Hufrollenentzündung ?
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Heute - so spät abends - geht es mal ums Nilpferdchen...
Ich muss etwas ausholen.
Ende des Winters habe ich - nach ca. 4 Jahren - wieder begonnen ihn etwas zu "arbeiten" - soll heißen, Longieren, gemütliche Schritt-Ausritte und spazieren gehen (sowohl zu Fuß als auch am Rad)
Schon "damals" fiel mir auf, dass er komisch "steif" läuft.
Ich habe mir aber nichts weiter gedacht, immerhin hat er jahrelang nichts getan, ist schon fast 20 jahre alt und hat übergewicht.
Es sah nie schmerzhaft aus, eher eingerostet.dann wurde es langsam wärmer, sein Ekzem macht ihn ihm Frühling und Sommer unreitbar und das Leben auf den Feldwegen begann - somit konnte ich nicht mehr mit ihm ins Gelände (er war vor Jahren mal in einen Autounfall verwickelt und kann seither nicht mehr im gelände geritten werden, wenn Trecker Autos etc fahren, ohne dass es für den Reiter und ihn gefährlich wird).
Auf Spaziergängen ist mir aber aufgefallen, dass er lieber auf dem Seitenstreifen gelaufen ist.
Allerdings habe ich mir da keine Sorgen gemacht, denn diese Seitenstreifen waren es, die ihm damals das Leben gerettet haben.
Also dachte ich, er verknüpft das ganze noch mit dem Unfall und fühlt sich auf dem Seitenstreifen sicherer.Als ich diese Woche mit ihm zum wiegen gegangen bin, ist mir aufgefallen dass er äusserst fühlig geht - klamm.
habe es aber auf die vorherige Bodenarbeit geschoben.Tja und heute morgen wollte ich etwas Bodenarbeit mit ihm machen und er wollte einfach nicht laufen.
Ich dachte, er hätte vielleicht etwas im Huf, also wollte ich seine Hufe auskratzen.Dies war fast unmöglich, da er mir die Hufe nicht geben wollte - DAS ist absolut untypisch.
ich habe ihn seit er 1 Jahr alt ist, und er hat Zeit seines Lebens immer (!) die Hufe schon vor dem Anfassen gegeben.nach einigen Mühen habe ich dann die Hufe hoch bekommen, leider war das Zeugs im Huf so hart, dass ich ohne Einweichen des Hufes niemals die Hufe ausgekratzt bekommen hätte.
dazu muss ich sagen, dass Bandit normalerweise totale Panik bekommt, sobald ich mit Wasser auch nur in seine Nähe komme.
diesmal nicht.
nach nur ganz kurzem "Überreden" badete er seine vorderen Hufe (abwechselnd) im Wasser und es schien ihm gut zu tun.da ich ja neben ihm kniete um den Eimer aufzufangen, falls er doch mal erschrickt, habe ich gesehen, dass er abwechseln die Vorderbeine entlastete, sein Kopf war - anders als sonst - fast auf dem Boden.
Ich kratzte die Hufe aus und fand einen mini mini mini Stein genau am Hufrand.
da mir der Stein als Ursache nicht groß genug erschien, habe ich den TA angerufen. danach habe ich seine Beine mit dem Wasserschlauch gekühlt ( ca. 20 min. immer wieder kühlen, stehen lassen, kühlen, stehen lassen usw )
Der TA kam ca. 2 Stunden später.Oh Wunder - Mein pferdchen kann wieder Hufe geben, traben und sich drehen.
Er läuft zwar immer noch sehr sehr klamm, aber bei weitem nicht mehr so schlimm wie am Morgen.Der TA sah auch, dass er klamm geht und hatte den Verdacht, dass es am Gras liegt ( auf Grund seiner Diät kommt er aber am Tag nur höchstens 2 Stunden aufs Gras, und das auch nicht jeden Tag).
Leider ist mir die Geschichte aus dem Winter nicht eingefallen als der TA da war.
Bandit bekommt jetzt eine Paste (müsste schauen, wie sie heißt, liegt im Stall - ist aber etwas gegen Entzündungen ).
Da Bandit bei fremden immer (!!!) total verspannt ist, konnte der TA keine Diagnose stellen, als er den Rücken abtastete.
Die Hufe selber sind nicht druckempfindlich, die Beine sind nicht dick.
nun sagte der TA wie gesagt, es wird wohl am Gras liegen (also Rehe ?)
da ich aber ja nicht an den Winter gedacht habe, habe ich im www weiter geforscht und bin auf Hufrollenentzündung gestoßen.habt ihr eine Idee ? wie kann Hufrollenentzündung festgestellt werden ? ist es überhaupt wahrscheinlich dass es diese Krankheit ist (immerhin wurde er nie wirklich belastet, sondern im Grunde war alles was ich machte spielkram)?
Die Tage zuvor hat er nichts gemacht, vor 4 Tagen gab es eine Wurmkur - ansonsten alles wie immer.Wie gesagt, er geht immer noch sehr fühlig, steif aber es ist keine "echte" Lahmheit.
Ratlose Grüße
sarah -
- Vor einem Moment
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Was hast du denn für nen TA? Diagnostiziert Rehe und tut nix weiter? So einen hatte ich auch und das hat meine Stute damals fast das Leben gekostet und sie zu einem unreitbaren Schmerzpatienten gemacht.
Im Ernst, bei Rehe besteht sofortiger Behandlungsbedarf, damit darf niemals gespaßt werden. Akute Rehe erkennt man aber meist durch ein völliges Entlasten der betroffenen Beine (Sägebockstellung), Druckempfindlichkeit der Sohle, der Kronrand ist meist angeschwollen, das Pfed läuft steif und klamm. Es gibt ne abe rauch ne Einteilung in verschiedende Gerade (aus Wiki kopiert):
Grad 1: In der Ruhe hebt das Pferd die Hufe ständig abwechselnd. Im Schritt ist keine Lahmheit zu erkennen, im Trab ist der Gang kurz und steif.
Grad 2: Die Pferde gehen im Schritt zwar willig, aber steif vorwärts. Das Aufheben eines Fußes ist ohne Schwierigkeiten möglich.
Grad 3: Das Pferd bewegt sich äußerst widerwillig und wehrt sich heftig gegen den Versuch, einen Fuß aufzuheben.
Grad 4: Das Pferd weigert sich, sich zu bewegen. Es ist nur durch Zwang zum Laufen zu bringen. Eventuell wird auch das Fressen durch zu große Schmerzen eingestellt.Ganz ehrlich, falls dir das bekannt vorkommt: Ruf sofort nen kompetenten TA! Ich weiß wovon ich spreche, meine Stute hatte mit drei ne Futterrehe Grad 4 und die TA diagnostizierte Vitaminmangel.
Okay, aber so wie du es beschreibst, könnte es tatsächlich ne Hufrollenentzündung sein! Was hat der TA gemacht? Wenigstens ne Keilprobe? Oder hatter nur geguckt und orakelt? Bei Verdacht auf ne leichte Hufrollenentzündung sollte man ne Keilprobe machen und zur Sicherheit röntgen oder schallen - so kenne ich das!
Edit: Hufrollennekrose hat übrigens nichts mit der Belastung zu tun, selbst junge, noch ungerittene Pferde können daran erkranken. Es wird vermutet, dass es sich vererbt oder durch Mängel beim Aufzuchtfutter erwirbt. -
Ich habe bei deiner Beschreibung als allererstes an Hufrehe gedacht. Habe davon auch leider schon ein paar Fälle gesehen und miterlebt. Hufrollenentzündungen dagegen gar nicht.
Hufrehe kann doch aber auch von zu viel Kraftfutter kommen (weil du noch etwas vom Winter erwähnt hast) und ist ja gerade bei übergewichtigen Pferden typisch. Müsste ja aber der Tierarzt feststellen können.Habt ihr es mal mit einer TierärztIN versucht? Unsere Stute ist auch ein totaler Arztschisser und seit wir weibliche Tierärzte haben, klappt alles wunderbar.
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oh! das hört sich wirklich nicht schön an
ich wünsch deinem Pferdhcen gute Besserung, helfen kann ich die leider nicht.Lg Snaedis
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mist! editieren hat nicht mehr geklappt:
mir ist noch etwas eingefallen: ich kenne ein Pferd, das immer wieder Reheschübe hatte und zudem relativ viele/dicke Fettpolster, trotz viel Bewegung und "richtiger" Fütterung: Das Pferd hatte Diabetes. Seit der Diagnose bekommt es Spezialfutter (entzuckert), kein frisches Gras, keine Möhren/Äpfel/... mehr. Die Fettpolster sind verschwunden und die Hufe haben sich gebessert. Durch einen besonders heißen Tag wurde noch mal ein Reheschub ausgelöst (laut Besitzer) - aber seit darauf auch geachtet wird (an heißen Tagen bleib es im Stall) war nichts mehr...
Noch mal: Gute Besserung für dein Pferdchen und ich drück die Daumen, dass es nichts allzu schlimmes ist :)
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danke für die Antworten...
Sahia - immer langsam mit den Pferden
mein TA ist ein guter TA und auch seine Kompetenz möchte ich ihm nicht absprechen.
Jedoch ist mein Pferdchen etwas speziell und nicht einfach zu handhaben.
Hauke (der TA der gestern da war) kennt meinen Dicken schon ewig und weiß darum.
er hätte ihn natürlich gründlicher untersuchen können, allerdings ginge dies nur sediert oder mit einer Kolik nach der Behandlung.
Aufzuschreiben wieso dies so ist, würde mich stunden kosten.
Bandit ist halt durch diesen - im ersten Post erwähnten - Unfall anders zu handhaben (von fremden) als andere Pferde.zur Rehe - er äusserte sich nicht damit dass es Rehe sein könnte (die Punkte die du aufgeschrieben hast, hat er auch alle abgefragt und ich konnte fast alles mit "nein2 beantworten)
Rehe habe ich ihm in meinem Post - daher das Fragezeichen - "in den Mund gelegt". Bandit nimmt auch nicht die typische Schonhaltung ein - steht normal, hat Hunger und brüllt mich wie immer min. 20 mal am Tag an.
der TA erwähnte auch einen evtl. Rückenschaden, aber auch das kann der TA nicht "mal eben" durch abtasten feststellen bei meinem Dicken, denn Anfassen ist nicht möglich ohne dass das ganze Pferd so angespannt ist, dass man meint er explodiert gleich.
Wenn ich (!) allerdings mit leichten oder auch stärkerem Druck die Wirbelsäule entlang fahre zeigt er keinerlei Reaktion.Ich versuche mit diesem Thread alles etwas einzugrenzen um meinem Pferd einen Untersuchungsmarathon zu ersparen.
Sollte es nötig sein, ihn zu röntgen ist dies nämlich enormer Stress und gleicht einem Trip in die Hölle für mein Pferd und alle Beteiligten.In 3 Wochen bekommt er wieder Pferdegesellschaft und ich hoffe, dass er durch meinen "neuen" wieder mehr Bewegung hat und abnimmt ( jaaa er stand jahrelang allein und das war auch gut so, und hatte einen Grund, mit dem Jährling habe ich Hoffnung, dass er endlich mal wieder ein anderes Pferd akzeptiert, sollte dies nicht der Fall sein, geht der Jährling komplett auf eine andere Weide)
Im winter bekommt er nur Heu und wenn er mal was "gearbeitet" hat, dann gibt es eine Kaffeetasse voll Müsli.
jetzt im Frühjahr/Sommer gibt es gequetschten Hafer und gequetschte Gerste, damit er sein Mineralfutter frisst.
auch nur eine Handvoll.
Dem Jährling werde ich ja Kalzium dazu geben, meint ihr es hilft evtl. wenn ich dem Dicken auch etwas davon gebe ?Der TA hat ihn so gut es geht abgetastet und hat erkannt, dass er eben doch sehr Dick ist - aber nicht grenzwertig Fett.
Bandit hat Fettablagerungen im Mähnenkamm (kann sein Gewicht aber guuut verstecken, ohne ihn anzufassen, sieht niemand, dass er zu dick ist)Diabetes.... hm... das könnte ich nochmal testen lassen...
Aber Rehe - so denke ich - kann ich ausschließen, denn keiner von den von Sahia genannten Punkten trifft wirklich zu.Mal schauen wie er gleich drauf ist.
Sollte es nach der Behandlung mit dieser Paste nicht weg sein, soll ich den TA nochmal kommen lassen.Edit: natürlich haben wir auch schon div. Tierärztinnen hier gehabt - da macht das Nildpferdchen keine Ausnahme.
Die Praxis meines TA´s besteht aus 5 TÄ ( 2 Männer 3 Frauen).
alle kennen mein Pferdchen, der Chef seit nunmehr 16 jahren.
Vor dem Unfall war das alles kein Problem. -
Ich denke sneadis meint EMS, denn die normale Diabetis ist sehr selten. Bei EMS tritt aber auch in erster Linie Hufrehe auf, ich kenne zwei Pferde die davon betroffen sind. Diese Pferde sind aber extrem fett, mit richtigen Fettgeschwülsten an Mähnenkamm, Schweifansatz und über den Augen. Mit dieser Krankheit geht auch Diabetis einher.
Das mit dem TA war kein Angriff - nur wenn ich Rehe lese, dann kocht bei mir immer etwas das Blut über :/ nix für ungut, aber ich hab 16 Jahre erlebt, was eine Fehlbehandlung in dem Fall heißt...Habt ihr denn nun ne Keilprobe gemacht? Ich würde den Wallach eventuell sedieren lassen, um ihn vernünftig untersuchen zu können. Erstens ist eine Hufrollennekrose sehr schmerzhaft und zweitens leider im Endstadium laut gängiger Lehrmeinung nur mit nem Nervenschnitt zu beheben. Ich halte nichts von dieser Methode, solange man sie umgehen kann, aber bei schwerer Gratbildung am Strahlbein eigentlich die letzte Chance das Pferd schmerzfrei zu machen.
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Ich bin ja schon ein wenig raus aus dem Pferdekram, aber ich erinnere mich noch gut an einen Fall von HRE und das war ähnlich.
Das Röntgen am Strahlbein könnt Ihr doch auch zu Hause machen lassen, haben wir damals auch. Wäre das für ihn so schlimm? Wenn er die Rehe-Haltung nicht einnimmt, würde ich davon auch nicht ausgehen.
HRE im Endstadion ist sicher nicht heilbar, aber teilweise ja mit Spezialbeschlag gut zu lindern.
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Für mich hört sich das auch sehr nach Rehe an. Abwechselndes Entlasten der Hufe, Schmerzlinderung durch kühlen, steifes gehen, all das geht eigentlich mehr in Richtung Rehe denn HRE.
Die typische Rehehaltung muss nicht immer eingenommen werden. Ich hab sogar bei meinem Pferd erlebt das, das Abdrücken der Hufe nicht wirklich eindeutige Aussagekärftigt war. Und ob er Hunger hat oder nicht hat mit Rehe auch nichts zu tun.Röntgen ist ohnehin bei beiden Krankheitsbildern notwendig. Also was spricht dagegen dies machen zu lassen?
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Oh je, der Arme, da musste er ja schon einiges durchmachen und jetzt noch sowas :/
Ich drücke auf jeden Fall mal die Daumen, dass ihr bald raus findet, was es ist und es Bandit dann auch bald besser geht.Die Rehepfede, die ich erlebt habe, hatten auch immer großen Appetit und sind sogar teilweise noch recht flott unterwegs gewesen, Rehe kommt ja auch in Schüben, die unterschiedlich stark sein können. Und manche schonen sich eben sofort, während andere noch relativ normal weiter gehen und die Schmerzen ignorieren bzw nicht zeigen wollen.
Aber ich denke feststellen kann jetzt eh nur der TA, was es denn ist. Wünsche dem Süßen jedenfalls, dass es nichts so dramatisches ist. -
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