Würde gerne wissen was ihr von nicht VDH Züchtern haltet

  • Nein, ich finde die Frage eigentlich gar nicht so verkehrt bezüglich des VDHs und wo der denn herkommt.....


    Nehmen wir hier zum Beispiel mal das DF. Ein netter Kreis hundeverrückter Leute, die aus ganz Deutschland und tw. auch aus anderen Ländern kommen. Heut haben wir Internet, alles easy, völlig unproblematisch.....


    Es gab aber eine Zeit, da waren die Kommunikationswege komplizierter, man hat sich oft regionaler orientiert. Hundezucht gibts schon länger als den VDH (1879)


    Worauf ich hinaus will. Betriebsräte gibts seit 1848, also zeitlich nicht der gravierende Unterschied. Und trotzdem hat heute nicht jede Firma einen, obwohl sie die Voraussetzungen hätte.


    Beides bedeutet einen gewissen Aufwand und bringt gewisse Vorteile.


    Ich fände es aber dreist einfach so in den Raum zu stellen, diejenigen, die sich dem nicht angeschlossen haben, von vorneherein abzuwerten. Nicht die einen als unverantwortliche Hobbyzüchter, nicht die anderen als menschenverachtende Arbeitgeber.


    Gerade beim DSH finde ich es sehr interessant. Showlinie mit all ihren Problemen. Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass es unter Umständen so eine Art "Protestwähler" gibt, die sich bewusst gegen den Aussehenquatsch und für die Erhaltung rassetypischer Eigenschaften einsetzt.


    Zu guter letzt spielt noch die Teilung Deutschlands eine Rolle. In der DDR gab es genauso Hundezuchten wie hier. Die hatten auch einen Verband, sind aber in "unserem" VDH auch frühestens seit 1990 Mitglied.


    Interessant:
    http://www.hundeplatz-auerbach…te/hundesport-in-der-ddr/


    Und dieser Zwinger ist erst seit 2001 im VDH..... http://www.schaeferhunde-ddr.de/

    Meine Meinung: wenn ich mir nen DSH anschaffen wollen würde, ich glaub ich wäre dem Osten allein vom Aussehen her sehr zugetan.....


    die find ich schon Klasse http://www.schaeferhunde-ddr.d…y/Sindy-vdGrauen-v_g2.jpg. Obwohl so Gewinner aussehen: http://www.schaeferhund.de/site/index.php?id=228


    Tja, da würden wir wohl keinen Blumentopf gewinnen können, aber würd mir nichts ausmachen.....

  • Wenn es ein DSH wird nehme ich wen der sich wirklich auskennt mit.
    ZIIIIIIIIICKLEIN!! Büdde an die Hand nehmen! *quengel* =)
    Internet ist schön und gut, aber wenn ich WIRKLICH wissen will wie Hunde sind muss ich sie sehen und das mehrfach und in verschiedenen Situationen/ der Arbeit/ Alltag.
    Ich finde es immer toll jemand dabei zu haben der die Szene kennt, der mehr als eine Nachzucht kennt, der weiß wie dieser oder jener Hund vererbt.
    Im Netz sind das alles Kracher :D

  • Menno, Schnauzer,
    ich wollt es doch nur an nem Beispiel zeigen: Gerader Rücken vs. abfallend.
    Und ja, ich weiß, dass es auch bei uns einige Züchter gibt, die die "alte Linie" züchten.
    Nur, die Trefferquote bei google war mit DDR-Linie einfach schneller zum Veranschaulichen. Denn dort landet man selbst wenn man "deutscher Schäferhund alte Linie" als Suchbegriff eingibt.
    Worum es mir auch ging, war die Anzahl "neuer Züchter" schon alleine durch die Politik.
    Und, was Du selbst bestätigt hast, dass es Insiderwissen gibt, wo man gute Hunde her bekommt - mit oder ohne VDH-Zugehörigkeit.
    Mir hat es einfach widerstrebt, dass es nur zwei Kategorien geben soll:
    VDH-Züchter: seriös
    Nicht-VDH-Züchter: Vermehrer, Pfuscher, irgendwas negatives.
    Darum ging es mir eigentlich. Denn ich denk es gibt ne Menge dazwischen....
    Letztendlich: entweder man findet bei der Züchterwahl jemanden, der sich wirklich auskennt und einen an die Hand nimmt, oder man kann gewaltig auf den Poppes fallen - VDH muss nicht gleich "TÜV ohne Mängel" sein....


  • Hier im Forum gibt es einige Leute, die sich mit Schäferhunden auskennen. Wenn man aufmerksam deren Beiträge liest, weiß man wie es wirklich mit DDR und Nicht-DDR Schäferhunden ausschaut. Viele dieser Hunde werden gestellt und sehen dadurch viel schiefer aus, als sie es wirklich sind. Gesünder sind DDR-Hunde jedenfalls nicht und Graue gibts auch in West-Linien. Zumal ich gehört habe, dass es reine Ostlinien eh nicht mehr gibt.


    Das mit den Collies ist genau so eine Sache. Collies in der DDR sahen ganz anders aus, und ja, mit denen wurde SD gemacht, die brauchten das für die Zuchtzulassung. Wer ist denn aber heute noch bereit, einen Collie so auszulasten? Für die meisten ist der Collie ein Hund, mit dem man arbeiten kann, es aber nicht muss.
    Dann weiter, viele meinen man könne keine amerikanischen Linien im VDH bekommen und müsste deswegen zwangsläufig auf andere Vereine oder vereinslose Züchter ausweichen. Aber das ist einfach nur Quark. Es gibt im VDH nicht nur plüschige kleine Collies, es gibt eine ganze Menge Züchter, die auf andere Sachen wert legen, und deren Hunde dem, was die meisten unter amerikanischer Linie verstehen, entsprechen.


    Man muss sich nur informieren. Und dank Internet ist es heutzutage sowas von einfach, wenn man denn nur will.

  • Tja, nur ohne VDH wird es ja noch schlimmer...


    Wenn ich mir ansehe, wie der hier bei mir in der Umgebung sehr aktive Mopsverband mit Qualzucht umgeht: "Wir betreiben keine Qualzucht, um bei uns züchten zu dürfen, muss man mindestens 60qm Wohnungsgröße nachweisen." Ja nee, iss klar... Atembeschwerden durch eine ungünstige Kopfanatomie sind nicht genetisch, die sind aufzuchtbedingt, genau wie Keilwirbel. Wenn die Welpen zu oft gegen die Wand rennen, dann... :lachtot: Aber so hat man Begriff Qualzucht, den wohl jeder Interessent schon mal gehört hat, elegant entkräftet. Das gibt es bei uns nicht.


    Keine zugänglichen Zuchtbücher, keine unabhängigen Gesundheitsuntersuchungen, Zuchttauglichkeit vom TA bescheinigt, keine Arbeitsprüfungen, wie soll da Zucht gehen? Interessante Ausnahmen gibt es nur wenige, die kann man an einer Hund abzählen. Verbände gibt es dagegen hunderte. Das geht so weit, dass Käufern vermittelt wird, das eine "neue" Rasse anerkannt sei.


    Niemand sagt, geh zum VDH-Züchter und kaufe unbesehen. Aber da kann man sich wenigstens einen guten Züchter aussuchen. Bei den anderen kann man es ja nicht einmal beurteilen.


    Und irgendeine Legendenbildung, wie sie beim DSH betrieben wird, nützt da nun auch nichts.

    Zitat

    ich wollt es doch nur an nem Beispiel zeigen: Gerader Rücken vs. abfallend.
    Und ja, ich weiß, dass es auch bei uns einige Züchter gibt, die die "alte Linie" züchten.
    Nur, die Trefferquote bei google war mit DDR-Linie einfach schneller zum Veranschaulichen. Denn dort landet man selbst wenn man "deutscher Schäferhund alte Linie" als Suchbegriff eingibt.


    Der gerade Rücken des DDR-Hundes an sich ist nichts als ein Mythos... Hier mal ein DDR-Hund von 1979: http://www.working-dog.eu/dogs…2163/Don-vom-Rolandsteich
    Oder hier 1981: http://www.working-dog.eu/dogs…32214/Quinn-vom-Kalkbruch
    Aber das ist sicher alles nur Zufall, das gab es in der DDR ja nicht...


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat


    Der Standart wird vorgegeben das stimt wohl, aber wie er dann verstanden wird von den Züchtern ist eine andere. Beim Mops steht z. B. nicht keine Nase. Nachfrage bestimmt das Angebot ;) Also ist der Käufer in der Pflicht.
    LG


    naja - natürlich steht der Käufer letztendlich immer in der Pflicht, aber letztendlich ist - um beim Mops zu bleiben - das Zuchtziel keine Nase so gewollt und propagiert worden. Gerade weil der VDH so groß ist und viel Öffentlichkeitsarbeit betreibt gibt er die Rassebilder - so hat ein Mops auszusehen - vor. Und ganz ehrlich - ich finde viele Rassen haben sich durch züchterische Übertreibungen sehr zum Nachteil verändert.
    Es gibt durchaus sehr seriöse "Dissidenz"-Vereine (allein diese Wort ist ja schon eine Unterstellung!) die sehr wohl um das Wohl der Rasse bemüht sind. Die eigene Zuchtbücher führen und auf alle möglichen Krankheiten testen.


    Ich habe ja schon seit 20 Jahren weiße Schäferhunde oder Weisse Schweizer Schäferhunde wie sie jetzt heißen, die ja auch erst seit - ich glaube 7 oder 8 Jahre vom FCI / VDH als eigenständige Rasse anerkannt sind.
    Es gab in Vereinen, die letzendlich dem VHD beigetreten sind, Stimmen, dass durch den Beitritt zum VDH die Anforderungen sinken würden!!!!


    Nein - ich bin keineswegs gegen den VDH - aber so einfach VDH gut, Rest schlecht ist es eben doch nicht!

  • Es sagt ja auch keiner, dass es keine Ausnahmen gibt. Es gibt einfach Hunderassen, wo man eher auf einen speziellen Verein ausweichen sollte, wie Schnauzermädel schon ausgeführt hat.


    Wenn jedoch mein Nachbar mit Familie von nebenan überlegt, einen "Familienhund" zu kaufen würde ich IMMER einen Hund aus einer VDH-Zucht empfehlen. So hat er ein Wort zum googeln, wo er sich dann im Netz Züchter raussuchen kann, hinfahren kann, schauen, fragen etc.
    Wenn mein Nachbar mir erzählt: Ja, wir holen uns einen Hund, da ist ein blablabla ne ganz liebe Frau, die züchtet blubblub und die Welpen sind ja so süß! Die haben wir über ne Internetanzeige gefunden! Da wird mir echt übel!


    Wenn man zwar Interesse an einem Hund, seiner artgerechten Auslastung/Ernährung/Haltung hat, aber von Züchtern oder woher ein guter Hund kommen sollte überhaupt keine Ahnung hat, dann stolpert man nunmal in "liebevolle Handaufzuchten" oder was weiß ich. Man verliebt sich in den Welpen und das wars.


    Deswegen empfehle ich nunmal IMMER VDH-Hunde. Die Chance, einen vernünftigen Hund zu bekommen ist um ein vielfaches größer. So einfach ist die Sache für mich. Da gibt es keine Diskussion.
    Und der "normale" Hundehalter von nebenan will in den seltensten Fällen irgendeinen Hund, der im VDH vielleicht nicht optimal gezüchtet wird.

  • Zitat

    Hart gesagt gehört genau DAS zu Gebrauchshundezucht, ne 1er kannste doch mit jedem Mops hinlegen wenn Du es drauf anlegst aber n überregional gelaufener Hund, da weiss man meistens was man an den Nachkommen hat dat bezahlt man doch dann gerne mit *ma so denks*
    UNd dat is bei Gott kein Vergnügen :D



    Seh ich mittlerweilen ein bisserl anders. Was z.B. beim Dobermann überregional geführt wird und teils sogar den Weg bis zur WM schafft, da möcht ich keine Nachzucht geschenkt haben.
    Wenn die Blutlinie passt und der Charakter des Hundes verzichte ich gern auf die ein oder andere Prüfung, weil die nur teilweise was über den Hund und auch zum großen Teil was über Fleiß und Ausbilungswissen des Besitzers sagt.


    Wenn ich Wahl hab zwischen einer dC Nachzucht hab wo beide Eltern VPG3 aufweisen und einer Burgstätte Nachzucht wo die Eltern nur eine einser und eine ZTP im Angebot haben, weiß ich wo ich mein Glück versuchen würd... da würd ich persönlich dann mehr den Genen vertrauen.

  • Ich denke, problematisch ist nicht nur die Hobbyzucht von Arbeitsrassen, sondern gerade von Spaß- und Spielhunden, weil da noch weniger auf die Gesundheit und vor allem auf den Charakter geachtet wird.


    Man sieht doch jeden Tag, wie wichtig es gerade bei Chihuahuas oder ähnlichen Rassen wäre, auf einen stabilen Charakter zu achten. Wenn ein Hund keine Dauerleistung auf einem HuPla oder bei der Jagd bringen muss, fallen gesundheitliche und Wesensprobleme doch viel seltener auf, weil sie nicht so deutlich werden oder als nicht relevant erachtet. Das sehe ich als wirklich gefährlich für die Gesunderhaltung einer Rasse.

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