m von unserem Grundstück weg war, ist sie zu mir gelaufen gekommen, und guckt mich freudestrahlend an. Wenn ich sie dann nicht festgehalten hätte, hätte sie bestimmt nochmal ein bisschen Radau gemacht.
Das sie nicht auf mein Abbruch Kommando gehört hat, stört mich natürlich. Wie kann ich sowas üben?
Wenn ich normalerweise trainiere, ist sie nie in so einem erregten Zustand.
Auch deinen Ansatz "ist gut, brave Maus, ich habs gesehen" finde ich interessant, wie baut man sowas auf? Das sie meldet, dann zu mir kommt und sich ihre Belohnung abholt und dann bei mir bleibt wäre natürlich ideal.
Die Idee mit dem Schild finde ich ja goldig Muss ich mal mit meinem Freund besprechen. Der sieht das Ganze natürlich total pragmatisch "Hund macht seinen Job - alles gut". Aber mir war das einfach unendlich peinlich !!!
Ich habe dann direkt Szenarien im Kopf a la Kinder kommen da lang und kriegen dann Angst o.ä.
Wenn das noch kein Wachtrieb ist, ist das Unsicherheit? Was kann ich dagegen tun?
Da bin ich ja mal gespannt, wenn der richtige Wachtrieb ausgepackt wird.
Im Haus ist sie zB total ruhig und bellt so gut wie nie.
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Wenn das noch kein Wachtrieb ist, ist das Unsicherheit? Was kann ich dagegen tun?
Da bin ich ja mal gespannt, wenn der richtige Wachtrieb ausgepackt wird.
Im Haus ist sie zB total ruhig und bellt so gut wie nie.
Ich würde nicht sagen, dass es noch kein Wachtrieb ist, aber sie ist ja erst 6 Monate, also noch fast ein Kind, grad ein Teenager. Das sie da noch nicht so souverän an die Sache gehen kann wie wenn sie mal 4 und voll Erwachsen ist, ist ja eigentlich logisch. Sie muss das ja auch erst lernen.
Bei vielen Hunden tritt der Jagdtrieb, Wachtrieb, Schutztrieb etc ja auch erst zwischen 6 Monaten und 1 Jahr rum so richtig in Kraft. Die Anlagen sind aber natürlich auch schon vorher zu sehen, deswegen fängt man ja auch schon so früh an das Grundlagen aufzubauen und das in die richtigen Wege zu leiten.
Gerade bei Rassen, die noch für einen bestimmten Zweck gezüchtet werden merkt man das schon sehr früh und es sind auch schon die ersten Auswüchse zu sehen. Sie verhalten sich in ihrem speziellen Feld dann auch anders als nicht spezialisierte Rassen, schon viel ernster bei der Sache. Kinder sind es zuerstmal trotzdem und sie müssen da einfach reinwachsen.
Ich würde also nicht sagen, dass es schlimmer wird, eher, dass der Hund souveräner wird.
Ich hoffe das macht Sinn
Das sie nicht auf mein Abbruch Kommando gehört hat, stört mich natürlich. Wie kann ich sowas üben?
Wenn ich normalerweise trainiere, ist sie nie in so einem erregten Zustand.
Inm Prinzip steigerst du den Schwierigkeitsgrad - erst ohne Ablenkung, dann mit leichter Ablenkung, dann mit mehr Ablenkung etc. Also sie einfach mal abbrechen, wenn sie ein bisschen mehr aufgeregt ist. Und dann immer in höheren AUfregungszuständen. Von 0 auf 100 ist natürlich für die meisten Hunde schwer.
Auch deinen Ansatz "ist gut, brave Maus, ich habs gesehen" finde ich interessant, wie baut man sowas auf? Das sie meldet, dann zu mir kommt und sich ihre Belohnung abholt und dann bei mir bleibt wäre natürlich ideal.
Also wir haben nun natürlich keinen Pferdehof, aber halt Haus und Garten. Bzw ich hab das überall gleich gemacht, egal wo wir waren.
Wenn Ari angeschlagen hat (und heute eigentlich auch noch häufig) bin ich immer gucken gekommen, hab ihn gelobt und mich bedankt wie toll er aufgepasst hat und ihm gesagt, dass es ok ist. Natürlich versteht er die Worte an sich nicht so genau, aber die Bedeutung dahinter kam ziemlich schnell an.
Er hat sich auch gemerkt ob ich einfach nur kurz geschaut habe und dann wieder gegangen bin oder ob ich mir sowas genauer beschaut habe. So hat er recht schnell angefangen auszusieben was überhaupt von Bedeutung ist.
Inzwischen ist das so, dass ich gar nicht mehr hingehen muss, sondern ihm auch von weiter weg sagen kann, dass es in Ordnung ist und ich es mitbekommen habe. Dann hört er auch wieder auf.
Diese Fähigkeit hat mich am Meisten beeindruckt, beim Collie kann ich die dreifache Hilfestellung geben und er kann das nicht so gut sortieren wie Ari und das obwohl der Collie eigentlich der souveränere der zwei ist. Aber das liegt Ari einfach im Blut. In neuen Umgebungen (zu Besuch, im Urlaub etc) dauert es auch nur ein paar wenige Tage, bis er die Geräusche kompartmentalisiert hat und weiß was von Bedeutung ist und was nicht.
Bei Leuten die aktiv auf unser Grundstück kommen muss ich allerdings tatsächlich bis heute auch weiterhin hingehen. Das sind auf jeden Fall erstmal Eindringlinge. Das dürfte bei den meisten Spitzen so sein, dass sie zumindest gesehen haben müssen, das man es auch gesehen hat. Also nichts mit "ja, ja", sondern sich aktiv dafür interessieren und schauen. Die wissen genau wenn man eigentlich keine Ahnung hat und bestehen dann drauf.
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Bei Leuten die aktiv auf unser Grundstück kommen muss ich allerdings tatsächlich bis heute auch weiterhin hingehen. Das sind auf jeden Fall erstmal Eindringlinge. Das dürfte bei den meisten Spitzen so sein, dass sie zumindest gesehen haben müssen, das man es auch gesehen hat. Also nichts mit "ja, ja", sondern sich aktiv dafür interessieren und schauen. Die wissen genau wenn man eigentlich keine Ahnung hat und bestehen dann drauf.
Das finde ich höchst interessant!
D.h. Es reicht nicht, aus 15m Entfernung zu signalisieren „ist ok“, sondern man muss wirklich bis zum „Feind“ laufen?
Irgendwie logisch, würde man bei einem echten Eindringling ja auch so machen.
Dieser kleine Satansbraten...
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Unser Garten, allerdings eingezäunt, liegt auch in der Pampa. Da kommt dann selten jemand vorbei, viel zu wenig um ausreichend zu üben. Ich stehe halt jedes mal auf, wenn Madame losrennt. Meistens lässt sie sich auch gut abrufen, außer natürlich die Leute bleiben stehen und erzählen den Hunden, wie schön sie sind.
Stecken Eure auch schon im Fellwechsel? Bonni hat sich schon Winterfell zugelegt, ganz toll bei Mittagstemperaturen wie im Hochsommer.
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