Sinn und Unsinn von Leinenzwang

  • Ahoiahoi ,
    mich würde mal interessieren , was Ihr so von allgemeinem Leinenzwang haltet .


    Ich persönlich halte ihn für sinnvoll , da mein Hund (was laufen angeht) ausgelastet ist und "zwischenhundliche" Begegnungen immer unter meiner Aufsicht stattfinden (abgeleint nur auf abgezäunten Gelände) .
    Viele Probleme entstehen ja dadurch , daß viele HH meinen , ihre Hunde sofort abrufen zu können . Und das geht oft genug in die Hose , wie man hier im DF lesen kann .
    Auch für Nicht-HH wäre es doch viel entspannter und würde evtl. zu mehr Toleranz im Allgemeinen führen ...
    Ich denke nicht , daß ich meinem Hund damit die "Freiheit" nehme , denn die Leine führt ja auch zu einem Sicherheitsgefühl für den Hund .


    MfG
    Björn

  • Kannst du deinen Hund denn überhaupt laufen lassen?


    Mein Schäfertier hört aufs Wort. Wenn am Spaziergehweg um die Kurve plötzlich Leute (mit oder ohne Hund) sind ist es kein Problem ihn zurückzupfeifen. Warum sollte ich ihn also permanent anleinen? Es gibt aus meiner Sicht bei diesem Hund keinen nachvollziehbaren Grund eine Leine zu benutzen. Mit Ausnahme der Straße.


    Mein Beagle ist nicht absolut zuverlässig abrufbar und schleift daher im Moment immer eine Schleppleine hinterher und bei Engpässen wie Kurven oder anderen nicht einsichtigen Ecken nehm ich die kurz in die Hand und lass sie danach wieder fallen. Auch bei ihm wüßte ich nicht warum ich ihn permanent sichern sollte.


    Ich finds für die Hunde einfach schöner frei laufen zu können und solang ich meine Mitmenschen nicht belästige sollte das eigentlich meine Sache sein.

  • Ich seh das genauso wie Biomais: Solang der Hund wirklich abrufbar ist und niemanden belästigt, weder andere Hunde noch Menschen, bin ich für Freilauf. Ich persönlich finde das viel entspannter als immer die leine in der Hand zu haben und jeden Schritt vom Hund zu kontrollieren.


    Mir geht es mit Shira wie Bio mit ihrem Beagletier: Sie ist nicht 100%ig abrufbar, also hängt die Schleppleine drann. PUNKT!


    Ich denke, wenn JEDER HH einsehen würde, dass der eigene Hund eventuell doch mal eine Erziehungsschwäche hat oder andere Probleme (extremen Jagdtrieb etc)...und diese entsprechend handhabt (Schleppleine z.B. ist ja ne super Erfindung ;) ) bräuchten wir keinen Leinenzwang und HH sowie nicht-HH wären alle zufrieden.


    Utopisch :-/

  • So wie meine beiden Jungspunde miteinander toben und durch die Gegend fetzen, wäre ein genereller Leinenzwang die Hölle für mich und meine Hunde. Ich könnte diesen Bewegungsdrang niemals mit anderen Mitteln ausgleichen. (Am Rad laufen oder Zughundesport sind einfach nicht das gleiche) Die beiden brauchen diese Renn- und Tobespiele um ausgeglichen zu sein.
    Ich rufe meine Hunde zu mir, wenn Menschen entgegenkommen. Ich will nicht ausbaden müssen, was verantwortungslose HH verursacht haben.
    Liebe Grüße
    Nele

  • Ich lasse meine Hündin auch fast immer ohne Leine laufen.
    Sie beachtet andere Hunde kaum, geht auch bei Leinenpöblern und Gartenzaunkläffern einfach ihrer Wege und ist Menschen gegenüber sehr freundlich eingestellt, sodass ich nichts schlimmes befürchten muss.
    Wenn der Hund kein "Störfaktor" für andere ist, warum, dann an der Leine führen?

  • Evtl. bin ich auch ne männliche Glucke , denn ich hab auch Schiss vor Giftködern etc. ! :ops:
    Meiner wird nur (außer eingezäunt) abgeleint , wenn das Gelände übersichtlich ist . Ansonsten ist ne Schleppleine natürlich sinnvoll . Uns reicht ne Flexi , weil er sonst ja ziehen darf und damit voll zufrieden ist .
    Mich freuen nat. Hunde , die auf´s Wort hören . Sieht man leider viel zu wenig . :gott:

  • Was meinst du jetzt? So was wie eine "generelle Einführung von Leinenzwang außer auf gekennzeichneten Auslaufgebieten"? Oder verstehe ich dich jetzt falsch? :???:


    Wie willst du denn einen Hund artgerecht halten, der nie von der Leine darf? :???:
    Also ich bin froh, dass hier fast überall Freilauf erlaubt ist. Auf so gekennzeichneten Flächen würden dann ja gerade die - sorry - ganzen Deppen zusammen kommen. So ein Auslaufgebiet wäre für Anjou der Horror. Einzelne, kontrollierte Hundebegegnungen sind das, was er braucht. Keine Wiese voller Hunde.


    Anjou läuft auch nicht einfach zu fremden Hunden hin, sondern bleibt bei mir. Näher ich mich dem Hund, geht er hin, drehe ich ab oder geh deutlich zur Seite, geht er auch mit.
    Nicht abrufbar ist er zum Beispiel erst dann, wenn er mal wirklich toll spielt. Dafür muss ich dann aber vorher die Situation "eingeleitet" haben.


    Zu Radfahrern, Joggern etc. läuft er auch nicht hin. Ich rufe ihn immer vorher ran und lasse ihn absitzen. Bis auf einen von 30 Fällen, wo er sich gerade festgeschnuppert hat und sich ein zweites oder drittes mal bitten lässt, kommt er auch sofort. Aber da er sich nie weiter als 10, selten 15 Metern entfernt (außer im Spiel mit anderen), bin ich dann im Zweifelsfall auch schnell bei ihm.
    An Weggabelungen oder uneinsichtigen Stellen, wo er den Blickkontakt zu mir verliert, bleibt er stehen bis ich ihn weiter schicke, ihn eingeholt habe oder zurück rufe.


    Die andere Seite ist, dass dieser Hund an der Leine sogar deutlich unruhiger ist. Er sucht im Freilauf bei mir Schutz und richtet sich nach mir, hat mich ständig im Blick, entfernt sich nicht weit und ist ansprechbar. Die Unsicherheit an der Leine haben wir langsam im Griff, aber sie ist da.
    Es ist nicht wirklich so, dass man mit ihm nicht an der Leine laufen kann, im Gegenteil. Aber richtig glücklich und gelöst ist er erst im Freilauf. Er muss auch mal rennen, springen, schnuppern können, wie er es an der Leine eben nicht kann.



    Andersrum ist es natürlich mal so, dass ich denke, der andere Hund gehört vielleicht besser an die Leine. Aber wirklich negative Begegnungen haben wir bisher nicht gemacht. Eher zu "nett stürmische" Hunde.
    Das liegt unter anderem daran, dass ich (außer zu Trainingszwecken) ganz bewusst die Strecken laufe, wo eben nicht die "Sonntagsspaziergänger" gehen, sondern Leute, die ihre Hunde immerhin halbwegs einzuschätzen wissen.


    Und wenn die erste negative Begegnung kommt, dann kommt sie. Klar wünscht sie sich keiner, aber das ist ein Risiko, das es sich für mich einzugehen lohnt für die Lebensqualität, die ich Anjou damit biete.
    Es sei denn es gilt die "Leinenpflicht für alle nicht wenigstens zu 95% abrufbaren und nicht prinzipiell verträglichen Hunde", da bin ich dabei :ironie:


    Anders sehe ich es, wenn mein Hund eine Gefahr für sich oder andere darstellt, aber das liegt nun mal (leider?) im Ermessen jedes Einzelnen und lässt sich nicht über allgemeine Regeln leiten. Damit meine ich auch nicht, dass nicht jeder Hund irgendwann mal nicht beim ersten Rufen kommt, sondern solche, die eben prinzipiell jagen gehen, zu anderen Hunden laufen, nicht abrufbar oder gar unverträglich sind etc.

  • Und weil Du Deinen Hund nur auf eingezäuntem Gelände ableinen kannst soll nun auch kein anderer seinen Hund frei laufen lassen? Welche Logik steckt denn bitte hinter sowas?


    Ob ich das entspannter fände? Ganz und garnicht. Spaziergänge sind dafür da, dass mein Hund frei rennen und spielen kann. Und mein Hund braucht auch keine Leine, um sich sicher zu fühlen. Fände ich auch sehr bedenklich, wenn dem so wäre.


    Mein Hund ist gut erzogen, lässt sich jederzeit abrufen, und bei Begegnungen mit Joggern oder Ähnlichem wird sie ins "bei mir" genommen, sprich sie läuft an meiner Seite.


    Fazit: völliger Schwachsinn.

  • Geht es hier um den Leinenzwang in Parks/Wiesen und ähnlichem oder in einer Wohngegend auf dem Bürgersteig oder etwa etwas ganz anderes?^^


    Ich überleg gerade nur..

  • Giftköder... Ja, das könnte bei Anjou das größte Problem sein. Dafür habe ich auch ca. eine (?) Woche mit Schlepp gearbeitet. Wir haben es schon ganz gut im Griff. Es wird bei Weitem nicht mehr so viel aufgesammelt.
    Dass er ein Leberwurstbrot nicht liegen lassen würde, ist mir sehr wohl bewusst. Ich habe ihn ständig im Blick, springe sofort dazwischen, wenn er doch mal was findet und übe weiter mit ihm, dass er eben nichts aufsammelt. Durch seinen geringen Radius habe ich halt noch relativ gute Eingriffschancen. Trotzdem ist es natürlich bei kleinen Sachen so, dass die einfach in Sekundenbruchteilen geschluckt sind...


    Aber: Wenn ich jetzt noch Monate übe, bis das wirklich in jeder Situation sitzt - wenn er denn jemals bei wirklich tollen Dingen nicht mehr sammelt... Dann hab ich mir den Freilauf versaut und das ist es mir nicht wert.
    Denn für ihn ist es wirklich eine Lebensqualität, die er braucht. Dafür gehe ich das Risiko ein.
    Ein unglückliches Hundeleben ist es mir nicht wert dieses Risiko minimieren.
    Aber das kommt vielleicht auch auf den Typ Hund an und ob er den Freilauf kennt oder nicht?

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