Ich habe Angst mit dem Hund spazieren zu gehen...

  • ...vor 6 Wochen haben wir einen 2 Jahre alten Labrador-mix aufgenommen.Er ist ein lieber Kerl,zu Hause auch ziemlich brav,reagiert auf "Sitz , Platz " usw.Wir wohnen in einer Gegend,wo es viel Grün und einen großen Park gibt.Leider haben wir,eigentlich ich, einen großen Problem beim Spazierengehen..er bellt wie verrückt andere Hunde an.Es hieß unser Hund braucht regelmäßigen Kontakt zu anderen Hunden.Wir sind mehrmals täglich mit Bruno unterwegs gewesen,auch auf der Hundewiese ist er jeden Tag gewesen,dort hat er mit den meisten Hunden gespielt,das Bellen an der Leine war aber immer vorhanden.Vor über 2 Wochen wurde unser Hund auf der Spielwiese von einem Boxer gebißen.Dieser Hund kam dazu und griff Bruno an.Unser Hund hat sich auf den Rücken gelegt und gewimmert und dann hat der Boxer zugebißen...Bis gestern war er in ärztlicher Behandlung.Das ist leider nicht alles.Fünf Tage nach dem er gebissen wurde,ging meine große Tochter mit ihm spazieren,er war in der nähe vom Haus unangeleint (was ich ausdrücklich untersagt habe).Ein ziemlich großer Hund aus der Nachbarschaft hat ihn anknurrt(der war an der Leine).Unser Bruno ist dann zu ihm gerannt und hat ihn als erster versucht zu beißen...daraus entwickelte sich ein Kampf zwischen den Hunden.Mit gemeinsamen Kräften hat man die Hunde getrennt.Der andere Hund wurde nicht verletzt,Bruno hatte zwei klaffende Wunden am Hals...Seit diesen Vorfällen habe ich einfach Angst mit dem Hund spazieren zu gehen!!!Ich würde das gerne tun,dafür habe ich auch Zeit und Möglichkeiten.Wenn ich mit dem Hund draußen bin bekomme ich Herzklopfen,atme schneller und schaue einfach ob ein Hund in der Nähe ist,so fühle ich mich auch wenn ich einen andern Hund begegne,mein Hund bellt dann natürlich stark und ist unruhig.Ich habe Angst,daß Bruno angegriffen wird wenn er jeden Hund,den er trifft anbellt und ich habe Angst davor,das sich dann einen Kampf entwickelt.Ich bin mir bewusst,das meine Reaktion und mein Verhalten falsch ist und das das Verhalten meines Hundes beeinflusst.Vor über einer Woche habe ich einen Rat bei Hundetrainerin geholt.Wir sind dann auch zuammen spazieren gegangen,sie hat mir vieles erklärt und gezeigt.Sie meint,dass unser Hund nicht agressiv ist,sonder stark verunsichert durch die Vorfälle mit den beiden Hunden.Er braucht auch regelmäßigen Kontakt mit anderen Hunden,erstmals an der Leine und ich soll auf jeden Fall ihn dabei "unterstützen" und auch meine Angst überwinden.Ich tue das auch,aber bei jedem Spaziergang sind meine Reaktionen gleich...Bin schon ziemlich verzweifelt.Das grösste Problem sind für mich freilaufende Hunde.Viele ignorieren das Bellen meines Hunde,andere fangen an zu knurren..man Hat mir gesagt ich soll die Hundebegegnungen arrangieren und sie meiden.Das versuche ich auch,aber oft ,wenn ich einen grossen freilaufenden Hund sehe,schlage ganz andere Richtung...Diese Situation macht mich ganz fertig,ich bemühe mich gegen die Angst zu kämpfen,aber es ist so schwer.Hat vielleicht jemand Erfahrungen auf diesem Gebiet und einen Rat,oder ist mein Kampf aussichtslos?!Für eventuelle Rechtsschreibfehler muss ich mich entschuldigen,aber Deutsch ist nicht meine Muttersprache...


    Grüße


    Finka

  • Im Großen und Ganzen bist Du das Problem.


    Du musst mehr Sicherheit bekommen und Du musst den Hund führen. Hier wird Dir keiner aus der Ferne wirklich helfen können, denn ohne Begleitung und Führung, wirst Du die notwendige Sicherheit nicht erlangen und solche Auseinandersetzungen sind dann vorprogrammiert.


    Geh in eine Hundeschule. Sprich mit Hundebesitzern in Deiner Nachbarschaft. Am Besten schaust Du Dich etwas um, wie gehen, die anderen mit ihren Hunde um, da kannst Du schon in etwa Ableiten, ob Dir ihre Erziehungsart zu sagt. Wenn Du dann mit ihnen sprichst, können sie Dir sicher eine gute Hundeschule in Deiner Nähe empfehlen.


    Ihr, Du und Dein Hund, braucht begleitete Spaziergänge.


    LG
    agil

  • Hallo Finka,


    ich denke Du solltest auf alle Fälle zumindest anfangs mit einem erfahrenen Hundefachmenschen trainieren. Dein Hund sollte nicht noch mehr negative Erfahrungen machen müssen, denn inzwischen hat er ja schon gelernt, dass Angriff die beste Verteidigung ist.


    Ich denke, zunächst wird es wirklich das Beste sein, wenn ihr Hundebegegnungen, die Ihr nicht konntrollieren könnt, vermeidet! Sprich, die Gassigänge so legt, dass ihr möglichst keinen anderen Hund trefft und nur mit Hunden und deren Haltern übt, die genau wissen, was, warum und wie trainiert werden soll. Ich fürchte, dass können nur Trainer leisten.


    Natürlich sollten Hunde Hundekontakt haben, aber es sollte doch eine positive Erfahrung für alle Parteien sein. Dein Hund findet im Moment andere Hunde eben ängstigend und versucht sie daher auf Abstand zu halten. Da das nicht immer geklappt hat, hat er nun die Strategie geändert.


    Versucht so viel wie möglich zu Hause, im Garten oder an Plätzen, wo keine anderen Hunde sind, Grundlagen zu trainieren, mittels positiver Verstärkung.


    Wichtige Basics sind:
    - Blickkontakt, freiwillig vom Hund angebotener und durch Signal (wie "Schau") geforderter.


    - "Sitz" in jeder Lebenslage.


    - das der Hund auf Signal die Hand des Menschen mit seiner Nase berührt (Nasentouch).


    - Leinenführigkeit und oder Fußgehen mit schnellen Richtungs- und Tempowechseln.



    Das sind alles Sachen, die man zu Hause im Wohnzimmer "starten" kann und sie dann immer mehr generalisiert. Das ist wichtig, weil Hunde schlechte generalisierer sind und daher nicht notwendigerweise verstehen, dass "Sitz" nicht nur im Wohnzimmer "Sitz" ist sondern auch draußen auf der Straße, wenn ein großer Hund entgegen kommt.


    Durch alle genannten Übungen kannst Du die Aufmerksamkeit Deines Hundes vom "Gegener" auf Dich umlenken, Du gibst ihm eine Aufgabe, mit der er sich beschäftigen muß und etwas was er kann und daher förderlich für sein Selbstbewußtsein ist. Aus diesem Grunde müßen diese Übungen auch positiv aufgebaut werden, damit Dein Hund alleine durch das Hören von "Sitz", Touch" oder "Schau" in eine positivere Stimmung kommen kann, und das funktioniert, wenn man es richtig aufbaut!


    Wenn diese Übungen erlernt sind, kann langsam mit der Gegenkonditionierung begonnen werden, diese gelingt, wenn der aversiver Reitz (der Anblick eines anderen Hundes" mit einem Signal für "Jetzt kommt gleich was ganz tolles von meinem Menschen" gepaart wird, und zwa so oft und so lange, bis sich der aversive Reiz selber zu einem Signal für "Jetzt kommt gleich was ganz tolles von meinem Menschen" geworden ist. Das ist der Part, der unbedingt von erfahrenen Trainern begleitet werden sollte, die Vorübungen solltest Du und alle Mitglieder Deiner Familie "vorarbeiten".


    Da Ihr den Hund ja erst seid sehr kurzer Zeit habt, hat er vermutlich auch noch nicht die Vertrauensbasis aufbauen können, um sich darauf zu verlassen, dass seine Menschen ihn vor ängstigenden Situationen beschützen werden. Das muß ein Hund erst lernen und das kann er nur, indem er die Erfahrung macht, dass auf seine Ängste und andere Empfindungen eingegangen wird.



    Es gibt einige sehr gute Bücher zum Thema:


    "Click to Calm" von Emma Parson


    "How to Right a Dog Gone Wrong: A Road Map for Rehabilitating Aggressive Dogs" von Pamela S. Dennison

    "Das Aggressionsverhalten des Hundes" von James O'Heare


    Ich würde auch unbeding das Buch "Calming Signals - Die Beschwichtigungssignale der Hunde" von Turid Rugaas empfehlen, damit man die Körpersprache der Hunde besser verstehen lernt, so könnt Ihr schneller reagieren, wenn Euer Hund anfängt, eine Situation unangenehm zu finden.



    Trainer, die sich mit dem Thema sehr gut auskennen, findest Du hier: http://www.cumcane.de

  • Danke für Deine Antwort Agil,


    ich bin mir bewusst,das "ich das Problem bin".Ich habe mir auch Begleitung und Unterstützung geholt,zwei mal die Woche kommt eine Hundetrainer-in zu mir und wir gehen dann gemeinsam.Ich spreche auch mit anderen Hundebesitzern.Dazu muss ich noch sagen,das unser Bruno von Anfang an ziemlich unruhig war und andere Hunde angebellt hat.Die Situation hat sich jedoch zugespitzt,als er zwei Mal gebissen wurde,ein mal ohne Vorwarnung.Das Bellen hält auch an,wenn mein Mann mit ihm spazieren geht,und er hat, im Gegensatz zu mir keine Angst.Ich versuche das zu tun,was mir meine Hundetrainer-in sagt ,wenn wir andere Hunde treffen.Leider klappt das nicht von heute auf morgen.Und trotzt meines Fehlverhaltens will ich den Hund führen und nicht aufgeben...

  • Hallo Finka


    Ich kann dich sehr gut verstehen, als ich meine Jois ( Schäferhündin) aus der TH holte war sie absolut Hunde unverträglich, sie wurde im TH vom 2 Hündinnen gebissen und anscheinend daher kamm ihre Abneigung. Am Anfang hatte ich Riesen angst mit ihr Gassie zu gehen genau so wie du auch beschreibst noch dazu kamm dass ich sie kaum halten konnte sobald sie ein Hund gerochen hat fing sie schon an zu bellen. Es dauert lange aber du wirst das schon hin bekommen. Was ich gemacht habe war am Anfang habe ich versucht Hunde zu meiden wenn ich ein Hund vom weitem gesehen habe bin ich in die andere Richtung gegangen es hat mir geholfen mein Hund besser kenneanzulernen und ruhiger zu werden was sehr wichtig ist. Dann habe ich angefangen dort Gassie zu gehen wo ich eine gute Abstand von anderen halten konnte. Ich habe auch großes Glück daß hier sehr vernünftige und nachsichtige Hundebesitzer sind, sehen sie Angeleinte Hund leinen sie auch sofort ihre Hunde an, wen nicht habe ich von weitem schon darum gebeten ihre Hunde anzuleinen weil meine aggressiv ist. nächste schritt war die Jois mit Rüden spielen zu lassen weil man mir gesagt hat daß zwischen Hündinnen und Rüden selten Probleme gibts. ab dann gingst auch viel besser ich habe immer noch leckerlies dabei wenn ein Hund kommt lasse ich sie Sitz machen stelle mich vor ihr und gebe so lange Leckerli bis der Hund weg ist wenn Abstand gross genug ist laufen wir ruhig weiter aber ich habe Leckerli im Hand halte es hoch und sage "schau" dann schaut sie auf mich und vergisst den Hund ganz. mit ruhe und viel Arbeit bekommst du es auch hin. :winken:

  • Ich wollte Dir auch nicht sagen, dass Du den Hund aufgeben sollst.


    Nur so wie Du es beschreibst, kann Dir hier nicht wirklich einer helfen. Das einzige was hier wirklich passieren kann ist, dass Du seelische Unterstützung bekommst.


    Es ist schön, dass Du schon eine gute Hundetrainerin hast. So bist Du doch auf dem richtigen Weg und mit viel Geduld und Übung wirst Du sicher ans Ziel kommen.


    Versuch den Mut nicht zu verlieren und mach weiter. Es wird immer mal wieder einen Rückschritt geben aber es wird auch Fortschritte geben.


    LG
    agil

  • Ich möchte mich für Eure Antworten und Ratschläge bedanken :) .Ich weiß, dass keiner hier meine Probleme lösen kann und das ich professionelle Unterstützung brauche.Ich bin auch nicht so leichtsinnig um zu glauben,dass das Forum hier diese Probleme aus der Welt schafft.Es ist aber auf jeden Fall gut ,sich mit erfahrenen Hundebesitzern auszutauschen und es ist aufbauend zu wissen,dass es Menschen gibt, die ähnliche Probleme und Ängste haben.Es stimmt,das wir und unser Hund noch viel Zeit brauchen um uns kennen zu lernen und bis eine richtige Hunde-Mensch Beziehung aufgebaut ist.Meine "Hundefachfrau" wiederholt mir immer, ich soll Hundebegegnungen nicht meiden...ich tue es aber nicht,meine Intuition sagt mir,es ist für den Anfang besser und ich werde so wie Du mir Shoppy räts erst mal solche Strecken gehen,wo ich weniger Hunde oder gar keine treffen kann...Leider haben wir nicht verstädnisvolle Nachbarn...die meisten Hunde laufen hier ohne Leine,obwohl wir in einer großen Stadt wohnen.So kommt es das unsere Nachbarin mit ihrem Hund,der doppelt so groß ist wie Bruno,immer unangeleint geht.Ich hab sie angesprochen,ganz nett und versuchte mein Problem zu erklären...und es bleibt mein Problem.Sie sagte nur,wenn unser Hund anfängt zu bellen..dann startet ihr gleich los..der muss sich doch verteidigen.Wir gehen mit unserem Hund immer an der Leine,heute waren wir zusammen im Wald..als wir aus dem Haus gingen kam ein Nachbarnshund freilaufend..Bruno bellt,der Hund kommt angerannt zu ihm und versucht zu beißen,ist aber nichts passiert.Viele Leute die ich bitte bei Begegnungen mit ihrem Hund,diese an die Leine zu nehmen,ignorieren es..ich glaube wir haben noch langen Weg vor uns...aber wenn ich Meinen Hund ansehe..fasse ich immer neue Mut zusammen.Morgen kommt die Trainerin zu uns.


    Viele Grüße


    Finka

  • Hallo Finka!


    Kopf hoch, DU SCHAFFST DAS!! Da bin ich ganz ganz sicher.
    Ich sehe meine eigenen Probleme wieder, wenn ich Deine Beiträge lese.
    Mein Hund hat wohl in der Sozalisationsphase "gepennt" und dadurch, dass er ständig von anderen Hunden gebissen wurde /wird, verschlechtert sich die Situation zunehmend.
    Glücklicherweise habe ich meinen Hund nun so weit, dass wir problemslos an anderen Hunden vorbeigehen können, allerdings nur dann, wenn der andere Hund auch an der Leine ist und nicht zu meinem hingerannt kommt. Dann beginnt nämlich der große Zoff, genau wie Du bei Deinem Hund beschrieben hast! Problem bei uns also auch: die freilaufenden Hunde. Ich habe es inzwischen aufgegeben, andere Besitzer darum zu bitten, ihren Hund anzuleinen. Zu dem Punkt wirst Du auf Deinem Weg auch noch kommen. Es ist einfach sinnlos und regt einen nur auf, wie man von den anderen Besitzern ignoriert wird, auch wenn man noch so freundlich bittet. Der verantwortungsbewusste Hundehalter nimmt seinen Hund an die Leine, wenn ihm ein angeleinter entgegenkommt(das durfte ich sogar schon ein Mal erleben!!).


    Was ich Dir rate: Nimm Dir einen Hundetrainer (hast Du ja schon) und lerne, die Körpersprache Deines Hundes genau zu lesen. Beim kleinsten Anzeichen der Aggression, Bellen oder ähnliches musst Du das sofort unterbinden. Fordere den Blickkontakt mit Deinem Hund, klappt das nicht, lass ihn "Sitz" machen und fordere dann den Blick ein. Du musst hart und stark dabei bleiben, es ist nicht einfach :(
    Nimm die tollsten Leckerchen mit und verwandele Hundebegegnungen in eine Leckerchenparty. Kommt ein anderer Hund, stopf ihm die Dinger in den Mund! Dein Hund soll lernen, dass es etwas tolles ist, andere Hunde zu treffen! Nimm sein Lieblingsspielzeug mit (falls er darauf draussen überhaupt reagiert...) und lenk ihn ab, wenn Du von weitem einen anderen Hund siehst.

    Sei vorrausschauend und wähle einen anderen Weg, wenn das noch möglich ist. So ersparst Du Dir und Deinem Hund eine Menge Stress.


    Lob ihn für jedes gute Tun überschwenglich. Ich bin sogar schon so weit gekommen, dass ich regelrecht rumkreische, wenn er etwas Gutes tut. Mein Hund freut sich dann so sehr, dass er mich (endlich) anschaut und mit dem Schwanz wild wedelt und den anderen Hund (fast) vergisst!


    Hast Du schon mal beobachtet, ob er bei allen Hunden so reagiert? Unterscheide zwischen Mädchen, Rüde kastriert und unkastriert. In der Reaktion meines Hundes habe ich da erhebliche Unterschiede in der Reaktion feststellen können. Er begegnet einer Hündin und einem "Kastraten" mit einer wunderbaren Gelassenheit und Freundlichkeit. Es ist einfach klasse!
    Dumm ist nur, dass man das ja von weitem noch nicht sehen kann.
    Den anderen Hundebesitzer rufen und ihn fragen, was er da für einen Hund hat ist sinnlos. Die meisten Leute verstehen gar nicht, was man von einem will und schauten verdutzt. Außerdem "stachelt" das Deinen Hund noch zusätzlich auf. Wenn Frauchen mit zitternder Stimme dem anderen Halter was zuruft, kann doch irgendwas nicht stimmen, da ist Vorsicht geboten!


    Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg! Du bist nicht die einzige, der es so ergeht!!


    Silky

  • Halo Silky :winken: !


    Vielen Dank für Deine Antwort,es tut sooo gut zu wissen,das andere Menschen,also Hundebesitzer, ähnliche Probleme haben...obwohl ich jedem wünsche,es gäbe keine :) .Seit dem wir zusammen mit Bruno leben,sehe ich auf einmal eine Masse von Hunden in der Nähe spazieren aber auch bellen....ist mir früher nicht aufgefallen...Es ist auch eine große, psychische Unterstützung,wenn man solche Beiträge wie Deine liest...man braucht auch Praxis,aber daran arbeiten wir schon.Wie ich schon früher geschrieben habe, unser aufgenomme Bruno ist zwei Jahre alt...ich kenne seine Vergangenheit nicht und das,was ihm eventuell zugestoßen ist.Es ist auch wahr,dass ich mit meinem Hund viel ruhiger und gelassener den Hunden begegne,wenn sind angeleint sind.Ich kann auch meinen Hund viel besser beruhigen und das Bellen beenden bzw es unterbinden.Das alles,was du beschrieben hast ,üben wir bei gemeinsamen Spaziergängen mit der Trainerin und auch meine sofortige Reaktion bei leisesten Anzeichen von Aggression und Bellen.Wir treffen auch Hunde, die unangeleint sind und das Anbellen von Bruno ignorieren.Es gibt aber auch andere,dann wird es brenzlig.Bis jetzt versuche ich immer wider sie anzusprechen,mit der Bitte ihre Hunde anzuleinen,oft,wie Du beschrieben hast ,ohne Erfolg.Leider ist es die Tatsache,dass unser Hund zu Hause ganz brav ist,draußen dagegen sehr abgelenkt und mit dem Sitz klappt nicht immer...aber daran arbeiten wir auch schon fleißig und ich versuche immer wider den Blickkontakt zu meinem Hund herzustellen,ist nicht immer ein Erfolg,aber es gelingt manchmal.Wenn andere Hund ihm entgegen kommt,reagiert er überhaupt nicht auf Leckerchen...ich habe aber gerade eine Idee...Wurst :) ,er ist verrückt danach...kriegt es auch ganz,ganz selten von uns.Vielleicht nehme ich es ganz einfach statt Leckerchen mit,schneide in kleine Stückchen :) .Ich lobe auch meinen Hund ganz doll,wenn er keine Reaktion bei anderen Hunden zeigt( ist bis jetzt zwei mal passiert :lach: ),auch dann,wenn er sich beruhigt hat.Kommt mir ein unangeleinter Hund entgegen und ich mich dabei unwohl fühle,ändere ich meinen Kurs,was nicht immer möglich ist.Wir haben auch schon zwei Bekanntenhunde mit denen sich Bruno sehr gut verträgt und spielt.Das regelmäßige Treffen mit ihnen ist nicht immer möglich.Ich weiß es nicht...es scheint mir so aus,das in der letzter Zeit,nach dem er zwei mal in einer Woche gebissen wurde,jeden Hund anbellt,den er sieht,außer den beiden,die er kennt...unsere Hundetrainerin meint,er muss lernen,das nicht jeder Hund,den er sieht eine Gefahr bedeutet.Ich wiederhole..es tut sehr gut zu wissen,das ich nicht der einzige Mensch bin,der solche Probleme hat und dagegen kämpft ! Ich wünsche Dir auch alles Gute...!


    Finka

  • Hallo Finka,


    leider gibt es diese ignoranten Hundebesitzer, die ihre Hunde nicht anleinen - es gibt mehrere Tricks, mit denen man sie schneller dazu bewegen kann. Probier es mit einem "Mein Hund hat schlimm ansteckenden Zwingerhusten (oder Räude, oder Flöhe, oder etwas ähnlich ansteckendes) - ich hoffe, wir stecken ihr süßes Kerlchen nicht an".
    Was auch immer gut kommt ist, wenn Du DEINEM Hund ein Maulkorb anziehst (Ein Halti reicht manchmal auch schon) - prompt werden die Hunde hektisch zurück gerufen, dabei besteht dann ja gar keine Gefahr mehr :runterdrueck: - Verstehe einer die Menschen...


    Wegen der Ablenkung: wie gesagt, da gehört viel Üben dazu und das macht ihr ja auch schon. Richte das Üben so ein, dass der Hund die gestellte Aufgabe auch erfüllen kann, denn so kann er schnell am Erfolg lernen. Erfolg haben ist toll, fühlt sich gut an und macht sicher!
    Wenn man sich gut und sicher fühlt, muß man andere nicht verbellen.
    Wenn die "normalen" Sachen (Sitz, Platz, Bleib, Fußgehen, Blickkontakt und Nasentouch) zu Hause gut klappen, könnt ihr diese draußen üben und dabei die Ablenkung laaaaangsaaaam steigern. Zu Hause übt ihr dann neue Sachen ein, kleine Tricks, wie "Drehen" (da kann man den Nasentouch gleich gut für einsetzen), "Rolle", "Peng", "Pfote geben", "Männchen machen" (schau mal auf Ella's Homepage für weitere Ideen, der Kreativität sind wirklich keine Grenzen gesetzt).
    Je mehr "Sachen" Dein Hund drauf hat, desto selbstsicherer wird er sein und desto mehr alternative Verhalten kannst Du in einer für ihn nicht so schönen Situation abfragen, damit er positive Erlebnisse mit derselben verknüpfen kann.
    Arbeitet Dein Trainer mit dem Clicker? Der Clicker ist genial für das Gegenkonditionieren geeignet. Wenn Dein Hund die o.g. Tricks per Clicker lernt und somit ein Clickholic wird, ist der Click DAS Signal für "alles super hier!" Und dann kannst Du Deinem Hund jede erdenkliche Situation "schönclickern".


    Ach, und die Wurst: Nimm als Belohnung das, was für Deinen Hund das absolute Suchtmittel überhaupt ist. Fleischwurst ist toll, Leberwurst ist Super (siehe die Beiträge von Anneliese und ihrer Lou), Katzenfeuchtfutter ist toll. Gut gehen auch gekochte Geflügelleber, -Mägen, oder -Herzen. Manche fahren voll auf Pansen ab. Meiner mag auch gerne Harzer Käse! Ausgerechnet Harzer Käse. Ich habe vor Jahren geschworen, das mir so ein Zeug nicht in den Kühlschrank kommt. Und dann macht mein Hund alles für diese ekelige, klebrige, stickende Zeug! Was tut man nicht alles für seinen Hund... igitt.
    Am Besten ist es, wenn Du immer verschiedene Leckereien dabei hast, damit er nicht immer den gleichen Geschmack bekommt (da kann denn der Appetit schneller nachlassen, und der Anreiz ist nicht mehr so hoch). Wenn Du Dir sorgen um die Schlanke Linie machst: Kürze einfach die Menge, die Du aus dem Napf füttern würdest, oder ersetze sie eine weile ganz für "Essen gibt es nur beim Anblick anderer Hunde".

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