Schlechte Erfahrung mit Barf

  • Hallo,
    ich möchte euch mal meine Erfahrung mit Barf erzählen.


    Unsere Hunde bekamen immer getreidefreies Trockenfutter, Dose oder auch mal Essensreste. Also Querbeet. Es ging ihnen relativ gut.
    Dann habe ich mich vor 3 Jahren intensiver mit der Ernährung befasst und habe ab diesem Zeitpunkt ca. 3 mal die Woche für meine Hunde gekocht. Ca. 50 % Fleisch und 50% Gemüse, Obst, etwas Getreide, alles was die Küche hergab und für Hunde geeignet war. Div. Öle usw. Sehr vielseitig.


    Es ging den Hunden besser, das Fell wurde butterweich und glänzte. Die kleinen Wehwehchen waren fast verschwunden. Die Tierarztbesuche wurden weniger. Der Neufi hatte keine Magenprobleme mehr und seine Hotspots waren fast verschwunden. Alle kamen mir "wacher" vor. Die Bernerhündin hatte vorher schlechte Leberwerte, das bekamen wir in den Griff. Der Bernerrübe hatte im September 2008 noch eine Lebenserwartung von ca. einem halben Jahr. Er ging im Juli 2010 über die Regenbogenbrücke.


    Warum ist es nicht so geblieben?


    Vor ca. einem Jahr fing ich an, intensiv über Barf nachzudenken. Ich habe dann roh gefüttert, ohne Getreide, viel Fleisch. Erst dreimal die Woche, bis ich dann mind. 6 Mahlzeiten "gebarft" habe. Ich habe mich teilweise fast grammgenau an die Tabellen, Rezepte und Tipps der Barfexperten gehalten. Mitunter habe ich auch "frei Schnauze" gefüttert.


    Dann merkte ich eine Veränderung.


    Die Hunde waren müde. Immer öfter die Frage: Was hat der Hund bloß?
    Hotspots kamen wieder (allerdings nicht so extrem wie unter "nur" Trockenfutter), Magenprobleme tauchten wieder auf und die Nierenwerte der Bernerhündin waren nicht berauschend.


    Also fütterte ich wieder "Hausmannskost", versch. Trockenfutter, Dosenfutter....Öle usw.


    Die Nierenwerte wurden wieder besser, der Harnstatus ist immer noch nicht optimal.


    Nun wollte ich es genau wissen und nahm ein Wochenrezept aus einem bekannten Barfbuch "auseinander".


    Ich legte mir eine Exceltabelle an und hatte einen guten Überblick.


    Ich war über die massive Unter- oder Überversorgung erschrocken. Nur Vit B1 und B9 wurden bedarfsgem. gedeckt. Vit A mind. dreifache Überversorgung, Vit D erhebliche Unterversorgung. Mangan viel zuviel und Chlor u. Natrium um das 10fach zu niedrig. Der Iod-Wert fatal im Keller. Fast überall eine Unterversorgung.


    Da nützt auch die Prise Salz, das Eigelb oder das Seealgenmehl nichts mehr.


    Ich hoffe, daß ich bei meinen Berechnungen einen grundsätzlichen Rechenfehler gemacht habe. Allerdings befürchte ich, daß die Werte so ziemlich stimmen.


    Ich mache mir schwere Vorwürfe und hoffe, daß ich keinen großen Schaden angerichtet habe und alles wieder ins Lot kommt.


    Vielleicht habe ich mit meiner Erfahrungsgeschichte einige dazu gebracht, auch die Barfexperten kritisch unter die Lupe zu nehmen. In meinen Augen gibt es sehr wenige, die sich wirklich mit der Ernährung des Hundes auskennen und dafür kann ich sagen "Hut ab".


    Für mich steht jedenfalls fest:
    Nicht mehr so viel Fleisch,
    Fleisch in den meisten Fällen gekocht,
    Wieder etwas Getreide und
    Trockenfutter.
    Wahrscheinlich findet auch hier in einigen Fällen eine Unter- oder Überversorgung statt, aber durch Vielseitigkeit (Frisch, versch. Trockenfuttermarken, versch. Dosenfuttermarken, Molkereierzeugnisse, div. Öle) ist die Gefahr relativ niedrig. Meine Meinung.
    Man sollte sich grundsätzlich über die Ernährungsform informieren, egal was man füttert


    Viele Grüße
    Frieda

  • Also wenn deine Hunde plötzlich so schlechte Blutwerte hatten, dann ist da irgendwas falsch gelaufen.


    Ich lasse bei meinen alle 3 Monate eine Blutuntersuchung machen um zu sehen ob sie von irgendwas mehr oder weniger brauchen und im Moment ist bei uns alles okay.


    Was hast DU denn an Fleisch gefüttert? Rind? Hund? Wieviel von allem?

  • Zitat


    Ich lasse bei meinen alle 3 Monate eine Blutuntersuchung machen um zu sehen ob sie von irgendwas mehr oder weniger brauchen und im Moment ist bei uns alles okay.


    Man kann gar nicht oft genug schreiben, dass über das Blut nicht frühzeitig feststellbar ist, wenn Nährstoffe in der Ernährung fehlen. Da nützt auch ein 3-monatiges Blutbild nichts.


    Neufibär, das Problem bei dir war aus meiner Sicht nicht die Rohfleischfütterung, sondern die Tatsache, dass du nicht bedarfsgerecht gefüttert hast.


    Zitat


    Wahrscheinlich findet auch hier in einigen Fällen eine Unter- oder Überversorgung statt, aber durch Vielseitigkeit (Frisch, versch. Trockenfuttermarken, versch. Dosenfuttermarken, Molkereierzeugnisse, div. Öle) ist die Gefahr relativ niedrig. Meine Meinung.


    Durch buntes Mixen von sämtlichen Erzeugnissen ist die Gefahr aus meiner Sicht kein bisschen geringer, dass deine Hunde unter- oder überversorgt werden. Ich habe in letzter Zeit einige Trockenfuttermittel komplett durchgerechnet und teilweise verging mir da Hören und Sehen.


    Es ist ja okay, dass du gewechselt hast. Man soll das füttern, womit man sich wohl fühlt und womit der Hund gut versorgt wird, aber den anderen den schwarzen Peter zuschieben, weil du deine Hunde nicht richtig versorgt hast... sorry, das find ich echt daneben.


    Rohfütterung funktioniert durchaus, allerdings muss man sich eben auch selbst mal den Hintern platt drücken und sich damit beschäftigen, was der Hund braucht und was nicht. Wenn Holland schon in Not ist, ist es ein bisschen zu spät dafür...

  • Zitat


    Was hast DU denn an Fleisch gefüttert? Rind? Hund? Wieviel von allem?


    Ich hoffe ehrlich gesagt nicht, dass du Hund gefüttert hast. :D


    Aber ich barfe auch und mache mir nun auch so meine Gedanken. Habe nicht genau nach Plan, sondern sehr abwechslungsreich gefüttert. Phelan ging es damit super, Joda hatte eine zeitlang schlechte Nieren- und Leberwerte. Aber meine TÄ und ich vermuten, dass das eher eine Vergiftungserscheinung war. Nachwirkung von Parasitenprophylaxe und Milbenbehandlung.


    Werde mich jetzt noch mal eingehender mit der Thematik befassen.


    Liebe Grüße
    Nele

  • Zitat


    Werde mich jetzt noch mal eingehender mit der Thematik befassen.


    Wenn der Thread das bewirkt hat, hat er sich doch schon gelohnt. :gut:



    Es lag mir vorhin schon auf der Zunge, jetzt muss ich's doch schreiben:
    - 3-fache Vitamin-A-Überdosierung ist nicht wirklich dramatisch (guck mal auf's Trofu... ;))
    - Vitamin- D- Mangel wäre mit Lebertran zu vermeiden gewesen
    - zu VIEL Mangan? Ich frage mich, wie du das geschafft hast, denn die meisten BARF-Rationen haben viel zu wenig Mangan
    - Auch beim Natrium ist es mir ein Rätsel, wie man 10-fach unterdosieren kann. Ich füttere KEIN Salz zu und bekomme den Na-Bedarf gedeckt.
    - Für die Jodversorgung gibt es Seealgenmehl.


    Sorry, aber nochmal: Das Problem ist nicht das Barfen an sich, sondern deine Zusammenstellung. Das macht die Rohfütterung aber nicht grundsätzlich total bedenklich.


    Und bevor ich als absolut unbelehrbarer Barfer abgestempelt werde: Ich füttere nicht nach Prozentangaben. ;)

  • Shalea
    du hast geschrieben:
    aber den anderen den schwarzen Peter zuschieben, weil du deine Hunde nicht richtig versorgt hast... sorry, das find ich echt daneben.


    Du findest es in Ordnung, daß in einem Barfratgeber so ein Fütterungsplan steht? Viele Anfänger vertrauen hier blind.

  • Zitat


    Du findest es in Ordnung, daß in einem Barfratgeber so ein Fütterungsplan steht? Viele Anfänger vertrauen hier blind.


    Tut mir leid, dann habe ich dich schlicht und einfach falsch verstanden. Ich dachte, du hättest dir in irgendeinem Forum einen Plan zusammen schustern lassen und dich darauf verlassen. Sorry!


    Nein, ich finde das ganz und gar nicht in Ordnung. Darf man fragen, nach welchen Empfehlungen du gefüttert hast?

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