Beagle-wirklich so schlimm?

  • Zitat

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    Ist immer wieder DAS Thema hier.
    Die sprechen von einer Hobbyzucht, und nicht von Kofferraum-Welpen aus dem Ausland, die an Autobahnen verkauft werden.
    Warum muß denn jeder Züchter in einem Verband sein?
    Das hier ist ein Hunde-Forum, und kein VDH-Forum. :headbash: :headbash:


    Das Problem ist: Du kannst den Leuten ja nicht ins Hirn gucken. Klar, es gibt die ganz offensichtlichen Vermehrer, die "Welpenfarmen" der übelsten Sorte. Und es gibt die, die es im kleineren Stil machen, um die Haushaltskasse aufzubessern.
    Glaubst, einer von denen bindet dem Käufer auf die Nase: "Joa, wir züchten, weil wir ein bisschen nebenbei Geld verdienen wollen." Natürlich nicht. Wie oft kommt da wohl das Argument "Wir wollten halt mal Welpen aufwachsen sehen" oder "Ja, das war ein Unfall"?
    Wie gesagt, würde ICH mir einen Welpen kaufen, würde ich erwarten, dass gewisse Stadards erfüllt werden vom Züchter. Und die kann/wird kaum ein Hobbyzüchter erfüllen.

  • Guten Morgen,


    Wir haben auch eine Beagleschnute. Lebt zwar nicht bei uns sondern bei meinen Schwiegereltern aber alles was Hundeschule, Mantrailing, längere Spaziergänge etc. angeht, machen wir eigentlich zusammen.
    Eins ist klar, Beagle muss man mögen, aber es ist bei weitem nicht so schlimm wie manche Leute das meinen.
    Im Vergleich zum Labradorwelpen meiner Tante, hat Leila als Welpe kaum was kaputt gemacht, weil wir es von Anfang an konsequent unterbunden haben. Sie schleppt keine Schuhe an, kaut nicht auf Fernbedienungen oder sonst was rum und nagt auch sonst nix an auch nicht wenn sie ein paar Stunden alleine zuhause ist.
    In bestimmten Gebieten geht sie auch locker ohne Leine und selbst wenn sie mal losflitzt, kommt sie auf das erste "Hier" wieder genauso schnell zurückgeflitzt :smile: (das war allerdings ein Jahr harte Arbeit, bis wir sie soweit hatten) Natürlich geht das nicht überall, im Wald ist Schleppleine angesagt aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie das in irgendeiner Form behindert, da sie sowieso die ganze Zeit am Schnüffeln und Stöbern ist, da bekommt sie nix von ihrer Umwelt mit :D
    Wir machen zwar Mantrailing mit ihr, wo sie echt total auflebt und ihre super Nase ausnutzen kann, aber sie kann sich auch total für Agility begeistern. Die Geschwindigkeit dabei findet sie klasse.
    Ich finde sie nicht sturer als andere Hunde. Klar, sie fragt ab und zu schonmal an ob das Platz jetzt wirklich sein muss, aber welcher Hund macht das nicht? Man muss alledings schon zugeben, dass sie dann schnell mal genervt ist und das auch durch das typische Beaglegebell zum Ausdruckt bringt ;) (wer das schonmal gehört hat, weiß was ich mein)
    Sie ist sehr gut über Leckerchen zu motivieren oder auch mit ihrem lieblings Spielzeug. Im Auslauf ohne Leine, genießt sie zwar auch mal ihre "Ruhe" und wir haben nicht immer ihre volle Aufmerksamkeit aber sobald man ihren Namen ruft, ist sie wieder dabei.
    Im Haus ist sie oft sehr ruhig und pennt. Da sie allerdings noch nicht mal zwei Jahre alt ist, fordert sie einen auch im Haus schon öfters mal zum spielen auf. Wenn man dafür grad keine Zeit hat, trottet sie halt ab auf die Terasse und beschäftigt sich wieder selbst. Am liebsten hält sie sich aber immer da auf, wo auch ihr Rudel ist. Sitzen wir also alle in der Küche und essen ist sie da natürlich auch und hofft inständigt, dass was für sie abfällt. Sie sind verfressen, das stimmt total. Und man muss sehr auf ihre Figur achten, auch wenn man sie genug auslastet.


    Ein absolutes Muss mit einem Beagle ist meiner Meinung nach der Besuch einer Hundeschule!
    Ich glaub ohne unsere tolle Trainerin wären wir echt schon das ein oder andere Mal an unsere Grenzen gestoßen.


    Eigentlich wollte ich gar nicht sooo viel schreiben :D aber es gibt halt viel zu erzählen.
    Wenn bei uns (meinem Freund und mir) mal ein Welpe einzieht, wird es zwar kein Beagle werden, weil wir schon lieber einen etwas größeren Hund hätten mit wenigsten einem kleinen bisschen will to please :roll: aber wir sind trotzdem alle total verliebt in unser kleines, verschmustest und teilweise etwas anstrengendes Beaglemädchen.


    Edit: total vergessen!
    Gerade beim Beagle wird sooo viel Schmu getrieben von angeblichen "Züchtern". Also bitte Vorsicht, was Hobbyzüchter angeht. Und wenns keiner von einem "richtigen" Züchter sein soll, dann vielleicht ein Laborbeagle aus der Tierrettung? Davon gibt es leider jede Menge....

  • Was man der Züchterin aber zu gute halten muss ist, dass sie wirklich ehrlich Auskunft über die Rasse gibt. Sie könnte ja auch sagen "Hach, Beagle sind ja sooo lieb. Die hören immer gut, würden nie abhauen und sind sehr leicht zu erziehen."
    Ich persönlich würde wohl einen Züchter der im Verband züchtet klar bevorzugen. Für Beagle wäre das zB dieser hier: http://www.beagleclub.de


    Zum Thema "Ein Hund sucht sich seine neuen Besitzer selbst aus": das finde ich zwar sehr romantisch, aber wenig realistisch. Stelle man sich mal vor jemand möchte eher einen ruhigen Welpen. Nun kommen diese Leute an und der größte Rabauke vom Wurf hat gerade eine halbe Stunde seine GEschwister terrorisiert. Vom vielen Radau ist er nun müde, jetzt kommen die neuen Besitzer, er geht grade noch so ans Gitter und begrüßt. Der neue Besitzer setzt sich ins Welpengehege und da kommt der Welpe angelaufen, legt sich auf den Schoß und schläft.
    Der Besucher denkt sich "So ein ruhiger Hund, den bringt nicht mal Besuch aus der Fassung" - aber dass der Hund grade einfach nur hundemüde ist sieht man nicht.
    Deshalb würde ich mich auf jeden Fall immer vom Züchter bei der Auswahl des Welpen beraten lassen.



    Ich kenne nur einen Beagle persönlich, den möchte ich aber nicht mal geschenkt!
    Ok, es ist der erste Hund der Halter, aber trotzdem ist dieser Hund nervig, laut, frisst alles und kann wirklich nie ohne Leine laufen.

  • Ich werde einfach nochmal wieder (bzw immer wieder) hinfahren und Eindrücke verschaffen. Da eine Hundeschule für uns so oder so Pflicht ist und ich auch Erfahrung im Schleppleinentraining habe, werde ich versuchen, mir einen Beagle als Freund und Begleiter zu holen. Vielleicht sage ich nach 15 Jahren auch, ich will "will to please", aber dann kann ich mir nicht vorwerfen, mir nicht meinen Traum vom Beagle erfüllt zu haben. Vielen Dank für die Tipps, jetzt weiß, ich worauf ich mich einlassen muss und dass es durchaus Menschen gibt, die Beagle mögen ;)
    Der Züchter kommt mir immer noch recht seriös vor, vor allem weil ich Papa und Mama ja kennenlernen durfte und die Welpen besuchen darf. Wie schön erwähnt : Beim Teckelgucken waren die Hunde verängstigt und in Zwinger und das war Massenzucht nur, um sich zu bereichern. Und die waren im Verband.

  • In unserem Hundeverein haben wir verschiedene Beagle.


    Eine Laborbeaglehündin ist der absolute Wahnsinn, sehr gehorsam und macht mit Herrchen nun Rally Obedience.
    Er hat aber auch wirklich viel Gelduld in die Erziehung gesteckt und hat ein Händchen dafür und gutes Timing.


    Mila hat mein Beaglebild definitiv etwas gerade gerückt.


    In einer meiner Basisgruppen sind aber auch 2 Damen die sehr anstrengend sind. Sehr unaufmerksam usw.


    Aber ich behaupte nun einfach mal, dass es da auch bei den Frauchen an der nötigen Konsequenz scheitert.

  • Ich würde als recht sportlicher Besitzer eines doch recht agilen Beagles noch gerne etwas hinzufügen: Radfahren und Joggen sind für einen Beagle, zumindest für meinen, stinklangweilig und reichen als Basisbeschäftigung kaum aus. Wenn der Hund nicht seine Nase benutzen kann, wird er dich Zuhause nerven. Genauso wird er das aber auch tun, wenn er nicht genug laufen kann. Nebenher joggen oder nebenher am Rad laufen, ohne Leine, wird er mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit nie.


    Ich habe sehr viel Arbeit in die Erziehung meines Beagle investiert und natürlich hab ich meinen Hund sehr gerne, aber ein Beagle käme auch für mich nicht mehr in Frage. Die Trainerin in meiner Hundeschule sagte mal recht treffend - und das schon vor vielen Monaten: "Wenn Du die Arbeit die Du in diesen Hund gesteckt hast, in Schäferhunde gesteckt hättest, hättest Du jetzt 3 vollständig ausgebildete Hunde.".


    Ansonsten ist auch ein Beagle natürlich "nur ein Hund", d.h. man kann ihn schon "erziehen", aber wie Biomais schon sagte: "sie schenken einem nichts". Zusammenfassend gilt zu sagen:


    Radfahren: Für den Hund eher langweilig.
    Joggen: Für den Hund eher langweilig.
    Agility: Bedingt.
    UO: Ja. Auf dem Platz. Im Freilauf bedingt.


    Überlegs dir bitte sehr genau, denn Beagle sind nicht in erster Linie "eine so große Herausforderung", sie sind vor allem eines: "eine immerwährende Herausforderung".

  • Zitat

    Überlegs dir bitte sehr genau, denn Beagle sind nicht in erster Linie "eine so große Herausforderung", sie sind vor allem eines: "eine immerwährende Herausforderung".


    :gut:
    Das trifft's total gut!

  • Storyboard hat es eigentlich recht treffend beschrieben. Hast Du einmal einen Beagle ausgebildet, bist Du für die restliche Hundewelt gewappnet *g*.... und nun eine kleine Geschichte, auf was Du dich beim Beagle gefasst machen kannst ;)


    gerade im Wald gewesen, Karli natürlich an der schlepp... sieht etwas den Hang herunter, zieht an (bei 28kg sehr toll), Frauchen hatte Schlepp zu leichtfertig festgehalten, Schlepp kann nicht mehr gehalten werden, Frauchen fliegt volle Kanne nach hinten auf den Rücken. Was macht das Schäfertier? Guggt Frauchen blöd an und wartet, bis es wieder steht. Was macht das Beagletier? Folgt erst einmal seiner Spur.... Schlepp wirft irgendwann Anker an nem Ast und Beagletier wartet brav, bis Frauchen den Hang herunter geklettert ist und Beagletier befreit :headbash:

  • Ich würde von dieser "Züchterin" keinen Hund nehmen.
    Nur mal eben Welpen aufwachsen sehen ist nämlich ziemlich egoistisch und daneben.
    Zucht besteht aus mehr als mal eben einen Rüden gleicher Rasse auf die Hündin hopsen zu lassen.
    Es müssen Pflichtuntersuchen bezüglich genetischer Erkrankungen erfüllt werden,und der Rüde muss phänotypisch als auch genotypisch zu der Hündin passen.
    Sonst hast du mit Pech oder eher größerer Wahrscheinlicheit einen kranken und wesenschwachen Hund.
    Mit dem könnt ihr Sport erst recht vergessen,nicht zu schweigen von den Tierarztkosten...
    Da du Lehrerin bist apelliere ich an deine Vernunft, willst du solch undurchdachtes kreuzen wirklich unterstützen?
    Letzten Endes sind es die Hunde die darunter leiden müssen.
    Und wer weiß ob es bei diesen einen Wurf bleiben wird,oder ob die Hündin nicht vorher schon mal geworfen hat.
    Erzählen kann man viel, und nett tun kann man auch!
    Züchtet wer nicht im Verband hat keiner Kontrolle über eine vernünftige Vorhergehensweise.


    Und diese damalige Dackelzüchterin, die würde ich bein Verband anschwärzen,dann züchtet die auch nicht mehr lange.

  • Als Frauchen von 2 Beagles möchte ich mal meinen Senf abgeben....


    Als erstes: Beagle sind wahre Charakterköpfe und das ist genau das, was ich an ihnen so liebe...


    ABER: sie sind def. eine Herausforderung. Damal zog der erste Beagle auch eher aus unwissendheit ein, weil er doch so niedlich war, was wirklich dahinter steckt war mir nicht bewusst. Aber ich liebe beide sehr und waren das beste, was mir je passiert ist...Aber ich war auch bereit, viel zu lernen und vieles mit anderen Augen zu sehen...


    Meine beiden haben unglaublichen Jagdtrieb und sind nur bedingt ableinbar, mirtllerweile stört mich das aber nicht mehr soo wirklich, denn ich weiß, dass beide auch mit SL glücklich zu machen sind ;)


    Zerstört hat Freddy als Welpe einiges, aber das machen alle Welpen und hat weniger mit dem Beagle zu tun, denke ich. Wenn Beagle wirklich richtig ausgelastet werden (dazu gehört auf alle Fälle regelmäßige Kopfarbeit!!!), sind sie in der Wohnung recht ruhige Vertreter, die drinnen fast die meiste Zeit schlafen. :sleep: Was aber auch an der generellen Erziehung liegt, denn meine haben gelernt, das drinnen Ruhe angesagt ist :gott: Eine sehr konsequente Erziehung ist ein MUSS bei einem Beagle, nur so hat man eine Chance auf eine glückliches Miteinander...


    Ansonsten sind sie beide verfressen ohne Ende, das ist eigentlich das einzige, was in Wohnunng manchmal etwas anstrengend werden kann, aber damit lernt man umzugehen :headbash:


    Kurzum:


    Wenn ihr WIRKLICH bereit seid, das Hundeleben lang recht viel Zeit in euren Vierbeiner zu stecken, evtl. auch mit einigen Kompromissen leben könnt, dann bekommt ihr einen wahnsinnigen Charakterhund, der es liebt, bei seiner Meute zu sein (außer, es ist Wild in Sicht), der i.d.R. gut verträglich ist (ist aber nat. auch hier Erziehungssache), der euer Leben total bereichern und auf den Kopf stellen wird....

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