Sinn und Unsinn von Leinenzwang


  • komm an mein herz! du darfst auch hierher ziehen, du würdest gut herpassen! :lol:

  • irgendwie beruhigt es mich doch sehr, wenn ich hier so lese, dass nicht jeder hundehalter gleich ausflippt, wenn man ein anderer sich nicht ganz superkorrekt benimmt, so z.b. ein hund dann doch mal angerannt kommt oder ähnliches.
    meine güte, ich finde es sowas von unentspannt, wenn immer gleich alle hunde weggenommen werden, weil ich mit meinem kleinteil entgegenkomme. dann gehen bei mir die alarmglocken an: oh, es wird schon einen grund haben, warum der seinen hund jetzt wegnimmt...so in der richtung halt.


    nicky, wenn du nicht so sakrisch weit entfernt wohnen würdest, würde ich mir den umzug glatt überlegen ;)


    wenn unseren weg ein radfahrer, ein jogger oder ein fußgänger kreuzt, sehe ich auch keinerlei veranlassung, meinen hund an die leine zu nehmen. an die seite nehmen und ev. sitz machen lassen reicht. das feedback von den joggern beispielsweise ist durchgehend positiv. das reicht vom lächeln über ein: danke! bis hin zu einem: ach, der hund ist aber toll erzogen. allerdings grüße ich die leute auch, wenn sie passieren und lächele sie an...das bewirkt wunder.
    der höfliche grundumgang ist in meinen augen viel wichtiger als die ewige anleinerei.


    als weitere anmerkung noch: ich will mich auch erholen, wenn ich mit meinem hund unterwegs bin. habe ich nicht das recht dazu, bzw. muss ich meine erholung komplett hintenan stellen, nur weil ich mit einem hund unterwegs bin?


    das absolut schlimmste was hundehaltern in meinen augen passieren kann, sind andere hundehalter, die nach sachen wie leinenzwang für alle etc. schreien oder ihren hund machen lassen, was er will. ich finde beide sorten extrem und höchst unwünschenswert
    .
    ich habe seit 25 jahren hunde und habe meine gepflogenheiten in sachen freilauf nicht nach unten geschraubt. sehe aber ständig mehr hundehalter, die sich wirklich am liebsten in luft auflösen würden, wenn ihnen "was auch immer" begegnet.
    vielleicht liegt meine grundentspanntheit (die sich übrigens auch auf alle meine bisherigen hunde übertragen hat) aber auch daran, dass ich ein einigermaßen selbstbewusster mensch bin, der die prinzipien der normalen höflichkeit noch gelernt hat und eine gewisse freundlichkeit nach außen ausstrahlt. so werde ich höchst selten beschimpft. und wenn wirklich mal was schiefgeht, vergebe ich persönlich mir nichts, wenn ich mich freundlich entschuldige. in den allermeisten fällen wirkt das absolut deeskalierend und man kommt meist noch in ein nettes gespräch.


    komischerweise ist es z.b. genau in einer situation eskaliert, als zwei große hunde (ein sennenhund und ein retriever) sich in 30 m abstand zu ihren besitzern auf mein 11 wochen altes sheliemädel gestürzt haben, der eine (den ich glücklicherweise blocken konnte) auch in übler absicht. als ich anschließend die besitzer leicht erregt darauf angesprochen habe, meinte der besitzer von dem in übler absicht anstürmenden hund doch glatt, dass ich mit meinem welpen nicht dort laufen dürfe, wenn der noch so unsicher wäre. nun ja, wenn ich selber grad mal gut 2 kg wiege und noch keine 22 cm hoch bin und zwei mehr als doppelt so große hunde mit 25 und 30 kg kampfgewicht auf mich zustürmen, der eine auch noch richtig böse knurrend...dann kann ich als zwerg wohl mal unsicher werden, auch wenn ich es sonst nicht bin.
    da bin ich allerdings nicht mehr nett, freundlich und höflich geblieben und habe denjenigen ordentlich in den strumpf gestellt. sehr ordentlich...derjenige gibt nun hackengas, wenn er mich sieht :fies:
    polizei, ordnungsamt, rettungshubschrauber oder ähnliches habe ich nicht gebraucht ;)


    das war allerdings eine absolute ausnahme, von denen ich in den 25 jahren nicht viele erleben musste. das meiste kann man mit ordentlicher kommunikation aus der welt schaffen oder auch mal auf den tisch hauen. und dafür brauche ich definitiv keine leine!


    ansonsten verderbe ich durchaus die leute, mit denen ich mich regelmäßiger zum spazierengehen treffe. die meisten von denen leinen ihre hunde nicht mehr 30 mal in der stunde an, weil irgendwas wo auch immer her auftaucht...und das ganze auch noch, ohne dass die hunde negativ auffällig werden. ganz im gegenteil, hunde die sonst schon gelauert haben, was wohl kommen werde, wenn halter wieder mal die leine vom hals oder aus der tasche gerissen haben, bleiben völlig cool und unbeeindruckt, wenn nicht ständig mit der leine gewedelt wird.


    lg cjal...immer noch gegen kompletten leinenzwang

  • Zitat

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    nicky, wenn du nicht so sakrisch weit entfernt wohnen würdest, würde ich mir den umzug glatt überlegen ;)


    lg cjal...immer noch gegen kompletten leinenzwang


    Cjal, ich seh´ schon, Nicky muß anbauen :D


    Wir übernehmen mit unseren Hunden Bayern im Sturm :lachtot:


    Gaby, ebenso gegen kompletten Leinenzwang, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat


    das absolut schlimmste was hundehaltern in meinen augen passieren kann, sind andere hundehalter, die nach sachen wie leinenzwang für alle etc. schreien oder ihren hund machen lassen, was er will. ich finde beide sorten extrem und höchst unwünschenswert

    :gut:
    Damit erübrigt sich doch jegliche Diskussion, oder? :smile:

  • Ich bin jetzt seit mehr als 30 Jahren unterwegs und habe dabei zwischen einem und fünf Hunde bei mir gehabt. Die letzten zwölf Jahre war ich immer in der Position, bei jeder kritischen Begegnung schlimmstenfalls die A***karte zu haben, weil mein Hund sehr klein und dabei zeitweise auch noch blind und krank war.


    Wir hatten dabei wirklich reichlich Begegnungen, die nichts als Fassungslosigkeit zurückließen, aber noch nie irgendwas, was mir eine Forderung nach GENERELLEM Leinenzwang anders als absurd vorkommen ließe.


    Immerhin ist heute schon jeder gesetzlich verpflichtet, seinen Hund so zu führen, daß er niemanden schädigt, und es gibt da bekannlich auch längst Sanktionen. Das sollte ja wohl reichen (wenn es denn durchgesetzt würde!) Aber wegen irgendwelcher ungefährlicher, aber subjektiv ärgerlicher Belästigungen gleich nach der Kollektivstrafe zu rufen, finde ich maßlos übertrieben.


    Warum bitte soll ich z.B. meinen Hund in der menschleeren Pampa generell anleinen müssen bzw irgendwelche tagelangen(!!) Behörden-Prüfungen ablegen, nur weil irgendjemand in irgendeiner Großstadt den minimalsten zwischenmenschlichen Umgang mit Hund auch nicht besser gebacken kriegt als ohne?

  • Tja, wie meist ist es eben eine Frage des "Wie".


    Laufe ich heute auf der Wiese zum Wald entlang, auf der anderen Seite steht jemand mit Junghund, selbiger buext aus und kommt zu mir, ich blocke ab und der Halter versucht ohne Umstaende seinen Hund wieder einzusammeln und entschuldigt sich, bin ich die letzte die sich noch aufregt.



    Lasse ich aber innerhalb einer Runde meinen Rottweilermischling zwei mal jemanden ins Fahrrad springen, sodass dieser sich fast verletzt und habe dann noch die unglaubliche Dreistigkeit mich hinzustellen und demjenigen zur erzaehlen, er waere ja quasi selber Schuld, denn wenn er sich nicht so anstellen wuerde, wuerd sein Hund ja nur spielen wollen...


    Ja, da werde ich hoechst unleidlich.


    Oder wenn ich mit meiner alten Huendin die letzte Abendrunde gehe, wir auf einmal von irgend einem spanischen Tierschutzhund, der weil er so arm ist ja keine Leine braucht, ueberrannt werden und ich nach der 2. Bitte den Hund doch jetzt endlich einzusammeln als Antwort bekomme "stellen sie sich halt nicht so an"..




    tja... Generalverurteilungen mag ich nicht, aber mich wuerde es nicht wundern wenn derlei Verhalten wirklich mal Konsequenzen haette - leider fuer uns alle.

  • Zitat


    tja... Generalverurteilungen mag ich nicht, aber mich wuerde es nicht wundern wenn derlei Verhalten wirklich mal Konsequenzen haette - leider fuer uns alle.


    Seh ich leider auch so.


    Auch wenn es nur wenige schwarze Schafe sind: Die sind es die dann in den Medien breitgetreten werden und nicht die verantwortungsbewussten HH.

  • Zitat


    auch an dich die frage: was würdest du wie genau prüfen, wie würdest du diese prüfung allgemeingültig standadisieren? (so dass du wirklich alles prüfen kannst, jeden hund, jede rasse
    (vom chi bis zum hsh, vom hund mit vorgeschichte bis hin zum jungspund), jeden menschen (vom sportler zur omma, vom normalen hh hin zum jäger, schäfer, senner ect.), jede gegebenheit? wer soll das prüfen, wer soll die prüfer überwachen, welche regeln usw. usw. usw.)


    ehrlich gesagt - keine ahnung. einfach weil ich mir da noch nie intensivere gedanken darüber gemacht habe. allerdings finde ich, dass für alle hunde dieselben anforderungen gelten sollten in einer leinenbefreiungsprüfung. wieso sollte es einen unterschied machen ob man einen herdenschutzhund, terrier, chi oder golden retriever führt? wieso sollte es ins gewicht fallen ob der hund besonders lauffreudig, eine schwere kindheit oder oder oder? ausgenommen vielleicht hunde die körperlich nicht in der lage sind gewisse befehle auszuführen.


    ich sehe da schlicht und einfach keine unterschiede. ein hund ist offline zuverlässig abrufbar, oder er ist es nicht. wie der weg zur abrufbarkeit aussieht mag bei jedem hund im detail anders sein, aber das resultat sollte dasselbe sein. ein hund der nicht zuverlässig abrufbar ist, hat nicht offline zu laufen. damit meine ich nicht hunde die in entspannten situationen erst nach dem dritten halbherzigen ruf vom halter trödelnd ankommt, sondern damit meine ich hunde die ihre ohren generell auf durchzug stellen, wenn der HH was von ihnen will.


    im übrigen verstehe ich den hintergrund der rot makierten frage nicht. ich könnte jetzt zig gesetze aufzählen die nicht ansatzweise lückenlos geprüft werden können - ist das ein grund deswegen auf die entsprechenden gesetze zu verzichten? ich nenne mal ein ganz einfaches beispiel. bei rot über die ampel fahren. ist verboten - wird aber nur an den wenigsten stellen kontrolliert. ist es deswegen unnütz?


    mir macht es nicht aus wenn ein nicht abrufbarer hund zum guten tag sagen vorbei kommt. ich sehe das in dieser hinsicht sehr ähnlich wie nightstalcer. allerdings werde ich grätzig, wenn ein offline hund kurz vorbei kommt um meinem stinker den a… zu versohlen.


    darüber hinaus bin ich jemand der gerne rücksicht nimmt. Sprich, auch auf nichthundehalter und solche die angst vor hunden haben. eine leine vermittelt anderen erstmal sicherheit.
    ich verstehe schlicht und einfach nicht was für den hund so schlimm sein soll so erzogen zu werden, dass er gut an der leine geht. meines erachtens eine selbstverständlichkeit. wenn mein hund dann ein gehorsamslevel erreicht hat dass er sich zuverlässig abrufen lässt, lege ich mit ihm die prüfung ab und darf ihn offline laufen lassen – in situationen die ich für vertretbar halte. bis dahin liegt es doch in meinem eigenen interesse ihn entsprechend zu sichern - sprich eine leine oder schlepp dran zu haben, oder freilauf nur in gesicherten arealen.

  • Zitat


    ich verstehe schlicht und einfach nicht was für den hund so schlimm sein soll so erzogen zu werden, dass er gut an der leine geht. meines erachtens eine selbstverständlichkeit. wenn mein hund dann ein gehorsamslevel erreicht hat dass er sich zuverlässig abrufen lässt, lege ich mit ihm die prüfung ab und darf ihn offline laufen lassen – in situationen die ich für vertretbar halte. bis dahin liegt es doch in meinem eigenen interesse ihn entsprechend zu sichern - sprich eine leine oder schlepp dran zu haben, oder freilauf nur in gesicherten arealen.


    Das kann ich aber auch ohne Gesetz machen - das Gesetz würde mir aber verbieten, den Hund an der Schlepp laufen zu lassen, denn Leinenzwang bedeutet kurze Leine. Bleiben also, um den Hund zu erziehen, nur gesicherte Areale, die dann entsprechend überfüllt wären mit schlecht erzogenen Hunden. Wie soll ich da einen sicheren Rückruf in ablenkungsarmer Umgebung aufbauen? Und wie soll der Hund das Kommen generalisieren, wenn es immer nur am selben Ort geübt werden darf? Das wäre für mich der Horror, einen Welpen nur an der 2 m Leine zu knebeln, oder ihn einer unkontrollierten Horde von Fremdhunden auszusetzen....


    Und was die Leinenführigkeit mit dem sicheren Rückruf zu tun hat, erschliesst sich mir immer noch nicht. Ob der Hund zieht oder nicht ist doch nur mein Problem, solang ich ihn halten kann.


    Ich habe ja so eine Prüfung abgelegt, bei der der HH mit seinem Hund Alltagstauglichkeit und -gehorsam demonstriert. Kernstück war da auch der Rückruf, wenn der nicht klappt, fliegt man durch. Aber diese gestellten Situationen in begrenzten Arealen waren meilenweit vom Alltag weg. Mit Splash wäre ein Bestehen momentan Glückssachen, denn der Test ist nicht für schnelle Hunde mit etwas längerem Bremsweg ausgelegt. Sein Rückruf ist aber trotzdem gut.

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