Freifolge klappt nicht

Hast du im Training den Ball in der Hand oder sieht der HUnd den Ball?

Wir gehen zB auch im Training das Schema immer weider OHNE Hund ab, damit man sich ein paar Punkte merken kann und es im Schlaf kann, dann fällt in der Prüfung schonmal dieses "Ich muss Schritte zählen" weg. Mach dir bewusst, dass du die selbe Körperhaltung einhalten solltest und in der selben Stimmlage sprechen. Übe einfach auch mal im Training auf den Platz zu gehen, dich anzumelden und es stellt sich jemand wie ein LR auf den Platz. Nur solltest du nciht zu oft das Schema üben.
Ja, hm.... Es ist im Prinzip eine Kopfsache. Unsere Hündin ist mit Papa durch die BH geflogen, im Vierkampf an der Unterordnug gescheitert und hat ihn immer wieder in solchen Situationen "verarscht" und das 7 Jahre lang. Ich habe letztes Jahr mit ihr beim ersten Anlauf die BH bestanden, weil ich es Kopfmäßig etwas besser hinbekommen habe (anscheinend, ich war ja sooo nervös)
Und außerdem hat es mir geholfen mich ins Vereinsheim zus etzen, den Hund einfach im Auto zu lassen und dann hat mcih jemand geholt als ich dran war, ich konnte also nur noch Hund holen und auf den Platz, ohne vorher die anderen anzugucken und das dann dadurch die Nervosität steigt, weil die das gefühlt ja alle soooo gut machen.
Viel Glück!

Hi,

so wie du es beschreibst würde ich auf Meideverhalten tippen. Wenn die Leinedran hast, ist du in der Lage ihm zu massregeln. Wenn nicht, kann er Meiden.
Ich würde es ohne Leine komplett neu aufbauen und keine Strafen oder Massreglungen einsetzen.
Und dann den Part mit der Leinenführigkeit mit einer besonder leichten Leine machen!

LG

Spike

Mal ne Frage vorweg, du schreibst, sobald es auf die Prüfung zugeht, meidet er. Tritt dies nur am Prüfungstag auf, oder auch schon ein paar Trainingsstunden vor der Prüfung?

Zitat

Kann es denn vielleicht auch an den Zuschauern liegen, dass das zuviel für meinen Dicken ist?

Möglich ist natürlich so einiges.
Auch, daß Dein Hund noch nicht so unter Ablenkung "funktioniert".
Aber das kann man auch trainieren.
Einfach mal mehrere Leute bitten, vorbeizukommen, wenn Ihr trainiert, und sich so zu benehmen, wie sich Leute halt so auf Turnier bewegen.

Ansonsten liegt es wirklich "nur" an Dir.
Prüfungstag ist nun mal "anders", als ein normaler Trainingstag.
Du stehst unter Streß, bist angespannt, nervös, und was weiß ich sonst noch.
Und das überträgt sich nun mal auf Deinen Hund.
Egal, wie ruhig Du Dir selbst dabei vorkommen magst.
Er spürt es trotzdem.

Schöne Grüße noch
SheltiePower

Zitat

... aber sobald es irgendwie auf die Prüfung zu geht, lässt er mich echt voll im Stich

Ich glaube, von diesem Gedanken, dass er dich im Stich lässt, kannst du dich verabschieden. Der Hund weiss nicht, dass ihr grad eine Prüfung macht und wie wichtig das für dich ist. Für ihn ist das nur eine unbekannte Situation, fremde Umgebung, glotzende Menschen und ein seltsam aufgeregtes Herrchen.

Wenn Kommandos in diesem Umfeld nicht klappen, dann würde ich zuerst darauf tippen, dass du sie nicht intensiv und mit einem langsam steigendem Ablenkungslevel trainiert hast. Hunde lernen sehr situativ, wenn eine Übung auf dem Hundeplatz 100 mal super läuft, dann kann die sie an einer anderen Stelle trotzdem voll in die Hose gehen. Das hängt vom Hund und von dir ab.

Von daher hilft wahrscheinlich üben, üben, üben. An vielen verschiedenen Stellen (Wiese, Wald, Parkplatz) und mit wechselnder Ablenkung (Zuschauer, Hunde, Autos).

Man müßte es natürlich live sehen, aber meine Vermutung ist eher eine andere. Habt ihr bei der Generalprobe auch mal mehrere Zuschauer? Damit könntest Du die Theorie einmal testen. Wobei ich eher zu einer hier schon angesprochenen Theorie glaube. Du schreibst, dir kommt es so vor, als würde er bei der Prüfung den Ausgang suchen.

Ich kann Dir mal eine Geschichte von einem DSH bei uns auf dem Platz erzählen. Dieser Hund ist seit gut 2 Jahren reif für die SchH1. Vor zwei Jahren trat der Besitzer zur SchH1 an. Man muß dazu sagen, dieser Hund hört bei normalem Training perfekt und arbeitet sehr sauber. Vor der 1. Prüfung der SchH1 hatte er in den letzten 4-5 Trainings schon meideverhalten gezeigt, jedoch wurde dies vom Besi nicht wirklich ernst genommen, eher so, am Prüfungstag wirds schon klappen. Prüfungstag: Fährte bestanden (nicht wirklich schwer, weil dieser Hund ein Triebschwein ist, was fährten angeht. Irgendwann gings zur UO. In der SchH1 ja komplett nur als Freifolge. Es war ein Desaster, der Hund stand schon in der Ablage auf. bei der eigentl. UO hat der Hund sich völlig vom Besi gelöst und ist sämtliche Ausgänge unseres Platzes abgelaufen. Wir haben das erste mal gesehen, wie ein Hund extrem meidet und einfach nur noch weg vom geschehen wollte. Natürlich durchgefallen.

So weit so gut, bis zur nächsten Prüfung wurde wieder fleißig auf Motivation gearbeitet... alles klappte wieder, bis zu dem Zeitpunkt wo die Prüfung näher rückte... nur war dieser Zeitpunkt diesmal schon etwa 2 Monate vor der Prüfung. Kurz vor der Prüfung haben wir dem Besi ins gewissen geredet, nur zur FP1 zu starten, es wäre wieder ein Desaster gewurden.

Was ich Dir mit diesem Beispiel sagen will. Bei diesem Hund-Mensch Team liegt es def. daran, dass der Besi sich vor und in der Prüfung zu viel Stress/Druck selber aufbaut, ohne es selber direkt zu spüren. Aber der Hund spürt es und meidet vom feinsten.

Wenn dies bei euch der Fall sein sollte, dann kannst Du meiner meinung nach noch so die Freifolge neu aufbauen, es wird dir nichts bringen, solang Du selber den Druck nicht rausnimmst und dich selber nicht in Griff bekommst.