Hund=Problem bei der Wohnungssuche?

  • Es geht nicht um Ärzte oder Krankenhäuser, da kenne ich mich wirklich schlecht aus...und ehrlich - sorry, dass du das jetzt abbekommst, das ist nicht an dich - verstehe ich nicht, warum bei Behindertenhilfe und Pflege jeder immer nur an Altenpflege und Krankenhaus denkt? Es ist ein rieeeeesen Gebiet und wird immer minimiert auf 2-3 Einrichtungen. Das ist nervig und fördert das Denken, dass diese Menschen ja eh nicht unterstützt werden.


    Mir ging es explizit um Einrichtungen der Behindertenhilfe - Wohnheime, Werkstätten, Tagesförderstätten, Heilpädagogische Kindergärten und auch I-Kindergärten und I-Schulen, Förderschulen, wo Hep's eingestellt sind, etc.

    Da sind mittlerweile viele auf den TVÖD umgestellt oder stellen derzeit um, WEIL sie merken sie bekommen kaum qualifiziertes Personal und müssen sich abheben. Es wird immer präsenter, dass ein angemessener Lohn AB 3k Brutto anzusiedeln ist und nicht um 2.2k für Fachkräfte. Und ja, in diesen Bereichen sollte niemand für unter 3k arbeiten.


    Ich habe im Dezember 4 Bewerbungen geschrieben auf 4 Stellen in 4 Einrichtungen von 3 Trägern. Alle stehen unter dem TVÖD oder TV-DN, AVR,...und jede dieser Stelle hätte ich bekommen. =)


    Auch auf dem Land stellen immer mehr Einrichtungen um. Meiner Erfahrung nach sind Einrichtungen mit geringem Lohn und hoher Mitarbeiter Fluktuation lauter in der Werbung und penetranter als andere. Und diese bekommen dann schneller Personal, welches aber auch schnell wieder geht. ;)

  • Wenn man Ausbildung abgeschlossen hat ja, dann schaut es anders aus. Ich bin aber eigentlich aus ganz anderer Branche, kann dass aber gesundheitlich nicht mehr und so bin ich eben zb in die Behindertenassistenz. Da braucht man oft keine Pflegekurse etc weil ich leider eben nicht mal eben paar Monate oder 3Jahre von nix Leben kann. Umschulung wird nicht gefördert. Wegen Umzug hatte ich dann aufgehört, weil 2Std Anfahrt einfach zu weit und nach 24Std Dienst, dann auch noch retour.. :lepra: Aktuell sucht wieder jemand hier in der Nähe, aber eben Anlehnung öffentlicher Dienst, kein Spielraum.. 14€ die Std und nur 25Std. Das Spiel war in der ehemaligen Stelle auch - eigentlich nur 25Std. Mal aber auch nur 15, dann wieder monatelang fast 40Std im Schnitt gemacht- Arbeitszeiten und was man raus hat, sehr schlecht kalkulierbar und wenn man noch andere Jobs hat weil ja 25Std nicht reichen, dann läufst bei mehr Stunden permanent am Limit. :ka:

  • Bin mir gerade nicht sicher, ob wir nicht etwas aneinander vorbei reden. 😊


    Ich habe mir aus dieser unendlichen Weite Vetis rausgepickt (weil es um die anfangs ging) und ganz allgemein den sozialen Bereich. Weil es unmöglich ist, da jede einzelne Position und Jobbezeichnung abzudecken. Über Pflege als solche habe ich gar nix geschrieben.

    Deshalb verstehe ich jetzt überhaupt nicht, wie du darauf kommst, jeder denke bei Behindertenhilfe nur an KHs und Altenheime. Das stand weder in meinem Post noch habe ich das in anderen Posts so rausgelesen. 🙈


    Ich habe deinen Post lediglich aufgegriffen und meinte, dass es den Leuten aus besagten Branchen (ganz allgemein gefasst) aus bestimmten Gründen vielleicht schwerfällt, zu handeln. Unter Anderem auch deshalb, weil da traditionell eher nicht so tolle Arbeitsbedingungen herrschen. Auch das gilt natürlich nicht für alle und jeden. Aber auch das habe ich eigentlich gesagt, indem ich meinte, dass angemessene Gehälter mancherorts ja auch schon praktiziert werden. Sowas fällt ja nicht vom Himmel, sondern weil da irgendwann mal genug Leute waren, die sich bestimmte Sachen nicht mehr bieten lassen.


    Letzten Endes ist es ja aber so: Nicht jeder ist gleich und auch Situationen, Wohnumfeld und Arbeitgeber sind unterschiedlich. Das, was bei dir gut klappt (und was ich mir im Kopf mit meinem verwöhnten BWL-Hintergrund ganz leicht vorstelle), klappt bei anderen noch lange nicht.

    Und das schlägt ja auch wieder den Bogen zur Wohnungssuche: manch eine findet in München ganz leicht eine Wohnung, während andere - aus diversen Gründen in die Röhre gucken.


    Allgemein stimme ich dir aber zu, dass (theoretisch) niemand in diesem Berufen mehr für einen Hungerlohn arbeiten gehen sollte. Trotzdem dauern die von dir beschriebenen Prozesse ja eine Weile und sind nicht einfach über Nacht flächendeckend vorhanden - sowohl auf AN- als auch auf AG-Seite.

  • Während ich im Handel oder der Behindertenhilfe am Existenzminimum kratze und dort definitiv keinen schlechten Job mache.. hatten andere vielleicht das Glück zu studieren und dadurch mehr Qualifikationen zu haben aber wenn nur noch Studierte Chancen auf gute Jobs haben bzw ein Einkommen was zum Leben reicht, dann sind wir irgendwann bei 80% der Erwerbstätigen haben studiert aber soviele gut qualifizierte Jobs gibts nicht. Also brät man dann doch Burger bei Mc Donalds. Die südlichen europäischen Staaten machen dass ja schon vor. Die Verteilung stimmt nicht. Da ist der Haken. :ka:

    Da es im Moment überall Fachkraft Mangel gibt, kann man sich den Job aussuchen und auch verhandeln (Einstufung bei Berufserfahrung etc) - es gibt mittlerweile viele viele Träger die unter dem öffentlichen Dienst stehen und so bezahlen. Da bekommt man als Einsteiger(!) Direkt nach der Ausbildung 3.100 Brutto. Man muss nur wissen, dass überall gesucht wird und sich ganz bewusst nicht die Einrichtungen suchen die nicht nach TVÖD bezahlen. :ka:

    Also nein, heutzutage muss man dort nicht mehr unter einem angemessenen Lohn arbeiten.


    Ich bezog mich auf das Zitat von nepolino, wo sie von der Behindertenhilfe und Existenzminimum schrieb. Ich dachte deines wäre dazu, weil du auch von Assistenzärzten schriebst...dann habe ich dich tatsächlich falsch verstanden. |)


    Ich wollte eigentlich nur hervorheben, dass man in der Behindertenhilfe nicht unter einem angemessenen Lohn arbeiten muss, auch ungelernt sind die Lohne angemessen. Mein Partner bekommt bei 29std als Assistenzkraft (ungelernt) 2.3Brutto. :ugly:

  • Dass ist regional wieder sehr unterschiedlich. Je nach Tarifvertrag. In Berlin sind es zb auch fast 2€ mehr die Std. In Brandenburg würde ich bei 29Std 1700€ Brutto haben. Geht also nicht ohne zusätzlichen Job. Man muss heute wirklich sehr genau gucken und rechnen, auch mit der Fahrerei. Wenn in unserer Ecke ein kaufmännischer Job mit über 40.000€ Brutto im Jahr angeboten würde, da würden sich die Leute drum schlagen. Üblicherweise sind es 1800- 2500€, wenn man Glück hat.


    Aus rein wirtschaftlicher Perspektive sollte man Brandenburg den Rücken kehren. Woanders verdient man mehr, hat mehr Urlaub, Mieten im Verhältnis zum Lohn sind zt wieder günstiger usw. Aber.. ich mag es hier und ich weigere mich erneut für lukrativen Job weg zu ziehen, kreuz und quer durch Deutschland. Irgendwann will man auch wo bleiben. :D


    Daher muss man dann wohl das Beste draus machen und dann ist es eben so, dass man eben nur 20- 25Std angestellt arbeitet plus Minijob plus Selbstständigkeit um alles was mgl ist an Sozialabgaben und Steuern zu sparen, weil von den Gehältern die ich hier verdiene, krieg ich eh nie mehr als die Mindestrente. Und dann hab ich die 400-600€ die ich so "einspare" lieber jetzt zum Leben und um das Haus abzubezahlen und zu renovieren. Dass ist die Konsequenz aus dem extremen Lohngefälle und den Mieten. Die Menschen umgehen das soziale System und die Steuern (über Selbstständigkeit kann ich Fahrtkosten zb viel besser absetzen) und am Ende wird es teuer, da die Renten massiv bezuschusst werden müssen.


    Hab ich da ein schlechtes Gewissen? Nein. Ich zahle ein, ich arbeite mehr als die meisten Durschnittsbürger aber ich muss auch was übrig haben zum Leben und wenn ich am Ende eh nur dasselbe habe, wie jemand der nie arbeiten war (ich hatte mal Nachbarn die mich ausgelacht haben, dass ich für Mindestlohn arbeiten gehe :ugly: ) - ich kann nix für das System, ich muss schauen, dass beste draus zu machen. :ka:

  • Man könnte auch einfach eine Pflegeausbildung machen, mit entsprechenden Fördermitteln verdient man da als Azubi auch 1300 Euro netto.

  • Ah ok. Dass war vor.. x Jahren noch anders. Mit Glück bekam man Schulungen bezahlt, oft hätte man dass auch selbst tragen müssen. 1300€ plus noch Nachtdienste in der Assistenz zb, dass wäre dann ja finanziell machbar. Behalte ich im Hinterkopf, wenn die aktuelle Lösung doch mal wegbricht, ist dass eine Option.

  • Laut Statistik besteht zwischen Österreich und Deutschland im Durchschnittsverdienst/Monat ein Unterschied von fast 1000 EUR/Monat.


    Deutschland: https://de.statista.com/themen/293/durchschnittseinkommen/


    Österreich: https://www.statistik.at/web_d…onen_einkommen/index.html


    Aber im Grunde ist es ja völlig wurscht. Wenn das Geld reicht, reicht es, wenn nicht, dann nicht - Durchschnitt hin oder her. Und wie auch schon richtigerweise angemerkt, ist das Gehalt allein sowieso nicht aussagekräftig, da müssen ja diverse andere Faktoren berücksichtigt werden.

    Um zum Thema zurückzukommen: Die Wohnungssuche mit Hund ist da und dort besch…eiden und die Preise Wahnsinn. Ich denke, da sind wir uns alle einig.

    Und nachdem wir kurz vor einem Gerichtsverfahren mit unseren ehemaligen Vermietern stehen, bin ich auf Vermieter gerade auch nicht sonderlich gut zu sprechen :stock1:

  • Ah ok. Dass war vor.. x Jahren noch anders. Mit Glück bekam man Schulungen bezahlt, oft hätte man dass auch selbst tragen müssen. 1300€ plus noch Nachtdienste in der Assistenz zb, dass wäre dann ja finanziell machbar. Behalte ich im Hinterkopf, wenn die aktuelle Lösung doch mal wegbricht, ist dass eine Option.

    Generalistische Pflegeausbildung. Teilweise zahlt da das Arbeitsamt den Lohn eines Pflegehelfers . Und wenn nicht, bekommen die Schüler im ersten Ausbildungsjahr schon um die 1000 netto.

  • Ich möchte generell weinen gehen, wenn ich hier in Österreich den normalen Durchschnittsverdienst in der Schweiz und Deutschland sehe :ugly:

    Ein Freund lebt in Österreich, arbeitet aber remote für eine Firma in der Schweiz - ich wäre fast tot umgefallen, als er von seinem Gehalt erzählt hat :money_mouth_face: :lol:

    Hier gings ja um 3000 Brutto. Ich bin jetzt nicht ganz sicher was der Durchschnitt in D ist, aber 3000 Brutto sind ja nicht wirklich viel. Daher bin ich etwas irritiert in welcher Intention das Gehalt angeführt wurde...als viel, oder zu wenig? :???:

    Ich empfinde 3000 Brutto als deutlich über Durchschnitt und kenne ehrlich gesagt wenig Leute, die so viel verdienen. Und das sind jetzt nicht alles Schulabbrecher, sondern die haben alle ganz normal eine Ausbildung/Lehre/Studium absolviert.


    Bei Tiermedizinern finde ich es eben besonders deshalb so herausragend, weil sie mindestens 6 Jahre ohne Lohn studieren, dann eigentlich noch nen Dr. draufsetzen müssen (4 Jahre wenn sie schnell sind) und dann im Niedriglohnbereich (wenn wir die 2.200€ von eben nehmen) arbeiten. Man stelle sich das halt mal in Berufen mit vergleichbarer Dauer des Studiums vor.

    Ich komme aus dem naturwissenschaftlichen Bereich und da ist das leider auch keine Seltenheit. 5 Jahre Studium, 3 Jahre Promotion und dann hüpfst du von einer befristeten PostDoc-Stelle zur nächsten. Gern mal 75 oder sogar nur 50%-Stellen (wobei sich die Prozentzahlen ausschließlich auf den Lohn, nicht auf die Arbeitszeit beziehen). Immer projektbezogen befristet, Festanstellungen findet man im "akademischen Mittelbau" kaum noch. Wenn man Glück hat (oder Vitamin B) kommt man in der freien Wirtschaft unter oder ergattert eine Professur, ansonsten endet es oft damit, dass man als Quereinsteiger irgendwo hineinrutscht, als Pharmavertreter Klinken putzt oder gleich komplett umsattelt :schweig:

    Ich wünsche mir doch häufig, ich hätte einfach BWL studiert |)


    Edit: um noch was zu schreiben, was nicht völlig OT ist: zum Glück gibt's hier noch recht viel bezahlbaren Wohnraum und auch der Hund war, zumindest als ich vor knapp 3 Jahren hierher gezogen bin, kein Problem. Ich zahle 480warm für 65m² mit Balkon in nem durchschnittlichen Stadtviertel (weder besonder hip noch besonders heruntergekommen), 2 Hunde darf ich problemlos halten.

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