Dominanz zwischen Mensch und Hund - nur eine Theorie ?
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Hallo und guten Abend,
das Thema betreffend haben ich und einige andere User schon in einem anderen Thread versucht darüber zu diskutieren.
Zu einer Meinung sind wir nicht gekommen - einmal deshalb, weil wir absolut OT in dem Thread waren und zum anderen, weil wir uns nicht einig geworden sind.
Zumindest ich gebe mich nicht mit den Antworten zufrieden....
Bisher war ich der Meinung, dass es Dominanz zwischen Mensch und Hund nicht gibt oder geben kann...
Damit meine ich nicht die falsch verstandene Dominanz (formal), die Jahrelang propagiert wurde...Ich bin der Meinung, dass es auch keine submissive Dominanz zwischen Mensch und Hund gibt oder nicht als solches betrachtet werden kann, weil wir keine Hunde sind und somit auch nicht Teil deren natürlichen Ursprungs, Verhaltensweisen, etc., ....
Man könnte jetzt natürlich jedes einzelne geschriebene Wort zerpflücken, aber mir geht es tatsächlich nur um die Dominanz zwischen Mensch und Hund.
Wie seht Ihr das?
Ich mache mir viele Gedanken über das Verhalten unserer Haushunde und ich glaube auch nicht jedes geschriebene Wort aus Büchern etc., einfach deshalb, weil ich feststell, dass es doch immer wieder Defizite gibt, die nicht in die allgemeine Literatur einzuordnen ist.
Deshalb bin ich auch der Meinung, dass ein immer währendes Konzept nicht zu jedem Hund passt.
So auch mit der Dominanz zwischen Mensch und Hund.
Beispiel: ich verwalte alle Ressourcen (Futter, ohne Leine laufen u.s.w.)...
Das entscheidet in einem Wolfsrudel der erfahrenste und souveränste Hund - meistens.
Aber, das hat er sich doch irgendwie erkämpft und wir Menschen bestimmen das einfach für unseren Haushund.
Der braucht nicht darum kämpfen, weil wir es ihn so vorgeben und im Endeffekt loben wir ihn mit einer seiner Leidenschaft (Ressource) dafür....Das ist für mich persönlich nicht ganz natürlich.
Ein weiteres Beispiel ist die Jagdleidenschaft.
Obwohl ich über sämtliche Ressourcen verfüge und somit auch der dominante Part bin, jagt mein Hund ohne mich zu "fragen".
Da stehe ich nun am Waldrand und warte mit dem Futter in der Hand.Was ist stärker, wenn es sie gibt - die Dominanz zwischen mir und meinem Hund oder sein Instinkt (weil ich kein Hund bin)?
Noch ein Beispiel : ich habe jetzt 2 Wochen einen Gassi - Hund gehabt.
Der ist nicht von mir abhängig und hat das auch raushängen lassen.
Er hat sich einen enormen Radius erlaubt und ist dennoch zurück gekommen (ohne rufen)- eigentlich hat er gemacht, wozu er Lust hatte.
Und doch Angst gehabt, allein zu sein- deshalb ist er auch zurück gekommen.
Diese Angst, so glaube ich, resultiert aus seinen Genen (Überleben)..
Was ich damit sagen möchte- ich kann diesen Hund garnicht dominiert haben....Ich hoffe, Ihr versteht meine Zweifel....
Gute Nacht,
Claudia.
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Ein beispiel für einen dominanten Hund (der in diesem fall dominiert) wäre zum beispiel der hund, der seinem besitzer unmissverständlich klar macht, was er zu tun hat. Ich kenne einen Jacky, bei dem war das so. Seine Besitzerin wollte ihm alles recht machen und verwöhnte den Herrn nach Strich und Faden. Der Bub wurde ihr gegenüber aggressiv und massregelte sie sogar. erst verwarnte er sie (er hatte das Sofa und die Sessel für sich in Anspruch genommen) von seinem Platz aus und machte sie nicht das, was er wollte (sofort abstand zum sofa oder sessel einhalten), setzte er seinen willen durch (mit warnschnappen und wenn das keine wirkung zeigte, hieng er im bein).
der hund dominierte in diesem fall seine besitzerin, er war der dominante part in dieser situation.ich bin in dem fall der dominante part, wenn ich entscheide, was der hund darf und was nicht, trete gegenüber dem hund- in dieser situation dominant auf (setze meinen willen durch). Ein beispiel: Interessenkonflikt: Ein fremder Hund taucht auf, mein hund will da unbedingt hin, ich sage "jetzt nicht" und setze mich gegenüber ihm durch.
Dominanz muß ja nichts negatives sein. Die meisten Leute denken bei diesem Wort eher an lack und Leder und peitschenknallen.
Ich trete meinem Hund gegenüber auch dominant auf, wenn ich souverän bleibe, unseren weg vorgebe und nicht den weg des hundes folge.
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Über dieses Thema sind sich nichtmal die Experten einig die sich wirklich damit befassen, wie sollen die Laien hier dann zu einem Ergebnis kommen?
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Ich denke, es ist einfach die Frage, wie ich das Wort Dominanz definiere und/oder benutze.
Wikki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dominanz_(Psychologie)Ganz ehrlich? Ich finde bei Wikki ist schon alles gesagt.
Dominanz ist eine Begrifflichkeit die situations- und zeitgebunden ist. Und da kann jedes Lebewesen gegenüber jedem anderen Lebewesen dominant sein. Das Wort Dominanz beschreibt ja nicht, welche Motivation dahinter steckt. Es beschreibt auch nicht eine "Gesinnung" oder einen "Charakterzug". Es beschreibt lediglich: Wer beeinflußt jetzt in dieser speziellen Situation grad wen?
Auch ein total unterwürfiger Schleimer-Hund kann dominant sein, wenn er mit seinem Schleimer-Blick erreicht, was er möchte. Wenn er beispielsweise auf den Schoß möchte und schleimt sich da total ein und darf dann auf den Schoß, dann war er in dieser Situation dominant. Eigentlich... hihihihi. Und DA kommt dann durch, daß es dann doch nicht soooooo einfach ist... albernkicher... DENN: Der Hund hat mich manipuliert und war im Durchsetzen seines Willens dominant. Also in der Theorie war er dominant oder so... ABER: ICH habe ihn ja auf den Schoß geholt, also war vielleicht doch ich dominant??? hihihihihi... DA denke ich: Das ist ne Einstellungssache, eine Ansichtssache, wie ich persönlich das Leben und meinen Hund betrachte...
DENN: diese Frage kann ich in fast allen Situationen stellen, denn FAST IMMER gehört einer dazu, der seinen Willen bekommt (egal ob mit Taktik, Schleimen, Unterwerfen, oder auch mit Gewalt) und einer, der eben nachgibt.
Deshalb nun die Frage? Wer ist dominant? Der, der entscheidet nachzugeben? Weil der bekommt ja letzten Endes auch seinen Willen, wenn er sich nicht einem total asozialen Individuum gegenüber sieht....Also verschiebt sich das einfach dann zeitlich? Beispiel: Hund A liegt mit nem Knochen da, Hund B möchte ihn. Hund B schleimt sich ein, ist unterwürfig. Hund A ist genervt, geht. Ist nun Hund A dominant, denn der hat aktiv entschieden, daß er lieber gehen möchte, weil er seine Ruhe möchte? Geht es um seine Ruhe und er bekommt diese, ist er dann dominant? Oder ist Hund B dominant, denn er wollte den Knochen und bekommt diesen?
Vielleicht merkt man anhand dieses Beispiels schon mal, daß man die Frage oft gar nicht so richtig klären kann, denn dann müßte man immer ganz unmißverständlich wissen, WAS da im Kopf des Hundes vorgeht. Man müßte wissen, WAS die Motivation des Hundes ist, WAS sein Ziel ist. Denn nur dann wüßte man, welcher Hund dominant ist und welcher nicht.
Aldington hat dazu in seinem Buch: Von der Seele des Hundes. so einiges interessantes geschrieben:
Er untersuchte Gruppen von verschiedenen Hunderassen: er hatte ne Gruppe Foxterrier und ne Gruppe Shelties. Der Status-schwächste Fox hat seinen Knochen gegenüber dem Status-stärksten Sheltie verteidigt, kompromißlos, den Sheltie hat das nicht interessiert. Wer war nun in dieser Situation dominant? Kann der Sheltie da überhaupt dominant gewesen sein? Wenn ihn der Knochen gar nicht interessiert hat? .
Ging es um Kontrolle von Raum hat der Status-schwächste Sheltie gegenüber dem Status-stärksten Fox die "Oberhand" gehabt.Ich mag die Begriffe Dominanz und dominant überhaupt nicht, weil sie so schwammig sind. Sie sind meines Erachtens nach totale Auslegungssache. Was unbeabsichtigt grad Tante Flauschig nochmal bewiesen hat. Da wird einem Jacky unterstellt, daß er dominant ist, daß er seine Besitzer "maßregelt".... In meinen Augen: WAS ein Quatsch...
Da hat ein Hund durch try and error einfach nur gelernt, wie er was bekommen kann. Sonst nix...
Viele Labbis machen das auf die Einschleimtour, da würde niemand sagen: Der ist da dominant. Dennoch macht er letzten Endes nix anderes: Er manipuliert, damit er bekommt, was er möchte. -
Claudia:
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Dominanz, ihre Interpretation und die daraus folgenden Schlussfolgerungen seitens Mensch treiben mir doch so manches Mal das Fragezeichen in die Augen und die Wut in die Adern.
Zum einem ist Dominanz immer eine Interaktion zwischen zwei Lebewesen oder Genen. Ein dominanter, führender Part lenkt den devoten, folgenden Part.
Wobei neueste Erkenntnisse u.a. von Bloch aufzeigen, dass der devote Part durchaus aus eigenem Antrieb heruas submissive und unterwürfige Gesten zeigt ohne das der dominante Part sie fordert.
Zum anderen wird oftmals etwas als dominant beschrieben, was es definitiv nicht ist. Mobbendes Verhalten z.B., Verhalten, dass aus fehlender oder falscher Erziehung resultiert ( hier wird der eigentlich devote Part/ Hund durch das fehlende führende Verhalten seines eigentlich dominanten führenden Besis gezwungen selbst zu führen) aber auch hormongesteuertes Verhalten wie Partnerverteidigung, Jungtierschutz, Angst.....
Und wir alle haben oft den wild in die Leine steigenden geifernden Hund vor augen, der seinen Besi reglementiert, nicht lenkbar ist und seine Umwelt in Angst und Schrecken versetzt.
Nur, und das ist das fatale: Ein wirklich dominanter Hund aber auch Mensch hat dieses Verhalten gar nicht nötig. Oft sind nämlich die Lebewesen dominant, von denen man es gar nicht vermutet. Ruhige Vertreter ihrer Art, die klar und deutlich agieren ohne dabei laut zu sein, schnell wissen, wie man auf was in welcher Form agiert und reagiert und iwie sehr in sich zu ruhen scheinen. Individuen, denen man sich gern unterordnet, ganz einfach weil sie Sicherheit und Führung durch ihr ganzes Verhalten, Mimik, Gestik aber auch durch die Berechenbarkeit ihres Handelns vermitteln und angemessen auf Situationen agieren.
Birgit
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Weder Mensch noch Hund kann dominant "sein"....
Und genau diese Nutzung treibt MIR das Blut in die Adern...
Wenn Ihr hier über Verhaltensbiologie usw. reden wollt, dann beschäftigt Euch doch erst mal mit der Begrifflichkeit. Wenn Ihr hier Stammtischgeplauder halten wollte, auch ok. Aber wär vielleicht n bissel flach....
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Zitat
Weder Mensch noch Hund kann dominant "sein"....
Und genau diese Nutzung treibt MIR das Blut in die Adern...
Wenn Ihr hier über Verhaltensbiologie usw. reden wollt, dann beschäftigt Euch doch erst mal mit der Begrifflichkeit. Wenn Ihr hier Stammtischgeplauder halten wollte, auch ok. Aber wär vielleicht n bissel flach....
Wieso fällt mir grad Leadership ein?
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Was hat das nun mit Dominanz zu tun?.....
Nochmal: Wie ist der Begriff Dominanz definiert? siehe Wikki....
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Da: http://www.dog-snake.de/Dominanz/dominanz.htm auch mal gelesen?
und hier http://www.dogs-track.de/t_dominanz.php?
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Was haben nun Rang, Status, Privilegien usw. mit Dominanz zu tun?
Genau DAS ist doch das Problem an der ganzen Begrifflichkeiten-Sache.
Dominanz ist ganz klar definiert. Wie der Begriff fälschlicherweise oft benutzt wird, ist dann wieder ne ganz andere Sache. Und genau das führt dann zu Mißverständnissen und Problemen.
Desweiteren: Wie schon weiter oben gesagt, bin ich persönlich der Meinung, daß mir ganz persönlich das zu schwammig ist.
Dominanz wird in der Verhaltensbiologie benutzt, um eben eine bestimmte Situation/Beziehung zwischen 2 oder mehr Individuen zu beschreiben.
Warum ist mir das zu schwammig? Weil der Beobachter festlegt, was beobachtet werden soll. Er kann ja nicht in die Köpfe der beobachteten Individuen reinschauen. Also kann er gar nicht wissen, um was es da grad wirklich geht, also kann er eigentlich auch nicht wissen, wer grad wirklich dominant ist. Ich habe versucht dies weiter oben mit Beispielen zu erläutern.Ich nutze die Begriffe nicht bzw. versuche zu vermeiden sie zu benutzen. Nicht weil sie "böööööse" sind, sondern weil sie zu Mißverständnissen führen. Man kann mit diesen Begriffen einfach nicht klar kommunizieren, um was es geht, was man meint, was man sagen möchte, wo die Motivation liegt usw... Man muß vorher ganz klar umreißen, dies und jenes soll beobachtet werden, soll diskutiert werden und nur dann lassen sich diese Begriffe halbwegs klar benutzen.
Um Situationen und Beziehungen zu beschreiben finde ich andere Begrifflichkeiten einfach viel aussagekräftiger.
Dominanz hat bei mir immer so den Beigeschmack: Da weiß einer grad nicht so wirklich was tatsächlich vorgeht und macht es sich einfach, indem er es so "flach" umschreibt.
Dies mag beim reinen verhaltensbiologischen Beobachten, wo tatsächlich klar umrissen ist, WAS genau beobachtet werden soll und was "bewertet" werden soll, noch seinen Platz haben.
Aber im tatsächlichen Leben? Im Alltag? Im Real Life?
Da finde ich persönlich es einfach unangebracht, weil nicht eindeutig, weil schwammig, weil eben flach... -
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