Hund=Problem bei der Wohnungssuche?
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Und wenn eine vergleichbare Wohnung hier nunmal 700-800 Euro weniger kostet, könnte ich ja durchaus einiges weniger verdienen, kann ein Auto unterhalten usw und habe trotzdem mehr in der Tasche wie im entsprechend teuren Wohngegend.
Ich kann dir sagen, dass es Menschen gibt, die gar nicht erst an den Punkt kommen, diese Entscheidung zu treffen, ihre Finanzen so umzuschichten, dass man statt für hohe Mieten, ein Auto unterhalten kann und damit bewusst (was manche ja vielleicht auch gerne machen würden) „aufs Land“ zu ziehen.
Denn dafür braucht man Kohle, die am Ende des Monats übrig bleibt, um sich irgendwann ein Auto kaufen zu können und den Umzug zu wagen. Wessen Geld am Ende des Monats fast komplett in Miete und Lebensunterhalt fließt, hat solche Entscheidungsfreiheiten schlicht nicht.
Die Tatsache, dass solche Lebenskonzepte, die durchaus für viele Menschen in unserer Gesellschaft Realität sind oder waren, hier für viele unvorstellbar sind, macht mich ehrlich gesagt sehr traurig.
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Das bezog sich nicht direkt auf deine Zahlen, ich wollte für mich tatsächlich nur sicher gehen, dass ich keinen Blödsinn schreibe.
Man muss auch bedenken, das Menschen unterschiedlich sind. Meine Freundin wohnt seit 40 Jahren im beinahe gleichen Ort. Sie haben ein Haus im Nachbardorf gekauft weil es in der Geburtsstadt nichts passendes gab. Und sie will da auf keinen Fall weg. Auch fürs Studium ist sie jeden Tag die 40km einfache Strecke gependelt und wollte auf keinen Fall in eine WG oder eine Wohnung im Studienort mieten.
Ich bin zum Studium die 50km von zu Hause weggezogen und vor 7 Jahren dann 350km weg. Und das stört mich nicht. Und wenn es irgendwie anders mal besser passt ziehe ich auch noch einmal 500km in eine andere Richtung. Das ist mir ziemlich egal.
Meine Schwester wohnt in München und würde niemals nicht da aus der Stadt wegziehen. Egal wie sehr sie sich einschränken muss. Sie liebt Großstadt einfach.
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Dann wohnt ihr in der falschen Gegend, hier gibt es für 400-500 Euro viele Wohnungen um die 80 qm.
Wo bitte wohnst du? 😂
Wie schon geschrieben südliches Niedersachsen, Grenze zu Thüringen. Aber ich kann schon auch nachvollziehen, dass es Menschen gibt, die hier nichtmal tot überm Zaun hängen wollen.
Bevor ich Blödsinn erzähle, hab ich lieber noch einmal nachgeschaut.
Ganz aktuell:
Wohnungen
90qm, 550 Euro kalt
72qm, 750 Euro kalt
103qm, 1080 Euro kalt (luxuriöser DG Neubau steht dabei)
72qm, 780 Euro kalt (Neubau von 2022)
62qm, 800 Euro kalt (das war jetzt das teuerste im näheren Umkreis).
Alles aber Dörfer mit Busanbindung oder sogar S-Bahn.
Häuser:
150qm, 1950 euro kalt (hahaha! Ist aber wohl eine exklusive Doppelhaushälfte)
155qm, 1660 Euro kalt (Reihenendhaus)
120qm, 1550 euro kalt (Neubau Doppelhaus)
Also man findet auf dieser Seite Hannovers durchaus ein paar schöne Sachen. Die Häuser wären mir allesamt zu teuer, aber die Wohnungen sind alle von der Lage und der Optik her in Ordnung und kämen für mich in Frage.
Ich hab jetzt natürlich nicht explizit wegen Tierhaltung geschaut. Wir haben ja keinen Hund mehr.
Ich hab dir das schon geglaubt. Aber du schreibst ja selbst, dass das Dörfer sind. Ich wohne halt in Hannover 🤷🏼♀️
Mein Freund hat einige Jahre (ist aber schon fast 30 Jahre her) in Hannover gearbeitet, hatte sich dort eine Wohnung genommen. Nach einem Jahr oder so ist er allerdings wieder zurück da wo er herkommt, hat sich ein schickes Auto gekauft und ist tatsächlich zur Arbeit gependelt (jeden Tag waren das dann um die 3h). Gut, meins wäre das nix, aber er fand das damals besser sich vom gesparten Geld ein Sportauto leisten zu können und hat die 3h Zeit jeden Tag als Freizeit angesehen, er hatte da Spass im Auto und auch als er in Hannover gewohnt hat, musste er dennoch je nach Verkehrslage eine Stunde für einen Weg zur Arbeit einplanen, nur durch die Innenstadt, was halt so überhaupt keinen Spass machte.
Ich finde die Haltung, dass es vollkommen normal ist, dass Normalverdiener alle am Arsch der Welt wohnen sollen ziemlich menschenfeindlich.
Also ich finde meine Lebensumstände aber überhaupt nicht menschenfeindlich, ganz im Gegenteil, heute würde ich auch nicht mehr in der Großstadt wohnen wollen, wenn dort Mieten billiger wie hier auf dem Land wären. In der Stadt kennt man kaum Nachbarn, Hundedichte wäre mir viel zu hoch, die Natur viel zu weit weg usw. Aber wie gesagt ich kann schon nachvollziehen, dass man Stadtleben bevorzugt, habe ich eine ganze zeitlang ja auch gemacht und so rückblickend mit deutlich weniger Freizeit bezahlt wie ich heute hier in der Pampa habe. Eben weil ich mehr arbeiten musste um mir mein Leben (das heute schon komplett anders aussieht wie heute) zu finanzieren.
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Die Tatsache, dass solche Lebenskonzepte, die durchaus für viele Menschen in unserer Gesellschaft Realität sind oder waren, hier für viele unvorstellbar sind, macht mich ehrlich gesagt sehr traurig.
Also ich kenne solche Lebendkonzepte durchaus und wurde nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren. Zu Studentenzeiten kam es durchaus häufiger vor, dass es gegen Ende des Monats mal ne Woche nur Nudeln oder Reis mit Ketchup gab und ich händeringend geschaut habe, wo ich noch nen Aushilfsjob unterkriege; ich mir das Semesterticket gespart habe und auch im Winter alles mit dem Rad gefahren bin (pro Tag zwischen 20-30 km), an ein eigenes Auto wäre im Leben nicht zu denken gewesen, in der Stadt aber auch nicht wirklich sinnvoll.
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Aber wie gesagt ich kann schon nachvollziehen, dass man Stadtleben bevorzugt
Es geht zu großen Teilen nicht um Luxusprobleme wie "bevorzugen", es geht darum wo man Arbeitsplätze findet und wo man ein soziales Netzwerk hat, auf das man aus verschiedenen Gründen angewiesen ist.
Daher sind so "Tja, dann kann man halt nicht in Toplagen wohnen"-Sprüche einfach nur zynisch.
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Ähm Leute, worüber diskutieren wir hier eigentlich?
Das "wohnen" für ein Durchschnittseinkommen sehr/zu teuer geworden ist, dessen sind wir uns doch einig. Das es einige wenige gibt die sagen, ist doch kein Problem, weil xy, ist auch völlig OK. Denen eine Bubble vorzuwerfen ist wenig zielführend, weil deren Leben/Einkommen/Sichtweise nunmal eine andere ist, und das steht denen genauso zu wie denjenigen die sagen, so kann es nicht weitergehen.
Wir werden hier sicher keine Lösung für eine für alle faire Wohnsituation in Deutschland finden.
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Das "wohnen" für ein Durchschnittseinkommen sehr/zu teuer geworden ist, dessen sind wir uns doch einig.
Dem kann ich ja auch zustimmen, also dass Lebenshaltungskosten (zu denen Miete ja auch gehört) einfach wahnsinnig explodiert sind in Deutschland, aber halt nicht nur beim Durchschnittsverdiener, sondern auch die bösen Vermieter (nein ich vermiete nix) haben da höhere Kosten. Ok, kann ich auch noch verstehen wenn man sagt, da hält sich mein Mitleid in Grenzen, wenn er jetzt ne kleinere Jacht kaufen muss, weil die Grosse zu teuer ist. Aber auch der Bau, Unterhalt usw der Mietwohnung ist teurer geworden und wenn es sich für Vermieter nicht mehr lohnt (ab wann sich das lohnt ist sicher sehr individuell) lassen sie das Vermieten halt. Dass das für die konkrete Person absolut sch.... ist, wenn man keine bezahlbare Wohnung (wie auch immer man das definiert) findet, ist doch völlig klar und ich fände das auch klasse, wenn es anders wäre. Das ist aber halt ein politisches Problem.
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Das es einige wenige gibt die sagen, ist doch kein Problem, weil xy, ist auch völlig OK
Ist es das Deiner Meinung nach wirklich? Ich persönlich finde, anderen so salopp das Recht auf Wohnen im eigenen sozialen Umfeld abzusprechen, nicht so völlig okay. Also klar, verboten ist es nicht, aber nicht alles, was nicht verboten ist, finde ich völlig okay. Und bin damit offenbar nicht alleine.
Dass wir das hier nicht lösen werden, ist eh klar. Aber wenn man sich hier nur noch über von uns lösbare Probleme austauschen würde, wäre es wohl sehr still im Forum.
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Das ist aber halt ein politisches Problem.
Politische Probleme entstehen ja aber aus der Gesellschaft heraus. Und einige der hier geäußerten Meinungen sind durchaus der Nährboden für genau dieses politische Problem.
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Das es einige wenige gibt die sagen, ist doch kein Problem, weil xy, ist auch völlig OK
Ist es das Deiner Meinung nach wirklich? Ich persönlich finde, anderen so salopp das Recht auf Wohnen im eigenen sozialen Umfeld abzusprechen, nicht so völlig okay. Also klar, verboten ist es nicht, aber nicht alles, was nicht verboten ist, finde ich völlig okay. Und bin damit offenbar nicht alleine.
Dass wir das hier nicht lösen werden, ist eh klar. Aber wenn man sich hier nur noch über von uns lösbare Probleme austauschen würde, wäre es wohl sehr still im Forum.
Natürlich finde ich das ok, weil ich nicht in deren Haut stecke und deren Weg und Gedankengänge zu dieser Meinung/Einstellung dazu nicht kenne.
Wer bin ich das ich mir herausnehme, die Meinung anderer nicht ok zu finden, ohne zu wissen wie sie dort hingelangen? Sorry, ich erhebe mich gewiss nicht und sage, Deine Meinung ist weniger ok als meine.
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