Artgerechte Pferdehaltung und Hund
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hier bei uns hat sich die letzten jahre einiges getan.
natürlich findet man immer noch zuhauf den klassischen reitstall mit vergitterten einzelboxen und stundenweise koppelgang (wenn überhaupt).
oder aber eben den auch nicht wirklich besseren "ganzjahresoffenstall" - eigentlich eine gute sache - aber oft leider auch - wie oben schon beschrieben - zwar gut gemeint aber schlecht gemacht. (vom bauern, der mal eben einen nebenverdienst sucht und einfach ne alte scheune umfunktkioniert und der im grunde keine ahnung von pferden hat sondern nur von rindviechern oder auch von denen, die den hals nicht voll kriegen können und solange pferde in die gruppe stopfen bis gar nix mehr geht...)
hier setzen sich immer mehr boxen/paddock kombinationen durch - box nach draussen immer offen, direkter pferdekontakt und dazu noch tägliche für mehrere stunden (meistens im sommer von 6 bis mittags ) in kleinen gruppen (4-6) auf sandauslauf oder koppel.
da ich auch einige pferde kenne, die tatsächlich nicht gruppenkompatibel sind (zumindest nicht in grösseren gruppen) find ich auch, dass ein gewisses fingerspitzengefühl dazu gehört, um wirklich einen grossen offenstall richtig zusammenzustellen.
kurioserweise fing bei uns ein umdenken in den konventionellen ställen da an, als einige eher "noblen" grossen turnierställe anfingen, ganztages-paddock/gruppenausläufe zu bauen. vorher wurden die offenstallfans eher belächelt.
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Ich finds immer schwierig andere zu verurteilen, weil das Pferd in den Gitterboxen steht mit nur stündlichem Koppelgang. Manchmal geht es eben nicht anders. Gerade in städtischen Gegenden gibt es kaum Offenställe oder Bewegungsställe und wenn sind die Wartelisten oft ewig lang, oder man fährt auch wieder 45min hin.
Stalltechnisch bin ich bis jetzt echt schon rumgekommen, von Offenstall in der Herde bis Einzelhaft. Und am besten finde ich wirklich Boxen mit Paddock vorne dran. Klar ist es für das Pferd schön wenn es auf die Weide kommt, aber bei Turnierpferden, die sich dann richtig austoben, kaum das sie draußen sind (weil sie es klar nicht gewöhnt sind), ist das Verletzungsrisiko schon enorm hoch. Und ein Sportpferd, dass es gewöhnt ist zweimal am Tag zu arbeiten, dann in der Box wochenlang stehen zu haben, weil es sich so böse den Huf verdreht hat, will ich dem Pferd auch nicht antun. Da leidet das Pferd vermutlich mehr, weil es nicht arbeiten darf, was es aber so gewöhnt ist.Bei uns ist momentan die Situation so. Vier Pferde, alle gehen regelmäßig Voltigierturniere, werden alle fast zweimal täglich geritten, alle mind. 2 mal wöchentlich voltigiert. Leben leider in Einzelhaft mit Koppelgang. Anders ist es aber nicht möglich. Nur in dem stall haben wir Trainingsbedingungen die "optimal" sind. Egal wann wir Trainingszeiten legen, dafür wird die kleine Reithalle gesperrt, es ist nah an der Stadt, sodass auch der Anfahrtsweg für alle Voltikinder machbar ist. Trotzdem kommen vielem, vorallem am VT A bis M bis zu 30km weit, weil es der einzige Voltiverein in der Nähe ist. Bei einem Stall mit einem kleinen Reitplatz, der dann bei Regen tlw unbrauchbar ist, kann weder trainiert werden, noch bleiben die Pferde auf dem Niveau auf dem Turnier, wenns blöd läuft 30min zu galloppieren. Trotzdem glaub ich dass es unseren Pferden gut geht. Klar könnte es mehr Paddock sein, trotzdem gehen alle entspannt ins Gelände, laufen teilweise noch Dressurturniere mit den Bereitern und sind an sich echt ausgewogene Pferde. Einzig und allein das Raufutter muss mehr sein, dass läuft in dem Stall einfach falsch...
Ich denke alles in allem gibt es kaum einen Stall der wirklich perfekt ist, oder dann unbezahlbar und die Warteliste seeeehr lange ...
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Zitat
Ich finds immer schwierig andere zu verurteilen, weil das Pferd in den Gitterboxen steht mit nur stündlichem Koppelgang. Manchmal geht es eben nicht anders.
Doch es geht immer anders. Man kann ein Pferd auch abgeben, wenn man es nicht artgerecht halten kann. Und selbst der Schlachter wäre einem Leben in Trostlosigkeit und Einzelhaltung vorzuziehen.
Muss ganz ehrlich sein, unser Tierheim bietet seinen 40-45 Pferden ein artgerechteres Leben, als das was hier teilweise so beschrieben wird. Das würde mir schon sehr zu denken geben.
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Zitat
Doch es geht immer anders. Man kann ein Pferd auch abgeben, wenn man es nicht artgerecht halten kann. Und selbst der Schlachter wäre einem Leben in Trostlosigkeit und Einzelhaltung vorzuziehen.
Muss ganz ehrlich sein, unser Tierheim bietet seinen 40-45 Pferden ein artgerechteres Leben, als das was hier teilweise so beschrieben wird. Das würde mir schon sehr zu denken geben.
Wat isn bitte Artgerecht?
Steppe und unendliche Weiten... Hamma nit
Familienverband? Hamma nitZudem gibt es Pferde die absolut Offenstallungeeignet sind
Opa z.B. kommt im Sommer Nachts rein in die Box der rest bleibt draussen auf der Wiese
Mindestens 12 Stunden sind für mich zwar must have aber man sollte das Pferd selber einfach nciht aus den Augen verlieren -
Also müssten vermutlich 80% der Pferde eingeschläftert oder geschlachtet werden, deiner Meinung nach, weil sie nicht "artgerecht" gehalten werden. Ist reiten denn so artgerecht? Haben wir uns das Pferd nicht auch erst so hingezüchtet, dass es einen Reiter für lange Zeit tragen kann. Wäre es dem Pferd nicht vielleicht lieber gar nicht geritten zu werden, und nur über die Weite galloppieren zu können? Also da find ichs schon echt vermessen zu raten das Pferd zu verkaufen, gar zu töten! Woher weißt du, dass das Pferd lieber stirbt als in ner hellen Gitterbox, mit Nachbarpferden und genügend Auslauf und Auslastung zu sein?
Sicher ist das schön, wenn das Pferdchen viel Platz hat und toben kann. Trotzdem gibt es sicher auch viele Bewegungsstallpferde, die nicht wirklich glücklich sind, weil nicht geritten, oder nen rießen Grasbauch dran haben, weil zu wenig Bewegung und zuviel Futter. Auch das ist für ein Pferd nicht optimal oder gesund! -
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Huhu,
*senfdazugeb*
meine Stute stand erst im klassischen Reitstall dann im Offenstall.
Meine RB hat nun Meiner Meinung nach die ideale Haltungsform:
4 Bald 5 Pferde (Bald kommt das Fohlen *freu*) die auf verschieden abtrennbaren Weiden leben. Wasserzufuhr durch einen Bachlauf, schattenspendene Bäume , Für den Winter gibt es ein Häuschen mit Stroh in dass sich alle bei Bedarf zurück ziehen können.
Wenn es genug Land bei euch gibt warum dann nicht sowas in Verbund mit anderen?
Ich finde es super aber ich benötige auch keinen Platz und keine Halle und keine Elektrizität am "Stall". Mein Hund kommt mit und findet die "großen Hunde" super. Wenn ich mir wieder ein Pferd kaufen sollte dann wird es so leben und nicht anders. Habe erst zu spät gemerkt dass ich jahrelang unsummen an Kohle für einen schicken Reitstall ausgegeben habe obwohl ich für einen Bruchteil an Geld für mein Pferd ein glücklicheres Leben hätte schaffen können. -
Buddy-Joy:
Artgerecht ist Gruppenhaltung und viel Platz.@ Cookie'n'me:
Naja ich sehe das so: Ich befriedige mein Bedürfnis zu Reiten. Im Gegensatz dazu biete ich einem Pferd vom Tierschutzverein ein angenehmes Leben. Ich finde das ist ein fairer Deal.
Ich denke jeder der etwas gesunden Menschenverstand hat, kann sich denken, dass es für ein Lauftier und Herdentier eine Qual sein muss ein Leben in Einzelhaltung auf ein paar qm zu verbringen.Das wäre natürlich ideal, aber finde erstmal Leute die bereit sind ihr Pferd 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr auf der Weide stehen zu lassen.
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stundenweise weide ist keine kompromisslösung sondern für meine leichtfuttrigen isländer die perfekte lösung. die haben sonst schneller einen bauch als ich "pferd auf gras" sagen kann.
die pferde würden die weiden auch nicht als bewegungsanimation sehen, sondern fast durchgehend fressen.
sie haben einen riesigen paddock, auf dem sie sich bewegen und spielen können und nutzen das auch. wüsste nicht wie ichs fütterungstechnisch besser machen könnt. -
Und so schnell kann es gehen, dass sich Dinge ändern....*seufz* Unser Stall wird verkauft und ich habe mein Pferd umstellen müssen. Nun steht sie seit Anfang des Monats nicht mehr in einer Box mit eigenem Paddock, sondern eben ohne Paddock direkt daran. Daran hatte ich erst zu knabbern, aber ich habe mir im Akkord hier Ställe angesehen und es war nichts "Besseres" dabei - denn auch die Chemie zwischen den Menschen muss stimmen, wenn ich mein Pferd in deren Hände gebe.
Nun muss ich sagen: Dina fühlt sich auch ohne den Tag-und-Nacht-Paddock-Zugang supersuperwohl, zum Glück. Alles richtig gemacht, so scheint es.
Sie steht nachts in der Box, mit immer zweigeteilter, halboffener Türe nach draußen und Sozialkontakt zu den Nachbarn rechts und links, nicht zugegittert, nicht so "eingesperrt". Die Pferde stehen in einer kleinen Gruppe von 4 Pferden - zwei Wallache, zwei Stuten. Und das ist auch schon der ganze Stall *lach* Sie sind immer von morgens bis abends draußen, die Boxen sind tagsüber zu, damit da keine Risiken entstehen, wenn doch mal drei Pferde meinen würden, sie müssten gemeinsam in eine Box latschen. Vor den Boxen ist aber ein langgezogenes Dach, so dass die Tiere sich bei Regen oder Sonne immer mit genug Platz matschfrei unterstellen können. Von diesem Bereich vor den Boxen, vom Unterstand aus geht es über einen befestigten und immer matschfreien Teil rüber auf den Sandpaddock und dann durch auf die Wiesen - alles ist durchgängig offen. Viele Wasserstellen, damit es keinen Tumult an nur einer Tränke gibt o.ä.
Es gibt einen kleinen Reitplatz, der so lange bereitbar ist, wie es nicht tagelang in Strömen regnet oder Unmengen Schnee schmilzen - dann braucht man wohl eher ein Boot
Luxus Fehlanzeige. Brauch ich nicht. Ich hab eine gute Alternative für mein Pferd gesucht, nicht für mich als Reiter. Ich habe ein wunderschönes Ausreitgelände vor der Tür und zum gymnastizieren / etwas Dressur reiten eben den kleinen Platz. Das reicht uns.
Eine Alternative wären die Offenställe hier in der Gegend nicht gewesen - entweder Matschpaddocks oder Ausläufe ohne Bäume, ohne Unterstand, zu große Pferdegruppen, nicht durchdachte Fütterung, die Liste der "Mängel" ist lang. Daher haben wir mit der über-Nacht-Box-Geschichte eine für uns akzeptable, schöne Lösung gefunden. Mein Pferd kam an, ging drei Meter auf die Wiese, Kopf runter, fressen, wälzen, ich wohne jetzt hier. Sie hat fast durchgehend eine Hängelippe , ist also absolut entspannt. Sie kann toben, rennen, chillen, im Sand liegen, ihre Kumpels beknabbern. So soll es sein!
Die weiten Steppen der Mustangs werden wir hier nie simulieren können. Und reiten wird auch nie der eigentlichen Natur des Pferdes entsprechen.
Wir haben diese Tiere für die tägliche Arbeit (früher) und unser Vergnügen über Jahrhunderte domestiziert und tragen im Rahmen unserer Möglichkeit die Verantwortung, ihnen ein weitgehend angenehmes, artgerechtes Leben zu verschaffen und ihrem Lauf- und Fressbedürfnis im Herdenverband nachzukommen.
Für mich ist das so: ganz krass aufgeteilt gibt es auf der einen Seite Reiter, auf der anderen Seite Pferdemenschen. Ich zähle mich zu Zweiterem, da kein noch so schöner Hallenboden, kein Solarium und keine Trainingsmöglichkeit aufwiegen kann, wenn das Pferd dafür in zugegitterter Box ohne Sozialkontakt wohnen muss und allenfalls alleine stundenweise Wiese unter den Hufen spüren darf. Natürlich gibt es auch Reiter, die auch gleichzeitig Pferdemenschen sind und Ställe, wo sich Luxus für den Menschen mit Sinnvollem für´s Pferd paart. Aber die sucht man entweder lange, lange oder die Preise sind so astronomisch, dass man einen Nebenjob braucht und dann eh keine Zeit mehr hat, die Annehmlichkeiten zu nutzen, weil man nur noch arbeiten geht. Da mache ich doch lieber an meinem Luxus Abstriche
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Wo es artgerechte Pferdehaltung gibt? Island … Ich war so hin und weg, diese
riesigen Flächen, die die Tiere haben, immer in der großen Herde, die Pferde
so tiefenentspannt, dass sie auf der Seite liegend geschlafen haben - selbst die
Kühe waren schlank und bewegungsfreudig – ein Traum. -
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