Abgabe aus finanziellen Gründen

  • Hallo ihr Lieben,


    mich beschäftigt das Thema schon eine Weile.


    Das Tierheim meines Vertrauens bringt zweimal im Jahr ein Rundschreiben heraus, eines an Pfingsten.
    Ein Thema in diesem Jahr ist, dass immer mehr Hunde aus finanziellen Gründen abgegeben werden.


    Abgabe aus finanziellen Gründen ist auch hier im DF immer wieder ein Thema.


    Nun hat sicher jeder Mensch seine eigene Interpretation von finanziellen Nöten.
    Auch der Punkt, ab wann ein Hund aus Sicht des Halters nicht mehr zu tragen ist, dürfte von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.


    Ab wann handelt es sich nicht mehr um einen kurzzeitigen Engpass, ab wann muss man über Konsequenzen nachdenken?


    Mich interessiert aber auch, was man für diese Hunde (und ihre Menschen) tun kann.
    Gibt es Anlaufstellen, was kann man raten?
    Gibt es Stellen, die unterstützen?


    Liebe Grüße,
    Verena,


    die gerade darüber nachdenkt, ob man vielleicht auch Patenhunde bei "privat" haben kann.

  • huhu Verena,


    ich denke, es kommt immer auf die Lebenseinstellung eines Menschen an.
    (Kann man weniger bekommen als Harz4 eigentlich?)
    Was für Ansprüche hat man an das Leben und wo setzt man Prioritäten?


    In größeren Städten gibts öfter Tiertafeln oder vielleicht gibts auch Tierheime, die da helfen?


    Ich als Privatperson würde mich übrigens in Grund un Boden schämen, wenn mir wer anbieten würde (bzw. zu einer bestimmten Zeit angeboten hätte), mir Geld zu geben, um meinen Hund zu finanzieren.

  • Ich finde, dass ist ein sehr schwieriges Thema.
    Wie Du schon geschrieben hast, für jeden bedeutet finanzielle Notlage etwas anderes. Ich kann von mir behaupten, dass eine solche Notlage wohl später auftreten würde, als bei vielen anderen hundebesitzern, die vielleicht schon aufgeben, weil sie selbst Abstriche machen müssen.


    Paten-Verträge müsste man sicherlich auch für privat aufsetzen können.


    Man kann sich nach Tiertafeln in der Umgebung umschauen.


    Man kann bei TA-Kosten mit seinem TA sprechen, ob man da nicht irgendwas machen kann. (Hatte ich damals mit meinem TA abgeklärt, als ich noch in der Ausbildung war, was ich machen soll, wenn es plötzlich zu einer Not-OP kommen sollte und ich sie nicht zahlen kann. Ratenzahlung wäre kein Problem gewesen.)


    So schwer es auch fällt, in der Familie nach Unterstützung fragen. (Auch, wenn man dafür zu stolz ist..aber es geht ja irgendwo um die Existenz)


    Wenn es um (Tages-)betreuungen (In Pensionen oder Tierheimen) geht, würde ich einfach mal versuchen zu fragen, ob ich die Kosten nicht in Arbeitsstunden ableisten kann. Fragen kostet nix.


    Ich war noch nie in der Situation, dass für mich feststand, die Hunde abzugeben. Daher sind das alles nur Möglichkeiten, die ich wohl als Erstes in Erwägung ziehen würde.



    Maanu: Ja, man kann noch weniger als Hartz4 bekommen, wenn man krank und dadurch berufsunfähig wird, zuwenig in die Rentenkasse für Frührente eingezahlt hat und man sein Eigentum (Haus, Wohnung, Erspartes für "schlechte" Zeiten) nicht aufgeben will. Haben den Fall in der Familie....

  • Zitat

    Ich als Privatperson würde mich übrigens in Grund un Boden schämen, wenn mir wer anbieten würde (bzw. zu einer bestimmten Zeit angeboten hätte), mir Geld zu geben, um meinen Hund zu finanzieren.



    In Grund und Boden schaemen?? :???: Wieso gibt man Geld soviel Macht das man sich fuer dessen Annahme in Grund und Boden schaemen muesste?


    Ich weiss........eine Grundsatzdiskussion und ein gaaanz klein wenig am Thema vorbei...dennoch interessant.

  • Ich kenne das von der Neufundländernothilfe so, dass man denen schreiben kann, wenn man in einem finanziellen Engpass ist und den Hund abgegeben muss, wenn man keine Unterstützung bekommt. Die starten deinen einen Spendenaufruf und meistens klappts dann mit dem Behalten.


    Es gab auch schon einen Fall, wo jemand dauerhaft Zuschüsse wegen regelmäßigen Medikamenten für seinen Hund brauchte, ich meine er hätte die Unterstützung ebenfalls bekommen (bekommt immernoch).


    Außerdem eben beim Tierarzt Ratenzahlung und sonst im allergrößten Notfall bei der Familie nachfragen ;)

  • Zitat

    In Grund und Boden schaemen?? :???: Wieso gibt man Geld soviel Macht das man sich fuer dessen Annahme in Grund und Boden schaemen muesste?


    Ich weiss........eine Grundsatzdiskussion und ein gaaanz klein wenig am Thema vorbei...dennoch interessant.


    Ich habe eine Freundin, deren ganze Familie arbeiten zusammen um sich SELBER finanzieren zu können. Die Mutter arbeitet so viel für die Familie, macht zwei Joby etc.... sie sind zu stolz um Hilfe anzunehmen und wollen es selber schaffen, vielleicht auch nicht auf andere angewiesen sein, ich weiß es nicht. Wie die Mutter ihren Kindern alles möglich macht ist wirklich bemerkenswert....Geld scheint in unserer eine gewaltige Macht zu haben...

  • Das ist für mich die schlimmste Form der Abgabe. Also nicht schlimm im Sinne von böse, sondern für den betroffenen Menschen das Härteste.
    Wohnungen kann man suchen, an Erziehungsdefiziten kann man arbeiten, aber die finanzielle Situation, die ändert man nicht von jetzt auf gleich. Genau das kann aber nötig werden. Und die permanente Angst, dass der geliebte Hund krank wird und dann nicht ausreichend versorgt werden kann, das ist grauenvoll. :( :
    Und den Hund dann abzugeben, wo er noch jung und gesund ist, gute Chancen hat einen Platz zu finden, wo er ebenso gelebt wird, aber seine Versorgung wahrscheinlich gesicherter ist, das zeugt durchaus von Größe.
    Ich könnte es mir nicht vorstellen, denn für mich muss es immer irgendwie gehen. Aber vorwerfen werde ich es niemandem, der es FÜR seinen Hund tut.
    Dass auch dieses Argument gerne gebracht wird, ähnlich wie Allergie, das ist klar. Und das finde ich nicht ok. Aber für die echten Betroffenen ist es das Grauen.


    Wo man her bei uns in der Region Hilfe bekommen könnte? Keine Ahnung.
    Eine Tiertafel ist weit weg und die Ernährung ist ja eher kein Problem. Ob der Tierschutzverein helfen würde? Ich denke eher nicht.
    Allerdings kenne ich einen netten TA, der dann eben am untersten Limit abrechnen würde.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Engpass: Es ist Land in sicht, man kommt irgendwie über die Runden


    Konsequenzen müssen her, wenn kein Ende in sicht ist, die Miete sowie die eigene Scheibe Brot schon das Ende der Fahnenstange markieren.


    Ich werde bald merken, wie es ist, mit wenig Geld + Hund zu leben. Bisher wohne ich zuhause, habe keine dringenden Ausgaben... Ab August habe ich meien erste eigene Wohnung, die Kalkulation ist sehr knapp, der Hund ist aber natürlich mit eingerechnet und ich bin eigentlich guter Dinge, dass wir das hinbekommen. Wobei ich ehrlich gesagt nicht wüsste, was ich tun soll, wenn urplötzlich mal was Großes über mehrere Hundert Euro auf mich zukommt... Lieber nicht drann denken.


    Wie oft habe ich schon meinen letzten Cent für meine Viecher rausgerückt, irgendwas verkauft oder Geld geliehen für Notfälle...


    In einer situation, über Abgabe nachzudenken, war ich wie gesagt noch nie.
    Ich muss nur immer darüber nachdenken, wie meine Mutter öfters erzählt (sie musste sehr früh und unter unschönen Umständen ausziehen), wie sie sich phasenweise mit ihrer Katze das letzte Würstchen geteilt hat - Freunde halten schließlich zusammen :)

  • was kann/könnte man tun?


    zb. im müll nach resten wühlen, pfand sammeln, in einer leihbude unter miesen bedingungen arbeiten,
    schnorren, schwarz-arbeiten, sein eigentum verkaufen, miese jobs anbieten, andere ausbeuten usw.. ;)


    man muss es nur wirklich wollen, dann klappt es auch , dem hund ein würdiges leben zu bieten. :D


    grüße krusti

  • Vor einigen Jahren machte ich den Fehler mich von meinem (Ex-) Freund vollkommen (finanziell) abhängig zu machen.
    In dieser Zeit schafften wir uns auch gemeinsam unsere Paula an.
    Irgendwann kam es dann wie es kommen musste, er warf mich raus.
    Paula wollte er behalten aber das kam für mich nicht in Frage. Zum Glück hatte ich den Kaufvertrag unterschrieben und auch alle Versicherungen abgeschlossen also dachte ich, ich müsse mir keine Sorgen machen. Pustekuchen. Eine richtige Schlammschlacht ging los und er und seine Familie versuchtem sie mir mit allen Mitteln (u.a. mit einer Anzeige beim Vet.Amt) wegzunehmen.
    Also verschwand ich mit ihr und einigen Habseligkeiten in einer Nacht- und Nebelaktion.
    Ich hatte kein Geld und keine Bleibe, musste übergangsweise un eine Art Wohnheim vom Amt. Ich konnte meinen Hund nur mit Mühe und Not, dem billigsten Futter und ohne Versicherung, ohne Impfungen, ohne TA-Besuche durchbringen.
    Nachdem sich die Situation lange nicht verbesserte, fing ich an darüber nachzudenken ob es nicht besser wäre Paula abzugeben, doch allein der Gedanke war so schmerzhaft, dass ich es nicht übers Herz bracht mich nach neuen Besitzern umzusehen.
    Also verzichtete ich auf jeglichen "Luxus" (z.B. Süßigkeiten beim Einkauf) und ich konnte sie behalten.
    Heute (ca. 2 Jahre später) bekomme ich 50 euro zuschuss von der Famile und damit kann ich uns super über Wasserhalten bis ich im Dezember 2012 endlich das Abitur habe und mein Studium beginnen kann.


    Es kann wohl niemand mein Verhalten von damals nachvollziehen, oft wurden wir mit dem "Oh-Nein-der-arme-Hund" - Blick angesehen aber ein Hund wie meiner währe im Tierheim untergegangen, sie ist als zarte Podenco-Seele einfach zu sensibel.
    Oft sagte man mir, dass ich sie bei meinem Ex hätte lassen können doch bin bis heute der Meinung, dass er sie nur haben wollte um mich zu verletzten denn zu der Zeit wo wir zusammen waren zeigte er nie großes Interesse an iht.
    Wie dem auch sei, es hat sich gelohnt diese Durststrecke zu überwinden, ich könnte es mir nie verzeihen wenn sie heute nicht mehr da wäre, allerdings ist soetwas nur möglich wenn man zu 100% hinter seiner Entscheidung steht und berreit ist alles aufzugeben.

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