Bremen führt als erstes Bundesland die Zwangskastration ein

  • Zitat

    aber ihr seht nur den -wünschenswerten- möglichen Zustand. So ist die Realität aber nicht.


    Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.


    Ich mach hier - weil mir diese halbwilden Katzen einfach am Herzen liegen - das Ganze ja schon seit langem im "Kleinen".


    Doch, klar, kann man feststellen, ob eine Katze kastriert ist oder nicht. Unkastrierte erwachsene Kater haben i. d. R. einen besonderen "Kater-Habitus", vom Familienschmuck, den man je nach Farbe nicht immer auf Anhieb, aber oft durch Beobachten dann doch, entdecken kann, ganz abgesehen.


    Weisst Du, wie ich das mache?
    Ich mache ein Foto vom Hinterteil der (noch geschlechtslosen) Katze und vergrößer mir den entscheidenden Abschnitt - da sieht man dann Bömmels, die man in echt noch gar nicht bemerkt hat....


    Bei weiblichen Kastraten entsteht häufig der typische "Bauchschwabbel", selbst, wenn sie recht schlank sind.
    Weibliche Katzen, die häufiger mal vorbeikommen, sich aber noch nicht haben identifizieren lassen, outen sich tragischerweise leider manchmal durch plötzliche Umfangsvermehrung und noch plötzlichere Umfangsverminderung.


    Ich seh keine Katze, stell die Lebendfalle auf und zack sitzt sie drin und wird kastriert.
    Das dauert schon ein wenig.
    Da wird ein wenig mehr Futter hingestellt, damit die Besuche häufiger werden.
    Dann wird die geschlossene Lebendfalle neben den Futterplatz gestellt. Zum Dran-Gewöhnen. Die sind halbwild und dementsprechend mißtrauisch.
    Dann wird sie "scharf gemacht" und nach einigen Tagen Mißtrauen hat man i. d. R. Glück. Und zack, wieder eine weniger, die Nachwuchs produzieren kann. Die gesünder lebt, weil ein großer Teil der Infektionskrankheiten durch die Sache mit der Fortpflanzung oder damit zusammenhängenden Auseinandersetzungen übertragen werden.
    Im Rahmen der Kastration kann es auch Entwurmungen, gezogene, eitrige Zähne und Ektoparasitenbekämpfung geben.


    TSV´s machen das im größeren Umfang - Aufklärung tut da einfach Not und wenn solche "Zwangsmaßnahmen" -die in der Durchführbarkeit ihre absoluten Lücken haben, da gebe ich Dir vollkommen Recht, aber es ist einfach ein entscheidender Anfang - dazu beitragen, die Problematik publik zu machen und zu einem Umdenken zu bewegen, ist es genau das für mich:


    ein wichtiger Anfang.


    Eine Verbesserung des "Wie" ist damit ja nicht ausgeschlossen.


    LG, Chrsi

  • Zitat

    Gilt das in NRW? Würd mich mal interessieren, weil ich die beiden Streuner auch fütter, mich jedoch nicht als Besitzer sehe. Die zwei Streuner tun mir halt leid.


    Nein, das gilt hier in Lemgo... ich weiß aber, dass andere Komunen in NRW auch eine solche Kastrationspflicht haben, nur nicht, wie genau diese Verordungen aussehen.




    Zitat

    Die Ausführung dieser Idee.........ich glaube das ist alles nur eine PR Sache.


    Ganz ehrlich? Ich finde diese Aussage ein wenig unverschämt.
    Würdest du das gleiche über den Auslandstierschutz sagen? Das ist nämlich auch nicht wirklich perfekt und hilft stellenweise nur den Induviduuen. Trotzdem ist ein Anfang besser als nichts. Und engagierten Tierschützern (vor allen denen kleiner, privater Vereine) zu unterstellen, es ginge nur um PR finde ich schon ein starkes Stück...

  • Da muss ich zugeben .........ich war nicht deutlich.


    PR Aktion der KOMMUNEN die diese Regelung gemacht haben, nicht der Tierschützer.
    Das die Tierschützer es gut finden und auch so meinen ist schon klar.
    Wie käme den ausgerechnet ich dazu Tierschutz zu diffamieren?? Aber bin selber schuld, war schlampig in der Ausdrucksweise. sorry.
    Das ganze ist rechtlich auf sehr fragwürdigen Boden und das wissen die Lokalpolitiker .......und die Umsetzung...na ja.


    Beispiel:
    Hier wurde mal aufgrund vieler Beschwerden der Bevölkerung Leinenzwang verordnet.......nach 3 Monaten war es vorbei...es wurde geklagt........und war rechtlich nicht ordentlich von der Kommune abgesichert. Man sollte ja meinen das sie es können.....
    Und so kommt mir die Sache mit der Zwangskastration vor.


    Freiwillig kastrieren mit Sonderprogramm für Bauern, Lebendfallen für die Wilden, usw wird hier auch schon seid Jahrzehnten gemacht. Nun? VIELLEICHT hat es einige Katzen weniger gegeben........mehr auch nicht. Hilf etwas, ja doch.


    Aufklärung ja, Meldepflicht ja, extra Haftpflicht ja, Katzensteuer ja, Chip zu pflicht machen ja
    aber Zwangskastrieren, nein, für mich nicht erfolgsversprechend.



    Birgit

  • Ok, dann haben wir uns falsch verstanden - du siehtst mich besänftigt :D
    Trotzdem bleibe ich dabei, das - aus den schon mehrfach genannten Gründen - die Kastrationspflicht ein wichtiger (wenn auch vielleicht ein eher kleiner) Mosaikstein im Gesamtwerk des Katzenschutzes ist.

  • Die Kastrationspflicht in Lemgo ist nicht auf die Politiker zurückzuführen, hat also nichts mit der PR der Politiker
    zu tun, sondern geht ganz allein auf den Bürgerantrag eines unserer Mitglieder zurück..
    Der Antrag wurde nun vom Haupt-und Finanzausschuss verabschiedet...
    Nach langem Überlegen, da die Rechtslage wirklich nicht ganz eindeutig ist.
    Es ist aber ein kleiner Schritt in die richtige Richtung..
    Und wer das anzweifelt möge doch bitte mal auf unserer Seite schauen,zb verstorbenen Notfälle, wo alle unsere
    Zwerge zu sehen sind die die schweren Krankheiten nicht überstanden haben... Oder Jeannies Geschichte, die zu
    jung für ihre Babies war und nach und nach alle verloren hat, die dann aber für 3 kleine 5Tage alte Babies
    Amme war, oder Willie der den Kampf gegen Katzenaids verloren hat...
    2 kleine Katzenbabies aus einem Hinterhof, von der eine schwere Verletzungen an den Beinen hatte die aber
    "GsD" von etwa 30 Maden sauber gehalten wurden................


    Ach ja und wer Interesse hat zu helfen, müssen dieses Jahr aus einem Haus in der Innenstadt noch zirka 30-40
    unkastrierte Katzen rausholen.....

  • Ich habe jetzt alles durchgelesen und ich kann beide Seiten gut verstehen.
    Ich sage nach wie vor aus ganzem Herzen JA zur Kastration, aber es ist sicherlich das Todesurteil für viele Katzen, deren Besitzer sich nicht dazu hinreißen lassen, die Kastration auch zu bezahlen (und das sind nicht nur Landwirte, die das so sehen). Bisher haben Katzen kaum etwas gekostet, Freigänger können sich ja auch selbst ernähren, ein bisschen Futter geht noch, geimpft etc. wurde eh nicht und jetzt sollen sie ihre Katzen kastrieren. Es wird sicherlich Erfolge zeigen, das ist ja schon bei fünf kastrierten Katzen mehr garantiert. Es werden weniger überfahren, es gibt weniger Infektionen etc. Es wird auf Dauer sicherlich ein positiver Trend erkennbar werden, eine Weile später, doch jetzt werden erst mal zahllose Katzen ausgesetzt, bzw. die Tür vor der Nase zu gemacht oder beim TH abgegeben und ich bin sicher, dass viele ihr Leben lassen werden, wenn denn wirklich kontrolliert wird.
    Trotz allem ist dies ein Weg, der beschritten werden muss, um südländischen Gegebenheiten vorzugreifen. Auch dort hilft nur die Kastration.
    Und-auch wenn ich mir Feinde machen sollte- auch bei den Hunden schauen leider viel zu viele weg. Ich kenne hier auch welche, die immer damit argumentieren, dass ihr Hund doch wenigstens mal ein richtiger Mann werden musste und ich solle ihm den Spaß doch lassen usw. Ich könnte dann jedes Mal platzen, doch da kann man argumentieren wie man will, da kommt man nicht gegen an :( :

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!