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Hallo,
ich hoffe, ihr könnt mir helfen, ich bin wirklich sehr verzweifelt. Mein Freund und ich wollten immer schon einen Hund, haben aber damit gewartet, bis wir ne neue Wohnung haben, beide festen Job etc. Jetzt habe ich natürlich panische Angst etwas falsch zu machen. Es ist unser erster Hund (ich bin allerdings mit Hunden großgeworden).
Wir haben uns nach langem, langem Überlegen dazu entschieden einen Dackel zu uns zu nehmen. Haben mehrere Züchter gesehen und verschiedene Hunde angeschaut. Meine Eltern haben auch einen Dackel als Junghund bekommen, der einfach nur artig und lieb ist. Daher der Dackel. Da ich jetzt nur 2,5 Wochen frei habe, haben wir uns auch für einen Junghund entschieden. Giovanni (1 Jahr, unkastriert) haben wir gefunden und der sollte es dann sein. Beim ersten Treffen war er schon sehr schüchtern, aber nicht schlimm. Gerade das fanden wir niedlich. Am Dienstag haben wir ihn nun abgeholt Mein Vater und ich, da mein Freund leider kein frei bekam). Er war auch da meinem Vater schon sehr schüchtern gegenüber (so haben wir uns das von der Züchterin erklären lassen). Auf der Rücktour war er sehr artig. Ich hatte ihn auf dem Schoß, mein Vater fuhr. Zuhause angekommen war er ganz freundlich am Wedeln und hat alles inspeziert und da schon angefangen zu markieren. (wenn ich ihn erwischt habe, gab es ein klares Nein, sonst brav weggemacht). So mir gegenüber ist er sehr verschmust und lieb. Er folgt mir allerdings überall hin. Wenn ich ruhig sitze, ist er zeitweise sehr unruhig. Er läuft wild durchdie gegend und beschnüffelt alles. Mein Freund kommt dann abends um vier wieder und giovanni ist sehr sehr zurückhaltend. Gestern abend (also am 2. Tag) fing er dann an ihn anzubellen. (auf einem Sparziergang hat Giovanni auch schon einen fremden Mann angekläfft).
Giovanni ist auch so sehr, sehr ängstlich. Er macht sich tierisch klein, wenn man ihm das Halsband umlegt und manchmal uriniert er dann auch. Vor fremden ist er ebenso skeptisch und schleicht dann rum. Von meiner Mutter allerdings hat er sich anstandslos streicheln lassen.Heute musste ich dann leider doch nochmal für drei Stunden zur Arbeit und mein Vater kam zum Aufpassen, damit der kleine Kerl nicht alleine ist. Ich dachte, er kenne ihn ja schon vom Abholen und da dass das "zweitrudel" (wir sin oft mit meinen Eltern plus Hund unterwegs und wenn irgendwas ist nehmen sie den Hund) wird. Muss er mit ihm klar kommen. Bin dann heute morgen mit Giovanni noch ne große Runde gegangen. Mein Vater kam und Giovanni fing gleich an zu knurren. Ich bin dann ohne viel aufhebens los. Meinen Vater hat er aber gar nicht mehr in Ruhe gelassen. Hat ihn angeknurrt. Mein Vater ist dann mit Fleischwurst los und wollte ihn anlocken. Es wurde dann nur schlimmer. Mein Vater hat dann (den Fehler hat er dann auch eingeräumt) ihn anfassen wollen zum Kuscheln (bei mir tut er das gerne) da hat Giovanni zugebissen. Nicht geschnappt sondern gebissen. Giovanni hat danach einen riesen Terz gemacht und gekläfft und alles. Mein Vater wußte nicht was zu tun und hat dann erstmal die Küchentür zu gemacht. Giovanni hat dann die ganze Küche auseinandernommen und ist sogar auf die Fensterbank rauf und wollte aus dem Fenster. Küchentür also wieder auf und dann ist er wild durch die Wohnung und sich dann bis zu meiner Ankunft bei der TReppe unter einem Stuhl zitternd versteckt. Ich habe die Wohnung nochmal durchgeguckt. Er ist in seiner Rage auch über unser Bett( eigentlich tabu) und durch den Korb und hat überall hin kleine Stücken Groß gemacht (wie soll ich das anders umschreiben?)
Was kann ich jetzt tun? Ich bin völlig verzweifelt und dem Weinen nahe. Auch als ich kam hat er Hund meinen Vater angeknurrt und sich hinter mir versteckt. Ich habe ihn einfach ignoriert. Jetzt beschnüffelt er wie verrückt die Wohnung und ist immer noch aufgeregt.
Habe ich alles falschgemacht? Warum ist er so ängstlich?
Der Termin in der Hundeschule haben wir erst übernächste Woche. Ich kann doch keinen Hund halten, der panische Angst hat. (Ja auch vor mir, wenn ich mich zu schnell nähere oder beuge. Er uriniert dann ja auch fix)Viele Grüße
Inga -
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P.S. Er ist auch so sehr schreckhaft. Wenn er sich zb hinlegt und irgenwo ein Geräusch kommt, schreckt er gleich wieder auf... Aber die Ohren sind dann nicht angelegt. Er scheint dann nur interessiert zu sein.
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Wie lebte er denn bei der Züchterin und was hat sie mit ihm gemacht? War sie mit den Hunden unterwegs, waren sie nur in einem Garten oder nur im Haus. Hatten sie Kontakt zu andern Menschen?
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Die Zucht war schon ziemlich groß. Die Hunde lebten zwar mir Familienanschluss, aber auch mal im Zwinger mit anderen Hunden. Sie waren jedoch regelmäßig mit im Haus. Vor allem als Welpen waren sie im Haus. Die Mutti war auch überhaupt nicht wie Giovanni. Und die Züchterin ist mitglied im deutschen Teckelclub und im Züchterverband...daher dachte ich, das muss schon gut sein, was sie machen...
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Der Hund hatte ganz einfach Panik. Wahrscheinlich hat er nichts kennengelernt und dann noch von dem Rudel weg.
Dawürde ich ganz in Ruhe rangehen, daß wird schon. -
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Nun dann liege ich mit meiner Vermutung vermutlich gar nicht so falsch.
Vermutlich hat dein Hund keinerlei Prägung und Sozialisierung der Umwelt genossen, sondern kennt nur den Bereich des Hauses und des Grundstückes.Das Problem ist lösbar, aber es braucht sehr viel Zeit und noch mehr Ruhe und genauso viel Willen, von allen die mit dem Hund leben und umgehen. Allerdings werdet ihr das Problem nicht alleine lösen können, was ich euch nach der Überschrift auch nicht raten würde. Sucht euch einen Trainer, einen wirklich guten Trainer, der euch hilft, diesen Mangel sanft und langsam - im Tempo des Hundes - auszugleichen. Eines kann ich dir versprechen, der Hund wir berechenbarer und kontrollierbarer, aber er wird es nie ganz ablegen.
Ein Hundsitter und der damit immer wieder verbundene Wechsel ist dabei allerdings auch nicht gerade förderlich, es sei denn dieser gehört wirklich zum engsten Kreis.
Es wird sehr sehr sehr viel Arbeit, mehr als ihr mit einem Welpen gehabt hättet, das muss euch wirklich bewusst sein.
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Hallo,
da ist sicher einiges unglücklich gelaufen.
Möglicherweise befindet sich der Dackel sowieso grad in der ganz normalen 2. Angstphase beim Hund, wo auch vorher "souveräne" Hunde nochmals herbe Rückschläge in Sachen Unsicherheit manchen, dann in einer ihm komplett neuen Umgebung, möglicherweise ist er ein von Haus aus eh sehr unsicherer Kandidat, möglicherweise ist beim Züchter nicht alles perfekt gelaufen, dann Deine unverhofft notwendig gewordene Abwesenheit und das Sitten durch jemanden, den der Hund noch weniger kennt als Dich...Dein Vater hat menschlich-verständlich reagiert, aus Hundesicht war die Reaktion des Dackels aber ebenso verständlich. Angst vor jemandem, der sich trotz warnendem Knurren nicht abhalten läßt - in was für einer Panik der kleine Kerl gewesen sein muss, sieht man an den Kötteln, die er überall verteilt hat, an dem panischen Fluchtversuch...
Wieviel von den Unsicherheiten des Dackels, die sich da situativ sicher aufkumuliert haben, sich in nächster Zeit durch das allmähliche Einleben bei Euch geben werden, bleibt zunächst mal offen. Niegelnagelneue Tiere können schon mal extrem unsicher reagieren in der ersten Zeit - die wissen ja überhaupt noch nicht, was los ist.
Es mag sein, dass er in Zukunft ein zwar immer ein wenig unsicherer Kandidat bleiben wird, aber mit Euch zusammen lernt, damit umzugehen. Das würde ich Euch wünschen.
Um dahin zu kommen, rate ich zu professioneller Hilfe. Und zwar sehr rasch, denn jeder Fehler, der jetzt versehentlich gemacht wird, vergrößert die Problematik.
Gerade in den ersten Tagen bei Euch kann man die Weichen stellen, um dem Kerl Sicherheit zu vermitteln.
Indem man richtig reagiert in solchen Momenten. Das kann nur ein Hundetrainer vor Ort einschätzen und Euch dabei Hilfestellung geben. Auch kann der Euch sicher dabei helfen, dem Hund das Einleben bei Euch zu erleichtern.Ich hoffe, Dein Vater ist nicht schlimm verletzt - und nimmt dem Dackel seine aus Panik so heftig entstandene Reaktion nicht krumm.
LG, Chris
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da kann ich mich nur, wie so oft, chris völlig anschliessen.
soweit ich gelesen habe, ist er noch gar nicht richtig bei euch ankgekommen - und so wirklich kennt er das leben in einer wohnung unter menschen wohl auch nicht.
das ist für so einen hund sehr verwirrend und auch wohl bedrohlich.
was chris und auch Cerridwen schrieb, ist völlig richtig.
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nein, wahrscheinlich ist er wirklich noch nicht angekommen. Und dann gleich solche Panik attacken ist ja wirklich furchtbar, vor allem für den Hund. Er kannte meinen Vater aber, hat ihn mit abgeholt... da war er noch völlig begeistert von ihm.
Auf mich ist er ja auch völlig geprägt. Er knuddelt sich immer an mich, völlig begeistert, wenn wir an der schleppleine sind und suchspiele und sowas machen. Nachts schläft er neben mir im Korb, am besten wenn die Hand unten hängt. Obwohl schlafen wohl zuviel gesagt ist, dafür ist er einfach noch zu aufgeregt. Bei jedem Geräusch schreckt er auf. Wir waren grad spazieren, da kam uns eine Walking Frau entgegen, da war er völlig neugierig und interessiert. Ohne irgendwelches Getue... Mein Vater nimmt es ihm aber nicht krumm, dafür mag er hunde zu gerne.
Habe beim Hundetrainer angerufen, der hat aber leider so schnell keinen Termin. Muss mich bei ihm noch melden... hoffen wir das beste.
Ich gebe ihm jetzt erstmal nichts mehr zu fressen. Das macht alles mein Freund (vor allem seine geliebte Fleischwurst und das Futter) ist das richtig? Habe es gelesen. -
Mit viel Geduld wird das schon und wenn Ihr einen professionellen Hundetrainer nehmt, sollte es in ein paar Wochen schon viel besser sein.
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