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Vor zwei Tagen haben wir unseren 6 Monate alten Rüden abgeholt. Er kommt aus einer Auffangstation in Spanien und war jetzt einen Monat in einer Pflegefamilie. Man hat uns schon gesagt, daß er er sehr vorsichtig sei und anfangs nicht gerne an der Leine gegangen sei.... Jetzt, am 3. Tag, können wir immerhin schon sagen, daß er sich ein kleines bisschen eingelebt hat. In Haus und kleinem Garten fühlt er sich relativ wohl, ist immer an unserer Seite.
Aber die Spaziergänge sind eine Katastrophe. Es gibt schon ein "Lieblingsplätzchen", wo er gerne macht, aber der Weg dahin ist ganz schlimm. Wir wohnen auf dem Dorf. Hier trifft man nur ab und zu jemanden, es fahren wenig Autos. Ab und zu eine Katze.... Dennoch ist er total ängstlich, und wenn nur der Wind durchs Maisfeld weht.... Es beginnt schon an der Haustür, da setzt er sich hin oder macht sich steif, will einfach nicht weiter. Wenn wir mit unseren Kindern alle zusammen draußen sind, klappt es manchmal noch mit dem Locken durch Leckerli, aber auch da nur sehr schwerlich. Alleine mit ihm geht praktisch gar nichts. Es läuft darauf hinaus, daß wir ihn bis zum Ortsschild hinter uns herziehen, dann bewegt er sich von alleine. Aber bei jedem Geräusch bleibt er stehen, schaut zurück. Passanten sind die Hölle für ihn, besonders Fahrräder und andere Hunde. Gestern hat er geknurrt und zum ersten Mal gebellt und es sah aus, als würde er gleich beissen, dabei war der andere Hund ganz vorsichtig. Ich bin verzweifelt. Unser Hund ist so angespannt, daß er erst sehr spät macht, eben an diesem Plätzchen am Feldrand. Wir sind immer über eine Stunde unterwegs, obwohl man es auch in einer halben Stunde schaffen könnte.Hat jemand einen Rat? Ich weiß ja, Geduld und viel Loben. Wenn er denn mal kommt bzw. weitergeht, lob ich ihn ja auch wie verrückt. Aber wenn nichts geht? Er muss doch auch mal. Er markiert auch nirgends, macht also (wie gestern 3 x Pippi und 1 x großes Geschäft), das ist doch zu wenig, oder? In Haus und Garten macht er übrigens nicht.
Wie kann ich die Situation entspannen? Und ist es besser, ihn erstmal den "gewohnten" Weg gehen zu lassen oder trotzdem immer was Neues zu probieren?
Für Spielzeug interressiert er sich noch gar nicht und Leckerli nur mäßig. Ich weiß nicht, wie ich ihn motivieren soll. Zu Hause, wenn ich an einem festen Platz bin, wie jetzt am Computer oder beim Lesen oder sonstwo, dann schläft er eigentlich permanent. Gibt es auch depressive Hunde?
Ich hoffe, es gibt verständnisvolle Antworten für uns. Danke im Voraus.
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Dein Hund kommt aus dem Ausland und hat jetzt schon in seinem kurzen Leben so vieles erlebt. Er ist erst 3 Tage bei Euch. Hab einfach noch etwas Geduld! Gib ihm die Zeit, die er für seinen Spaziergang braucht. Lass ihn in Ruhe mit der neuen Umgebung vertraut werden. Ich würde erstmal eine oder zwei feste Runden gehen. neues kannst Du erkunden, wenn er sich besser eingelebt hat und sich sicher ist, dass er sich an Euch orientieren kann.
Ihr müsst ja auch nicht unbedingt immer eine komplette Runde laufen. Setzt Euch doch einfach mal auf eine Bank und schaut Euch gemeinsam mit dem Hund die Umwelt an... Das wird schon! -
Hallo!
Ich denke ihr braucht viel Zeit und Geduld. Er hat in Spanien wahrscheinlich nicht so viel mitbekommen und für ihn ist hier alles neu. Gerade die Dinge auf der Straße... alles neu und viel auf einmal.Ich denke im Haus und Garten fürhlt er sich sicher, deshalb bewegt er sich dort auch normal.
Fährt er denn Auto oder ist das auch so ne Aktion? Wenn ja würde ich vielleicht erst mal versuchen mit ihm raus zu fahren, wo wenig los ist, dass er "die normale Welt" erst mal ganz in Ruhe erkunden kann, oder viele Menschen, Katzen... Das kann großen Stress für den Kleinen bedeuten.
Junge Hunde schlafen generell viel und bei deinem kommt noch dazu, dass alles neu und unbekannt ist. Das macht noch mehr müde :-)
Stell dir vor, was der Kleine in seinem Leben und vor allem den letzten Monat erlebt hat...
Liebe Grüße und viel Erfolg -
Macht euch da nach so kurzer Zeit nicht so einen Stress. Die ersten Gassigänge mit "meinem" sehr verängstigten Hund waren auch immer ein Kraftakt. Wenn er dann mal weitergegangen ist ist er meistens panisch nach vorne gerannt.. Versuch immer ruhig zu bleiben und selbstsicher weiter zu laufen. Das pendelt sich schon von alleine ein wenn er merkt das ihm nichts passiert.
Angefangen zu markieren hat der auch erst nach 3 Monaten oder so.Und bei unserem hat es anfangs auch sehr geholfen wenn die Hündin mit dabei war. Die hat ihm immer sehr viel Sicherheit gegeben. Vllt habt ihr ja auch einen sicheren Hund im Bekanntenkreis?
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Hallo,
ich kann mich meinen Vorgängern nur anschließen, geb Eurem kleinen Männchen Zeit. Versucht Ihm erst einmal eine feste Runde schmackhaft zu machen, damit er merkt das ihm nichts passiert. Die Runde muss auch nicht die Größte sein, hauptsache er kann sein Geschäft machen und danach ruhig wieder ab ins Wohlbehütete zu Hause.
Da Ihr einen Garten habt kann er dort seinen Bewegungsdrang ausleben, spielen oder sich einfach mal in die Sonne legen. Ich glaube das alles ist schon viel für so eine kleine arme Seele. Die schlechte Vergangenheit, die lange Reise und Ihr als neues Rudel müssen erst einmal verarbeitet werden, aber mit Zeit und Geduld wird er sicher bald merken, dass das Leben nun erst richtig und vorallem schön beginnt.Ich habe auch einen kleinen aus Spanien und am Anfang konnten wir auch nur bestimmte Wege gehen, da meiner totale Panik vor anderen freilaufenden Hunden hat. Bei mir direkt um die Ecke gibt es eine Hundefreilauffläche und die erste drei bis vier Monate kamen wir nur bis in Sichtweiter dieser Wiese, dann parkte er und ich hätte ihn wohl nur mit Gewalt weiterbekommen. Naja und das wollte ich dann auch nicht, also hab ich im die Zeit gegeben und bin viel mit Ihm raus in den Wald wo wir meist unsere Ruhe haben. Mittlerweile kann ich relativ entspannt um diese rum laufen und wenn nicht zu viele (vorallem keine Riesen) auf dieser Spielen, können wir sogar schon drauf:-)
Es sind meist ganz kleine Schritte die diese Hunde machen, aber wenn man diese erkennt ist es für einen wie ein riesen Geschenk und sie danken einem einfach alles was man für sie tut:-)
Ich drücke Euch die Däumchen und bin mir ganz sicher mit Zeit und Geduld wird das. Man darf die Hunde nur nicht überfordern!
LG Kati
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Also nach 3 Tagen kann ich das super verstehen, dass er noch kein Vertrauen hat. Er kennt euch nicht, er kennt die Umgebung nicht, wer weiß, was ihm in seinem Leben schon passiert ist.
Ich würde als erstes aufhören, ihn zum Gassigehen zu zwingen, das macht es nicht besser, er soll ja die Gegend erkunden wollen, aus eigenem Interesse. Dann macht er eben die nächsten 3 Wochen im Garten oder am Haus, ist doch egal. Lasst ihn sich ganz in Ruhe einleben, ohne zu lernen, dass diese neuen Menschen ihn zu Sachen zwingen, die er noch gar nicht möchte.Freut euch über jeden SChritt, den er weitergehen möchte, versucht es weiter mit Leckerlilocken. Aber ich persönlich halte jetzt nicht so viel davon, den Hund durch die Gegend zu schleifen. Womöglich will er dann bald gar nicht mehr vor die Tür...
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Hier melde ich mich nochmal. Es ist unser 5. Tag und wir haben tatsächlich schon riesen Fortschritte gemacht.
Er geht jetzt schon ganz lieb mit und macht jetzt auch schon früher sein Geschäft. Heute früh hat der Weg nur 30 Minuten gedauert! Manchmal zieht er schon richtig, weil er weiter will. Große Probleme machen immer noch Radfahrer, Jogger und am allerschlimmsten: andere Hunde. Da bellt er wie verrückt und reißt an der Leine, so daß ich schon kaum noch halten kann. Hat diesbezüglich vielleicht nochmal jemand einen Tipp? Soll ich solche Situationen einfach auf uns zukommen lassen, Leine besser lang (1,80 m) oder schon vorab kurz halten? (Eigentlich dachte ich, die sollen Gelegenheit bekommen, sich zu beschnuppern. Aber er flippt ja schon vorher aus.). Ihn vorher beruhigen oder tun, als wäre nichts? Ist gar nicht so einfach.
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Zitat
Große Probleme machen immer noch Radfahrer, Jogger und am allerschlimmsten: andere Hunde. Da bellt er wie verrückt und reißt an der Leine, so daß ich schon kaum noch halten kann. Hat diesbezüglich vielleicht nochmal jemand einen Tipp? Soll ich solche Situationen einfach auf uns zukommen lassen, Leine besser lang (1,80 m) oder schon vorab kurz halten? (Eigentlich dachte ich, die sollen Gelegenheit bekommen, sich zu beschnuppern. Aber er flippt ja schon vorher aus.). Ihn vorher beruhigen oder tun, als wäre nichts? Ist gar nicht so einfach.
Am wichtigsten ist, dass du selbst ruhig bleibst! Ich habe anfangs da bei meinem Hibbel viel falsch gemacht - er hat auch ALLES angebellt.
Kontaktaufnahme würde ich nicht immer zulassen, sonst fordert der die später durch Bellen ein. Wenn Dein Hund ruhig ist, und Dein Gegenüber einverstanden ist, kannst Du das gelegentlich als Belohnung machen.Nachdem ich 1 1/2 J. alle möglichen Methoden ausprobiert habe und nur mäßigen Erfolg hatte, habe ich mit "Zeigen und Benennen" schon nach kurzer Zeit so viel erreicht, wie ich es mir nie erhofft hätte. Und mein Hund ist auch noch glücklich dabei
https://www.dogforum.de/zeigen-und-benennen-t128830.html
Was uns auch sehr geholfen hat, ist, sich einfach mal mit Muße irgendwo hin zu setzen, z.B. in die Nähe einer Straße.
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Danke für den Link. Schau ich mir gleich mal an. Ja, das mit dem an die Straße setzen hab ich vorgestern gemacht, direkt an die Maurer vor unserer Garage. Da war - trotz Dorf - schon genug los zum Gucken. Nach ca. 15 Minuten hat er sich schon hingelegt.... Und seitdem geht er auch problemlos raus, zumindest das erste Stück. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell man (mit Geduld) Fortschritte beobachten kann.
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Da haben wir uns wohl zu früh gefreut. Erst sah es so aus, als wäre die vertraute Strecke ab sofort kein Problem mehr, aber vorgestern abend kam dann der Hammer: Er ist stubenrein, so ganz nebenbei. Als wir also nach ca. 6 Stunden die letzte Runde für den Tag machen wollten, ging schon an der Haustür gar nichts mehr. Es war etwas stürmisch. Mit Leckerli alle paar Schritte haben wir es irgendwie zum üblichen Feldrand geschafft, da war (wie eigentlich jeden Abend) der Traktor fleißig am fahren - nur in der Ferne. Und so ein großer lieber Hofhund wohnt da, hat aber bislang auch keine größeren Probleme gemacht bzw. eigentlich wird ja grundsätzlich sowieso jeder Hund angebellt. Jedenfalls wollte er von da ab gar nicht mehr gehen, hat sich hingesetzt. Leckerlis nahm er nicht mehr, ich mußte ihn ziehen. Als das auch nicht half, bin ich ungefähr eine halbe Stunde (!) stur stehen geblieben, hab mich weggedreht, aber auch das half nichts. Es war ein innerer Zwiespalt, eigentlich wollte ich nicht nachgeben, andererseits war mir klar, daß er ein verängstigter, unsicherer Hund ist. Wir sind dann doch wieder nach Hause - OHNE GESCHÄFT. (Bei den Worten "nach Hause" kommt er merkwürdiger Weise dann mit...) So konnte ich mich nicht schlafen legen. Hab ihn noch ne Weile im Garten laufen gelassen, bzw. eigentlich saß er da auch nur auf der Terrasse rum, wollte sich sogar schon auf die Bank legen. Tja. Das war's dann. Er hat NICHT gemacht (macht übrigens nie in den Garten, was mir eigentlich bislang auch ganz recht war). Die Nacht war die Hölle. Er blieb zwar sauber, aber ich konnte vor Unruhe nicht schlafen. Am nächsten Tag hat er erst um 8 Uhr gemacht, in einem anderen Wald, wo ich extra mit dem Auto hingefahren bin. So kann es doch nicht weitergehen. Wer hat einen Tipp? Und ist es nicht auch ungesund, wenn er so wenig macht? 2 - 3 x Mal am Tag (beides...)?
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