Wie beginne ich das Schleppleinentraining?

  • Hallo,


    unsere Mia ist jetzt knapp 8 Mon. alt und seit gut 3 Mon. bei uns.
    Alles läuft soweit bestens- nur abrufbar ist sie nie, halt das typische: sie interessiert sich für alles mehr als für mich, seit zwei Wochen pubertieren sehe ich förmlich wie sie abwegt.
    Sie lief noch nie weg, weil sie noch nie ohne Leine lief.


    Wir haben noch zweimal HuSchu in der Gruppe, "für danach" habe ich einen tollen Trainer gefunden wo wir das Schlepptraining richtig angehen.
    Bisher nutzen wir ne 15 M Schleppleine die vor allem dafür gedacht ist das Mia rennen kann, ein wenig mehr ausgelastet ist.
    Hierbei haben wir immer mal die Richtung gewechselt, was auch dafür sorgte das sie mit kam.
    Ich habe schon etwas über das Training gelesen.
    Ich telle mir halt die Frage, wie WIR am besten beginnen können.
    Ich halte die Leine ja fest.


    Vielleicht kann ja der ein oder andere ein Input für mich posten?


    LG Penny

  • Ich hab für meinen Dackel ne 20 Meter schlepp, kann ich auf 10 meter kürzen. Wir gehen am Feld spazieren damit und ich lass die leine einfach am boden und gehe spazieren.


    Eingesteckt hab ich suuuuuuper leckerchen und ruf ihn hie und da zu mir. Kommt er wirklich her zu mir gibts belohnungen immer was anderes.. mal ein leckerchen, mal ein spiel, nette worte, streicheleinheiten... So kommt der Hund wirklich gerne. Wenns mal brenzlig wird oder so, steig ich einfach drauf.


    Mal sehen. Noch ist er klein und folgt mir eigentlich recht gut, aber er will zu jedem Hund hin, oder wenn er irgendwas sieht was ihn interessiert ist es vorbei und das mag ich halt trainieren.


    Tipps könnt ich also auch gebrauchen.


    Vor allem: Wie verhält man sich wenn der hund nicht kommt? An der schlepp zupfen um seine aufmerksamkeit zu bekommen und das belohnen? Einfach lassen? 20x "hiiiiiiiiiiiiiier" rufen.. das kanns ja auch nich sein xD.

  • Hallo ihr Nachtschwärmer.
    Erstmal solltet ihr euch ein einheitlichen Abrufkommando überlegen. Ich nutze 2: Eins für viel Ablenkung und eins für wenig.
    Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass ihr das ganze mit Sichtzeichen verbindet. Somit hat Hundi mehr Sicherheit und für den Fall, dass er im Alter taub wird, kann er sich immernoch daran orientieren :-)
    Ich würde zum Beginne eine kürzere Schlepp nehmen. 3-5m wären da vollkommen ausreichend und diese sind für euch auch leichter zu händeln.
    Sucht euch am Anfang Situationen aus, wo ihr euch 100% sicher seid, dass ihr sie abrufen könnt, damit ihr euch den Abruf nicht versaut. Sprich wenn es grad super toll riecht, gebuddelt wird, andere Hunde kommen etc, solltet ihr es vorerst vermeiden.
    Als Beispiel:
    Euer Hund läuft ganz normal vorne weg, ihr sprecht euer Kommando aus, wie zum Beispiel Hier. Gleichzeitig streckt ihr z.B. den Arm zur Seite raus, legt ihn auf die Brust oder ähnliches. Das könnt ihr euch ebenso selbst aussuchen wie das Kommando.
    Sobald Hundi darauf reagiert, wie Blickkontakt müsst ihr ihn motivieren und schon einige Schritte vor euch loben. Einige Hunde finden es auch sehr motivierend, wenn ihr ein paar Schritte zurück geht.
    Sobald es klappt und er an der Stelle und in der Position ist wie ihr ihn wollt und dann gibts erstmal eine riesen Party mit Leckerlies. Die würde ich anfangs wirklich bei jedem Erfolg geben und vorallem müssen es super tolle sein(Käse,Fleischwurst...).
    Nach vielem üben könnt ihr irgendwann die Leckerlieszahl runterschrauben und ihr könnt beginnen ihn auch in "schwierigen" Momentan abzurufen. Da sollte es aber dann immernoch eine mega Party sein :-)
    Wie gesagt, dass wichtigste ist wirklich das passende Timing, ein Gespühr ob Hundi grad abrufbar ist und die Motivation. Dann sollte es in geraumer Zeit schon relativ gut funktionieren.
    Wenn ihr wollt kann ich euch auch meinen genauen Ablauf vom Abruf schicken.

  • Wenn der Hund an der Schlepp ist, bin ich einfach gegangen. Hund halt hinterhergeschleppt.


    Wenn man die möglichkeit hat während der Hund an der Schlepp ist sich zu verstecken, dann sollte man das tun. Bei meiner Hündin wusst ich nichtmal das es Schleppleinen gibt, da hab ich eben bange minuten hinter nem Baum gestanden bis die panisch suchend angerannt kam. Da gabs dann auch wiedersehns freude.


    Bei meinem Rüden der wegen des Jagdtriebs nicht hört, da gibts keine wiedersehns freude wenn er wieder zu mir kommt. Da ruf ich ein oder vielleicht zweimal, wenn der nichtmal guckt dann schleif ich den eben hinterher und ne Belohnung dafür gibts sicher nicht.



    family-penny
    am besten du guckst mal was dein Hund gerne mit dir zusammen macht. Spielen, leckerlies bekommen, oder quatsch machen...


    Wenn der abruf klappen soll, dann solltest immer als Belohung erstmal das geben was dein Hund am liebsten mag.


    Ich hatte da bei meinem Erwachsenen Hund aus dem TH Mäuselöcher anfangs die ich ihm gezeigt hab. Was der Grund war wieso er sich abrufen lies mit Leckrlies drin. Kurze zeit später waren die Leckerlies in der Hand und nicht mehr im Mäuseloch und danach war es übliches Training wie mit jedem Hund.

  • OK, ich werde jetzt Superleckerlis einpacken und dann ab dafür :D


    Nee im Ernst, ich denke es wäre gescheit wenn ich mir ne 5 M Schlepp hole, die 15M kann ich dann ja zum "Freispiel" mit anderem Hund auf der Wiese nehmen.


    Mia wechselt mit mir in der Regel schon die Richtung, diese Suchspiele kann ich dann ja auch eher mit der 15M Leine machen.
    Und die Idee Mia auf was aufmerksam zu machen was ich entdeckt (mit Leckerli bespikt habe) ist genial, das wird ihr sicherlich Spass machen.
    Zum Spielen nehme ich auch was mit das mag sie gerne und es geht nicht immer nur um Leckerlis.


    Wer noch Tipps hat, bitte immer her damit :gott:


    Penny


  • Guten Morgen,


    ich beginne Schleppleinentraining wie folgt:


    Schleppleine grundsätzlich nur an ein gut sitzendes Geschirr hängen.


    Sinn und Zweck der Angelegenheit ist, dass der Hund lernt, sich an mir zu orientieren.
    Ich nehme eine 5 m Leine, such mir einen großen Platz, andere Hunde sollten nicht in der Nähe sein. Ich denke mir ein Karree von ca 20 x 20 m. Mit der Schleppleine, gehalten von dem Körper, beginne ich zu laufen, nach 20 m den Hund mit dem aufzubauenden Rückrufkommando rufen und anhalten, unabhängig davon, ob der Hund kommt oder nicht. Kommt der Hund, loben. Nach 1 min kommentarlos die nächsten 20 m, Hund rufen, anhalten, wenn Hund kommt, loben, wenn nicht, einfan weitermachen, Hund hat ja keine Wahl, muss ja mitkommen. Wenn der Hund nicht reagiert, weitermachen, das Verhalten des Hundes nicht kommentieren. Es dauert nicht lange, dann reagiert der Hund, schenkt Dir Aufmerksamkeit.
    Nach ein parr Tagen / Übungen, das ganze ohen Ansprache des Hundes wiederholen, idR ist der Hund mittlerweile so aufmerksam, dass er dauernd drauf achtet, was Du tust. Wenn das klappt, dann die ganz Übung auch unter Ablenkung, Vatiationen einbauen. Das funktioniert dann auch auf dern Spaziergängen, ruhig auch mal die Leine aus der Hand geben, sie quasi als Notbremse nutzen.


    Die Schleppleine sollte mind. 3 Monate im Gebrauch sein.


    Das ist sicher kein Allheilmittel, mag auch nicht immer so klappen, ich habe mit diesen Übungen jedoch die allerbesten Erfahrungen gemacht zum Thema Abrufbarkeit und Orientierung.

  • Zuckerschnuten, das klingt logisch.
    Vor allem das Nichtkommen zu ignorieren und das Kommen zu belohnen.
    Nur, wie kann ich 20M laufen wenn der Hund nur ne 5 M Leine hat?
    Wenn ich die Leine nicht festhalte läuft er ja fort :???:


    FLUFFY, habe ich gelesen und ausgedruckt- was den Sinn angeht ist das auch alles sehr stimming, der Thread dient dazu mir praktische Tipps zu ergatten und bei demjenigen nachfragen zu können :gut:

  • Zitat

    Zuckerschnuten, das klingt logisch.
    Vor allem das Nichtkommen zu ignorieren und das Kommen zu belohnen.
    Nur, wie kann ich 20M laufen wenn der Hund nur ne 5 M Leine hat?
    Wenn ich die Leine nicht festhalte läuft er ja fort :???:


    FLUFFY, habe ich gelesen und ausgedruckt- was den Sinn angeht ist das auch alles sehr stimming, der Thread dient dazu mir praktische Tipps zu ergatten und bei demjenigen nachfragen zu können :gut:


    Also: Hund kann sich max. 5 m von Dir entfernen, ihm bleibt also gar nichts anderes übrig, als mitzukommen, freiwillig oder eben auch mal unfreiwillig, er lernt schnell, das Du als seine Führungspersönlichkeit beschlossen hast, dass sein Radius derzeit 5 m und Dich herum sind, und zwar unabhängig davon, wo Du hingehst, und unabhängig von den hundlichen Interessen. ich kenne Deinen Hund nicht, insofern kann ich nicht sagen, ob Du anfangs auf Widerstände stoßen wirst. Du schreibst, der Hund konnte noch nie abgeleint werden.


    an den Anfang: Feld, gedachtes 20 x 20 meiter quadrat, das Ende der 5 mLeine hast Du und losmarschieren, egal was der Hund macht


    Schleppleinen trainig ist meiner Meinung nach ein gutes Mittel der Wahl, und dem Hund gewaltfrei zu vermitteln, das er sich frei in dem vom Menschen vorgegebenen Raum bewegen kann.
    Wenn Du Dir sicher bist, das der Hund verstanden und akzeptiert hat, das er sich in Deinem Umfeld bewegen soll, dieses auch von Dir bestätigt wird, Du mit der Schleppleine in der Hand Spaziergänge unternimmst, Richtungswechel mit und ohne Ansage an den Hund klappen, dann kannst Du mal kommenralos die Leine fallenlassen. Du merkst ja sofort, ob der Hund, die gesetzten Grenzen einhält, oder versucht, sich vom Acker zu machen, dann eben schneller sein als der Hund und Leine aufnehmen, ode drauf treten. Kann sein, dass Drauftreten eine Vollbremsung beim Hund verursacht, doof, aber nicht zu ändern. Der Hund wird das nicht mit Dir in Verbindung bringen, sofern es unkommentiert bleibt.
    Es wird der Zeitpunkt kommen, dass Du große Fortschritte machst.


    Schleppleinentraining ist etwas temporäres, es soll ja den Freilauf ermöglichen. Wichtig ist die eigene Einstellung dazu: Bereitschaft den Hund so einzugrenzen?
    Bin ich so konsequent, dass der Hund über Monate grundsätzlich sich so bewegt, wie ich das will? Dann hat man eine super Chance, dass der Hund sich so orientiert, dass Du wichtiger bist als das Umfeld.
    Übrigens, meine Hunde kennen: Sei Dir nie sicher, welcher Weg an der Kreuzung genommen wird, ich mach das konsequent, in die Richtung, in die die Hunde nicht vorlaufen, mit dem Ergebnis, dass ich an Kreuzungen (Waldwege, nicht Straße) regelmäßig drei wartende Hunde habe.


    Verstecken hinter dem Baum: Mach ich auch, allerdings nur bei abrufbaren Hunden, sicher ist sicher.


    Ich werfe auch mal Trockenfutter vor mir auf den Weg, und tue so, als hätte ich das gefunden, meine Hunde bewundern das, denn sie finden nie was. Meien beiden erwachsenen Hunde reagieren, wenn ich stehen bleibe und mich herunterbeuge, zack, sind sie da.


    Das Geheimnis, seinen Hund gfrei laufen lassen zu können, ohne das er von Dir unerwünschte Dinge tut, ist ja nur das: Sei interessanter und wichtiger für ihn als seinen anderen Interressen

  • Zitat

    Nur, wie kann ich 20M laufen wenn der Hund nur ne 5 M Leine hat?



    Die 20 Meter läufst du geradeaus auf einer gedachten oder „abgesteckten“ Linie.



    Schau mal hier rein, da habe ich das Ignoranz- Karree beschrieben.
    (etwas runter-scrollen)



    https://www.dogforum.de/ignoranzkarree-t21563-10.html



    Und hier das Longieren.



    https://www.dogforum.de/einfuh…das-longieren-t61361.html


    Beides sind sehr gute Möglichkeiten den Hund auf Distanz zu kontrollieren
    und zum Bindungsaufbau.

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