Der Jagdhunde Austausch Thread

Mit unserem Border Terrier haben wir ja auch eine Jagdhunderasse.
Da sie nicht jagdlich geführt werden soll, haben wir uns für eine Ausstellungslinie entschieden und haben es bisher nicht bereut. Sie ist leichtführig, aber sehr aufmerksam. Bisher (sie ist nun knapp 1,5 Jahre alt) läuft sie in Feld und Wald ohne Leine und ist auch von Katzen, Wild ect abrufbar!
Ich denke mit früher entsprechender Förderung hätte sie schon jagdlich ausgebildert werden können, aber da gibt es viele Hund die vermutlich besser geeignet sind!

Es ist unser 2. Border und der erste war sehr viel kerniger! Aus meiner bisherigen - kurzen - Erfahrung kann ich sagen dass zum einen ein früher Grundgehorsam wichtig ist, aber eben auch die Bindung zu dem Hund!
Und ein (Jagd)hund will beschäftigt werden. Wir haben sehr bald mit Clicker angefangen, Dummytraining, Nasensuchpiele, und es geht immer noch 1x die Woche zur Hundeschule.
Trotz allem: Ersthundebesitzern würde ich die RAsse nicht sooo unbedingt empfehlen.

Aber genau das erwarte ich von meinem Hund, und für mich käme keine andere Rasse in Frage!

Solche Threads sind doch immer wieder aufmunternd, wenn man sieht, dass man nicht alleine ist mit seinen Jägern.

Also ich hätte da einmal Tyco: Jäger durch und durch! Er musste sich das erste Jahr in Griechenland alleine durchschlagen und kam dann mit ca. 10 Monaten zu mir. Hing schreiend und springend in der Leine, wenn er nur nen Vogel gesehen hat... Mir müsste nur die Leine mal hinfallen und er würde sofort durchstarten auf Nimmerwiedersehen (das weiß ich leider aus Erfahrung).
Er läuft folglich draußen nur an der Schlepp und macht sich daran auch wirklich ganz gut. Aber er weiß nunmal leider ganz genau, wann er die dran hat und wann nicht.
Im Moment trainieren wir wieder sehr viel und eeendlich ist er auf großen eingezäunten Flächen relativ gut abrufbar und kommt sogar mal von sich aus gucken, was ich so mache, anstatt ausschließlich Zäune und Gebüsche abzusuchen.
An Freilauf ist bei ihm trotzdem nie zu denken, dafür würde mir mittlerweile auch einfach das Vertrauen fehlen, egal wie toll er mit Leine ist.

Und nun Reina: kam ziemlich genau vor einem Jahr aus Spanien nach Deutschland und kannte NICHTS. Keine Leine, keine Wohnung, keine Stadt... Folglich lief sie die ersten Monate eh nur an der Schlepp. Nach viel Training klappte dann der Feilauf auch wunderbar, sie war super abrufbar und hat nicht aktiv nach was Jagbarem gesucht. Hatte zwar schon immer einen riesigen Radius, den ich ihr aber auch eingeräumt habe, weil sie einfach so ein Renntier ist.
Und gestern kam die Ernüchterung: nix da mit nichtjagendem Windhund! Ich hab sie in der Hundeschule (draußen, nicht auf dem Hundeplatz) abgesetzt und wollte sie aus einiger Entfernung abrufen. Und was macht sie? Rast an mir vorbei ins Gebüsch und rast immer weiter weg. Zum Glück lief sie auf einen Sportplatz, wo eine nette Frau sie festhalten konnte (Leine hing noch dran) und zum noch größeren Glück war keine Straße im Weg . Sie war dann auch die ganze restliche Stunde total im Jagdfieber und völlig unkonzentriert.
So kanns kommen, dass von heute auf morgen doch der Jagdtrieb durchkommt.

Naja, Ende vom Lied ist, dass sie nun auch Schleppleinenpflicht hat. Dann ist halt erstmal nix mehr mit schönen Sprints über die Felder, so leid es mir tut (...und so genervt ich davon bin, jetzt zwei Leinenhunde zu haben).

Mein nächster Hund wird irgendein lahmer Molosser!!!

Achja, wir trainieren meist 3x die Woche Unterordnung usw. auf dem Platz bzw. draußen mit meinen Trainern und ich bau es in unsere täglichen Spaziergänge ein. Ansonsten halt so typische Antijagd-Dinge wie Impulskontrolle, Abrufen, Stoppen... Pfeife wird im Moment auch für beide neu aufgebaut.
Grade bin ich dabei, beide mit nem Futterdummy vertraut zu machen. Reina steht total auf sowas, Tyco noch nicht so sehr, weil er allgemein mit Spielzeug nix anfangen kann (hat eher Angst davor, wenn man zB was wirft).

Und das sind die Nasen:

Meine Schwester hat nen DSH-Beagle-Husky-Mix aus Italien. In wildarmen Gebieten und lichtem Wald kann er frei laufen. In dichtem Wald und/oder wildreichem Gebiet ist die Schleppe dran. Er geht auf Sicht und Geruch. Beim Geruch auch auf weitere Entfernung. Wenn er im Jagdmodus ist kommt der Beagle (oder welche Brackenart auch immer drin ist ) durch. Interesse an der Mitarbeit mit dem Menschen ist dann gleich null.

Hin und wieder bekommt er Schleppfährten gelegt, doppelter Rückruf und Sitzpfiff wird regelmäßig trainiert.

eine trainingsvariante hab ich mir gestern überlegt: ein keines ferngesteuertes auto (das ca. 60 km/h fährt) kaufen, plüsch darüber nähen, kaninchenduft einarbeiten und daran stück für stück den hetzabbruch erarbeiten. ich werde es probieren.

Das Bild von Manu kenn ich nur zu gut ;-)

Mira ist Labby - vermutlich mit Deutschem Drahthaar (o.ä.) gemixt und sie lebte ihre ersten 7 Monate frei am Stand vom Kalamata (Süd-Griechenland). Im Oktober nahm ich sie zu mir, weil ich der Liebe auf den ersten Blick verfallen bin. Sie ist jetzt ca 1 Jahr und 4 Monate alt. Auch wenn es manchmal schwierig mit ihr ist, würde ich sie im Leben nicht mehr her geben.

Zum Thema jagen... Sie liebt es zu hetzen und hat sich als Kind zumindest teilweise durch die Jagd ernährt. Wenn ihre Hundekollegen müde sind, tut sie alles sie wieder mobil zu machen und zwickt sie solange in den Popo bis sie wieder los rennen und sie hinterher kann. Wenn etwas wegrennt ist sie hinten dran. Sichtet sie offline ein Reh oder einen Hasen kann ich davon ausgehen, dass sie kontrolllos und bellend hinterher jagt und wenn sie das Tier verliert, rennt sie wie gestochen durch die Gegend und bellt und bellt und bellt. Dies führte dazu, dass sie nur noch in wildfreien Gebieten von der Line darf. Bei unserer ersten Erfahrung dieser Art habe so erfahren dass Mira überhaupt bellen kann ^^ An der Leine ist sie bei einer Sichtung kaum zu halten, beginnt zu zittern und zu jaulen. Ablenken kann man in diesem Moment mit gar nichts. Letztens im Garten meiner Omma ist sie fast über den Zaun zum Nachbarn, weil dort ein Eichhörnchen den Baum hoch ist. Sie sieht halt auch ALLES und gepaart mit ihrer Spürnase ist das nicht immer einfach. Wir waren oft im Wildpark spatzieren. Solange das Geviechs still steht ist alles gut und sie näselt sogar mit den Rehen... aber weeeehe sie rennen weg

Interessant ist eigentlich alles was sich irgendwie bewegt. Insekten, Mäuse, Frösche, Tippel-Tappel - Ommas Schildkröte, Vögel, Katzen... Bei Tippel-Tappel kann ich sie durch die häufigen Begegnungen schon abrufen *g*

Also dann schreib ich mal..

Pepper ist super easy.. Wie gesagt, sie laesst sich im hetzen ablegen und hat mittlerweile vergessen, das sie ein halber Jagdhund ist. Ausgelastet wurde sie mit Dummyarbeit, faehrten und Rettungshundesport.
Im Alltag ist sie ebenfalls einfach. Wir haben vom ersten Tag an darauf geachtet das Menschen toll sind fuer sie. Mittlerweile ignoriert sie fremde Menschen, ausser ich sag ihr 'Geh hallo sagen'. Sie kann ueberall mit hin und faellt nicht auf.
Sie ist ein Mama-Hund, was bedeutet, dass sie mit meinen Leuten (die sie von klein an kennt) nur zum loesen mitgeht und das auch nur angeleint. Bleib ich im Haus, waehrend sie ins Auto o.ae. soll, bleibt sie stehen und wartet auf mich.

So wurde sie mal beschrieben

Zitat

Das Prinzesschen
Pepper stapelt gerne tief, macht auf verwöhnte, kleine hochsensible Prinzessin, was bei vielen Zweibeinern auch wunderbar zieht. Wenn sie aber will kann sie auch ganz anders, dann ist kein Weg zu weit, kein Berg zu hoch. Pepper fliegt durchs Gelände wie ein Tiefflieger. Ausserdem ist sie ein kleiner Streber, begreift recht schnell und will gefallen. Sie hat also wirklich Spaß an der Arbeit, da wird dann auch nicht mehr nach Frauchen geguckt, sondern sie zieht ihr Ding zuverlässig durch. Pepper ist absolut verträglich, unaufdringlich, freundlich und gut motivierbar.

Quelle: Anna

Fotos gibt's im Fotothread (siehe Signatur), ich mag grad keine anschauen, um dann eins auszusuchen.