Milztumor
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Ich weiß genau wie es dir geht. Ich möchte dir sagen, es wird den Tag geben, an dem du mit einem Lächeln an Nera denken kannst. Aber jetzt nimm dir erstmal Zeit zum Trauern.
Auch ich würde mich über Eure Geschichte freuen. Wenn du es schaffst, dann schreib alles auf, das kann helfen.
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Hallo ihr Lieben da draußen!
Die letzte Nacht war wieder sehr schlimm. Ich weiß, dass ich jetzt irgendwie damit zurecht kommen muss. Und dass alle alle Tränen RAUS müssen. Das fällt mir ganz besonders schwer, weil ich nach außen hin immer die Fassade bewahre. Diesmal kann ich es nicht.
Ich weiß, dass es Blödsinn ist, die ganzen Vorfürfe, aber sie kommen doch... Im Moment kommen nur die schlimmen Erlebnisse hoch, was wirklich nicht viele waren in ihrem Leben, aber ich hoffe wirklich ganz arg, dass ich alle recht habt und sich das irgendwann ändert. Vielleicht gehört das einfach dazu. Ich weiß nicht, ob ich mir all das je verzeihen kann, weil wenn ich darüber nachdenke, hätte es evt. vielleicht doch Anzeichen gegeben. Vielleicht wollte ich die aber einfach nicht sehen und wahrhaben, vielleicht hätten deshalb dann aber auch keine ruhige Minute mehr gehabt. All das kann ich nicht mehr ändern, und ich denke es bringt auch nichts. Denn wahrscheinlich wäre das Ende genau so gekommen, vielleicht dann sogar früher, weil man dann alles ins "schlecht gehen" interpretiert. Meine Maus hat ja nie etwas gezeigt... Sie war tapfer.Ich war heute das erste Mal wieder arbeiten. Es war schlimm. Es war schlimm zu sehen, dass alles ganz normal weiterläuft. Klar, ich weiß das auch, es MUSS und andere Menschen das nicht wissen können und dass man deshalb nicht die ganze Welt anhalten kann, aber trotzdem fühlt es sich ganz schrecklich an.
Ich habe mich gefühlt wie im falschen Film. Ich kann es euch nicht beschreiben. Und ich glaube auch warum. Mein Chef hat mich nach der Arbeit noch ein paar medizinische Dinge gefragt. Das ist alles an mir abgeprallt, hat mich null und gar nicht interessiert. Dann aber hat er mich nach etwas über Hundeerziehung gefragt. Ich konnte das erste Mal seit Freitag wieder in ganzen normalen Sätzen reden und alles kam direkt aus meinem Herzen. Ich war das erste Mal wieder DA. Es war zwar nur ein kurzer Moment, aber das hat sich gut angefühlt.
Ich bin kurz vor dem Tod meiner Oma wieder zu meinen Eltern gekommen, da ich es nicht alleine ausgehalten habe und meine Maus schlecht die Treppen hoch kam. Nera war so wie so jeden Tag hier, wenn ich arbeiten war.
Eigentlich dachte ich, dass ich ohne Nera erst mal keine anderen Hunde sehen kann, dass ich alleine sein will. Jedoch bin ich so unglaublich froh, dass die Fellnasen hier sind. Sie sind unglaublich toll, sie kümmern sich ganz arg um mich. Jeder einzele von den 5. Ich kann zwar noch nicht mit Gassi gehen, aber selbst das nimmt mir niemand krumm. Sie sind da, sie freuen sich, spielen... aber sie sind unglaublich einfühlsam. Vielleicht hat Neri ihnen ja den Auftrag gegeben. Ihr "Ziehkind" Taby weicht mir nicht mehr von der Seite. Sogar nachts, sie schläft bei mir, nicht bei meiner Schwester. Und dieses tempramentvolle Supermonster Taby ist auf einmal ganz ruhig. Sie liegt bei mir, wenn ich da liege, sie ist aber dann wieder ganz "die Alte" wenns Gassi geht.Kurz um. Ich habe mich entschlossen, die Geschichte von Nera und bald aufzuschreiben. Auch wenn mich das wahrscheinlich mehrere Tage kosten wird, weil ich dann nur am heulen bin. Aber ich möchte nicht einfach eine Geschichte schreiben. Ich möchte da all meine Emozionen reinpacken, alles Freud, alles Leid und meine ganze Traurigkeit. Es soll eine Herzgeschichte werden, weil Nera mein Herz war und immernoch ist.
Danke Sammy1612, vielleicht hilft es wirklich etwas. Hab darüber nachgedacht, weil mir heute spontan der Titel für diese Geschichte in den Kopf geschossen ist.
Ich weiß, ich schreib immer so viel und vielleicht will das niemand hier lesen, aber über all das reden kann ich nicht. Ich bin sehr ruhig geworden, antworte nur auf Fragen. Das kenne ich sonst nicht von mir, normal bekommt man mich nicht still. Hier alles aufschreiben zu können, tut mir gut. Ich habe das Gefühl dass mich da draußen Menschen verstehen. Hier in meiner Familie musste zum Glück noch niemand das durchmachen, deshalb fühle ich mich unverstanden. Obwohl das natürlich Blödsinn ist, denn die haben meinen Schatz auch sehr geliebt. Und bei meinen Freunden, ja auch die haben die Süße geliebt und weinen auch um sie. Manche davon mussten auch schon Tiere gehen lassen, aber ich kenne keinen, der eine so feste Bindung zu einem Tier hatte, wie wir beide. Warum das erfahrt ihr dann in unserer Geschichte. Ich fang schon mal an zu schreiben...
Steffi -
Hallo Steffi,
ich glaube, es ist fast normal, dass man für einige Zeit in einer Art Parallel-Universum lebt - die Welt der Allgemeinheit dreht sich einfach weiter und unsere ist in solch einem Moment einfach stehen geblieben...da ist nichts mehr, wie es war und damit muss man erst einmal zurechtkommen.In den einzelnen Trauerphasen gibt es eine Phase, in der man versucht, einen "Schuldigen" zu finden - auch das ist normal. Mal sinds die Ärzte, mal die Klinik, mal man selbst. Das ist im Rahmen der Trauer um Menschen erforscht worden und gilt für die Trauer um unsere Vierbeiner ganz genauso. Obwohl wir es alle wissen, dass der Tod zum Leben dazu gehört, fällt es uns allen schwer, das immer zu akzeptieren. "Einfach so" an einer Erkrankungen stirbt keiner - also muss irgendwer dran schuld sein. So ist unsere Argumentation in unserem Kopf. All die "hätt ich es doch eher bemerkt", ich glaube, auch die kennt jeder von uns. Ich drück Dir die Daumen, dass Du ganz bald aus dieser vermeintlich sinnlosen, aber so selbstzermürbenden Phase herauskommst, deren einziger Zweck ist, während der Trauer auch Wut zulassen zu können. Das wird sich wieder ins rechte Licht rücken - niemand ist wirklich schuld, Erkrankungen passieren einfach, man kann nicht alles vorher sehen... und selbst, wenn man etwas vielleicht hätte besser machen können, ist das im Nachhinein immer leicht gesagt, denn im Nachhinein interpretiert man auch einiges in Dinge rein, die vorher wesentlich uneindeutiger gewesen sind...
Ich freue mich, dass Dir die anderen Vierbeiner so gut tun. Und ich kann mir vorstellen, dass Dir das Aufschreiben Deiner und Neras Geschichte auch gut tun wird.
Es würde mich freuen, wenn Du uns an Eurer Geschichte teilhaben läßt.LG, Chris
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Ich habe meinen Sammy im Oktober letzten Jahres einschläfern müssen. Er hatte Leberkrebs. Wenn ich sage, ich weiß wie du dich fühlt, dann weiß ich wirklich wie du dich fühlst.
Mittlerweile kann ich mit einem Lächeln an ihn zurück denken, in dem Wissen, dass er ein schönes und langes Leben hatte und friedlich gehen durfte. Aber es gibt auch heute noch Tage an denen es mir schlecht geht. Auch bei dir wird irgendwann der Tag kommen, an dem es dir wieder gut geht. Und bis dahin darfst du trauern, lass dir da von hundelosen Leuten bloß nix anderes sagen.
Auch ich hab Anfangs immer gedacht, ich hätte bei Sammy doch was bemerken müssen. Wenn ich früher was bemerkt hätte, dann hätte man ihn vielleicht noch retten können. Solche Gedanken sind normal. Aber es ist niemand Schuld. Krebs ist eine ganz hinterlistige Krankheit, bemerkt man es, ist es zu spät. Freu dich über das schöne Leben, dass deine Maus hätte. Ich weiß, dass sagt sich so leicht, aber irgendwann wirst du das auch so sehen.
Mach dir keine Gedanken darum, ob du zu viel schreibst oder ob das jemand lesen will. Die meisten hier wissen, wie es ist seinen Hund zu verlieren und fühlen mit. Nur einen völlig gefühllosen Menschen würde das alles kalt lassen. Schreib dir alles von der Seele.
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Die Tage ohne die Maus sind so schrecklich, nein eigentlich sind es die Momente, in denen mir bewußt wird, was passiert ist... Es ist noch nicht wirklich real für mich. Aber wenn ich die Türe rein komm und zwischen den ganzen Schwanzwedlern meine Süße nicht da ist, vor sich hin grunzt und meinen Schlüssel haben will, oder sie nicht dabei ist, wenn das Futter gerichtet wird, wenn meine Schwestern mit ihren Süßen spazieren gehen und ich einfach nur da sitz und zuschaue, dann und genau dann werde ich wieder knallhart in Realität zurück geholt... Das tut so weh... Mein Leben ist so leer, die Tage sind so leer... Ich suche ständig nach Aufgaben, aber keine erfüllt mich mit meinem ganzen Herzen so, wie unsere gemeinsame Zeit. Nichts kann mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern, so wie sie es konnte indem sie mich einfach nur angeschaut hat. Das tut so weh!
Einige meiner Freunde haben sich ganz rar gemacht, weil sie Angst haben, weil sie sagen, sie finden nicht die richtigen Worte. Gibt es dafür richtige Worte? Nein! Die Kunst ist es, das alles mit-auszuhalten. Meine beste Freundin ist wenigstens extra gekommen, mit ihr geh ich jetzt ein wenig in die Stadt.
Morgen ist mein letzter Arbeitstag. Am Freitag wollten meine Maus und ich zusammen in Urlaub fahren. Wir haben uns so drauf gefreut. Und wir hatten es so nötig. Ich weiß noch immer nicht, ob ich es schaffe, alleine zu fahren. Bei meinen Freunden dort gibt es auch Probleme. Aber auf jeden Fall habe ich so genug Zeit, um meine Geschichte aufzuschreiben. Ob in Deutschland oder in Italien.
In meinem Leben geht grad alles den Bach runter. Ich weiß, dass es weitergeht. Die Frage ist nur WIE... -
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So wie du schreibst, da fühlt man richtig mit dir! Es ist so schlimm Ich weiß auch nicht was ich sagen soll.....
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Seid ihr sicher? Ich hab mich grad mal hingesetzt. Es sind vier Seiten...
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Du meinst eure Geschichte? Immer her damit.
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Zitat
Du meinst eure Geschichte? Immer her damit.
Dem schließe ich mich an.
LG, Chris
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Letzten Freitag schien die Sonne als wir zum Tierarzt fuhren. Als dein Herz aufgehört hat zu schlagen, wurde der Himmel trüb und grau. Es war der schlimmste Tag in meinem Leben.
Eine Woche ist nun vergangen, eine Woche ohne meine Maus. Es wird von Tag zu Tag schlimmer, ich weine von Tag zu Tag mehr. Mein Lachen kommt nicht zurück, jeder Schritt ist anstrengend. Ich bin neidisch auf die anderen, die ihre Hunde noch haben, aber dennoch tut es mir gut, dass die Fellnasen da sind. Ich bin wütend, wenn jemand zu mir mir sagt: "ich hab heut gar keine Lust spazieren zu gehen", weil ich so gern mit Nera raus gehen würde, und dennoch schaff ich es noch nicht, mit den anderen einen schönen Spaziergang zu machen. Es tut so verdammt weh...
Die Urne wird so schön. Ich habe mir ein weinrotes Herz ausgesucht, Nera war mein ganzes Herz. Ein Freund von mir wird sie ganz toll mit Airbrush beschriften, dann ist sie immer bei mir.
Ich habe versucht, eine kurze Form von unserem tollen gemeinsamen Leben zu schreiben, euch einen kleinen Einblick zu geben. Aber es gibt noch ca 580 Millionen tolle Geschichten von ihr. Ich habe versucht, ein paar kleine Geschichten mit einzubauen und hoffe, ihr könnt rauslesen, was sie für mich war.
Und ich hoffe, ich habe es nicht allzu langweilig geschrieben.Ich würde auch noch Fotos hochladen, aber ich muss die von früher erst zum digitalisieren bringen. Als Baby war sie sooo süß! Wenn ich sie hab, zeig ich sie euch.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Lesen unserer Geschichte
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