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Ich habe mittlerweile auf Tablettentherapie umgestellt, da ich die Infusionschemo nicht mehr wollte. D.h. Ich muss gar nicht weg. Abgesehen davon sind wir allerdings zu zweit, und wenn mal etwas grösseres ungeplant ansteht (weitere Op's etc) habe ich noch meine beste Freundin, die ihn gerne nimmt und auch einen eigenen Hund hat.
Ich hoffe Ihr denkt nicht, dass ich mir den Kleinen wegen der momentanen Situation geholt habe/weil ich ihn brauche. Wie gesagt, ich wollte schon immer aber konnte nie wegen der Arbeit.
Liebe Grüße
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Als ich Kari bekam, war ich psychisch total am Ende
Depressionen, Sozialphobie, Drogen, Suizidversuche... die ganze Palette. Als meine Eltern nach einem Klinikaufenthalt vorschlugen, doch einen zweiten Hund aufzunehmen, um den ich mich kümmern sollte, hatte ich erstmal den nächsten Zusammenbruch, weil ich nicht wusste, wie ich damit klarkommen sollte - zusätzlich zu allen anderen Problemen.
Aber irgendwie hat es hingehauen. Alles ist gut ausgegangen.
Ich würde es garantiert niemandem weiterempfehlen, der psychisch sowieso schon angeschlagen ist und keinen Therapeuten hat... denn die ersten Wochen waren toll.
Die Monate danach waren die reinste Hölle. Kari hat mich von vorne bis hinten an der Nase herumgeführt (Junghund halt), und ich war total überfordert. Ich habe ganze Nächte im Winter heulend im Schnee gesessen, weil Kari sich im Wald losgerissen hatte und nicht wieder aufgetaucht ist. Als sie fast von einem LKW überfahren wurde, weil mein Vater sie laufen gelassen hatte, habe ich sie wochenlang nicht mehr aus den Augen gelassen. Noch heute habe ich Albträume davon. Ich habe panische Angst davor, dass ihr irgendetwas passiert. Die Gründe dürft ihr euch denken...Meine Eltern haben von dem Theater so gut wie nichts mitbekommen, meine Therapeutin noch weniger. Ich kann wirklich niemandem dazu raten. So oft war ich wegen diesem kleinen Mistviech am Ende - und so oft kam besagtes kleines Mistviech hinterher mit hängendem Kopf und nasser Nase angetrottet, um sich zu entschuldigen.
Heute sind wir wieder ein gutes Team, aber damals... oh je.
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Hallo,
schön, dass Du so schnell die positive Nebenwirkung von einem Leben mit Hund erfährst :-) Ich glaube, Du hast Dir mit dem Hund einen Wunsch erfüllt, der ohnehin da war, und nun erkennst Du, wie gut er Deiner Seele und Deiner Gesundheit tut! Und so ist es. Ich glaube nicht, das die TS gemeint hat, dass sich Leute Hunde anschaffen sollen, um schwere psychische Probleme zu lösen, wie es hier einige so extrem auffassen ;-)
Ich kann da auch zwei positive Beispiele erzählen. Zum einen mein Vater: Mein Vater war immer leicht depressiv, hat dann Tage rumgesessen, gegrübelt, war traurig, zum anderen war er oft krank und hatte sich eigentlich schon aufgegeben. Dann lief einer Freundin von mir ein Hund zu, ca. 7 Monate alt damals und ein kniehoher, lebensfroher Mischling. Sie wollte ihn ins Tierheim bringen, wenn ihn keiner nehmen wollte. Also nahm ich ihn erstmal mit und stellte ihn meinen Eltern vor - meine Ma wollte immer schon einen Hund, sie waren damals beide bereits Rentner und so hätte es ja sein können, dass... tja, der Kleine kam, sah und siegte. Er dürfte bleiben (und zum Glück meldete sich auch niemand, der ihn vermisst hätte, puh), nun lebt er schon 14 Jahre bei meinen Eltern und mein Vater ist aufgeblüht, lacht, depressive Phasen kennt er kaum noch - außer, wenn der Dicke krank ist... Ich würde sagen, der Dicke hat meinem Vater viele glückliche Jahre geschenkt und er selbst hat auch ein glückliches, zufriedenes Leben :-) Ich hoffe, er bleibt noch lange bei uns - leider hat er altersbedingt schon einige Wehwehchen, muss Tabletten nehmen und vor einigen Monaten war es schonmal sehr, sehr ernst. Aber wir wollen nichts herbeireden, im Moment geht es ihm altersgerecht gut.
Dann ich: Ich bin jemand, der der Harmonie zuliebe, kaum nein sagen kann, mich immer hinten anstelle und meine eigenen Bedürfnisse leider oft aus dem Blick verliere. Wütend konnte ich nicht werden, aber in mir sah es vielleicht anders aus, das hatte ich mir aber soweit aberzogen, dass ich nichtmal Wut empfinden konnte. Schwer zu beschreiben, aber das ist nicht gut, nicht gesund und es führt immer dazu, dass man für andere funktioniert, aber sich selbst vergisst und irgendwie nicht richtig lebendig ist. Nun ja, da stolperte ich plötzlich bei der Suche nach etwas anderem über einen Wurf Welpen, bumm, es war um mich geschehen. Nie in meinem Leben hatte ich zuvor sowas ungeplantes, emotionales getan. Ich nahm den kleinen Herzensbrecher sofort mit :-) (keine Sorge, ich war und bin sicher, dass ich für ihn sorgen kann und er nicht allein sein muss) tja, auweia, was er an Emotionen bei mir wieder geweckt hat, unfassbar. Ich lernte konsequent zu sein - musste ich ja zwangsläufig, wie denn sonst dem Kleinen Grenzen zeigen, Sicherheit geben usw -, ich konnte nach und nach "nein" sagen und auf mich achten. Erst innen dann auch außen zu anderen Menschen. Mittlerweile kann ich auch Wut empfinden und sie zeigen, auch Freude ist wieder richtige Freude - ich lache wieder und lächel nicht nur. Ich habe wieder Höhen und Tiefen - keine Nulllinie. Ein positiver Nebeneffekt, mit dem ich nie und nimmer gerechnet hatte!!!
Wenn mir früher Leute erzählt haben, der Hund spürt, wie es einem geht und reagiert darauf, er "redet" mit einem usw. habe ich das als Quatsch abgetan, jetzt weiß ich, dass es tatsächlich so ist. Sie lesen in uns und gehen tatsächlich darauf ein, genauso versuchen sie uns klarzumachen, was sie wollen. Es ist ein echtes Miteinander, eine Partnerschaft.
ui, jetzt habe ich ganz schön viel geschrieben...
Viele liebe Grüße & allen viel Freude mit ihren Partnern :-)
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Ich denke, man muss selbst einschätzen können, ob man sich trotz psychischer Belastung dazu in der Lage fühlt, einem Hund gerecht zu werden. Damit meine ich jetzt nicht nur, dass man den Hund in seinen Depressionen oder sonstigen Stimmungsschwankungen nicht einfach vergisst, sondern auch, dass ein Hund in erster Linie kein Seelentröster ist.
Ich hätte schon letztes Jahr die Möglichkeit gehabt mir meinen ersten Hund zu holen, aber ich wusste, dass ich noch nicht so weit war, also habe ich es gelassen und das war die richtige Entscheidung.
Ich bin jetzt viel stabiler und sicherer und habe keine Probleme mehr damit über meinen Schatten zu springen, wenn es sein muss.
Ich habe wohl durch die Arbeit mit meinem Pflegepferd und durch meine Katze mehr gelernt, als in jeder Therapie, einfach weil sie einen vor Herausforderungen stellen (ich meine jetzt keine steigenden Pferde oder totale Angstkatzen), schon alleine durch Alltagsaufgaben wie Tierarzt, Hufschmied, Tierpension, etc.
Ich war so gezwungen mit anderen Leuten zu kommunizieren und ich bin mir sicher, dass es beim Hund ebenso sein wird.
Nie würde ich auf die Idee kommen meinen Hund mit meinen Problemen zu belasten, weil ich mittlerweile auch einfach weiß, was ich mir zumuten kann und was nicht. Ein Hund ist nunmal kein Therapeut und kann herzlich wenig dafür, dass es einem mal nicht so gut geht.@ Licia
Na, du hast ja ganz schön was durchgemacht. Auch mit deinem Hund. Respekt, dass ihr das trotzdem so toll hinbekommen habt! -
Als reine Therapie = Nein!
Als Unterstützung aktiver zu sein, eine Aufgabe zu haben und mehr menschliche Soziale Kontakte zu knüpfen = JA!! (so wie es bei der TS auch der Fall ist)Ich habe in der Familie selbst einen Fall, wo seit Jahren immer wieder mit schweren Depressionen gekämpft wird. Und es ist ein Hund vorhanden, der ebenso unter der Krankheit leidet wie sein Herrchen.
Wutausbrüche, Tage der absoluten Lethargie (wo wir als Familie immer wieder einspringen müssen), kaum soziale Kontakte (menschlich, wie auch für den Hund)
Leider wird hier an dem Tier geklammert und man kann nur versuchen immer wieder zur Abgabe zu raten und versuchen den Hund regelmäßig aus diesem Leben heraus zu holen.Deshalb von mir ein ganz klares NEIN für Leute die wirklich psychische Erkrankungen haben. Da tut man dem Hund, der oft wirklich mehr mitfühlt als man meint, keinen Gefallen mit.
Dir wünsche ich natürlich Gute Besserung und freue mich, dass der kleine Zwerg so frischen Wind in dein Leben bringt und du durch ihn einfach noch mehr Freude und Kraft hast. Was ich absolut verstehen kann und unterschreiben kann.
Auch ich habe letztes Jahr eine schwere Zeit durchgemacht und war froh, dass ich Joker hatte, der mich einfach insgesamt im Leben gehalten hat und mich davon abgehalten hat, ab und an im Selbstmitleid zu versinken -
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ok, möchte auch mal meinen Senf dazugeben....
(wird aber lang)Ich wollte eigentlich keinen Hund zu dem Zeitpunkt.....
Die Kurzfassung:
War im Fernverkehr tätig, mein Ex in der gleichen Firma, jedoch recht hoch in der Firmenhierarchie....
Bin mit den Kollegen vorher bestens zurecht gekommen,bis sie etwas mitgekriegt haben, tja, danach ging das gemobbe los.Mein Ex hat es nicht mitbekommen, wie auch!?
Und ich hab ihm nix erzählt, er hatte zu dem Zeitpunkt genug eigene Probleme.
Dazumal ich eh der Typ bin, der Probleme gern mit sich selber abmacht und lieber anderen hilft.
Daraus resultieren leider immer wieder Abszesse.
Hab ich Streß, also muss mich über irgendwas tierisch aufregen, kann man die Uhr danach stellen, wann wieder so ein Mistviech auftaucht......Na ja, er fing dann an mit zusammenziehen etc.
Wir also Wohnungs/Hausanzeigen durchwühlt, Makler angerufen, zig Besichtigungen, war aber nie was passendes für uns dabei. (aus heutiger sicht GsD)Na ja, es lief also alles so weiter....
Dann musste ich operiert werden und war 3 wochen krankgeschrieben + 2 Wochen Urlaub hinterher.In der Zeit, nicht ein einziger Abszeß, wo cih vorher die Woche mindestens einen hatte....
Also mit ihm alles durchgekaut und in einvernehmen meinen Job gekündigt......Ich Idiot
Na ja, in der ganzenZeit wurde er immer komischer und ich schon mißtrauisch...
Fragt mich nicht warum, ich wusste, er hat ne andere.
Also ihm das klar vor den Kopf geknallt, er erst etwas rumgedruckst und dann zugegeben........Also stand ich nu da: kein job, kein Partner und aufgrund des Jobs auch keinen wirklichen Freundeskreis mehr.........
Ich also in ein total tiefes Loch gefallen, kein regelmäßigen Tagesablauf mehr, von ehemals über 2000 euroim monat auf nur noch 820 und einfach nix gewohntes mehr, total lethargisch geworden...
Na ja, ich also immer mehr mich hängenlassen, aus heutiger Sicht, würde man wohl Depressionen diagnostizieren.
Und irgendwann hat mir eine Bekannte von Aika erzählt und ob ich sie erstmal nehmen könnte.....
Eine kleine 5 monatige Hündin, die entweder eingeschläfert oder ersäuft oder sonstwas sollte, hauptsache weg......Tja, ich sie erstmal abgeholt, der schock, sie hatte vor allem Angst..........
Vor Gras, vor Bäumen, vor Hunden einfach wirklich vor allem!Heute ist sie immer noch bei mir und ich denke, wir haben uns gegenseitig geholfen.
Heute ist sie zu 95% eine Traumhündin, die nur noch recht selten vor etwas Angst hat
und auch ich hab alles wieder auf der ReiheAlso ich denke, manchmal kann ein Tier helfen, ich weiß nicht, wo ich heute wäre, wäre meine "Madame" nicht in mein Leben gepurtzelt und hätte mir eine Aufgabe gegeben.
(auch wenn ich manchmal arg mit ihr am schimpfen bin)lg rea
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Hi Rea,
darf ich fragen, ob es Dir inzwischen wieder besser geht und Du neue Perspektiven für Dich gefunden hast?
LG von Julie -
Ein sehr spannendes Thema!
Ich möchte euch allerdings bitten, bei der Schilderung eurer Geschichten nicht allzusehr ins Detail zu gehen. Vergesst nicht, dass das Forum frei zugänglich und die Inhalte für jedermann über Google zu finden sind.
Bitte geht sensibel mit eurer Privatsphäre um. Was ersteinmal im www verbreitet wurde, bekommt man unter Umständen leider nicht mehr so schnell wieder heraus.LG, Caro
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ich hoffe dochj, dies galt nicht mir!?
ja, mittlerweile sieht es wieder recht gut aus.
Aussicht auf nen neuen festen Job, bzw, eigentlich steht er schon fest.
Und auch sonst alles, fast wieder im grünen Bereich.
Madame und ich kämpfen uns Tag für Tag weiter hoch:
Sie, daß sie wirklich umweltsicher wird,
Ich, daß ich nicht nur alles schwarz sehe.Klar gibt es Tage, wo mir alles zuviel wird, doch die werden weniger.
Und im Zweifelsfall hilft ein Blick in Madame´s schwarzbraune AugenWie gesagt, wir sind noch lange nicht wieder tiptop io, aber auf dem besten Wege...
Aber danke der Nachfrage.
Kann also wirklich nur das Fazit ziehen, daß ein Hund manchmal wirklich hilfreich sein kann, aber eben auch Belastung und VERANTWORTUNG bedeutet.
Wer nicht für sich selbst Verantwortung übernehmen kann, aus welchem Grund auch immer, dem rate ich tunlichst davon ab, sich ein Tier, zuzulegen.glg rea
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Hallo zusammen,
ich finde diese Frage sehr interessant, denn genau die habe ich mir auch schon so oft gestellt. Naja und vor ca. einem Jahr habe ich sie mir dann mit "JA" beantwortet und unser kleines Männlein ist vor einem halben Jahr eingezogen:-)
Ich leide unter eine Angststörung und habe dadurch immer mal wieder Phasen die mir einen normalen Alltag sehr schwer machen. Da ich mit Hunden aufgewachsen bin, habe ich mir grad in diesen schweren Zeiten immer wieder eine treue Fellnase gewünscht. Als ich im letzten Sommer wieder eine Phase der Angst und Depressionen hatte, haben mein Freund und ich entschieden uns endlich einen Hund zu holen, weil ich einfach von nichts anderem mehr gesprochen haben und ganz ehrlich "Eine bessere Entscheidung habe ich wohl ich meinem ganzen Leben nicht getroffen:-)"
Natürlich lindert auch ein Hund nicht von heute auf morgen die Beschwerden und sollte definitiv nicht die alleinige Therapie sein. Aber für mich steht die Tierliebe über Depressionen und Angst bzw. schaffe ich es mit meinem Krümmel die Beschwerden zu bewältigen. Ich wäre wohl an schlimmen Tagen ohne Hund einfach im Bett geblieben, hätte den ganzen Tag über geweint, wäre in Selbstmitleid zerflossen und hätte niemanden an mich ran gelassen. ich schaffe es aber durch meinen Hund doch vor die Tür und geh spazieren. Nach dem spazieren gehen sind die Beschwerden dann einfach nicht mehr vorhanden, da ich über meinen Schatten springe, die Kraft aufwenden kann mich immer wieder selbst zu motiviere und danach immer super stolz bin. Der Tag kann dann "normal" weitergeführt werden:-) Mein Krümmel gibt mir einfach Kraft:-)))Aber trotz meiner guten Erfahrungen sollte sich jeder Mensch mit körperlichen oder psychischen Beschwerden, vor der Anschaffung eines Hundes, genau bewusst sein was auf einen zu kommt und ob man dies auch wirklich schafft. Ansonsten wird das Tier wohl mit einem leiden und das darf auf keinen Fall passieren, denn dann leiden ZWEI und keinem ist geholfen!
Wünsch allen hier im Forum Gesundheit, Kraft und gaaaaanz viele schöne Stunden mit Ihren Fellnasen!
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