Zughundesport querbeet ;)

  • Sie sah beim Starten etwas überrumpelt aus

    Das bestätigt so ein bisschen meine eigenen Beobachtungen und meine Theorie, dass man echt aufpassen muss, was man Hunden als erstes beibringt: insbesondere wenn man mit Hunden ohne Zugsporthintergrund irgendwann.mal vor hat, Zugsport zu machen.


    Aus diesem Grund trainieren wir mit unseren Hunden das Beifuss laufen, Freifolge und Leinenführigkeit auch erst frühestens nach der ersten Zughundesaison, um denen nicht den Drang noch vorne gleich am Anfang madig zu machen. Auch wenn ich denke, dass da bei Hunden mit entsprechender Genetik schon viel passieren muss, ehe man denen das Ziehen abgewöhnt. Unsere 2 Jährigen lernen jetzt erst freifolge.


    Ich hab bei meinen ersten beiden Hunden in unseren ersten 8 Jahren Zugsport aber einfach jedes Jahr wieder die Erfahrung gemacht, dass die durch dieses Fusslaufen auch als Erwachsene Hunde zu Saisonbeginn immer erstmal gehemmter sind und dass es länger dauert bis sie wissen, sie dürfen sich wieder frei nach vorn bewegen.

    Ein werter Herr H.S. nennt dieses Phänomen "zu sehr nach hinten denken".

    Man will ja aber "nach vorne denkende" Hunde beim Zugsport.

    Für uns ist das erste Jahr deshalb halt vorrangig Rennen und toben im Auslauf und Spaziergang am Bauchgurt.


    Dass Vilda das noch checkt, da hab ich keine Zweifel, Genetik machts möglich. Und ich finds auch immer wieder spannend, Hunden dabei zuzusehen, wie sie sich entwickeln und aufblühen. 🥰


    Unsere Jüngste, die wir nie gehemmt haben, wusste aber halt gleich von Anfang an, worum es geht. Da war die Leine nie locker. Nur auf welcher Seite der Zentralleine sie laufen sollte, war noch nicht ganz klar 😅 Genauso wie alle anderen Hunde, die du einfach ins Geschirr packst und die wissen, was gewünscht ist. Diese anfangsverunsicherung kannte ich nur von den tierschutzhunden.


    Hier zwei Videos von April, das erste Video ist unsere Jüngste das erste mal im Gespann

    und das zweite Video ist sie das erste Mal am Rad (...ist die Kleine schwarzweisse mit mehr schwarz als weiss... und dem kleinen weissen Blitz im nacken)


    [Externes Medium: https://youtu.be/Z1h5bHpKuYU]

  • Also naja 😅 die Leine war genau zweimal locker: Auf dem ersten Meter, als sie sich erstmal rum drehen musste und dann nochmal kurz beim Überholvorgang, wo wir an meiner Mama, Ysi und Heavy vorbei gefahren sind, was sie kurz verunsichert hat.


    Das hat absolut nix damit zu tun, dass sie vorher gelernt hat, dass am Halsband an lockerer Leine gelaufen wird. Sie zieht ja auch so sofort mit voller Kraft, wenn die Leine von Halsband auf Geschirr umgeklickt wird.


    Am Geschirr wurde sie nämlich so oder so nie "gehemmt".


    Und natürlich war die überrumpelt, weil die in meine Richting geschaut hat und Hati halt ohne Rücksicht auf Verluste los prescht (obwohl er am Tag vorher noch am Rad "gehemmt" wurde 🙃)


    Da hab ich auch von anderen Hunden, die das vorher eben nicht gelernt haben, schon bei weitem "schlimmere" erste Fahrten gesehen.


    Nach dem ersten Meter ging sie ja voll auf Zug, also ich seh da absolut nicht, wo das deine Theorie bestätigen würde 🤷🏻‍♀️

  • Also ich hab ja wirklich keine Ahnung und auch keinen Ehrgeiz. Aber Lumi hat als erstes gelernt an Halsband UND Führgeschirr an lockerer Leine zu gehen, weil das für mich halt deutlich wichtiger als das Ziehen ist. Ich hatte ihn jetzt erst 2x kurz für ein paar Meter im Zuggeschirr, aber er hat sofort kapiert, warum es geht und war offensichtlich total in seinem Element. Und ich kenne auch etliche Hunde anderer Rassen, die nicht für Zughundesport angeschafft wurden und man das einfach mal ausprobiert hat, als der Hund erwachsen war. Und die ziehen trotzdem mit vollem Eifer und Begeisterung. Und ich würde fast behaupten, es ist weniger aufwändig denen das beizubringen, als einem Hund, der nur Ziehen gelernt hat, beizubringen an der Leine zu laufen und vor allem Freifolge.


    Wenn man Hunde nur für den Sport hält, mag es anders sinnvoller sein, das kann ich nicht beurteilen.

  • Wenn man Hunde nur für den Sport hält, mag es anders sinnvoller sein, das kann ich nicht beurteilen.

    Also bei einigen Mushern, die ich kenne und die auch sehr erfolgreich sind, sowohl in MD als auch Sprint, laufen die Hunde auch erstmal in der Freifolge und ggf an lockerer Leine am Halsband und dennoch laufen die Hunde ja offensichtlich sehr gut im Sport. Das eine hat wie gesagt nix mit dem anderen zu tun 🤷🏻‍♀️


    Man sieht’s ja eben auch bei Vilda: Am Tag zuvor lief sie noch neben dem Bike und dann hat sie nichtmal 5 Meter gebraucht um voll los zu ziehen und das gleich im "Lead" mit Hati gemeinsam und nicht irgendwo hinten im Gespann, wo dann noch einige andere davor sind, die voraus laufen.

  • Dass es eine "schlimme" erste Fahrt sein soll, DAS hast aber DU gesagt. 😆 ich find da garnichts schlimm dran, nur eben Anders. ich kenne so ein Zögern beim ersten Einspannen halt nicht beim Antrainieren und achte eigentlich sehr darauf, dass sie grad bei den ersten Malen keine chance auf lockere Leine haben... Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, einige Hunde laufen im Leben nie so, wie Vilda bei ihrem ersten Mal.und spätestens beim dritten Mal läuft die an Mama und Rudelkumpels auch ohne zögern vorbei.


    Wir machen es generell aber eh viel kleiner vom kopfmäßigem Anspruch... unsere erste Strecke ist zwar idR deutlich länger als 100m, damit der Hund überhaupt erstmal seine Beine sortiert bekommt...aber mit weniger Anforderungen: am liebsten trainieren wir im Gespann an (weniger Kopfarbeit, erstmal nur hinterher laufen und sich vom Team alles abgucken. Leaderfähigkeiten am Rad werden erst dann verlangt, wenn der Hund sicher weiss, dass es ums Ziehen geht) und so eine Hürde mit Vorbeifahren am Hindernis gibt's hier auch nicht gleich beim ersten Mal auf den ersten Metern 😅

    Aber viele Wege führen nach Nome.... oder wie war das?

  • Also bei einigen Mushern, die ich kenne und die auch sehr erfolgreich sind, sowohl in MD als auch Sprint, laufen die Hunde auch erstmal in der Freifolge und ggf an lockerer Leine am Halsband und dennoch laufen die Hunde ja offensichtlich sehr gut im Sport. Das eine hat wie gesagt nix mit dem anderen zu tun 🤷🏻‍♀️

    Sag ja, Genetik machts möglich. drehe doch meine Aussage nicht so um, dass die Hunde dann garnicht mehr laufen würden, sowas hab ich nie gesagt.

    Ich hab nur gesagt, dass man lediglich sieht, wie sie Zögern bei den ersten Malen, wenn viel am "nach hinten" gearbeitet wird...

    Und dass Hunde ohne entsprechende Genetik dann länger brauchen und dann hat man am Ende die Fragen in facookgruppen, wie man dem Hund denn das ziehen beibringen soll.

    Hunde mit entsprechender Genetik schaffen den Sprung zwischen Leinenführig und ziehen meist recht easy. Dieses Zögern ist halt nur ne Feinheit, die mir persönlich eben aufgefallen ist und die ich von einigen eben auch schon gehört hab.

    Das sagt halt nix darüber aus, wie der Hund später arbeitet... So wie noch keiner ein Rennen am Start gewonnen hat.

  • Lumi entwickelt sich prächtig, geht mit mir kleine Runden joggen, darf hin und wieder auch mal ein paar Meter ziehen und er liebt es einfach. Das ist halt wirklich total sein Ding. Und mir macht es auch mega viel Spaß. Wenn er erwachsen ist, kommt auf jeden Fall ein Scooter. Meinen Mann und seinen Pinscher hab ich auch schonmal fürs Canicross angeworben 😂

  • ich hab jetzt erst wieder hier rein geschaut, daher die verspätete Antwort 😅

    Dieses Zögern ist halt nur ne Feinheit, die mir persönlich eben aufgefallen ist und die ich von einigen eben auch schon gehört hab.

    Die Sache ist halt, dass ich dieses kurze Zögern (zum Teil auch über 100-200m) auch schon bei sehr vielen Hunden gesehen habe, die vorher nie "nach hinten" gearbeitet wurden. Die sich immer völlig frei und ohne Einschränkungen bewegen durften, bevor sie das erste mal eingespannt wurden. Das waren alles Hounds, Alaskaner und Sibirier.


    Im Vergleich zu denen hat ja Vilda, die eben vorher nach hinten gearbeitet wurde, sehr sehr schnell verstanden, um was es geht.


    Daher sehe ich es persönlich nicht unbedingt einen Zusammenhang zwischen dem "nach hinten arbeiten" und "zögert kurz beim ersten Einspannen". Der Schluss läge natürlich nahe, kann auch sein, dass es damit zusammen hängt, aber für sehr wahrscheinlich geschweige denn absolut sicher, dass es daran liegt, würde ich es nicht halten.


    Deshalb fand ich die Aussage, dass man da eben den Unterschied sieht, welcher Hund vorher nach hinten gearbeitet wurde und welcher nicht, schwierig.


    Es wäre aber sehr interessant da mal ne kleine Studie drüber zu führen 😆 nur wohl leider schwierig umsetzbar.


    Weil nichtmal innerhalb eines Wurfes sich ja alle gleich verhalten.




    Und noch ein anderes Thema: Wir haben jetzt auch das erste Rennen diese Saison gemeldet 😁 das erste Dryland Rennen seit langem.

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