Erfahrungen mit Jack Russell gesucht!
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Wenn das Kind sich nicht einmal einen Hund wünscht, also dem Welpen gegenüber vermutlich zwischen unsicher und aggressiv schwanken wird, wird das bitter, bitter nach hinten losgehen.
Endstadium sind dann ziemlich sicher ein entweder angstaggressiver oder neurotisch ängstlicher Hund (weil für Knurren etc. bestraft - möglichst noch vom Kind), und dazu ein Kind, das entweder die Erfahrung macht, in Selbstverteidigung böse gebissen zu werden und Angst vor Hunden zu bekommen, oder die, ein kleines Tier grenzenlos einschüchtern, tyrannisieren und als Spielzeug gebrauchen und wegwerfen zu können.
Würde ich beides für pädagogisch nicht so wertvoll halten - und mit einem Terrier liefe es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf die erste Varainte hinaus: bedrängter Hund verteidigt sich blitzschnell und hart vorwärts, wie es einem solchen Jagdhund nun mal angeboren ist, Kind nimmt Schaden, Hund wird entsorgt. Der Tierschutz ist voll mit Terriern, die allesamt auf diese Weise das Kinder-Beißen gelernt haben...
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Ich finde es irgendwie toll, daß die Familie der Tochter helfen will.
Ich finde nur den gewählten Weg etwas falsch. Zumal offensichtlich niemand sich so wirklich einen Hund wünscht.
Erst recht wohl die "Patientin" nicht.Wenn die Tochter, zum Beispiel, mit Katzen etwas mehr anfangen kann, als mit einem Hund, dann wäre ihr doch mehr geholfen, wenn es am Ende dann tatsächlich eine Katze werden würde.
Könnte man da nicht eher einen anderen Weg wählen, womit alle Familienmitglieder besser klar kommen?Schöne Grüße noch
SheltiePower -
Danke für eure Antworten!
Ich werde ihm alles nochmal erzählen und erklären und auch eure Antworten mit einbeziehen. Ich sehe es nämlich genauso wie ihr und möchte weder für den Hund noch für die Tochter, dass es irgendwie nach hinten los geht.
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Hallo Claricia,
nochmal: Ich find dein Engagement wirklich toll, und insofern möchte ich - auch deinen Freunden - nochmal etwas anschaulicher erzählen, weshalb bei Jack Russell und Kind oft so ein schlimmes Ende vorprogrammiert ist.
Das liegt nämlich weder daran, daß der Hund böse oder das Kind doof ist - das sind oft schiere, unvermeidliche Mißverständnisse durch diese "Vorwärtsverteidigung", die ein Terrier über viele, viele Generationen hinweg angezüchtet bekommen hat. Schnapp es dir, bevor es dich schnappt - diese Reaktion war und ist bei seinem Jagdberuf erwünscht und kommt in kritischen Momenten immer wieder durch, und für einen körperlich so kleinen Hund kommen kritische Momente eben viel eher als für einen Neufundländer. Etwa dann, wenn ihn ein Kind in eine Ecke drückt, penetrant verfolgt, sonstwie hart bedrängt oder einfach sehr erschreckt.Ein Beispiel: Ich bin vor vier Wochen mit meiner Russell-Hündin, die für ihre Rasse sehr sanft ist und mir auch bei unangenehmen Sachen sehr vertraut, eine bröselige Betontreppe hochgestiegen, Hund an langer Leine ein Stück vor mir. Plötzlich brach ein Stück Stufe weg, ich kam ins Rutschen, fiel polternd in Richtung des Hundes - und der erschrockene Terrier fuhr blitzschnell herum und sprang mit einem entsetzten Aufknurren nicht etwa weg, sondern direkt auf mich zu.
Ging dann alles gut: ich konnte mich halbwegs abfangen, der Hund sah in Sekundenbruchteilen, daß da eben doch kein Beutegreifer unverhofft von hinten kam - und dann saßen wir beide auf dieser blöden Treppe und mußten uns erstmal gegenseitig über diesen Riesenschrecken wegtrösten. Zum Vergleich: Ich bin mal über eine Baumwurzel gestolpert und dem großen Schäferhundboxer, den ich an der Leine hatte, wirklich hart ins Kreuz gefallen. Dieser Hund machte nur einen Satz zur Seite und kam dann mit einem "Was war DAS-denn?"-Ausdruck interessiert schnüffeln. Mehr nicht.
Ein Terrier kann wirklich sehr schnell und sehr heftig reagieren, und damit ist ein Kind ohne dauernde Aufsicht schlicht überfordert. Den eigenen Hund plötzlich praktisch im Gesicht zu haben, wenn man doch "nur" an dem süßen Tier herumgezerrt hat wie an einem Spielzeug, ist ein Erlebnis, das ein Kind wirklich total schocken kann, von eventuellen Verletzungen ganz zu schweigen. Wird der Hund dann auch noch hart gestraft, fühlt er sich in Gegenwart des Kindes bald noch bedrohter, wehrt sich also immer schneller - und schon ist der Teufelskreis da.
Insofern, falls es überhaupt ein Hund sein muß, dann bloß kein Terrier-Typ - und vielleicht ist eine Katze tatsächlich die bessere Wahl? Der gesteht man im Notfall zumindest das Recht auf Fauchen, Kratzen und Flüchten zu - den wehrhafteren kleinen Hund bringt dieselbe Reaktion schnell ins Tierheim und das Kind schlimmstenfalls ins Krankenhaus...
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Zitat
Hallo Claricia,
nochmal: Ich find dein Engagement wirklich toll, und insofern möchte ich - auch deinen Freunden - nochmal etwas anschaulicher erzählen, weshalb bei Jack Russell und Kind oft so ein schlimmes Ende vorprogrammiert ist.
Das liegt nämlich weder daran, daß der Hund böse oder das Kind doof ist - das sind oft schiere, unvermeidliche Mißverständnisse durch diese "Vorwärtsverteidigung", die ein Terrier über viele, viele Generationen hinweg angezüchtet bekommen hat. Schnapp es dir, bevor es dich schnappt - diese Reaktion war und ist bei seinem Jagdberuf erwünscht und kommt in kritischen Momenten immer wieder durch, und für einen körperlich so kleinen Hund kommen kritische Momente eben viel eher als für einen Neufundländer. Etwa dann, wenn ihn ein Kind in eine Ecke drückt, penetrant verfolgt, sonstwie hart bedrängt oder einfach sehr erschreckt.Ein Beispiel: Ich bin vor vier Wochen mit meiner Russell-Hündin, die für ihre Rasse sehr sanft ist und mir auch bei unangenehmen Sachen sehr vertraut, eine bröselige Betontreppe hochgestiegen, Hund an langer Leine ein Stück vor mir. Plötzlich brach ein Stück Stufe weg, ich kam ins Rutschen, fiel polternd in Richtung des Hundes - und der erschrockene Terrier fuhr blitzschnell herum und sprang mit einem entsetzten Aufknurren nicht etwa weg, sondern direkt auf mich zu.
Ging dann alles gut: ich konnte mich halbwegs abfangen, der Hund sah in Sekundenbruchteilen, daß da eben doch kein Beutegreifer unverhofft von hinten kam - und dann saßen wir beide auf dieser blöden Treppe und mußten uns erstmal gegenseitig über diesen Riesenschrecken wegtrösten. Zum Vergleich: Ich bin mal über eine Baumwurzel gestolpert und dem großen Schäferhundboxer, den ich an der Leine hatte, wirklich hart ins Kreuz gefallen. Dieser Hund machte nur einen Satz zur Seite und kam dann mit einem "Was war DAS-denn?"-Ausdruck interessiert schnüffeln. Mehr nicht.
Ein Terrier kann wirklich sehr schnell und sehr heftig reagieren, und damit ist ein Kind ohne dauernde Aufsicht schlicht überfordert. Den eigenen Hund plötzlich praktisch im Gesicht zu haben, wenn man doch "nur" an dem süßen Tier herumgezerrt hat wie an einem Spielzeug, ist ein Erlebnis, das ein Kind wirklich total schocken kann, von eventuellen Verletzungen ganz zu schweigen. Wird der Hund dann auch noch hart gestraft, fühlt er sich in Gegenwart des Kindes bald noch bedrohter, wehrt sich also immer schneller - und schon ist der Teufelskreis da.
Insofern, falls es überhaupt ein Hund sein muß, dann bloß kein Terrier-Typ - und vielleicht ist eine Katze tatsächlich die bessere Wahl? Der gesteht man im Notfall zumindest das Recht auf Fauchen, Kratzen und Flüchten zu - den wehrhafteren kleinen Hund bringt dieselbe Reaktion schnell ins Tierheim und das Kind schlimmstenfalls ins Krankenhaus...
Ganz toll geschrieben, ich hoffe, die Familie nimmt sich deinen Beitrag zu Herzen
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Sie haben den Hund... haben sich vor einer Stunde doch einen JRT gekauft.
Ich werd versuchen gleich mal hinzufahren und darf helfen die Erstausstattung zu besorgen.
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wow....
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...und wir brauchen auch nicht lange zu raten, aus welcher Quelle - niemand mit auch nur einem Funken Verantwortungsbewußtsein hätte ihnen unter diesen Umständen einen derartigen Hund gegeben.
Immer dieselbe Geschichte, und durch die ewige Wiederholung wird sie nie weniger traurig. Immerhin hast du getan, was du nur tun konntest - und wahrscheinlich darfst du zu gegebener Zeit dann auch den "neuen, guten Platz" für den lästig gewordenen Köter suchen helfen...
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Hoffentlich geht das nicht allzu schlimm aus für Hund und Mädchen
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Armer Hund
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