Altes Pferd - Bis zu Ende behalten oder Schlachter ?

  • Ich habe meinen Hund noch nie seitwärts kauen gesehen, sollte er etwa pflanzliche Sachen nicht zermalen können? :???:



    :D

  • Sorry, ich konntes mir nicht verkneifen..... :p ...und "allwissend" bin ich nun wirklich nicht :lol:



    @Zossel: nö, kann er nicht - zumindest nicht gut genug, um es anschließend verwerten zu können, was ihm allerdings ja auch vom Magen-Darmtrakt her schwer fällt.


    Aber ich finde, das wird nu wirklich zu ot... :ops:

  • So, ich komme mal wieder zum Ursprungsthema zurück :D


    Mein erstes Pferd habe ich einschläfern lassen. Ist zwar sehr unschön gelaufen, weil es meiner Meinung nach viel zu lange gedauert hat, aber damals war ich überzeugt von der Euthanasie und gegen Abdecker. Außerdem hätte ich ihn eh auf keinen Hänger stellen können, weil wir froh waren, dass er auf 3 Beinen noch aus der Box humpeln konnte.


    Meine Stute habe ich bei der Beantragung trotzdem als Nicht Schlachtpferd eintragen lassen. Sie fährt absolut nicht gerne Hänger, daher wollte ich ihr das ersparen. Ich hab es lieber, wenn sie in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können, nervös genug sind sie sowieso schon.


    Sollte ich irgendwann nochmal in der Situation sein einen Equidenpass ausstellen lassen zu müssen, würde ich wohl Schlachtpferd ankreuzen. Damit ist ja nicht abschließend gesagt, dass es auch wirklich so getötet wird. Inzwischen soll es ja auch Abdecker geben, die rauskommen, das wäre eine Alternative für mich. Der Bolzenschuss geht mit Sicherheit schneller als die Euthanasie bei meinem ersten Pferd. Und die Abolung durch die Tierverwerter ist auch nicht gerade die schönste; das habe ich damals kurz vorher bei einem anderen Pferd gesehen und beschlossen es nicht bei meinem eigenen anzugucken. Aber immerhin war es kostenlos ist aber auch schon bald 10 Jahre her), in einigen Bundesländern soll das ja Gebühren kosten.

  • Huhuuu


    Wir haben eine Stute im reitstall, die jetzt 35 Jahre alt wird...
    Seit über 9 Jahren, steht sie auf der Renternwiese in einem Offenstall und inzwischen ist noch eine weiterer Wallach 27 Jahre dazugekommen...
    ( Die beiden sind unsers Opa / Oma Pärchen ;) )


    Die Stute bekommt, noch eingeweichtes Zusatz-Futter ( Rübenschnitzel, Graspeletzt und Müsli ) dazu, da sie nur noch bedingt kauen kann...


    Sonst ist sie noch recht fit und ich hab sie erst heute noch bei wälzen erwischt :smile:


    Wenn wir morgens und abend mit ihrem futter ankommen wiehert sie immer und trabt / galoppiert auf uns zu...


    Also meiner Meinung, sollte man den älteren Pferden, solange ein gutes Leben ermöglichen, bis sie auf natürliche art sterben...


    Es sei den, das Pferde bekommt vorher Gesundheitliche Probleme...


    Ein älteres Pferd, den es noch gesundheitlich gut geht, würde ich NIE zum abdecker bringen, oder einschläfern lassen, da dies meiner meinung nach sinnlos ist !!



    LG Lona und Motte

  • Hallo


    ich habe einen alten Tinker gestern von einem Bauern geschenkt bekommen,er heißt milka (frag mich nicht warum).Milka ist schon 32 jahre alt aber fit wie ein fohlen.Ich kenne das pferd schon seit 6 Jahren und es ist einfach sooo lieb aber er hatte nie vertrauen zu dem Bauer sondern zu mir.Der bauer hat sich nie drumm gekümmert.Als ich ihn vor 6 jahren gesehen habe war er in einem schlechten zustand.Ich musste die ganze Mähne abschneiden und auch etwas vom schweif kürzen,ich habe dann direkt dem schmied bescheid gesagt...


    Milka reite ich auch noch aber ohne sattel und auch nur im schritt,an der longe darf er dann auch mal traben,galoppieren...er ist immer soooo dankbar.


    Gestern ging ich dann wieder auf den Hof und da stand vor seiner box ein Käufer und der hatte schon den strick in der hand, da fragte ich dann was er mit dem strick von milka will,da meinte er nur sooo das er das Pferd für seine Kinder zum reiten holen will :fear: .Er versuch ihn aus der box zu holen aber milka ging kein stück und dann versuchte es der bauer aber bei ihm ging er auch nicht.Dann wollten die es so machen das einer vorne das pferd hällt und einer hinten drauf haut.Ich sagte dann dass milka dann garnichts mehr macht.Nach einer zeit hatte der käufer die nase voll und ging.Der bauer meinte das Pferd muss weg weil er den Hof verkaufen will.Dann fragte ich ob ich es haben darf und er willigte ein.



    Jetzt steht milka mit meinen anderen hoppas auf der weide.


    Wenn es ihm mal schlecht gehen sollte werde ich ihn einschläfern und verbrennen lassen.


    Aber nie schlachten

  • Ich reite auch einen "Opa"


    Hier auf dem Bild 22 Jahre.. heute ist er 23 Jahre jung und benimmt sich wie 5. Seit 3 Jahren hat er bemerkt dass er Hengst ist :D





    Er muss täglich bewegt werden, geht alle Lektionen der hohen Dressur und muss mit abwechslungsreichen Sachen wie langer Zügel, Zirzensik und kleinen Sprüngen ausgelastet werden. Dass der beim Ausreiten gerne mal Gas gibt brauch ich wohl nicht zu erwähnen :hust:

  • Wow Nikki er sieht SUPER aus!!!


    Hach ja die Rentern, ich habe ja auch so ein fetziges Exemplar, allerdings weit nicht so gut ausgebildet :roll: (und erst 20)


    Übrigens meine Trainerin in Amerika hat ein Pony das ist jetzt 28. Vor zwei Jahren habe ich noch ein Event (Geländespringen, Stadionspringen und Dressur) gemacht... Jetzt genießt sie allerdings ihre volle Rente auf die Koppel- gut sieht sie aber aus, leider vorgestern versäumt ein Foto zu machen.

  • Ich muss vorwegschicken, daß ich weder ein Pferd besitze noch reiten kann. Aber, ich liebe Tiere und hätte ich die Möglichkeit ein Pferd zu besitzen, würde es mir nicht im Traum einfallen jemandem zu fragen ob ich es behalten oder " entsorgen" sollte. Vorallem wenn es mir als Reiter schöne Stunden bereitet hat. Ich würde mir nie ein Pferd als Nutzobjekt nehmen um dann wenn es alt und nicht mehr agil ist, einfach abservieren. Entweder man nimmt sich ein Pferd und liebt es, pflegt es wenn es mal krank und alt ist, teilt schöne gemeinsame Stunden oder man kauft sich ein Holzpferd und stellt es in eine Ecke wenn es nicht mehr gebraucht wird.
    Ein Pferd ist nun mal ein Lebewesen mit Gefühlen und wenn man sich dessen nicht bewusst ist, so sollte man kein Reiter sein, denn nur darauf zu sitzen um die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, ist beschämend.
    Tut mir leid, aber solch eine Frage "Altes Pferd - Bis zu Ende behalten oder Schlachter ? " regt mich furchtbar auf !

  • Ich hatte die Frage gar nicht aus diesem Blickwinkel betrachtet.
    Natürlich bleibt mein Pferd bis zum bitteren Ende; das habe ich mit meinem alten Pferd auch so gemacht. Nur kann ein altes Pferd auch einen hohen Kostenfaktor darstellen, was manch einer trotz gutem Einkommen nur schwierig bewerkstelligen kann. Ein Pferd kostet immer viel Geld, aber wenn plötzlich regelmäßige TA Kosten, Physiotherapie, Huforthopädie, spezielles Futter, Medikamente usw usw hinzu kommen, sprengt das bei manchen Rahmen. Jedes noch so gesunde Pferd kann plötzlich krank werden, da steckt man nicht drin. Wenn man sagt, man kann sich nur ein Pferd anschaffen, wenn man definitiv diese Kosten decken kann, dann dürfte sich niemand mehr ein Pferd halten.


    Meine Stute ist seit fast 3 Jahren nicht mehr reitbar. Ich habe viel Zeit und Geld in dieses Tier gesteckt, habe jede mögliche Behandlungsmethode in Kauf genommen, damit sie noch ein paar Jahre auf der Wiese hat. Für das, was ich monatlich für dieses Pferd ausgebe, könnte ich unter anderen Umständen 2 gesunde Pferde halten. Ich muss auf vieles für mich verzichten, aber wenn ich sehe, dass es ihr durch ein 100 Euro Medikament, was gerade mal für einen Monat reicht, besser geht, nehme ich das gern in Kauf. Ich habe das Glück relativ gut zu verdienen und dazu einen Partner zu haben, der mich unterstützt. Andere hätten mein Pferd mit der Krankheitsgeschichte unter anderen Umständen nicht halten können, so sehr man sein Pferd auch liebt.


    Wir haben mal gute, mal schlechte Tage. Wenn sie wieder ausgelassen lahmfrei über ihren Auslauf tobt, bin ich froh, so weit mit ihr gegangen zu sein. Wenn ich aber dann wieder an einem anderen Tag sehe, wie sie stocksteif und tickend vom Paddock kommt, frage ich mich, ob der Zeitpunkt, dem ganzen ein Ende zu setzen schon überfällig gewesen wäre.


    Grundsätzlich sehe ich es so, dass wir unserem Pferd als Freizeitpartner ein paar schöne Jahre auf der Wiese gönnen sollten. Meine Stute hat mich 6 Jahre auf ihrem Rücken getragen, da ist es für mich keine Frage, dass sie ihren Ruhestand bei mir genießen darf. Nur denke ich, dass man manchmal auch etwas hinter die Fassade blicken muss, um gerecht urteilen zu können.

  • Hallo,


    ich mußte meinen geliebten Hafi im August erlösen lassen. Es ging nicht anders, wir hatten alles versucht...
    Ich hatte ihn 19 Jahre und er ist leider nur 21 Jahre alt geworden. Ich habe und würde meine Tiere immer bis zum Ende behalten. Wenn mein Haflinger noch in Gesellschaft seiner Kumpel auf der Weide hätte laufen können, hätte ich es ihm ermöglicht. Aber nach 6 Monaten erfolgloser Diagnostik und Behandlung gab es keine Option auf Besserung, noch nicht einmal Weidegang wäre am Ende möglich gewesen.


    Ich hatte so viele Horrorgeschichten vom Einschläfern eines Pferdes gehört, dass ich da echt Angst vor hatte. Der Tierarzt hat aber alles ganz toll gemacht. Rico bekam an seinem letzten Tag noch ein paar Stunden auf einer Extraweide nur für ihn mit Sichtkontakt zu den anderen Pferden, aber so weit weg (bei den kleinen Ponys), dass er nicht in Versuchung kommen konnte, zu rennen. Wir verbrachten die ganze Zeit mit ihm auf der Weide. Später in der Box bekam er ganz viel Futter und auch auf seinem letzten Weg in die Reithalle noch einen halben Eimer Äpfel. Er bekam vom Einschläfern ganz sicher nichts mit. Es ging wahnsinnig schnell und er fiel erstaunlich sanft auf den weichen Hallenboden. Er war bereits tot bevor er am Boden ankam - unfassbar.


    Ich möchte mit diesem Beitrag Pferdebesitzern mal eine Erzählung von glatt gelaufenem Einschläfern bieten.
    Meine Freundin, die selber ein Pferd in Rico´s Alter hat, war auch dabei. Sie meinte, so soll es bei Ihrer Stute auch mal sein. Wir waren ungestört in der Halle. Der Bauer, seine Frau, mein Freund und meine Freundin waren dabei. Der Tierarzt war sachlich und sehr routiniert und es kam einem fast vor wie eine Unterrichtsstunde. Er hat jeden seiner Schritte vorher erklärt und alles kam so, wie er es vorhergesagt hatte. Kein Kampf, kein Zucken mehr, es war, als ob er im Stehen eingeschlafen ist. Es war gut, wenn man das so sagen kann.

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