Trainingsbuch eines zusammenwachsenden Teams
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Hallo zusammen,
dadurch, dass ich nun nach vielen Jahren ein Hundetrainer-Team gefunden habe, mit deren Methoden ich mich vollkommen identifizieren kann, möchte ich nun gerne davon berichten. :)
Vorgeschichte:
Seit Kira vor 5 Jahren als Welpe zu mir kam, bin ich selbst Hundebesitzer, als Luna vor 2 1/2 Jahren kam, wurde ich Mehrhundehalter, jedoch begann alles schon viel früher.
Durch Verwandte und Bekannte mit Hunden, durch Gassigehhunde, Hunde am Pferdestall etc. hatte ich schon immer mit Hunden zu tun, auch bevor meine Schwester mit THS anfing und ich bei ihrer Trainerin, die zeitweise 6-8 Hunde jeden Alters und vieler Rassen bei sich hatte, viel lernte.Jedoch wurde mit eigenem Hund vieles anders und in den letzten Jahren lernten wir viele Trainer kennen in unterschiedlichen Bereichen, was Hundesport oder auch Erziehung anging.
Die einen arbeiteten mit Leinenruck, Schnauzgriff und waren der Meinung, dass Hund einem selbst folgen muss beim Laufen und man ihn sonst zieht, die nächsten lockten die Hunde zum Gassi gehen hinter sich her, wiederum andere warteten, bis Hund einem selbst folgte und die nächsten ließen die Leine los und gingen alleine weiter, bis der Hund hoffentlich folgte. So ging es durch viele "Erziehungsmethoden", mit denen ich konfrontiert wurde, bei denen ich allerdings immer einen unguten Beigeschmack hatte.Unser Problem:
Da wir dann letztendlich umzogen, brauchte ich eh einen neuen Trainer, der mir bei Lunas Jagdtrieb behilflich sein konnte und so begann die Suche.
Wie findet man also jemanden, der einem symphatisch ist, jede Frage beantwortet und mit Methoden arbeiten, mit denen man sich selbst identifizieren kann und an dessen Erfolge man glaubt?
Gar nicht so einfach.Erste Kontakte:
Letzten Herbst erfuhr ich dann von einer Bekannten mit Jagdhund, dass sie nun das Training bei tollen Trainern aufgenommen hatte und erzählte mir davon, so das ich neugierig wurde.
Es begann ein netter Mail-/Telefonkontakt mit der Trainerin (dort gibt es einen Trainer und eine Trainerin). Wir verabredeten uns dann zu einem kleinen Gespräch auf dem Fest eines Tierschutzvereins, wo sie kleine Vorstellungen geben wollten und einen Stand hatten.
Bei den Vorstellungen wurde vom Trainer was zur Leinenführigkeit erklärt und er führte Discdogging mit seinem Hund vor.
Die Trainerin stellte das Longieren mit ihrer Hündin vor und erläuterte die Schleppfährtenarbeit, die eine Schülerin von denen vorstellte.
Ich war von der Ruhe der beiden völlig angetan und so bat ich um einen Termin, da ich mir gut vorstellen konnte, mit ihnen zu arbeiten.(Fortsetzung folgt nach der Mittagspause bzw. nach Feierabend)
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Der erste Termin:
Ende Januar war es soweit. An einem Samstag nachmittag besuchte mich die Trainerin mit 2 "Azubis" bei mir zuhause, um uns kennen zu lernen und mit uns die Anfänge zu starten.
Wir unterhielten uns eben über Lunas Jagdtrieb, mein Leben mit den Hunden und dass mein Ziel sei, Luna jagdhundgerechter auszulasten, etc.Meine erste Lektion bekam ich, als die Trainerin meinen Hunden in der Wohnung Leckerlies hin hielt und mich bat, ihnen zu verbieten, diese zu nehmen
Leider waren sie zu lecker, so dass es mir nicht wirklich gelangt.
Somit wurde die Idee geboren, das Verbot (früher "Nein") mit nem neuen Befehl neu aufzubauen. Bei uns wurde es das "Scht", da es immer gleich klingt, egal wie emotional der Mensch drauf ist.
Gut, wie man nen Verbot konditioniert, muss an dieser Stelle vermutlich nicht erklären, da bekannt sein sollte, dass man den Hund da weg holt und nicht zum Erfolg kommen lässt. Bzw. beim Fixxieren leicht anstupst, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Dieses wurde dann auch klar erklärt, warum man es neu aufbauen sollte, eben nie durchgehen lassen sollte, ...
Festzustellen war auch bei dieser Übung, dass Luna eine sehr niedrige Frustrationstoleranz hat, wo ich unbedingt dran arbeiten sollte.Anschließend ging es mit beiden Hunden nach draußen.
Eigentlich war ich es gewohnt, nur mit einem Hund zu arbeiten, aber die Erklärung, dass ich ja auch sonst meist beide Hunde dabei habe, wenn ich raus gehe, schien mir dann doch schlüssig.
Wie immer, wenn ich abgelenkt bin, egal ob durch quatschen oder telefonieren, achten meine Hunde auch weniger auf mich, was vermutlich einige kennen.
So kamen wir dann dazu, dass das nächste angesprochene Thema die Leinenfühlrigkeit war.
Hier für hab ich Kira laufen lassen, da sie nicht an der Leine zieht.Eine der Auszubildenden nahm mir Luna ab und ging mit ihr den Weg am Feld rauf/runter/links/rechts etc. Wenn Luna unaufmerksam war, wurde das "Scht" genannt und die Richtung gewechselt. Dies fand an der langen Leine statt, so dass sie die Wahl hatte, zu folgen.
War dies nicht der Fall, wurde die Leine einen Augenblick stramm, so dass Luna merkte, es gibt nur die Möglichkeit zu folgen.
Während ich dies also nun beobachtete, wurde mir alles von der Trainerin genau erklärt, dass wir mit der Übung halt hinbekommen, dass Luna mehr auf mich achtet.
Anschließend nahm ich meinen Hund selbst und wurde von der Auszubildenden begleitet, die mich korrigierte, wenn och bei der Übung falsch handelte, was mir sehr half.
Es wurde etwas zur unpersönlichen Leinenführung erklärt und dazu, dem Hund wenig Input zu geben.
Ich habe entspannt zu sein und dahin zu laufen, wohin ich möchte. Der Hund soll lernen, mir zu folgen, ohne dass ich ihn durch Körpersprache und Worte volltexte, da er viele unabsichtlich gesendete Informationen garnicht benötigt.
Unsere Hausaufgabe dazu war, pro Spaziergang anfangs 3x 5min zu üben, da es eben schwer sei, sich als Hund drauf zu konzentrieren, womit Luna eh Probleme hat.
Wobei sie bei der Übung super mitmachte und die Azubine sie schon "Streber" nannte und scherzhaft meinte, so wäre es ja langweilig ;-) was mich etwas Stolz machte
Später könne man die Strecken dann verlängern und zwischendurch frei geben zum Schnüffeln etc.
Gestartet werden sollte es an der normalen Führleine und später ausgeweitet auf die 5m Leine, so dass der Hund mehr Spielraum hat, da ja das Zeil die "Freiheit" sein soll und wir nicht mit kurzer Leine durchs Leben gehen wollen zukünftig.Auf der Kanickelwiese (unsere tägliche Gassigehstrecke) angekommen, kam die Trainerin meinem Wunsch nach, dass ich Luna gerne das Fährten beibringen würde, um eine Auslastung für die Nase zu haben.
Zusätzlich erwähnte ich, dass Luna nicht apportiert und wir legten sie an die 5m Leine.
Die Trainerin holte einen Fellball heraus (ein 150g-Ball mit Kaninchenfellüberzogen), der auch zum Fährten dienen sollte und lies sich von mir erklären und zeigen, wie ich versucht hatte, sie ans Apportieren zu bringen.
Sie schlug mir 2 Möglichkeiten vor, wie ich es beibringen könnte, je nach dem, was mir und Luna besser liegt.
Sie sagte, man könne es übers Zergeln machen, dass der Hund den Ball so richtig klasse findet oder auch über Shapen, also den Clicker.
Wobei mir da schon das 1. mehr zusagte.Dann hielt die eine Auszubildende Kira und die andere zog eine kurze Schleppfährte. Die Trainerin stand in der Zeit bei mir und Luna und erklärte mir, wie man den Startpunkt markieren sollte, wozu die Kaninchenhaare dort wären etc.
Dann führte ich Luna an die Stelle, die ich selbst erst mit den Fingern anschaute, um ihr Interesse zu wecken und sie dann los schickte.
Luna machte es absolut klasse, so dass wir alle sehr begeistert waren, wie schnell sie begriffen hatte und wie gut ihre Nase sei (tja, wohl auch nen Grund, weshalb sie so oft bei Gelegenheit Jagen gehen war).
Insgesamt machten wir 4 Fährten, was mir super viel Spaß machte.
Auch das Zergeln als Belohnung mit Luna machte ihr Spaß.Mir wurde zwischendurch und hinterher dann noch etwas zu unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen erzählt, die bedingt durch Bodenverhältnisse, Wind und Wetter etc. zu stande kommen.
Anschließend gingen wir ruhig zurück zu mir, wo wir noch ein kurzes Resume zogen, ich meine "Hausaufgaben" noch mal kurz durchgegangen bin.
Danach verabschiedeten sich die 3 nach knappen 2 Stunden und ließen mich mit einem wirren Kopf zurück.
Darüber musste ich erst mal eine Nacht schlafen -
Hört sich irgendwie nach Canis-Trainern an (die Art der Herangehensweise und das Training)?
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Zitat
Hört sich irgendwie nach Canis-Trainern an (die Art der Herangehensweise und das Training)?
es sind keine Canis-Trainer
aber man kann ja von anderen nehmen, was einem gefälltoder gibts da Kritik?
was wäre, wenns Canis-Trainer wären? -
Warum so empfindlich? War nur eine banale Frage, sollte keine Kritik oder sonstwas darstellen ... lediglich ein Déjà-vu, da sich vieles ähnlich dem anhört, was ich von Canis-Trainern kenne und wie ich schon trainiert habe .
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*lach* ne sorry
ist Absicht, dass ich weder Trainer schreibe noch irgendwelche Namen, an denen er sich orientiert
oft gibt es so Schubladendenken
und ich möchte hier einfach berichten, wie wir arbeiten, was wir für Erfahrungen machenFragen, Kommentare etc. sind natürlich willkommen, aber bitte nur die, die uns bzw. unser Training oder den Sinn betreffen ;-)
denn wir kennen ja das DF *lach*
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ich find deinen bericht sehr interessant, Maanu :)
wie sieht es heute mit Lunas jagdtrieb aus? -
Zitat
ich find deinen bericht sehr interessant, Maanu :)
wie sieht es heute mit Lunas jagdtrieb aus?Beiden Sätzen schließe ich mich an :) . Ansonsten weiß ich was du meinst ...
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Zitat
Beiden Sätzen schließe ich mich an :) . Ansonsten weiß ich was du meinst ...
dankeweitere Berichte bis zum heutigen Stand folgen, nur braucht es so verdammt viel Zeit, drum bitte ich um Nachsicht, dass es Stück für Stück kommt
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Nachbereitung:
An dem Abend war nicht mehr viel mit mir anzufangen, es gab so viele Informationen, die ich erst mal sacken lassen musste.
Eine Nacht später nahm ich mir dann die Zeit und schreib alles auf, was mir von der Stunde am Tag zuvor in den Sinn kam und ordnete so meine Gedanken etwas.Fährten würde ich erst mal mit Sattelgeschirr, wobei letztendlich ein Führgeschirr her sollte.
Auch einen Fellball müsse ich kaufen, was dann auch schnell in die Tat umgesetzt wurde.Erste Übungen und Erfolge:
Das Verbot festigten wir auf kurze Distanzen immer fester, so dass beide Hunde auch schnell begriffen, dass Frauchen ihr "scht" ernst meinte.
Eine besondere Freude machte es mir, als sadistischem Etwas, Käsestücke vor die Kudden zu werfen und die Hunde warten zu lassen.
Anfangs waren Verbote notwendig, damit sie dort nicht dran gingen, aber mit der Zeit klappte es immer besser.
Dann lies ich Kira hin gehen um etwas zu nehmen und brach es dann ab.
Später durfte Luna auch erst was davon nehmen und lies sich zurück schicken.
Diese Übung klappt bis zum heutigen Tag nun so gut, dass wir letzte Woche sogar vergessen haben, dass Käse auf dem Boden lag, die Hunde zum Gassi gehen drüber stiefelten, danach auch wieder und ich dann bemerkte, dass dort noch etwas liegtAuch an der Leinenführigkeit arbeiteten wir täglich.
Zwar nicht immer 3x 5min, aber wenn mir nicht danach war, haben wir es halt gelassen.
an der kurzen Leine klappts auch ganz gut
ok, von der 5m-Leine reden wir nicht
wen ich viele Tempowechsel mache, dann ist Luna recht aufmerksam, wofür sie auch belohnt wird, aber sonst schnüffelt sie sich noch immer oft fest, was mich fast um den Verstand brachte
ich bin da einfach viel zu ungeduldig und muss stark an mir arbeiten.Mikesch:
Gefühlte 100 Jahre später kam dann auch unser Fellball an.
Da er rötlich und plüschig ist und ich Katzen nicht so mag, habe ich das Ding, mit dem Luna zukünftig zergeln sollte, einfach mal Mikesch genannt :veg:Ich versuchte anfangs also, Luna in der Wohnung für Mikesch zu begeistern, in dem ich laut durch die Wohnung sprang und ihn immer von ihr weg zog. Ich glaube, das sah ziemlich bescheuert aus, aber außer Kira, die ihn übrigens auch sehr mag, hat uns glücklicherweise niemand beobachtet.
Irgendwann griff Luna auch zu, was mich doch sehr sehr erfreute und auch an nem weggeworfenen Mikesch war sie interessiert, auch wenn ich hier in der kleinen Wohnung nur bis zu 50cm weit werfen konnte, aber aller Anfang ist schwer.Anschließend verlagerten wir das auf den kleinen Hof meiner Vermieterin, wo die Ablenkung zu groß war.
Ich zweifelte von neuem an mir, denn darin war ich schon immer groß.
Ich warf ihn öfter weg und ließ ihn von Kira apportieren, was nach Tagen Lunas Interesse weckte.
Hier übten wir auch das Zergeln, was anfangs nur 5sek klappte, aber wo die Aufmerksamkeit von mal zu mal zu nahm. Auch hier gelang es mir dann, den Mikesch zu werfen und zu hoffen, dass sie ihn holte, wobei ich auch hier mit 50cm startete.Die Kaninchenwiese:
Nach einiger Zeit verlagerten wir das dann auf die Kaninchenwiese, was nen großer Schritt in Richtung Desaster war.
Überall Kaninchengerüche, Mikesch? Ojee, unspektakulär.Ich hatte aber den Ergeiz, ca. 3 Wochen nach der Stunde doch mal ne Fährte zu versuchen.
Die erste Fährte war immer gut, die 2. bzw. 3. dann weniger gut.
Tja, zu wenig Ruhe und zuviel Erregung im Hund.Die Erregung nutzte ich aus, um mit Luna zu zergeln und irgendwann klappte es dann auch mit kleinen Aportübungen, wenn sie direkt hetzen durfte.
Dadurch stieg die Erregung aber so, dass sie Jagen ging.
Tja, Mist gebaut.
Aber wir blieben dran.Unser momentaner Zwischenstand ist so, dass so viele Kaninchen unterwegs sind, dass wir das Fährten gar nicht wirklich hinbekommen. Ich glaube, ich muss mir die Tage mal nen anderes Fleckchen suchen.
Aber wir haben nen FührgeschirrDas Apportieren dagegen klappt halbwegs gut
wobei auch Kira dran teil hat, mit ihr wird nebenbei Dummyarbeit gemacht
unsere 2. Stunde war Samstag ...
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