Hund phasenweise total lethargisch

So, das Herz ist altersgemäß völlig in Ordnung und auch sonst gab es beim Ultraschall keine Überraschungen. Der Kardiologe meinte, dass sich Synkopen manchmal gar nicht klären lassen und ich möglicherweise mit der Ungewissheit leben muss. Naja, darin habe ich ja Übung.

Zum Abschluss sagte er: "So wie die dasteht, könnte sie auch noch 18 werden."

Ich traue ihr mit ihrem eisernen Überlebenswillen alles zu.

Ich habe im Fotothread etwas ausführlicher berichtet und zitiere das hier mal.

Zitat von Shalea

So, hier nun der ausführlichere Bericht:

Ebbys Herzklappen sind minimal durchlässig, was völlig okay ist in dem Alter. Das ist auf jeden Fall nicht der Grund, warum sie einfach umgefallen ist. Es gab Auffälligkeiten in Leber und Milz, die ebenfalls altersgemäß sein können oder aber, da wächst gerade was. Vorerst ist das gar kein Grund zur Besorgnis. Es konnte nichts dargestellt werden, was offensichtlich bösartig ist und rupturieren könnte.

Die Umfangsvermehrung, von der wir seit dem Notfall im August wissen (Höhe Lunge), konnte nicht abgebildet werden. Evtl. lasse ich hier in meiner Praxis nochmal röntgen, aber ich weiß es noch nicht. Evtl. lasse ich es auch, solange es ihr gut geht. Ebby leidet wirklich furchtbar unter den Untersuchungen. Sie ist ja wirklich toll und souverän (Eigenschaften an ihr, die ich viele Jahre viel zu wenig geschätzt habe), aber beim Tierarzt ist die ein zitterndes Bündel, das jeden Fluchtweg nutzen würde.

Alles in allem kann ich froh sein, dass es ihr nach der Vorgeschichte der letzten 10 Jahre so gut geht. Ich kann nicht ändern, dass sie krankheitsbedingt nicht das Leben hatte, das ich ihr gewünscht hätte, aber ich kann umsetzen, was Ebby mich in den letzten zehn Jahren gelehrt hat: Genieße den Moment, das Hier und Jetzt, denn jetzt geht es mir gut und steh mir bei, wenn ich dich brauche.

Das mache ich - bis zum letzten Tag.

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Vielen Dank an alle, die hier in diesem Thread schon seit Juni 2011 Daumen drücken, Trost schicken, Tipps geben oder einfach nur mal ab und zu an Ebby denken.

Unser Jahr beginnt so wie das alte aufgehört hat - mit einer Mischung aus Drama und guten Nachrichten.

Ebby hat dich letztes Samstag vermeintlich leicht am Krallenbett verletzt. Ich habe die Wunde gespült, sah alles prima aus, Hund lief, war lustig und gut gelaunt. Am Montagmorgen stellte ich fest, dass die komplette Kralle weg war (das war weder am Samstag noch am Sonntag der Fall), also sind wir in die Klinik gefahren. Dort wurde sie geröntgt und die Entscheidung getroffen, dass das vordere Zehenglied amputiert werden muss. Die OP setzten wir für den Folgetag an. Erst in der OP stellte sich heraus, dass sie sich das vordere Zehenglied vollständig zertrümmert hat.

Da Ebby nun eh schon einen Zugang hatte, haben wir direkt nochmal Blut abgenommen und in Narkose dann den Thorax geröntgt.

Die Blutwerte sind top, alle Werte bis auf die Erythrozyten sind im Normbereich.

Die Umfangsvermehrung, die bei der Notaufnahme in Posthausen festgestellt wurde, konnte nicht abgebildet werden. Ich gehe langsam dazu über zu glauben, dass es keine gibt.

Also ja, es war wieder dramatisch bei uns, aber ich freue mich auch über die guten Werte.

Die Amputation hat sie insgesamt gut weggesteckt.

Von mir aus darf der Rest von 2021 jetzt gerne medizinisch langweilig werden.

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Ich würde den Thread gerne schließen. Ebby wurde am 18.01.2023 eingeschläfert. Trotz ständig neuer Dramen und immer mehr gesundheitlichen Katastrophen hat Ebby tapfer gekämpft bis sie 15,5 Jahre alt war.

Da wir trotz umfassender, kostspieliger Diagnostik niemals sicher klären konnten, woran sie am 26. Dezember 2010 erkrankte und was ihr ein Leben lang zu schaffen machte, ist der Thread auch keine Hilfe für andere.

Die letzten 12 Jahre waren ein ständiges Wechselbad der Gefühle und ich muss mit dem Gedanken, was wir übersehen haben, abschließen. Er hilft niemandem mehr.

Vielen Dank an alle, die uns gleich in welcher Form, begleitet haben, die in den schlechten Phasen immer wieder gute Gedanken und tröstende Worte geschickt und die guten Phasen mit uns gefeiert haben.

Wenn es nicht mehr so sehr schmerzt, werde ich immer lächelnd daran zurückdenken, welch pures Glück ein einfacher Stock bei ihr auslösen konnte, wie sie mit der Nase im Schnee im Galopp lief und schließlich einen kleinen Schneeberg auf der Nase hatte und wie wir alle immer schnell geflohen sind, wenn Loch Ness aus dem Wasser kam, weil sie sich ganz selbstverständlich immer neben den Menschen schütteln musste bevor sie sich nochmal so richtig schön mit Dreck panierte.

Ebby war eine Meisterin darin, niemals aufzugeben und den Moment zu feiern und mit diesem Gedanken an sie möchte ich den Thread hier abschließen.