Abgabe aus finanziellen Gründen

  • Ich denke, dass einem in solchen Situationen auch Freunde/Familie helfen können.
    Wenn es sich um einen längeren Engpass handelt weil Job verloren oder ähnliches, könnten diese ihren Hund kurze Zeit in Pflege nehmen, sodass man Zeit hat sein eigenes Leben erst einmal wieder auf die Reihe zu bekommen.


    Wenn der Hund schwer krank ist und Medikamente braucht oder eine OP ansteht, würde ich vermutlich auch mit dem TA reden.
    In Berlin gibt es eine Tierärztin die Menschen mit geringem Einkommen hilft, indem sie ihre Haustiere kostenlos behandelt.
    In Hamburg gibt es die Tiertafel wo Menschen mit geringem Einkommen ihren Futtervorrat aufstocken können.



    Ist auch immer die Frage ob es sich um einen akuten Engpass handelt oder einen lang anhaltenden.
    Außerdem gibt es für mich noch einen Unterschied zwischen den Menschen die von ihrer finanziellen Not wissen und sich trotzdem einen Hund anschaffen und denen die in so eine Lage erst kommen und dann Hilfe benötigen.


    Denn auf Dauer sich auf der Hilfe/Unterstützung anderer ausruhen finde ich ist auch nicht den richtigen Weg.

  • Zitat

    In Grund und Boden schaemen?? :???: Wieso gibt man Geld soviel Macht das man sich fuer dessen Annahme in Grund und Boden schaemen muesste?


    Ich weiss........eine Grundsatzdiskussion und ein gaaanz klein wenig am Thema vorbei...dennoch interessant.


    Ich weiß nicht, es gehört ja eigentlich schon dazu.


    Wir haben ein bizarres Verhältnis zum Geld, ganz besonders hier in D.
    In unseren Nachbarländern wird viel freier über Geld, Gehalt und Geldsorgen gesprochen.
    Scham zu empfinden, wenn man sich in einer Notlage helfen lässt - das geht sicher vielen Menschen so und es wird gesellschaftlich auch stark gefördert. Der Wert eines Menschen bemißt sich nicht daran, ob er irgendwann in seinem Leben einmal zu wenig Geld auf dem Konto hat. Auch wenn es oft so suggeriert wird.





    Sarah, vielen Dank für diese Geschichte.
    Ich habe wirklich großen Respekt vor Deiner Leistung :gut:



    Schnauzermädel, ich sehe das genauso.
    Ich finde es ist ein wirklich schrecklicher Grund - es muss (auch langfristig) unendlich belastend sein.
    Es muss doch aber Anlaufstellen geben ... hier in Darmstadt / Frankfurt gibt es Tiertafeln und ich kenne mehrere Tierärzte, die gelegentlich kostenlose Sprechstunden für Menschen machen, die finanziell nicht gut situiert sind. Hier ist eher das Problem, dass diese Hilfen nur zögerlich angenommen werden.

  • Ich denke, man darf niemanden einen Vorwurf machen, der am Rande des Existenzminimums lebt und sich schweren Herzens dazu entschliesst, seinen Hund abzugeben, um für sich und den Hund ein besseres Leben zu schaffen.
    Hartz IV ist nicht die Welt und wer nichts mehr hat, kann auch nichts verkaufen etc. Und nicht jeder hat Familie und Freunde, die einen finanziell unterstützen können.


    Als Student hat man übrigens noch weniger als ein HartzIV-Empfänger. Und neben dem Studium arbeiten ist nicht bei jedem Studienfach möglich.


    Häufig lässt sich einfach sagen "dann muss man sich eben anstrengen und den Bobbes zusammenkneifen", aber irgendwann kann man einfach nicht noch mehr zusammenkneifen.


    Wenn einem 08/15-Halter sein Hund einfach zu teuer wird, weil er Medikamente braucht oder alt wird, ist das natürlich eine ganz andere Geschichte.


  • Wie sehr ironisch meinst du das? =)

  • Zitat

    die gerade darüber nachdenkt, ob man vielleicht auch Patenhunde bei "privat" haben kann.


    Gute Idee :gut: - aber schwierig in der Realisierung, wenn es über den Bekanntenkreis hinausgeht.

  • Cucina:
    Toll, daß Du Dich nicht hast beirren lassen. :gut:


    Es ist schon so, daß jeder eine "finanzielle Notlage" anders interpretiert. Es ärgert nur, wenn Tierheime um Hilfe angebettelt werden - und beim Besuch dort der große Flachbildfernseher und die teuere Anlage steht und Mutti so viel Schminke im Gesicht hat, daß allein die für 1 Monat Futter ausreichen würde, ohne die teuren Fingernägel erwähnen zu wollen....
    Dagegen können dann Obdachlose ihre Hunde auch ernähren. (Tierarztkosten sind wieder was anderes...)


    Natürlich sieht es anders aus, wenn alleinerziehende Mütter sowohl finanziell als auch zeitlich es einfach nicht mehr schaffen. Daß da die Kinder vorgehen, denen man auch mal "was gönnen" will, ist verständlich.
    Wenn man sich allein einschränken muß, fällt es viel leichter.


    Als ich studiert habe, hatte ich immer meine Hündin dabei. Einmal hat mich auch eine aufgetackelte BWL-Studentin angesprochen: "Sie würde auch gern ihren Hund dabei haben aber sie hätte nicht das Geld dazu. Deshalb sei der Hund bei den Eltern geblieben." :???: Ich habe nur zu ihr gesagt, daß "ich eben zwei Kaschmirpullover weniger im Jahr kaufen würde und damit das Futtergeld schon wieder drin sei...." Ich glaube nicht, daß sie mich wirklich verstanden hat!

  • Ich denk so: wenn ich mir keinen Hund leisten kann, schaffe ich mir keinen an.


    Wenn ich viel zur Verfügung habe, ist es eh wurscht.


    Wenn ich mir nur knapp einen Hund leisten kann, dann würde für mich gelten: Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not. Also anstatt dem 23. Halsband oder Kuschel-Wubba-Quietsch-Ding genau dieses Geld eben zur Seite legen - für schlechtere/kranke Zeiten.


    Wenn jemand wirklich (!) aus der Not abgibt, habe ich Verständnis dafür.

  • Ich habe mich geschämt, als ich Geld aus einer Spendenaktion annehmen musste, aber die Alternative wäre gewesen, meine Hunde ins Tierheim zu bringen. Zwei relativ große Hunde in einem Alter, wo sie schlecht vermittelbar gewesen wären, die ihr Sofa liebten und selbst aus dem Tierheim stammten.
    Ich war mehr als froh, dass die Spendenaktion stattgefunden hat, den lebenden Beweis habe ich hier auf dem Sofa liegen. Bibo wurde ein neues Leben durch die Aktion geschenkt und dafür bin ich auf ewig dankbar!!!!!


    In so eine Situation möchte ich nie wieder kommen und meine "neuen" Hunde bekommen auf jeden Fall eine Absicherung in Form einer Krankenversicherung. Nie wieder möchte ich in die Situation kommen, dass ich Behandlungen nicht zahlen kann.


    Und nicht jeder hat Familie oder Freunde, die einem mal kurz mehrere Tausend Euro zur Verfügung stellen können oder wollen, weiß ich aus eigener Erfahrung. Die die das haben, die können sehr sehr froh sein, ich wäre auch froh, wenn ich so jemanden hätte.


    Und was private Patentiere angeht, sowas habe ich in einem anderen Forum mal gesehen. Die Patenschaft wurde übernommen, da ein Hund zu einem Wanderpokal wurde und hätte bleiben können, wenn die Tierarzt- und Futterkosten gedeckt worden wären. Dort hat sich dann auch ein Pate gemeldet und den neuen HH unterstützt.


    Und mal ehrlich, es zeigt sehr viel Größe, wenn man den Schritt geht, bevor man selbst vor die Hunde geht. Damit ist nämlich weder dem Hund noch dem Menschen geholfen.


    Ich finde es sehr traurig, wenn Menschen, die ihren Hund lieben, diesen abgeben müssen. Aber wenn es keine Alternativen mehr gibt, dann sollte man den Weg gehen, bevor man sich kaputt macht. :( :

  • eine wirklich schwere frage.


    weil man sie nur sehr subjektiv beantworten kann....


    ab wann da bei mir die deathline erreicht wäre? ich weiss es nicht. ich kann mir im moment keine situation (finanziell) vorstellen, wo ich nicht alles versuchen würde, doch noch irgendwie einen ausweg zu finden - ausser abgeben.


    ich denke, das wichtigste ist, ein tragfähiges "soziales netzwerk" (wie es so schön auf neudeutsch heist, früher nannte man das "familie und freunde") aufzubauen.


    und mit "tragfähig" mein ich schon ein wirkliches durch "dick und dünn" gehen. damit man sowas auf dauer erreicht und erhält, gehören natürlich auch - und nur so funktioniert es - unbedingt "eigene investitionen" dazu - sprich: man darf selber nicht nur "gutwetterfreund" sein, sondern man hilft selber, so man kann, eben auch.


    dann, so glaub ich, gehts einfach oft leichter durch täler.....nicht nur, aber auch, durch finanzielle.


    und da gehts mir jetzt nicht um finanzspritzen oder um anpumpen - überhaupt nicht. sondern um beistand. ob das nun einfach nur durch zuhöhren ist, durch beisteuern von ideen und anregungen um das problem zu lösen, um praktische hilfe wie hundesitten, kindersitten, behördengänge, taxispielen oder mal ne einladung zum essen oder vielleicht eben auch mal, an den freund/freundin zu denken, wenn man selber was übrig hat und es dann verschenkt. bei einer guten freundschaft, einer wirklich guten freundschaft ist dann m.e. auch weder der beschenkte noch der schenker peinlich berührt. (wir haben erst letztens einer freundin zum geburtstag die tierarztrechnung ihrer katze "geschenkt" - einfach zusammengeschmissen, ein grosses sparschwein eine lustige karte und ein bissi futtergeld ist auch noch übriggeblieben. ich hatte schon den eindruck, dass sie sich sehr gefreut hat).


    ich weiss auch nicht, aber ich denke schon, dass so ein engmaschiges und zuverlässiges netz aus freunden/familie da vieles abfangen kann.


    ausserdem - mir ist ja vieles peinlich - aber wenns um meine kinder oder hunde ginge, da wär mir persönlich im notfall so gut wie gar nix peinlich......

  • Zitat

    Wie sehr ironisch meinst du das? =)


    100%



    Zitat

    wiki:
    (Rhetorische Ironie), bei der sich der Sprecher verstellt und damit dennoch die Erwartung verbindet, dass der wahre Sinn seiner Äußerung verstanden wird, wenn auch vielleicht nicht von jedem oder von jedem in vollem Umfang


    7-12% reichen mir hier schon bzw. wären ein glatter erfolg. =)



    dieses ,wo ist die nächste auffangstelle denken, kann doch nicht die lösung sein.


    grüße krusti

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