Mein Hund verbellt und knurrt andere Menschen (und Hunde) an

  • Hallo Birgit,


    mache ich jetzt!
    Konsequent allgemein oder jetzt auf die spezielle Thematik bezogen? Also ich finde schon, dass ich allgemein konsequent mit ihm bin, allerdings lege ich keinen Wert auf Kadavergehorsam.
    Ich überlege gerade und versuche eine konkrete Situation zu erinnern, wo er nicht auf mich gehört hat, aber da fallen mir nur eine Handvoll ein, sonst gibt es eigentlich keine ernsthaften Probleme, wo er sich wirklich nicht um das schert, was ich sage.. wenn er nicht das macht, was er soll, dann meist, weil er junghundemäßig einfach gerade abgelenkt / unaufmerksam ist, das hänge ich ihm dann aber in dem Moment nicht als Ungehorsam an. Beziehungsweise ist er halt oft gerne mal ein kleiner Hibbel und achtet in dem Moment nicht auf mich, ich versuche dann erstmal, dass er es schafft sich wieder auf mich zu konzentrieren und dann klappt eigentlich auch alles. :???:
    Ich überlege schon mal klarere Regeln in Form von "er darf nicht mehr aufs Bett" zB einzuführen, einfach um eine Regel für ihn zu haben, aber ich weiß nicht, ob das Sinn macht. Er lässt sich problemlos runterschicken und bleibt dann auch weg, bzw "fragt an", ob er wieder darf, wenn nicht ist das auch okay und er verzieht sich. INS Bett darf er eigentlich nicht, abends wird da auch kein Trara (mehr) drum gemacht, er geht anstandslos in sein Körbchen und schläft dort. Allerdings krabbelt er nachts wieder rein und liegt morgens immer neben mir, das bekomme ich leider nicht mit während ich schlafe.

  • Tjani, mir macht Jack in Fény ein bißchen Bauchdrücken... Ganz einfach weil die halt ganz konsequent erzogen werden müssen und Wechselspielchen zwischen Erlaub und Verboten nicht vertragen.


    Wenn er sich von Couch, Bett etc.pp. ohne Murren runterschicken lässt, zuverlässig, dann würd ich das lassen.


    Wichtig ist halt, dass Du dem Jungrocker klar machst, dass Du alles klärst und im Griff hast und nicht er.


    Birgit

  • Zitat

    Tjani, mir macht Jack in Fény ein bißchen Bauchdrücken... Ganz einfach weil die halt ganz konsequent erzogen werden müssen und Wechselspielchen zwischen Erlaub und Verboten nicht vertragen.


    Mir auch! Und wie! Ich hätte mir ihn als Ersthund auch eigentlich nicht zugetraut, trotz mit Hunden aufgewachsen und ganz gute Intuition was all das angeht... Dass er (evtl) ein halber Jacky ist wusste ich nicht, bzw.. weiß ich immer noch nicht sicher, aber ja.. ich vermute es auch sehr stark. Ich weiß, dass ein Terrier absolut nicht zu unterschätzen ist.


    Zitat

    Wenn er sich von Couch, Bett etc.pp. ohne Murren runterschicken lässt, zuverlässig, dann würd ich das lassen.


    Äh, sorry, kurze Verständnisschwierigkeit.. was lassen? Ihm das komplett zu verbieten, weil er sich gut runterschicken lässt, oder es ihm eben nicht komplett verbieten, auch weil er sich ja gut runterschicken lässt? Es ist halt auch das Problem, dass ihm Körperkontakt sehr wichtig ist irgendwie. Er liegt, wenn er kann, immer so, dass er mich berührt, am liebsten würde er in mich rein kriechen... also wirklich extrem. Deswegen mag ich es ihm eigentlich nicht verbieten :-/ ... bzw ich finde es natürlich auch selber schön, klar.


    Zitat

    Wichtig ist halt, dass Du dem Jungrocker klar machst, dass Du alles klärst und im Griff hast und nicht er.


    Birgit


    Ich versuch's, ich versuch's... :/

  • Lassen im Sinne von bestehen lassen. Ich würd Bett, Sofa und Co. nicht verbieten.


    Lach, das Kontaktliegen.. macht meine Kröte auch und genießt es sehr. Ich übrigens auch...


    Terrier kriegt man auch, mit Konsequenz, Geduld, souveräner Führung und viel Humor.


    Birgit

  • Zitat

    Lassen im Sinne von bestehen lassen. Ich würd Bett, Sofa und Co. nicht verbieten.


    Lach, das Kontaktliegen.. macht meine Kröte auch und genießt es sehr. Ich übrigens auch...


    Puh :tropf: danke ;)


    Zitat

    Terrier kriegt man auch, mit Konsequenz, Geduld, souveräner Führung und viel Humor.


    Ach, ich weiß, das wird auch schon, er ist ein ganz toller, lieber Kerl. Und ein Kasper ohne Gleichen, also das mit dem Humor haben wir beide schon raus :pfeif: aber es ist gut, dass man sich hier mal ab und an ein bisschen Hilfe, Tipps, Bestärkung und den ein oder anderen Rüffel abholen kann.
    Manchmal fühle ich mich ein bisschen verloren zwischen Konsequenz und weicher Hand, die er definitiv braucht, er ist so ein kleines Weichei.
    Beispiel letztens: ich wollte wieder weiter, er lief frei und schnupperte herum, verirrte sich dann ein paar Treppen hoch und stand dann dort oben. Ich ihn gerufen, er kam nicht... wieder gerufen, wieder gerufen, irgendwann strenger gerufen, "Fény!", was macht Hund? Kriegt Angst und legt sich platt hin. :muede: Sorry Hund, so wars doch gar nicht gemeint, du solltest doch nur deinen Hintern her bewegen... musste dann hoch, den armen kleinen Hund, der ja regelmäßig verprügelt wird, einsammeln...

  • Lach, meinen Terrieristen sammel ich nach " Ich überhör Dich mal " und "Jahaaa, gleich..."nach dem zweiten Rufen ein. Schont meine Stimme und gibt ihm gar nicht so das Podium.


    Ja, ein Jack ist schon ein Gauner und Gangster, ein Schauspieler mit oscarreifen Leistungen und doch so ein Charmebolzen.


    Manchmal fühlt man sich ein bissi verloren und oft weiß man nicht: Hmm, explodier ich jetzt oder fang ich an zu lachen????

  • Zitat

    Lach, meinen Terrieristen sammel ich nach " Ich überhör Dich mal " und "Jahaaa, gleich..."nach dem zweiten Rufen ein. Schont meine Stimme und gibt ihm gar nicht so das Podium.


    Also der Abruf ist- bisher jedenfalls- super. Allerdings bin ich auch immer bis an die Zähne mit Fleischwurst bewaffnet. Aber gut, mir egal wieso der kleine Halunke kommt, hauptsache er kommt. Und das tut er. Mit ner Vollbremsung und 180km/h, womit wir regelmäßig die Lacher auf unserer Seite haben. ^^


    Achja, das sind schon Pappnasen, das stimmt.... ;)


    Ist dein Terrierist, denn auch ein JRT? Dann weiß ich ja an wen ich mich hier mit meinen erzieherischen Verfehlungen oder unerwarteten Katastrophen wenden kann :p

  • @Tjani sorry, habe Deine Fragen übersehen.
    Wenn Du die Verantwortung in den Augen Deines Hundes übernehmen willst, musst Du es so machen, dass Dir Dein Hund auch glauben kann.
    Dies bedeutet am Anfang leider, dass Du nicht liegen bleiben kannst, den so viel Vertrauen muss man sich erarbeiten.
    Deshalb musst Du am Anfang demonstrativ zeigen, dass Du das Bellen ernst nimmst und Dich kümmerst.
    Geh also zur Tür und schau nach.
    Es spielt keine Rolle, ob da dann jemand steht oder nicht, wichtig ist nur, dass Du Deinen Hund ernst nimmst.
    Damit wirst Du Dir die Vertrauensbasis erarbeiten können, die Du benötigst, damit Du nicht mehr aufstehen musst und in einem nächsten Schritt sogar Deinen Hund abrufen kannst und hinter Dich schicken.
    Leider kann ich Dir nicht genau sagen, wann Du was wie lange machen musst, dies ist alles eine Frage des Einfühlungsvermögens.
    Ein Trick um ein bisschen besser das Einfühlungsvermögen einzusetzen ist der, dass man Verhalten in Sätze übersetzt, wobei das ist nur eine Eselsbrücke, also so nicht richtig.
    Bei Dir würde das heissen, dass Du das Verbellen mit, "da ist jemand, der nicht dahin gehört." übersetzt, natürlich mit der nötigen Vorsicht.
    Dann musst Du nur noch herausfinden, wie Du mit Deinem Verhalten sagen kannst, "alles in Ordnung, ich kümmere mich darum" ;)


    Was das Anknurren der Familienmitglieder angeht.
    Knurren ist gut, Knurren ist Komunikation.
    Aber auch, Knurren ist eine Drohung.
    Deshalb muss man, wenn man einen Hund ernst nehmen will, eigentlich immer auf das Knurren reagieren.
    Dies kann man auf verschiedene Weise machen.


    Man nimmt dem Hund den Grund zu knurren.
    Entweder indem man in seinen Augen die Verantwortung übernimmt und er sich deshalb nicht kümmern muss.
    Oder indem man ihm beibringt, meist mit Desensibilisierung, dass es keinen Grund zum Drohen gibt.


    Man bringt den Hund nicht in eine Situation, in der er knurren muss.
    Entweder indem man überlegte Vorsichtsmassnahmen ergreift, zum Beispiel indem man gefährliche Situationen meidet.
    Oder indem man den Hund aus jeder Situation entfernt, in der er jemanden anknurrt.
    Als Beispiel, er will Deine Familie aus dem Zimmer vertreiben, was nicht seine Aufgabe ist, entfernst Du ihn anstatt, wird er irgendwann akzeptieren, dass er sie akzeptieren muss.
    Dies geht allerdings nur, wenn Du darauf achtest, dass er es nicht so versteht, dass er bestraft wird, weil er geknurrt hat, den dann wird er zwar nicht mehr knuren aber vielleicht schnappen.


    Konkret würde ich zuerst Vorschlagen, dass Du versuchst die Verantwortung in seinen Augen zu übernehmen, akzeptiert er das nicht, muss er weg, bis er es akzeptiert, dass Du aufpasst.


    Es ist ganz wichtig, dass wir uns ein bisschen mehr darauf konzentrieren, erwünschtes Verhalten zu belohnen, das macht die Erziehung viel einfacher.
    Hat Dein Hund also akzeptiert, dass Du die Verantwortung übernommen hast und hat er dann deswegen den Besuch akzeptiert, dann sollte er zum Besuch hin dürfen.
    Der Besuch darf dann sogar Deinen Hund belohnen, um sein Verhalten zu bestärken, wobei sie aufpassen sollten, dass er sich dabei nicht bedrängt fühlt.
    Belohnung in so einer Situation sind gewünschte Aufmerksamkeit, Leckerli und Spiel.
    Wenn es eine Belohnung sein soll, dann soll es aber auch auf den Hund so wirken ;)


    Liebe Grüsse aus dem Norden

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