Mein Hund knurrt mich an
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hallo,
ich bin ein kompletter Frischling, sowohl was dieses Forum anbelangt als auch mit den Problemen, die sich mir zuletzt mit meinem Hund aufgetan haben. Aber ich denke, ich fang einfach mal an die allgemeine Situation zu schildern:
Meine nicht mehr allzu kleine Hündin Benjaah (9 Monate alt, Schäferhund-Schweizer-Senne-Mix) ist für mich mein Ersthund. Zwar habe ich schon die Erziehung und das Zusammenleben mit zwei weiteren Hunden genießen dürfen, nun aber den Schritt gewagt, die Verantwortung für den ersten eigenen Hund zu übernehmen.
Bislang lief auch alles prima, Benjaah hat sich super entwickelt, war als Welpe anderen Hunden gegenüber sehr ängstlich, was sich mit der Zeit und viel Übung schnell relativiert hatte. Auch der Gehorsam ist und war nie ein Problem.
Das erste Problem offenbarte sich mir ungefähr im Alter von 5-7 Monaten (weiß es gar nich mehr genau):
Während mein Hund aus Ihrem Napf frisst, ist ein Knurren schon vorprogrammiert, sobald ich mich ihrer Futterstelle nähere. Ich habe im Vorfeld immer wieder geübt, dass ich an ihren Napf darf, auch daraus Futter entnehmen darf, Benjaah beim Fressen berühre und auch ihr den Napf komplett wegnehme (natürlich um ihn ihr wieder zurückzugeben). Dann fing eines Tages das Knurren an, das erste Knurren habe ich (vermutlich fälschlicherweise) mit einem Nackenschütteln quittiert. Daraufhin blieb es nicht nur beim Knurren, sondern wurde auch noch von Angstpinkeln begleitet.
Schon bald hat sich dieses Verhalten auf die Verteidigung ihres Kauknochens ausgeweitet, den sie alle 2 Tage bekommt. Selbes Prozedere: Knurren und Angstpinkeln.Nun habe ich mir letzte Woche eine Strategie zurecht gelegt um meinem Hund zu signalisieren: "Es bedeutet keine Gefahr für dich, wenn ich mich dir nähere, wenn du frisst!". Ich habe ihr Futter rationiert und peu a`peu in ihren Napf geschüttet, um zu zeigen, dass es einen positiven Effekt hat,w enn ich in der Nähe bin, wenn sie frisst. Das ging zunächst auch gut, die größte Bedrohung schien für sie zu sein, wenn ich mich von hinten nähere.
Der gesamte Ablauf ging bei 2 Mahlzeiten ganz gut (aber immer noch verbesserungswürdig). Beim dritten Mal hat mein Hund mir dann, als ich gerade wieder einen Schub Fressen in den Napf schütten wollte, in die Hand geknappt.
Es war nicht fest, es kam weder Blut, noch hat man irgendwelche Druckstellen gesehen. Aber ich denke die Tatsache allein ist schon schlimm genug. Eventuell kam noch zu tragen, dass sie grad in ihrer ersten Läufigkeit war/ist.
Nach dem Knappen bin ich nicht zurückgewichen, sondern hab sie auf den Rücken geworfen und mit der Hand an der Kehle gehalten (hatte ich im Vorfeld in einem anderen Forum gelesen). Das hört sich wahrscheinlich sehr rabiat an, aber ich dachte mir, bevor mein Hund erkennt, dass sie mit einem derartigem Verhalten Erfolg hat, muss ich meinerseits in die Offensive gehen.Naja, ihr merkt schon, dass ich ganz offen schreibe, wie mein Hund sich verhält und wie ich mich verhalten habe, auch wenn es nicht richtig gewesen sein mag...
Gut, nun versucht mein Hund seit knappen zwei Tagen, durch Knurren zu erzwingen, dass ich nicht mehr vor ihrem Korb stehen darf, sobald sie im Korb liegt und ich nähere mich, nimmt sie eine geduckte Haltung ein und bewegt sich sehr langsam.
Das ist so ziemlich die gesamte Schilderung von dem Problem.
Noch erwähnenswert hierbei ist, dass mein Hund niemals Erfolg mit ihrem Knurren hatte, dh ich bin nie zurückgewichen, wenn sie geknurrt hat und dass Benjaah ihre Drohgebärden nicht an den Tag legt, wenn sich meine Freundin ihrem Napf/Knochen/Korb nähert (was ja Indiz dafür sein müsste, dass ich irgendwas falsch mache/gemacht habe)...
Über wertvolle Tipps wäre ich euch echt sehr dankbar!!
Beste Grüße,
der Janee -
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Liest sich für mich so, als hätte dein Hund Angst und kein Vertrauen zu dir. Zu deiner Freundin anscheinend schon. Verfolgst du dieses Erziehungskonzept (schütteln, umwerfen) denn auch in anderen Situationen?
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Such dir einen Trainer, der sich anschaut warum und vorallem aus welcher Intention dein Hund knurrt.
Das sollte aber bitte auch jemand sein, der dir einen freundlichen und respektvollen Umgang mit deinem Hund näher bringt und nicht mit "Auf den Rücken werfen und Kehle drücken" reagiert. Warum? das hast du bereits gemerkt, dein Hund lernt nichts daraus, außer das du sie umbringen willst und das du "ein riesen Idiot" bist, dem man nicht vertrauen kann.
Bei euch muss sich zum Wohle des Hundes einiges ändern und dann wird auch das Knurren, Verteidigen und Schnappen aufhören. -
Warum willst du ihm sein Futter wegnehmen?
Verbiete ihm das Knurren nicht, er zeigt dir dadurch nur, dass ihm nicht passt, was du tust. Ein Hund, dem Knurren abtrainiert wurde, der also nicht Warnen darf, schnappt oder beißt gleich zu.
Das auf den Rücken schmeißen, die Hände an die Kehle, heißt für den Hund: "Ich töte dich!"
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Meiner Meinung nach hast Du den Hund mit Deinem ständigen 'Futter wegnehmen' so misstrauisch gemacht, dass er jetzt mehr sein Fressen verteidigt, als er das vermutlich sonst jemals getan hätte. Du hast also das komplette Gegenteil von dem erreicht, was Du wolltest. Was ich tun würde? Den Hund in Ruhe sein Futter fressen lassen, das ich ihm bereits einmal zugeteilt habe. Ist das der Normalfall und Dein Hund vertraut Dir in diesem Punkt, kannst Du ihm auch notfalls mal etwas wieder wegnehmen, wenn es denn unbedingt sein muss. Davon bist Du aber im Augenblick sehr, sehr weit entfernt.
Und noch was, mein Hund hat mich zwar noch nie angeknurrt, aber wenn er es doch eines Tages täte, würde ich sehr wohl zurückweichen, weil ich dann offenbar eine Grenze überschritten hätte. Dass er, wenn seine Warnung nichts bringt, zum schnappen übergeht, ist vollkommen natürlich. Du hast in seinen Augen die Warnung ja offensichtlich nicht verstanden und er muss deutlicher werden. Was ich anschließend machen würde? Darüber nachdenken, warum der Hund solche Schwierigkeiten mit dieser Situation hatte, dass er mich anknurren musste und an dieser Problematik trainieren.
Dass Du Deinen Hund in vollkommen überzogener Weise gemaßregelt hast, als er völlig klar mit Dir kommuniziert hat, macht Dich nicht gerade berechenbarer für Deinen Hund. Das ist ein Problem. Denn genau daran fehlt es, daran dass Dein Hund Dir vertrauen kann.
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Zitat
...Nach dem Knappen bin ich nicht zurückgewichen, sondern hab sie auf den Rücken geworfen und mit der Hand an der Kehle gehalten (hatte ich im Vorfeld in einem anderen Forum gelesen)...Das liest sich für mich, nach einer Regel vom "RUDELPRINZIP".....
Ich habe von dieser Trainingsart noch nichts Gutes gelesen; was die Aussage von AmyandMe bestätigen würde.Handelst du vielleicht nach diesem Prinzip, JaDaK?
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Hallo,
für mich liest es sich so,
als ob Du Dir selbst das Vertrauen vom Hund zu Dir kaputt gemacht hast.Du wirst etwas umdenken, und alles mal von der Seite des Hundes aus betrachten müssen.
Du gibst dem Hund sein Fressen.
Und Du "klaust" dem Hund das Fressen.
Warum?
Für den Hund ergibt dies keinen Sinn.
Auch nicht, wenn er kurz darauf sein Fressen wieder zurückbekommt.Für den Hund ist das Fressen lebensnotwendig.
Also mag es es sich auch nicht mehr klauen lassen.
Das zeigt Dir Dein Hund an, in dem er dich anknurrt.Jetzt kommt das nächste Problem.
Du machst etwas, was in den Augen den Hundes "falsch" ist.
Er "warnt" Dich.
Was machst Du?
Du bedrohst ihn noch mehr, unterwirfst ihn, und setzt noch das "Totschütteln" ein.
Klar, Dein Hund hat Angst vor Dir.
Er "sagt" es Dir auch.
Er "zeigt" es Dir auch, indem er Dich maßregelt.Aber Du reagierst noch immer nicht (richtig).
Das kannst Du auch erkennen, daß Deine Freundin ohne Probleme am Hund vorbei laufen kann,
während Du jetzt noch nicht einmal mehr in der Nähe des Körbchen gelangen kannst.Mein Rat:
Hol Dir einen Trainer, der gewaltfrei (!) arbeitet, ins Haus.
Ein Trainer sollte Dir ganz genau erklären können, was gerade warum so läuft, und was falsch ist, und was man richtig machen sollte.Gruß
SheltiePower -
Zitat
... mit einem Nackenschütteln quittiert. Daraufhin blieb es nicht nur beim Knurren, sondern wurde auch noch von Angstpinkeln begleitet.
...
Das hört sich wahrscheinlich sehr rabiat an, aber ich dachte mir, bevor mein Hund erkennt, dass sie mit einem derartigem Verhalten Erfolg hat, muss ich meinerseits in die Offensive gehen.
Ich bin gerade noch an diesen Sätzen hängengeblieben. Denk doch mal drüber nach, glaubst Du wirklich, ein Hund der in seiner Verzweiflung beim fressen schon unter sich macht, sobald Herrchen sich nähert, will die Herrschaft an sich reißen und es ist notwendig in irgendeiner Form in die Offensive zu gehen? Ich glaube nicht. -
warum wolltest du überhaupt ihren napf wegnehmen???
welcher sinn steckt da dahinter? hab ich noch nie verstandenich würde nie niemals auf diese idee kommen...
lg, torpedo
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Zitat
warum wolltest du überhaupt ihren napf wegnehmen???
welcher sinn steckt da dahinter? hab ich noch nie verstandenich würde nie niemals auf diese idee kommen...
Das hab ich aber auch schon gemacht. Mach ich so alle drei Monate mal, wenns mir einfällt... Einfach um zu kucken, wie sie reagiert. Meistens schaut sie nur blöd, und dann kriegt sie ihr Fressen gleich wieder. Find ich jetzt nicht so schlimm, das mal auszuprobieren. Natürlich nicht jeden Tag, is klar.
Ansonsten kann ich mich meinen "Vorrednern" nur anschließen, dein Hund hat kein Vertrauen mehr zu dir. Vielleicht wäre der erste Schritt, dass du ihr das Fressen gibst und dich anschließend mit ihr im selben Raum aufhältst, allerdings mit großem Abstand. Setz dich irgendwo hin und ignoriere den Hund, während er frisst. Irgendwann merkt sie dann, dass von dir keine Gefahr ausgeht. Kann allerdings ne Weile dauern, wenn sie sogar schon Angstpipi macht...
Und: Einen Trainer fragen und nicht immer alles glauben, was man im Internet liest!
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