Mönchspfeffer bei liebeskrankem Hund?
-
-
Querida Du hast sicherlich Recht. Leider sind meine Nachbarn im Hinblick auf das Winseln und Bellen nicht so geduldig...
Sofern die läufige Hündin nicht im Nebenzimmer oder Hausflur sitzt, wäre ich da auch eher verständnislos. Weil irgendwo im Gassigebiet eine läufige Hündin unterwegs war, habe ich keinem meiner Rüden gestattet, zuhause noch stundenlang Terror zu verbreiten. Eine Verhältnismäßigkeit (Hündin/Duft vor der Nase) muss da aus meiner Sicht auch beim jungen Hund gegeben sein. Es ist schon ein Unterschied, ob der Hund zuhause noch einige Zeit aufgeregt ist und leise winselt, wenn man ihn zur Ruhe bringen will oder ob er jault, kläfft und die Wände hoch geht.
Meine Hunde lernen früh ein "Ruhe"-Kommando, denn ich habe ausschließlich Hundetypen, die generell dazu neigen würden, rumzunerven, fordernd zu bellen, zu quietschen, unruhig zu arbeiten usw. Das möchte ich nicht - daher fange ich bereits beim Welpen an, ihm beizubringen, "abstellbar" zu sein und nur über Gehorsam und Konzentration bei mir ans Triebziel zu kommen. Wenn der Hund dann erwachsen wird/in die Pubertät kommt, ist dann bereits der Grundstein gelegt, um derartiges Verhalten lenken zu können und dem Hund vermitteln zu können: Jenes Verhalten erlaube ich nicht, statt dessen möchte ich xyz...
Kurz gefasst: Impulskontrolle, Frustrationstoleranz und Bereitschaft zur Mitarbeit müssen sitzen.
Hat man da den Grundstock bis zur Pubertät nicht aufgebaut, wird es natürlich anstrengender - in Deinem Fall würde ich da zu einem guten Trainer raten, der Dir zeigt, wie Du das Generve Deines Hundes abbrechen kannst, falls es wirklich so schlimm und laut ist.
Wenn die Nachbarn schon sauer sind (zumindest in einer Mietwohnung heikel) und die Lösung des Problems eilt, wird es wohl keine andere Möglichkeit geben, als einen Abbruch zu erlernen.
Kastration ist keine Lösung - viele Rüden, die einmal "auf den Geschmack gekommen" sind, wollen danach trotzdem noch decken. Mein kastrierter Rüde zeigt unverändertes Interesse an läufigen Hündinnen. Allerdings wurde er aus medizinischen Gründen (Not-)kastriert und ich bin froh, dass sich sein Wesen nicht geändert hat.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
-
Querida Danke für deine Antwort. Ein Ruhe-Kommando gibt es hier tatsächlich in der Form nicht. Fiete ist immer super zur Ruhe gekommen, hat eigentlich nie gebellt oder rumgenervt...
Vermutlich liegt da der Hase im Pfeffer - gerade bei Hunden, die vor der Pubertät unkompliziert sind, werden die Besitzer ab der Pubertät dann kalt erwischt und müssen "nachsteuern".
-
Das mag so sein. Ich werde weiterhin versuchen, alles zu tun, damit Fiete nicht mehr so gestresst ist. Termin mit der Trainerin ist gemacht.
-
Vielleicht könnt ihr mir noch konkrete Tipps geben: Fiete zerrt wie wild an der Leine, ist nicht ansprechbar und nicht abzulenken. Was tun?
-
-
Finde den Threat sehr interessant. Hab schon nach den Mönchspfeffer Tabletten gegoogelt, bis ich dann Seite 3 und 4 las. Wir haben das Problem auch wie du JuleBule .Lio war ein richtiger Spätsünder und hat erst mit 2,5 Jahren so richtig Interesse an den Mädels bekommen. Zu dem Zeitpunkt zogen dann auch 2 Hündinnen nebenan ein. Seitdem ,wir haben bisher 3 Läufigkeiten mit Ihnen mitgemacht,und ich hab das Gefühl, bei jeder wurde es schlimmer. Auch draußen , nicht mehr nur daheim bei den Nachbarsmädels.
Anfangs war es nur arg akut, wenn die Mädels nebenan läufig waren. Mittlerweile reagiert der auf alle draußen, bedeutete dieses Jahr einen Zeitraum von mitte Feb-April. Hab ich mittags eine Runde erwischt, wo vorher eine läufige Hündin war, hat der mir danach den ganzen Nachmittag die Bude vollgeheult. Wir wohnen gott sei Dank nicht zur Miete, aber ich versteh deinen "Druck". Sind die Mädels nebenan in der Standhitze, heult der den ganzen Tag - ABER NUR IN UNSERER ABWESENHEIT.
Abends dann ein wenig Unruhe, steht sofort auf, wenn sich einer von uns bewegt, könnt ja jemand nach draußen gehen und ihn zu den Mädels nachnebenan mitnehmen. Frisst normal, und freilauf geht noch, wenn auch deutlich eingeschränkter bzw im kleineren Radius. Ich muss manches 3x sagen, oder auch 5x mal aber immer halt im strengen Ton, was mir für ihn leidtut und ich auch irgendwie anstrengend finde... ich will ihn wirklich ungern kastrieren lassen, solange es nicht medizinisch sein muss, und ich weiß auch, dass wir da irgendwie durch müssen,und er ist ja wirklich noch zu händeln, aber ich fand es jetzt zuletzt wirklich anstrengend, vor allem das mit dem heulen zu Hause. Ich war so unfassbar glücklich, als ich merkte, es wird wieder weniger, dass "mein" Hund wieder da war.
Mein Nachbar sagt mir mittlerweile Bescheid, wenn er glaubt ,es geht bald los mit seinen Mädels, dann habe ich bisher die Agnus Castus Globuli gegeben. Aber da es von mal zu mal ja irgendwie schlimmer wurde mit Lio, sehe ich da auch nicht mehr die Wirkung.
ich fand die Studie/Reportage/Buch von Günther Bloch über die Pizzahunde sehr interessant. Buch gelesen und DVD geguckt. Die Rüden durften da wirklich nicht alle ran, bzw sogar nur 2 Rüden des ganzen Rudels (und es waren deutlich mehr Rüden als Hündinnen im Rudel) . Die mussten aushalten und lernen, dass sie halt nich ran dürfen. Ich würd das gern meinen Hund auch vermitteln, mir fehlt da nur noch der Weg "WIE". So einzelne Dinge habe ich mir schon erlesen, wie zb. den Hund beim schnüffeln nicht reinsteigern lassen, dh. sobald er anfängt zu schlecken und länger zu verweilen, dies zu unterbinden usw. aber das war bisher der einzige Trainingsschritt,den ich so "gefunden" habe. Vermutlich gibt es noch viel mehr Dinge, die ich im Alltag zu Hause/mit den Mädels nebenan und unterwegs schon tun kann, aber bisher erfahre ich darüber sehr wenig. Habe sogar bei HH nachgefragt mit unkastrierten gemischten Rudeln zu Hause, aber ich bekomme irgendwie selten auskunft. Ich weiß manches kann man nicht pauschal empfehlen, aber irgendeinen Ansatz zum probieren und üben,hätte ich schon gerne. Ich wollt ihn demnächst in dieser Zeit noch mehr mit Dummyarbeit "ablenken". Erst habe ich das nicht gemacht, weil ich mir mein Training nicht versauen wollte, aber eigentlich machen wir nur Hobbymäßig und er liebt die Dummys wirklich sehr,sodass ich es jetzt diesmal mehr damit versuche. Ob es ihn davon abhält daheim die Bude vollzuheulen,wenn wir arbeiten sind? ich weiß es nicht.... irgendwelche Pflanzlichen Mittel, die ihn weniger "leiden" lassen, wirken wirklich immer sehr verlockend
-
Vielleicht könnt ihr mir noch konkrete Tipps geben: Fiete zerrt wie wild an der Leine, ist nicht ansprechbar und nicht abzulenken. Was tun?
Kannst Du Dir nicht von der Trainerin live zeigen lassen, wie Du ihn in dem Zustand am Besten führst? So etwas lernt man nur am individuellen Hund, weil man ihn live erleben muss und dann in der Situation Hund und Halter anleiten.
-
ich fand die Studie/Reportage/Buch von Günther Bloch über die Pizzahunde sehr interessant. Buch gelesen und DVD geguckt. Die Rüden durften da wirklich nicht alle ran, bzw sogar nur 2 Rüden des ganzen Rudels (und es waren deutlich mehr Rüden als Hündinnen im Rudel) . Die mussten aushalten und lernen, dass sie halt nich ran dürfen. Ich würd das gern meinen Hund auch vermitteln, mir fehlt da nur noch der Weg "WIE". So einzelne Dinge habe ich mir schon erlesen, wie zb. den Hund beim schnüffeln nicht reinsteigern lassen, dh. sobald er anfängt zu schlecken und länger zu verweilen, dies zu unterbinden usw. aber das war bisher der einzige Trainingsschritt,den ich so "gefunden" habe. Vermutlich gibt es noch viel mehr Dinge, die ich im Alltag zu Hause/mit den Mädels nebenan und unterwegs schon tun kann, aber bisher erfahre ich darüber sehr wenig. Habe sogar bei HH nachgefragt mit unkastrierten gemischten Rudeln zu Hause, aber ich bekomme irgendwie selten auskunft. Ich weiß manches kann man nicht pauschal empfehlen, aber irgendeinen Ansatz zum probieren und üben,hätte ich schon gerne. Ich wollt ihn demnächst in dieser Zeit noch mehr mit Dummyarbeit "ablenken". Erst habe ich das nicht gemacht, weil ich mir mein Training nicht versauen wollte, aber eigentlich machen wir nur Hobbymäßig und er liebt die Dummys wirklich sehr,sodass ich es jetzt diesmal mehr damit versuche. Ob es ihn davon abhält daheim die Bude vollzuheulen,wenn wir arbeiten sind? ich weiß es nicht.... irgendwelche Pflanzlichen Mittel, die ihn weniger "leiden" lassen, wirken wirklich immer sehr verlockend
Ich halte ja auch seit jeher gemischte Rudel, teils alle unkastriert und dennoch problemlos.
Aus meiner Sicht helfen keine vereinzelten Tips sondern das Gesamtsystem muss stimmen, das bereits bei der Welpenaufzucht beginnt:
- Nehmen die Hunde mich als hinderlichen Klotz am Bein und Spaßbremse wahr, oder als Highlight, mit dem sie unbedingt zusammen arbeiten wollen?
- Sind die Hunde am Hundeführer orientiert oder außenorientiert (andere Hunde, Schnüffelstellen usw.)? Warum ist das so? (Oft HF-Fehler)
- Wie sind Impulskontrolle und Frustrationstoleranz?
- Wie ist der Ausbildungsstand?
- Fordert der HF gemäß des Ausbildungsstandes den Gehorsam ein, verlangt aber nichts, was der Hund noch gar nicht kann?
- Empfinden die Hunde den HF als souveräne, faire, sichere Führung oder als wankelmütiges Anhängsel an der Leine?
- Ist der HF konsequent und beständig?
Hinzu kommt, dass die meisten Hunde nicht gelernt haben, unter starker Ablenkung zu arbeiten. Sobald ein vermeintlich interessanterer Reiz ins Spiel kommt, ist der HF abgeschrieben und die Arbeit wird abgebrochen.
Die Kunst, langfristig einen Hund heran zu ziehen, der auch unter stärkster Ablenkung mental beim HF bleibt, besteht meiner Meinung nach darin,
- den Schwierigkeitsgrad konsequent und langsam so zu steigern, dass der Hund den Interessenkonflikt noch zugunsten des HF lösen kann (Machbarkeit für den Hund)
- Beherrschtes dabei konsequent und klar einzufordern
- zunächst mit immer gleichen Bildern zu arbeiten (Automatismen generieren)
- den Hund in einer Trieblage zu halten, die mentale Löcher stopft und Spaß mit dem HF vermittelt (Zusammenarbeit lohnt sich)
- den Hund abzusichern (unerwünschtes Verhalten führt niemals zum Erfolg, Mitarbeit lohnt sich)
und
darauf zu achten, keinen meidenden sondern einen zum HF aktiven Hund anzustreben.
Das alles lernt man am Besten live am Hund unter Anleitung erfahrener Hundler. Bücher und Texte sind schön und gut - ohne Korrektur und Anleitung durch reale Personen in der Praxis macht der Mensch aber einfach zu viele Fehler.
Meine Hündinnen lasse ich übrigens auch läufig und die Rüden auch bei Anwesenheit läufiger Hündinnen ganz normal arbeiten. Meiner Erfahrung nach ist das der mentalen Ausgeglichenheit zuträglich und verhindert bei Hündinnen Scheinträchtigkeit und bei Rüden oversexed-Verhalten.
-
-
Querida Wow, so ein Hundeführer, wie du ihn beschreibst, wäre ich gerne. Ich bin aber sicherlich meilenweit davon entfernt. Ich versuche aber, immer weiter an mir zu arbeiten.
Eine gute Trainerin habe ich, zumindest meiner Meinung nach, an meiner Seite. Aus privaten Gründen ist ein Termin jedoch erst nächste Woche möglich.
Ich habe Fiete jetzt seit drei Tagen morgens eine Tablette Mönchspfeffer gegen, obwohl in meinem realen Umfeld alle gesagt haben, dass das Blödsinn wäre und ich Fiete einfach kastrieren lassen solle. Und was soll ich sagen: Ich habe den Eindruck, dass es ihm wirklich geholfen hat. Er kommt in der Wohnung wieder besser zur Ruhe, das Winseln und Bellen hat fast komplett aufgehört. Auch auf Spaziergängen ist er wieder entspannter und ansprechbarer. Ich bin wirklich erleichtert, meinen alten, entspannten Fiete wiederzuhaben.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!