Hund=Problem bei der Wohnungssuche?

  • Ich kenne ja beides, aufgewachsen im kleinen Dorf, in meiner Kindheit war das echt klasse, in der Jugend wurde es dann schwieriger, weil man immer einen Fahrdienst organisieren musste, auch wenn man nur Nachmittags zu einer Schulfreundin wollte. Ohne Auto ist man da einfach aufgeschmissen. Dann hab ich ca 15 Jahre in einer Großstadt gewohnt, hab da nicht eine Sekunde darüber nachgedacht mir ein Auto zuzulegen, mein Fahrrad war mein Hauptverkehrsmittel, bei miesem Wetter bin ich auf die Öffentlichen umgestiegen. Hatte in den Jahren mehrere Wohnungen, mal etwas zentrumsnaher oder auch ein wenig ausserhalb, aber wenn man Dorfleben kannte war das mit dem Fahrrad doch immer ziemlich luxuriös und das Freizeitangebot war einfach überwältigend. Einen Hund hätte ich in den 15 Jahren in der Stadt nicht halten wollen (ok, liegt sicher nicht alleine an der Stadt, sondern auch teilweise meinem Studentenleben geschuldet), nicht weil ich denke ein Hund kann nicht auch in der Stadt gut leben, sondern weil mir das zu aufwändig und kompliziert wäre. In meiner Kindheit/Jugend auf dem Dorf hatten wir einen Hund, da war ein grosser Garten, Natur begann direkt hinterm Haus, geringe Hunde- und Menschendichte usw schon echt praktisch, vor allem für uns Menschen.

    Jetzt lebe ich wieder in einem kleinen Dorf im Nirgendwo, Auto ist absolut notwendig, will man Abends ausgehen (und nicht selbst fahren) muss man wieder organisieren wie in der Jugend, Öffis sind nicht praktikabel, unter der Woche gibt es nichtmal die realistische Möglichkeit für ein Taxi, aber ich habe inzwischen auch eine andere Vorstellung von Freizeitgestaltung wie in der Jugend, ich will längst nicht mehr so oft abends weggehen, auf Konzerte usw und dann fährt man halt mit dem Auto hin, macht einen Wochenendtrip in die Großstadt usw. Dafür weiss ich zu schätzen wie "einfach" die Hundehaltung hier ist. Die Prioritäten im Leben verschieben sich halt auch immer mal wieder, alles zu seiner Zeit.

  • Ich kenne ja beides, aufgewachsen im kleinen Dorf, in meiner Kindheit war das echt klasse, in der Jugend wurde es dann schwieriger, weil man immer einen Fahrdienst organisieren musste, auch wenn man nur Nachmittags zu einer Schulfreundin wollte. Ohne Auto ist man da einfach aufgeschmissen. Dann hab ich ca 15 Jahre in einer Großstadt gewohnt, hab da nicht eine Sekunde darüber nachgedacht mir ein Auto zuzulegen, mein Fahrrad war mein Hauptverkehrsmittel, bei miesem Wetter bin ich auf die Öffentlichen umgestiegen. Hatte in den Jahren mehrere Wohnungen, mal etwas zentrumsnaher oder auch ein wenig ausserhalb, aber wenn man Dorfleben kannte war das mit dem Fahrrad doch immer ziemlich luxuriös und das Freizeitangebot war einfach überwältigend. Einen Hund hätte ich in den 15 Jahren in der Stadt nicht halten wollen (ok, liegt sicher nicht alleine an der Stadt, sondern auch teilweise meinem Studentenleben geschuldet), nicht weil ich denke ein Hund kann nicht auch in der Stadt gut leben, sondern weil mir das zu aufwändig und kompliziert wäre. In meiner Kindheit/Jugend auf dem Dorf hatten wir einen Hund, da war ein grosser Garten, Natur begann direkt hinterm Haus, geringe Hunde- und Menschendichte usw schon echt praktisch, vor allem für uns Menschen.

    Jetzt lebe ich wieder in einem kleinen Dorf im Nirgendwo, Auto ist absolut notwendig, will man Abends ausgehen (und nicht selbst fahren) muss man wieder organisieren wie in der Jugend, Öffis sind nicht praktikabel, unter der Woche gibt es nichtmal die realistische Möglichkeit für ein Taxi, aber ich habe inzwischen auch eine andere Vorstellung von Freizeitgestaltung wie in der Jugend, ich will längst nicht mehr so oft abends weggehen, auf Konzerte usw und dann fährt man halt mit dem Auto hin, macht einen Wochenendtrip in die Großstadt usw. Dafür weiss ich zu schätzen wie "einfach" die Hundehaltung hier ist. Die Prioritäten im Leben verschieben sich halt auch immer mal wieder, alles zu seiner Zeit.

    Du sagst es, die Prioritäten verschieben sich wirklich. Für mich waren Disco-Besuche, Partys etc. in der Jugend nie wichtig. Wenn ich mich als Teenager mit meinen Freunden getroffen habe, haben wir Filme geguckt, Video-Spiele gespielt oder auch sehr oft Gesellschaftsspiele gespielt. Oder sind reiten gewesen.


    Mit 17 bin ich quasi von zu Hause ausgezogen. Ich war dann 6 Jahre in Internaten, um mein Abitur und meine Ausbildung zu machen. Da hab ich dann auch Großstädte kennengelernt und war nur noch in den Ferien und am Wochenende zu Hause. Dort hatte ich dann all das, was eine Großstadt so bietet. Öffis, Kunst und Kultur und auch Nachtleben, wenn ich gewollt hätte. Ich habe mein zu Hause und meinen Hund (und alles andere) in dieser Zeit wahnsinnig vermisst.


    Das man hier auf dem Dorf zu den Alt-Eingesessenen gehören, um wirklich zur Dorfgemeinschaft dazuzugehören, stört mich nicht. Das die Leute ALLES von einem wissen, stört mich auch nicht (das war im Internat nicht anders, sondern eher schlimmer) an Feuerwehr und Fußball hatte ich nie Interesse.

    Einige meiner alten Freunde leben längst mit ihren Familien in Großstädten, sie sind ,,aus der Provinz geflohen", aber einige sind auch hier im Dorf geblieben und haben hier Familien gegründet.


    In den Internaten habe ich die verschiedensten Leute aus ganz Deutschland kennengelernt. Teilweise sind sehr gute Freundschaften mit denen ich mich regelmäßig treffe, zumindest mit den Leuten, die in meiner Nähe leben. MIt den anderen, die zu weit weg leben, halte ich übers Smartphone Kontakt.


    Für mich war und ist Hundehaltung ein zentrales Thema in meinem Leben. Quasi der Kern, um den sich alles dreht und dem ich auch (fast) alles unterordne, bzw seit ich meinen ersten Hund halte alles untergeordnet habe.


    Da ich bereits als Grundschulkind um meinen Hund selbst kümmern musste (außer ich war in der Schule) musste ich von klein an Kompromisse machen und überlegen, in welcher Umgebung ich am besten mit den Anforderungen an heutige Hundehalter zurecht, wo Hundehaltung so wie ich sie praktiziere, leb und leistbar für mich ist.


    Ich hatte auch schon früh sehr viel Verantwortung (in einer großen Familie muss gefühlt jeder ständig auf irgendwelche kleinen Kinder aufpassen/sie versorgen und muss auch irgendwelche Tiere versorgen, gerade, wenn man auf dem Land lebt und die Familie bzw. die Verwandten und Freunde fast alle ,,Ackerbau und Viehzucht" betreiben. Sehr wahrscheinlich bin ich deswegen auch recht pragmattisch und nüchtern was meine Einstellungen zu Hunden und auch Kindern angeht.


    Ich hatte eine tolle Kindheit, die ich sehr genossen habe, aber auf Grund von viel Verantwortung und meiner Behinderung ( von den meisten Kinder mit Behinderung wird sehr früh, sehr erwachsenes Verhalten erwartet. Man muss ja ständig irgendwelche Therapien machen und so. Da bleibt nur dann nur phasenweise Zeit zum Kind/Teenager sein)

  • Mein Ziel ist zum Beispiel überhaupt nicht im Alltag jeden Weg mit dem Auto zu fahren. Im Gegenteil Ziel 1 ist Wege zu reduzieren und danach die möglichst nicht mit dem Auto. Ich fahre viel Rad, mein Hauptproblem ist tatsächlich oft die Zeit. Während Corona habe ich es geschafft nahezu alle Alltagswege mit dem Rad zurück zu legen. Jetzt muss man wieder für jeden Pups vor Ort sein...


    Das Parkplatzproblem kenne ich dafür nicht. Das man mal weiter als 100 Meter irgendwohin laufen muss, ist eine absolute Ausnahme. Egal ob Restaurant oder Freunde besuchen. So unterschiedlich sind Städte.

  • Wirklich sehr interessant wie unterschiedlich die Meinungen sind.


    Ich leb jetzt seit fast 55 Jahren in der gleichen Klein/Mittelstadt (22000 Einwohner), quasi mitten im Chiemgau. Mal wohnten wir mehr am Stadtrand mal mehr im Stadtkern und ich will hier eher nicht weg.


    Ich kann/konnte immer entweder direkt vom Haus aus mit den Hunden loslaufen oder war/bin mit dem Auto in 10 Minuten im tiefsten Wald. Wir haben hier sehr schöne Wälder rundrum, sind gleich in den Bergen und zwischen Chiemsee und Waginger See gibts auch viele Möglichkeiten im Sommer mal ans Wasser zu kommen - auch an der Traun hats wunderschöne verschwiegene Fleckchen, wo man, wenn man sie kennt, mit Hund viel Spaß haben kann.


    Ich hab hier in der Kleinstadt fast immer fußläufig alles was ich brauch - von Einkaufsmöglichkeiten bis zu Kino/Bars/Theatern/Restaurants, Ärzte, ein großes Kreiskrankenhaus und Tierärzte, Schulen, Kindergärten, Sportvereine....alles da.


    Dankeswerterweise muss ich nur noch 1x pro Woche ins "Office" - was mit dem Rad in 15 Minuten zu schaffen ist (ich geb zu, dass ich im Winter nicht mit dem Radl ins Office fahr, liegt aber auch am vielen Schnee, den wir hier meistens haben, genauso, wie ich für Spätschichten immer das Auto nehm wenn ich mal eine im Office machen muss ) - vorallem die Radwege in der Stadt wurden in den letzten Jahren sehr gut ausgebaut, allerdings gehts hier immer überall Bergauf/Bergab, da ist ein E-Bike gold wert.


    Wenns mich mal nach "großer Kultur" gelüstet, bin ich in ner dreiviertel Stunde in Salzburg, nach München brauch ich mit dem Auto anderhalb Stunden und mit dem Zug ca 70 Minuten.


    Der ÖPNV im Umland ist allerdings auch grottig - es sei denn, es hat einen Bahnhof vor Ort, dann gehts besser. In der Stadt haben wir seit ein paar Jahren einen Rufbus, das funktioniert sehr gut.


    Als ich noch jünger war, hab ich mich manchmal ein bisschen über das piefige Kleinstadtleben geärgert und hätte mir ab und an mehr "Trubel" und ein interessanteres "Nachtleben" gewünscht - mittlerweile bin ich aber ganz zufrieden, ich hab irgendwie die für mich perfekte Mischung aus Stadt/Land und werd hier wohl auch nicht mehr wegziehen.

  • Bei uns (Kleinstadt) ist es auch unbestreitbar wunderschön. Ich falle in den Wald wenn ich aus der Tür gehe, endlose, tiefe, einsame Wälder. An schönen Sonntagen trifft man vielleicht mal jemand anderen (Wanderer). Sonst hat man die Wälder für sich alleine. Einkaufen kann man hier wunderbar, in 2 Kilometern hat man REWE, tegut, Edeka, Netto, Bäckerei, Tierarzt, Friseur, Restaurant, Eisdiele etc. Die nächsten größeren Städte sind 20-30 Minuten (mit Auto). Schulen, Kindergärten, alles da. Ganz schnuffelig. Und mit Hunden einfach megaentspannt. Wer exotische Hobbies hat (exotisch ist für mich jetzt zum Beispiel Pen&Paper oder vegane Stammtische), der muss bis nach Erfurt fahren (1h). Wir sind ein Kurort, deswegen gibt es hier mehrere Kliniken und Parks etc. Alles sehr sauber, sehr hübsch und sehr lebenswert an und für sich.


    Wenn wir hier wegziehen, möchten wir das Haus vermieten. Eigentlich ist es perfekt für jemanden der Ruhe und Beschaulichkeit möchte und vielleicht örtlich nicht so stark gebunden ist mit seinem Job. Perfekt für gestresste Großstädter mit Hunden, die aber trotzdem nicht so weit abschüssig wohnen möchten, dass man ewig zum Einkaufen etc. braucht. Und ein Auto braucht man halt, Öffis sind doof geplant und zu selten. Mal sehen, vielleicht finde ich ja dann solche Mieter. Hätte ja auch noch 4000qm Wiese wo man sich den Hühnertraum oder so erfüllen könnte. :nicken:

  • Ich finde es für mich hier optimal wo ich wohne, auf dem Land, aber nicht in der tiefsten Pampa. Dorf mit 3000 Einwohner (Tierarzt, Hausarzt, Zahnarzt, Supermarkt fußläufig erreichbar), einsame Gassiwege 5 bis 7 Minuten mit dem Auto erreichbar, Kleinstadt mit allem was man braucht 12 km entfernt, Großstadt München 40 km entfernt, in allen Himmelsrichtungen von meinem Dorf hab ich 6 Tierkliniken innerhalb von 1 Std. Fahrzeit. Zusätzlich falls ein Notfall Tagsüber passiert, oder für schwierige Diagnostik dann mehrere zusätzliche klinikartige tierärtzliche Zentren innerhalb 30 Minuten. Das ist wahrlich Luxus, wenn man sich viele andere Gegenden in Deutschland aus tierärztlicher Sicht anschaut.

  • ich wohne aktuell Richtung Stadtrand und hier ist die Lage perfekt.
    Bin in 30Min mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Stadt, was aber nur selten nötig ist weil ich alles was ich brauche innerhalb von 10 Fußminuten um mich herum habe.

    Gassi = 3-5 Min laufen von der Haustür aus und schon bin ich am See wo man meist komplett alleine ist oder in 5 Min Bus oder 8 min Fahrrad am Deich (kann man auch hin laufen, 20 min) und von da gibt mehrere Wege die man gehen kann, da hat man auch meist keine Begegnungen mit anderen.

    Hier ist es sauber, die Leute sind nett, liebe es hier. Es ist einfach jeder Tag nach Feierabend wie Urlaub. Das einzige was in erreichbarer Nähe fehlt ist ein richtiger Wald, aber man kann ja auch nicht alles habe, wäre ja langweilig :p :D

    So und nicht anders möchte ich auch in Zukunft nur noch wohnen. Also wo auch immer es mich nochmal hin zieht, es muss so sein

  • Glaube ganz viel ist auch Wahrnehmungssache. Beim wohnen geht es ja oft mehr um Gefühle, als um nackte Tatsachen.


    Persönlich empfinde ich meine Stadt als kulturlos, vor lauter Vielfalt ist es hier zu wahlloser Beliebigkeit verkommen. Heute Bäcker, morgen Friseur, übermorgen Feinkostladen. Es gibt hier alles außer Beständigkeit. Mit sozialen Treffs, Vereinen und Ähnlichem ist es genauso. Wenn man irgendwas sucht, befragt man das Internet und nutzt was man braucht. Beim nächsten Mal ist eh alles anders.

    Nach über 10 Jahren habe ich es nicht geschafft eine emotionale Beziehung zu meinem Wohnort aufzubauen und diese scheiß egal Mentalität merkt man nicht nur mir an, sondern auch meinen Mitmenschen im Umgang miteinander und mit ihrer Umgebung.

    Da bin ich lieber Team Brauchtum, Traditionen und Dialekt. Auch wenn ich mich da nicht mit Allem identifizieren kann.

    Ob es ein Theater gibt oder nicht ist für mich nicht entscheidend und auch nicht Teil meines Alltags. Kann ich besuchen, egal ob ich Anfahrt habe oder nicht. Das Stammlokal, der Bäcker meiner Kindheit, die Neujahrsbläser, die Osterleiern, usw. gehören für mich aber dazu :ka:


    Politische Einstellungen clustern. Man verbringt nunmal gerne Zeit mit Menschen die ähnliche Vorstellungen haben wie man selbst. Es gibt sie die Nazidörfer, genauso wie die schlimmen Stadtteile die man besser meidet. Da merke zumindest ich keinen Land- Stadtunterschied.

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