Sinn und Unsinn von Leinenzwang

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    Was für einen Anreiz hätte der normale Hundehalter denn bitte seinen Hund zu erziehen, wenn man ihn auch einfach so laufen lassen könnte?!


    Was verstehst du unter "normale Hundehalter" ?????


    Solange ich hier in München die Möglichkeit habe, laufen meine Hunde weiterhin frei. Ich leine meine Hunde an, wenn ich eine Notwendigkeit darin sehe, ansonsten reicht ein auf die Seite stellen, oder die Hunde hinter sich zu bringen.


    Zitat

    Wenn nicht alle HH so auf ihre Rechte und Freiheiten bestehen würden, mal zurückstecken würden und sich an die Regeln halten würden, gäbe es in dieser Hinsicht mit Sicherheit viel weniger Streit


    Das funktioniert auch super mit offline-Hunden, vorausgesetzt man muß sich nicht ständig durchsetzen wollen und seine eigenen Freiheiten in den Vordergrund stellen. Und wenn man dazu noch die Stärken und Schwächen seiner Hunde kennt (und seine eigenen), kann man damit prima durch den Tag kommen und zwar ohne ständig Streß mit seinen Mitmenschen zu bekommen.


    Zitat

    Ich versteh nicht warum für manche hier ein Leben "an der Leine" kein angemessenes Hundeleben ist.


    Zwischen 2 Meter Standardleine und Schleppleine gibt es ja doch einen riesigen Unterschied. Ein Hund der immer an der Standardleine geführt wird, kann nunmal nicht spielen, toben und mal seinen eigenen Interessen nachhängen. Mit der Schleppleine ist das jedoch möglich.


    Zitat

    meine hunde hören auch nicht immer absolut super..und trotzdem mache ich sie eben auch mal von der leine..aber ich weiss damit umzugehen,handle vorausschauend und abrufen


    Das Schlagwort schlechthin: vorausschauend

  • Zitat

    Was für einen Anreiz hätte der normale Hundehalter denn bitte seinen Hund zu erziehen, wenn man ihn auch einfach so laufen lassen könnte?!


    Ohh, da fällt mir viel ein:
    - dass der Hund nicht wegrennt
    - damit er nicht überfahren wird oder Unfälle verursacht
    - damit er Niemandem auf die Nerven geht, ihn evtl sogar anspringt und ich Reinigungskosten o.ä. zahlen muss
    - damit er unterwegs nichts vom Boden frisst und ich danach zum Tierarzt muss
    - damit er sich nicht mit anderen Hunden kloppt
    ... und so weiter. Alles Dinge, die für einen "Normalo-Hundehalter" doch auch von Interesse sind, schon alleine aus dem einfachen Grund weil sie Geld kosten können.


    An der Leine braucht man das alles nicht so sehr zu beachten.


  • Das ist ja mal interessant!


    Das OA in deiner Stadt mißt also mit zweierlei Maß.


    Es herrscht zwar generelle Leinenpflicht, aber deine Hunde, weil ja so super erzogen, dürfen mit Segnung des OA frei laufen.


    Dann komm´ mal nach Berlin. Da wirst Du ganz schnell lernen, das jeder HH vor dem Gesetzt gleich ist. Die OA Mitarbeiter werden Dich freundlich grüßen, Dir sagen, daß an diesem Ort Leinenpflicht besteht und ebenso freundlich 35.-- Euro von Dir kassieren.


    Interessant wäre jetzt mal die Reaktion vom OA Wesel. Irgendwie juckt es mich gerade in den Fingern deinen Beitrag zu kopieren, dort hinzuschicken, mit der Frage, ob in Wesel tatsächlich so vorgegangen wird. :D


    Zum Rest deines Beitrages fällt mir nur "Fabiana´s Märchenstunde" ein :lachtot:


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs


  • Fühl dich mal wild bebömmelt :gut: :gut: :gut:


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

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    Außerdem finde ich kann man etwas Rücksicht nehmen. Auf andere Tiere und auf Mitmenschen. Wenn jemand z.B. mit Kinderwagen entgegenkommt ist es absolute Pflicht anzuleinen, egal wie toll der Hund Fuß läuft. Wenn nicht alle HH so auf ihre Rechte und Freiheiten bestehen würden, mal zurückstecken würden und sich an die Regeln halten würden, gäbe es in dieser Hinsicht mit Sicherheit viel weniger Streit. Als würde der Hund leiden, wenn er im Wald mal 10 Minuten an der Leine geht..


    So, das ist also absolute Pflicht? Glücklicherweise sehen die Mütter mit Kinderwagen hier das nicht so. Da werde ich zum Teil sogar gefragt, ob der Hund gefährlich sei, wenn ich denn mal anleine...


    Rücksicht ist wichtig und richtig. Übertriebene Rücksicht ist nur eines: übertrieben. Solange der Hund niemanden belästigt, spielt es keine Rolle, ob eine Leine dran ist oder nicht. Bei Hundephobikern ist das vielleicht nochmal was anderes und ich bin die Letzte, die darauf keine Rücksicht nähme. Ebensowenig ruhe ich mich darauf aus, dass lustigerweise viele Mütter mit Kindern es überhaupt nicht für notwendig halten, den mit Stöckchen wedelnden Nachwuchs, der quer über den Weg rennt, mal bei sich zu behalten, bis sie an uns vorbei sind.


    Letztlich ist es so: Ich bin für mein Verhalten und meinen Hund verantwortlich. Ich kann weder die anderen Leute ändern, noch die Erziehung meines Hundes sein lassen, weil andere ihren Hund nicht erziehen. Aber ich kann zusehen, dass mein Hund und ich möglichst wenig negativ auffallen. Es widerstrebt mir, anderen vorzuschreiben, was sie zu tun haben und es widerstrebt mir, die Suppe anderer auszulöffeln. Wenn ich anderen Menschen zugestehe, dass sie Rechte haben, dann nehme ich diese durchaus auch für mich in Anspruch.


    ICh wundere mich immer wieder, wie viele Hundehalter sich selbst ganz offensichtlich nur durch die Tatsache, dass sie einen Hund haben, zu völlig willenlosen, rechtelosen Spaziergängern degradieren, die sich bestenfalls in Luft auflösen, sobald irgendjemand sich an ihrer puren Existenz stören könnte...


  • perfekt...sowas wollt ich auch sagen :gut: :gut:

  • Zitat


    Letztlich ist es so: Ich bin für mein Verhalten und meinen Hund verantwortlich. Ich kann weder die anderen Leute ändern, noch die Erziehung meines Hundes sein lassen, weil andere ihren Hund nicht erziehen. Aber ich kann zusehen, dass mein Hund und ich möglichst wenig negativ auffallen. Es widerstrebt mir, anderen vorzuschreiben, was sie zu tun haben und es widerstrebt mir, die Suppe anderer auszulöffeln. Wenn ich anderen Menschen zugestehe, dass sie Rechte haben, dann nehme ich diese durchaus auch für mich in Anspruch.


    ICh wundere mich immer wieder, wie viele Hundehalter sich selbst ganz offensichtlich nur durch die Tatsache, dass sie einen Hund haben, zu völlig willenlosen, rechtelosen Spaziergängern degradieren, die sich bestenfalls in Luft auflösen, sobald irgendjemand sich an ihrer puren Existenz stören könnte...


    Henrike, Du hast es auf den Punkt gebracht :gut: :gut: :gut:


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • henrike, sehr gut!


    genau das ist es ja: schlichte rücksichtnahme unter (mit)menschen. und die setzt ja immer was gegenseitiges voraus.


    witzig finde ich nur, dass in dieser diskussion ein wenig äpfel mit birnen verglichen werden.


    ich glaub, niemand von denen, die gegen eine generelle leinenpflicht sind, haben ein problem mit einem "punktuellen" leinenzwang - da, wo es sinn macht. ich auch nicht. und die allermeisten leinen ja auch ihre hunde eh schon freiwillig an, wo es not tut. aber eben auch wieder ab - wenn die situation überschaubar ist.


    dazu zwingt (wenn man es schon nicht aus rücksichtnahme seiner umwelt zuliebe macht) eine sowieso der gesunde menschenverstand und unsere bereits vorhandenen regeln und gesetze.


    wieso soll man den beispielsweise einem befreundeten senner von mir vorschreiben, dass er im sommer auf seiner alm seinen hund anleinen soll? die 2 bergsteiger, die da alle paar wochen mal vorbeikommen, werden vom hund nicht belästigt. das rindvieh auch nicht. oder wieso soll ich oder schwiegermuttern das dackeltier anleinen, wenn wir irgendwo ausserhalb unterwegs sind, auf einem feldweg, wo er sich nie mehr als 1,2 meter entfernt und niemand belästigen kann, weil niemand da ist?


    oder wie soll eine andere freundin von mir ihren fabelhaft erzogenen reitbegleithund anleinen, der wirklich sozusagen für diesen "job" geboren ist??? oder soll sie in zukunft ihren wallach mit auf die hundewiese nehmen.....das ist doch käse!


    nochmal: das ablehnen eines generellen leinenzwangs hat überhaupt nix damit zu tun, dass man rücksichtslos seine unerzogenen hunde querbeet durch die gegend toben lässt und andere leute dadurch halb zu tode erschreckt oder ärgert.


    es hat auch nix damit zu tun, dass man in irgendeiner weise hh die ihre hunde an der schlepp trainieren, abwerten will.


    es hat schlichtwegs damit was zu tun, dass es immer noch sehr viele ecken bei uns gibt, wo man einen alltagstauglich erzogenen hund (betonung liegt auf erzogen!) ganz entspannt von der leine lassen kann - was nicht heisst, dass man den hund dann alleine mal machen lässt....aber das ist scheints schwer verständlich oder nicht vorstellbar, dass das "anderswo" wirklich klappt...so wie hier oder auch bei einigen anderen mitschreibern...

  • Ich bin zwiegespalten...zumindest ein wenig. Mal abgesehen davon, dass ich oder eigentlich wir alle eh nix zu melden haben, was einen generellen Leinenzwang angeht^^ Wenns so kommt, kommts so. Und wenns so kommt, dann wegen unverantwortlichen Hundehaltern, die ihre Hunde durch die Gegend pesen lassen, ohne Rücksicht auf Verluste.


    Da schmeißt ein Hund in der Stadt ein stehendes Fahrrad um, weil er herumspringt und statt ner Entschuldigung erntet der Fahrradbesitzer böse Worte.


    Heute kam auf ner riesen Wiese ein großer 1jähriger Rüde auf Corey und mich zugestürmt, ließ sich von mir nicht blocken und hat Corey so umgewemst, dass ich befürchtete, mein Kleiner bricht sich das Rückgrat :|
    Nach einigem Gewurschtel und dem Versuch meinerseits, zu gehen, entstand eine ziemlich aggressive Stimmung zwischen den Hunden.
    Zum Glück ist nichts passiert, genau wie letztens, als wir dasselbe mit nem Boxer hatten, der allerdings noch rüpeliger war.
    In beiden Fällen standen die Besitzer ewig weit weg und pfiffen ab und an mal nach ihren Hunden. Toll.
    Eine Landseerhündin hat Corey tierklinikreif gebissen.


    Ich könnt noch lange weiterschreiben, Beispiele gibts ja genug und ich denke, sowas erlebt jeder (leider) mal.
    Aber zum Punkt, was ich damit andeuten will:
    Solche Fälle könnten aussterben oder zumindest drastisch weniger werden, wenn es eine allgemeine Leinenpflicht gäbe.


    Nun ist es aber so, dass ich es superschade für alle erzogenen Hunde finde und auch für die Halter. Ich mag es auch echt nicht gern, wenn alle für etwas bestraft werden, was einige verbockt haben.
    Ich denke auch, dass viele Hunde ohne Freilauf sicherlich sehr eingeschränkt wären. Meine auch.


    Zu uns: Corey kann ich in der Stadt hier ohne Leine führen, er geht dann nahe bei mir und hört.
    Auf weit einsehbaren Feldern etc geht es ebenfalls prima.
    Monty lasse ich nur auf letzteren laufen.


    Ich seh immer zu, dass meine Chaoten niemanden belästigen.


    Übrigens: Corey hat ein Kind (einer Freundin) ins Bein gezwickt, als dieses von hinten angerannt kam (ziemlich nah, weil sie uns kennt). Corey war an der Leine, es ging einfach so schnell und war knapp einen Meter neben mir :/


    Auch mit Leine muss man aufpassen, Rücksicht nehmen und vorausschauend handeln!


    Genauso wie im Auto, trotz Anschnallern :D

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