Beagle-wirklich so schlimm?

  • Ich würde bei der Auswahl meines Hundes garnicht mal so darauf achten ob ich ihn passend zu mir finde, sondern ob ich passend für ihn bin.
    Was hilft mir eine Jagdsau wie der Beagle, der gut und gerne 3 Tage verschwunden ist wenn er einmal abhaut und im Jagdmodus ist, wenn ich ihn nicht artgerecht auslasten kann?
    Muss ich ihn so verbiegen und seine Eigenschaften die mal, aus gutem Grund angezüchtet wurden ignorieren/versuchen wegzubekommen?
    Muss ich ihn per Schleppe und Sprühgerät (wird oft genug praktiziert) vom Jagen abhalten?
    Wäre es nicht sinnvoller einen Hund zu holen der von den Eigenschaften besser zu mir passt?
    Wenn ich einen sturen Bock ohne Will to please haben will der mich vor Herausvorderungen stellt, da gibt es einige die aber keinen so ausgeprägten Jagdtrieb haben.
    Es ist und bleibt ein passionierter Jagdhund und ich persönlich finde die Haltung als reinen Familienhund sehr zweifelhaft und alles andere als artgerecht.
    Das gilt im Übrigen auch für die anderen Vollblutjäger die leider, warum auch immer, von Nichtjägern gehalten werden.

  • Hier sind so viele Beagle Halter, könntet ihr mir ein ordentliches Buch empfehlen?
    Hab was von einer Bärbel Kronz gefunden, kennt das Jemand? Sollte auch kein Buch sein, was sich auf die Haltung beschränkt, sondern eben fast alles abdeckt.


    Dank Euch schon mal.

  • Ja, der Ratgeber für ein glückliches Beagleleben von Bärbel Kronz ist wirklich ganz gut, nur teilweise etwas zu übertrieben, finde ich.
    Mit einem Beagle muss man halt relativ wissen, was einen erwartet und am Besten mit vielen Beaglebesitzern/-züchtern reden und Beagles eben miterleben.
    Meine süße Maus hat sich gerade wieder in meinen Arm gekuschelt. Gestern war sie wieder ohne Leine im Stadtwald und war von Allem abrufbar. Außerdem habe ich noch vor die BH-Prüfung mit ihr zu machen, einen Vorbereitungskurs haben wir schon hinter uns und es klappt sehr gut.
    Auch wenn sie mal nicht ihren vollen Auslauf bekommt (sie hasst Regen z.B.), sondern wir nochmal abends clickern, ist es auch ok.
    Wenn sie in wildstarken Gebieten nur an der Schlepp läuft ist es für uns beide in Ordnung, besser als das Beagletier in Gefahr zu bringen.
    Es gibt halt Menschen, die mit einem Beagle klar kommen und manche wahrscheinlich eben nicht.
    Ich hätte z.B. gar keine Lust auf einen Hund, der ständig an mir klebt, auch wenn ich meinen Sturkopf schon manchmal gerne an die Wand klatschen würde. :headbash:

  • Ich frage mich, warum hier alle anderen Rassen außer dem Beagle quasi als "ferngesteuerte Roboterhunde" dargestellt werden, die man mit einem Augenzwinkern erziehen kann. Das stimmt doch auch nicht. Zwischen "Mach doch selbst" und "Was kann ich für Dich tun? Ich will, ich will, ich will!" liegen doch Welten.


    Warum muss es unbedingt so ein Extrem sein?


    Wenn jemand gern joggen will und einen anspruchsvollen Hund will, was spricht gegen einen Dalmatiner? Schmeisse ich mal einfach so in den Raum.

  • Zitat

    Ich frage mich, warum hier alle anderen Rassen außer dem Beagle quasi als "ferngesteuerte Roboterhunde" dargestellt werden, die man mit einem Augenzwinkern erziehen kann. Das stimmt doch auch nicht. Zwischen "Mach doch selbst" und "Was kann ich für Dich tun? Ich will, ich will, ich will!" liegen doch Welten.


    Warum muss es unbedingt so ein Extrem sein?


    Wenn jemand gern joggen will und einen anspruchsvollen Hund will, was spricht gegen einen Dalmatiner? Schmeisse ich mal einfach so in den Raum.


    Oder einen Pinscher. :smile:

  • Da muss ich doch kurz meine Erfahrung mit einbringen ;)


    Also: Ich hab hier alleine gelebt, mit meinen vier Hunden..... Alles entspannt. Normal gassi, normal im Garten rumhängen, alles eben entspannt. Dann hab ich meinen (Ex) Freund kennengelernt. Der hatte einen Beagle. Und da war es vorbei mit Entspannung und Ruhe. Im Garten rumhängen ging gar nicht, entwder er fand einen Weg um unter oder über den Zaun zu kommen, oder er bellte und bellte und bellte.....Gassi gehen....boah :ugly: Die Wohnung hat er hier stellenweise aufgefressen. Irgendwas unbedacht rumliegen lassen....ging auch nicht mehr. Handy, Tabletten, Verpackungen, egal was....


    Alles in Allem ist meine Entscheidung damals dann fest gefallen: Niemals ein Beagle.
    Ich möchte hier jetzt echt keine Diskussion mit Beagle-Haltern anfangen, bestimmt hat auch diese Rasse was Tolles.
    Ich erzähl hier lediglich meine persönliche Erfahrung.

  • Was ich nicht wirklich verstehe...
    Man möchte Joggen, man möchte Agi machen und dann möchte man einen Beagle.
    Ja, die können laufen, viel weiter als die meisten joggen...
    Aber Beagle laufen nicht grundlos so weit, das finden sie dauerhaft total öde, das interessiert den Durchschnittsbeagle nun gar nicht. Die meisten anderen Hunde langweilt das übrigens auch.
    Agi und Beagle geht, aber eben auch nicht mit jedem Beagle.


    Wenn ich so klare Wünsche für die Zukunft habe, warum suche ich dann nicht nach einer Rasse, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Spaß an dieser Zukunft hat? Da gbt es doch geeignetere Hunde, die auch einen eigenen Kopf mitbringen.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Beagle sind sehr zielstrebige Hunde. Wenn sie spazieren gehen suchen sie nach Spuren, wenn sie rennen hetzen sie oder spielen Hetzspiele.


    Einfach mit dem Menschen zusammen durch die Natur traben existiert im Beaglehirn nicht und was anderes als stöbern, hetzen, fressen und chillen interessiert Beagle auch gar nicht. Bei meinem genau in der Reihenfolge. Wenn ich mit ihm joggen wollte müsste ich ihn hinterherschleifen weil er sich ständig festschnüffeln würde. Was Hundesport angeht kenn ich mich nicht aus, aber das einzige was MEINEM Beagle regelmäßig Spaß machen würde wäre Mantrail oder etwas vergleichbares. Alles andere macht er mal als Joke, aber nicht ernsthaft. Auch Bikejöring geht nur als gelegentliche Spaßeinlage. Er arbeitet dann zwar sehr ernsthaft und zuverlässig, aber eben auch nur wenn es sporadisch statt findet. Sobald ich ihm mit regelmäßigem Training komm zeigt er mir die Mittelkralle.


    Er ist ein lieber Hund und er ist in seinem Bereich wirklich sehr beeindruckend, aber was der mich an Nerven gekostet hat - nie wieder.

  • Zitat

    Ich frage mich, warum hier alle anderen Rassen außer dem Beagle quasi als "ferngesteuerte Roboterhunde" dargestellt werden, die man mit einem Augenzwinkern erziehen kann.


    Den meisten (Ex-)Beaglehaltern wird es wahrscheinlich auch genau so vorkommen...
    Hast du schon mal versucht einen Beagle zu erziehen?

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