Hund=Problem bei der Wohnungssuche?

  • Ich wollte nochmal berichten, dass wir uns mehrere Wohnungen angeschaut und unsere Wunschwohnung bekommen haben. Hunde werden in den Mietvertrag aufgenommen.


    Also ich bin ehrlich ein bisschen überrascht... Wir haben gar nicht so richtig aktiv gesucht, wir müssen eigentlich nicht mal ausziehen. Aber die Wohnung ist so ein Traum, dass wir glatt unser Häuschen in the middle of nowhere dafür aufgeben. Für mich verbessert sich ganz deutlich meine Pendelsituation von 60-80min Autofahren zu 12min Fußweg :applaus: Davon profitieren natürlich vor allem die Hunde auch.


    Übrigens war in keiner der angeschauten Wohnungen ein Problem, dass wir drei Hunde haben... Das hat mich auch zusätzlich total überrascht.

    Wow, in welcher Stadt war denn das?

  • Das fand ich auch immer total blöd, als ich leider noch in der Innenstadt wohnen musste, dass die Genossenschaften (ich habe auch jahrelang in einer Genossenschaftswohnung mit Ginger gelebt) immer nur einen Hund erlauben.

    Ein Hund ist für mich immer viel zu wenig gewesen. Überhaupt die ganzen Menschen in der Stadt. Ihh.


    Das einzig praktische war, ich konnte zu Fuß zur Freilauf-Zone laufen. Denn Ginger hat schließlich auch das (sie ist nett, absolut nicht bissig, egal in welcher Situation.) Recht mal die Sau rauszulassen. War sie schließlich so gewohnt, wenn wir bei meiner Mutter oder der Verwandtschaft waren.


    Nicht falsch verstehen, ich mag Menschen. Ab und zu. Ich bin eher der Alm-Öhi-Typ. Ich bin absolut nicht der Stadt-Typ. Ich bin auch nur in die Stadt gezogen, weil es praktischer ist, wenn man keinen Führerschein hat.


    Deswegen war ich überglücklich (und weil ich mir dann endlich, endlich den langersehnten zweiten großen Hund anschaffen konnte) als mein Vater letztes Jahr die Gelegenheit hatte, Wohneigentum für mich zu kaufen.


    Jetzt lebe ich (endlich, zu guter Letzt) wieder in meinem Heimatdorf, wo ich bereits als Kind so wohl gefühlt habe wie ein Fisch im Wasser oder John Wayne im Wilden Westen.


    Es ist herrlich, auch die Hunde lieben es hier. ,,Hier sagen sich Fuchs und Hase Gute Nacht" und eine meiner Cousinen ( ist aus der Provinz in die Großstadt geflüchtet. Sie lebt seit Jahren in Düsseldorf) will ,,hier nicht tot überm Zaun hängen. Unser Dorf hat 600 Einwohner (geschätzt).


    Einen Dorfladen und das Lebensnotwendigste haben wir hier, aber ansonsten ist hier absolut tote Hose. Herrlich.


    Für mich und die Hunde ist das hier perfekt.


    Die Leute um mich rum kennen mich quasi von Geburt an und ich kann endlich richtig ich selbst sein und meine Hunde auch.


    Ich bin richtiggehend erleichert, wieder auf dem Land zu wohnen. Viele Sachen, die mich in der Stadt gestört haben, haben sich in Luft aufgelöst.

  • Ich bin richtiggehend erleichert, wieder auf dem Land zu wohnen.

    Wir ziehen vom Land wieder weg.

    Uns ist das hier auch zu weit zum Fahren für Einkaufen und Alltag. Wir pendeln zur Arbeit weit und mein Auto hat in 4 Jahren die 100.000km voll gemacht. Für ne Packung Milch insg 16km fahren. Für ein Konzert 1,5h mindestens usw.

  • Ich bin richtiggehend erleichert, wieder auf dem Land zu wohnen. Viele Sachen, die mich in der Stadt gestört haben, haben sich in Luft aufgelöst.

    Kann ich gut verstehen und ich freue mich für euch, dass es nun so gut passt!

    Ich bin zwar sehr gerne auf dem Land unterwegs und verbringe auch gerne mal etwas Zeit dort, bin aber in der Großstadt aufgewachsen und bei mir ist es eher umgekehrt, beim Landleben alleine, so wie du es beschreibst, fällt mir irgendwann einfach die Decke auf dem Kopf und ich finde Stadt für meinen Alltag dann doch praktischer.

    Aber ich finde es auch immer interessant, da unterschiedliche Perspektiven zu lesen, solange der Austausch wertschätzend ist =))


    Btw, Genossenschaften erlauben bei euch meist wirklich nur einen Hund?

    Hier in Österreich hält z.B. eine frühere Partnerin von mir 3 Hunde, davor 4 Hunde, in einer Genossenschaftswohnung. Wurde von der Genossenschaft auch bewilligt, es wurde nur gemeint, sie könnten die Erlaubnis jederzeit zurückziehen, sollte es Probleme/Beschwerden geben.

  • Ja, bei uns in der Kreisstadt wo ich mit Ginger halt gewohnt habe, haben die von der Genossenschaft von der ich eine Wohnung gewohnt habe wird wirklich nur ein Hund erlaubt.


    Ich habe sogar als ich (nach etwa 2 Jahren) Ginger so weit hatte, dass ein Zweithund wunderbar ins Leben gepasst hätte) habe ich vorher extra schriftlich nachgefragt- Erst hat mir einer aus dem Büro auch Hoffnungen gemacht, ich hab mich riesig gefreut und gleich direkt um den 20/40 Sachkundenachweis für NRW gemacht, ich hatte gerade den Nachweis in der Tasche und mir schon einen potienziellen Zweithund im Internet ausgeguckt, dann kam jedoch ´ne Absage vom Vermieter. Sie hätten bei der Hausgemeinschaft nachgefragt und die Leute im Haus gefragt und die wollten keine drei Hunde im Haus. Ähnlich wie du´s schilderst, sagte mir mein Vermieter, dass er die Genehmigung zur Hundehaltung jederzeit wiederrufen könne, sollte es Probleme geben.


    Meine Nachbarn (richtige Messis) direkt neben mir hatten nämlich schon einen Beagle-Münsterländer-Mix, der immer in die Blumenbeete direkt vor der Haustür gepinkelt hat. Das arme Tier kam kaum raus, vielleicht ´ne halbe Stunde pro Tag. Manchmal auch nur zum Lösen. Dieser Rüde tat mir richtig leid.


    Eine Bekannte von mir hat mir allerdings mal erzählt, dass auch sie in ihren Studienzeiten (müsste so Anfang der 2000er gewesen sein) mit drei Hunden mitten in Leipzig gewohnt hat.


    Heute ist die rechtliche Situation allerdings oft besser für die Mieter die mit ihrem Hund zur Miete wohnen.


    Ja, mich fragt meine Familie auch regelmäßig, ob ich nicht einsam bin.

    Ich war schon immer sehr häuslich und habe mich als Kind immer gewundert, dass Leute (ich musste in der Stadt zur Schule gehen wegen meiner Behinderung) in Mietwohnungen leben könnten. Das kam mir immer vor wie bei Charles Dickens.


    Manchmal muss ich noch in die Stadt (2-3 im Jahr), dann bin ich immer froh, wenn ich wieder ,, auf´m Dorf". GInger auch, sie kommt zwar noch in der Stadt zurecht, ist aber viel aufgedrehter als früher, wo wir beinahe täglich durch die Fußgängerzone gegangen sind.


    Ich glaub wir drei (Sphinx sowieso, Ginger und ich aber auch) haben mittlerweile einen chronischen Fall von Dorf-Krankheit oder auch Landeier-Syndrom entwickelt. Da uns mittlerweile schon eine Kreisstadt überfordert und ich sie als ,,hektisch" bezeichne. Meine Düsseldorf-Cousine lacht sich jedesmal halb tot und schüttelt sich, wenn sie ihre Mutter am Stadtrand besucht.


    ,,Oh Gott, da wo du jetzt wohnst will ich nicht tot überm Zaun hängen, da werden doch um 5 schon die Bürgersteige hochgeklappt!"


    Stimmt, in der Woche ja, am Wochenende werden sie um 3 hochgeklappt, danach kann man auf der Straße Ball spielen wie an den autofreien Sonntagen in den 70ern.

  • Wie man wohnt und leben kann, hat auch damit zu tun, wo man seine Arbeit hat und von sonstigen Faktoren, zB ob man einen Kindergarten oder eine Grundschule in erreichbarer Nähe haben muss. Oder was man sonst so für Hobbys hat. Wenn es nicht gerade Fußball ist oder Feuerwehr, dann muss man auf dem Land ganz schön weit fahren. War für mich auch immer ein Grund nicht ins Fitnessstudio zu gehen zB.

  • Eben das ist total individuell. Lebe in der Großstadt und bin total genervt, dass hier alles kreuz und quer verteilt ist und ich den ganzen Tag nichts Anderes mache als hin und her fahren.


    Selbst sowas wie Fachärze gibt es nur theoretisch vor der Tür ohne viel Glück ist der nämlich voll und unter 40km Anfahrt ist was Besonderes :ka:

  • Ich könnte mir nichts anderes vorstellen, als auf dem Land zu leben, die langen Anfahrtswege gehören für mich da einfach dazu, das habe ich noch nie in Frage gestellt, für mich ist das irgendwie komplett normal. Ich bin aber auch so aufgewachsen. Dass das „fußläufig erreichbar“ vom Land nicht unbedingt mit „fußläufig erreichbar“ in der Stadt übereinstimmt, habe ich auch erst lernen müssen xD

    Wobei „Land“ ja nicht gleich „Land“ ist. Es gibt am-Arsch-der-Welt-Land mit genau 0 Infrastruktur und genauso gibt es Orte, die im Ort Kindergarten, Volksschule und ein Lebensmittelgeschäft haben.

  • Wir wohnen Land Land Land.

    Zumindest könnte man im größten Notfall zum Lebenshilfe Laden und dort was holen. Oder Suppe und Kuchen im Café essen.

    Damit haben wir es schon recht gut. Das nächste Lebensmittelgeschäft ist 4km entfernt.

    Allerdings fahre ich aufm Land deutlich mehr mit den öffis, als in der Stadt (300.000 Einwohner). Da hätte ich damals, um auf Arbeit zu fahren, 15 Minuten mit der Bahn zum Bahnhof, 30 Minuten mit dem Zug in die Nachbarstadt, 20 Minuten mit dem Bus zur Firma gebraucht. Plus Wartezeiten. Mit dem Auto 18 Minuten.

    Jetzt: 45 Minuten gegenüber 35 Minuten mit dem Auto.

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