Zwei gleichaltrige Hündinnen=Krieg?
-
-
Hallo,
in einem anderen Thread habe ich gerade über zwei Wurfgeschwister (Hündinnen) gelesen, die sich mit einem dreiviertel Jahr nicht mehr richtig verstehen (zwei Beißvorfälle)
Nun kamen Antworten wie z.B. "zwei gleichaltrige Hündinnen ist immer schwierig", "Hunde entwickeln mit 3-4 Jahren Tötungsabsichten" etc.
Mich würde interessieren, ob es hierüber Untersuchungen gibt oder Beobachtungen an Hunderudeln.
Wie funktioniert das in gewachsenen Rudeln, da bleiben doch auch Geschwister zusammen? Was passiert, wenn es zu so massiven Auseinandersetzungen kommt, geht der Kampf dann wirklich bis zum Tod der/des Rivalen? Oder verlässt das unterlegene Tier das Rudel?Ich habe selber zwei Wurfschwestern, die sich bis jetzt gut verstehen (16 Monate). Aber ich mache mir natürlich auch Gedanken über das "was wäre, wenn..."
Und darüber, welchen Einfluss ich auf diese Entwicklung habe.Also, sind das wirklich Tatsachen, oder nur wieder so etwas, was man hört und dann weitergibt. Etwas, was ein Autor vom anderen abschreibt, aber für das es keine wirkliche Grundlage gibt? (Ist ja schon viel Mist in "Fachbüchern" geschrieben worden.)
Hat hier sonst noch jemand Erfahrung mit gleichaltrigen Hunden in einem Haushalt?
Gespannte Grüße
Nele -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Also, keine Erfahrung aus eigenem Haushalt.
Aber bei uns im Tierheim wurde mal eine Hündin abgegeben. Sie hat zusammen mit ihrer Schwester gelebt, und hat diese wohl mal ziemlich auseinandergenommen, die Besitzer wollten auch ursprünglich beide Hündinnen abgeben, haben dann aber dohc eine behalten.
Warum das passierte weiß ich allerdings auch nicht, war ja nicht dabei. Die Dame war allerdings seeehr futterneidisch, ich vermute mal dass die zwei sich deswegen in die Haare gekriegt haben. -
Zitat
da bleiben doch auch Geschwister zusammen?
Wie kommst Du darauf?
Wenn Du solche Betrachtungen machst, dann musst Du immer im Hinterkopf haben, dass Hunde ja züchterisch auf etwas selektier werden oder auch nicht. Werden sie es nicht bewusst, dann muss man mit allem rechnen.
Biologisch betrachtet ist es Unsinn, wenn zwei Gleichgeschlechtliche, mit der selben genetischen Grundlagen im selben Alter in einem Rudel bleiben. Wozu braucht es dort zwei von der selben Sorte? Daher entstehen oft an dieser Stelle Konflikte zwischen Geschwistern, damit der Unterlegene abwandert.
Nun kommt der Mensch und zwingt sie zum Zusammenbleiben... die Folgen sind klar. Stress auf allen Seiten. Nicht immer wird dieser Stress dauernd so heftig aggressiv ausgelebt, dass die Besitzer das wirklich so richtig für voll nehmen. Ich habe schon Kombinationen gesehen, da war ein dauerndes Stresspotential, mit den "schlimmsten" Verletzungen als kleine Löcher. Das wird oft von den Besitzern akzeptiert.
Ich habe ein konkretes Beispiel aus meinem "Rudel": Meine Chill hat ja vor knapp drei Jahren Welpen bekommen. Eine Tochter ist bei uns geblieben. Die Struktur unter meinen Hunden ist sehr klar verteilt. Teak ist der Chef, dann kommt Chill und darunter die Tochter Cooma. Der Rüde bewegt sich ungefähr auf der Ebene zwischen Chill und Cooma, wird aber nicht als Konkurrent gesehen von Cooma.
Nun habe ich schon zweimal die Schwester von Cooma in Urlaubsbetreuung gehabt. Wenn wir uns treffen ist alles bestens - Cooma spielt mir ihr und findet es nett, mal eine Kumpeline in ihrem Alter zu haben. Allerdings knallt es spätestens nach einem Tag im Haus, wenn ich nicht aufpasse. Ich kann Cooma zwar zurechtweisen und ihr vermitteln, dass sie das nicht tun soll, aber entspannt ist was anderes... Obwohl die beiden draußen ausgiebig miteinander spielen, merkt man an vielen Punkten, dass diese Rolle hier im Rudel vergeben ist! Und eine Doppelbesetzung absolut nicht erwünscht ist.
Ähnlich verhält sich Cooma auch gegenüber anderen gleichaltrigen Hündinnen. Alles bestens, bis zu einem bestimmten Punkt, dann bekommen die scheinbar plötzlich die Hucke voll. Dabei ist Cooma ansonsten absolut verträglich und nicht den Hauch von aggressiv.
Sie hat es einfach genetisch noch massiv drin... das mit der Rollenbesetzung im Rudel. Lisko, mein Spitz, der ja auch in ihrem Alter ist, ist übrigens davon ausgeschlossen. Aber er ist ja auch ein Rüde
Viele Grüße
Corinna -
Zitat
Wie kommst Du darauf?
Ich meine mal gelesen zu haben, dass bei Wölfen öfter Jungtiere im Rudel bleiben, um dann bei der Aufzucht der nächsten Würfe zu helfen.
Wenn Du solche Betrachtungen machst, dann musst Du immer im Hinterkopf haben, dass Hunde ja züchterisch auf etwas selektier werden oder auch nicht. Werden sie es nicht bewusst, dann muss man mit allem rechnen.
Biologisch betrachtet ist es Unsinn, wenn zwei Gleichgeschlechtliche, mit der selben genetischen Grundlagen im selben Alter in einem Rudel bleiben.
Es sei denn, dass sie dazu beitragen, die Nachkommen mit aufzuziehen. (Wenn ich meinen Neffen großziehe und der dann wieder Kinder bekommt, ist immerhin ein Teil meiner Gene auch weitervererbt worden) Das ist die Erklärung, warum es überhaupt zu solchen "Familienbanden" kommt.
Wozu braucht es dort zwei von der selben Sorte? Daher entstehen oft an dieser Stelle Konflikte zwischen Geschwistern, damit der Unterlegene abwandert.
Nun kommt der Mensch und zwingt sie zum Zusammenbleiben... die Folgen sind klar. Stress auf allen Seiten. Nicht immer wird dieser Stress dauernd so heftig aggressiv ausgelebt, dass die Besitzer das wirklich so richtig für voll nehmen. Ich habe schon Kombinationen gesehen, da war ein dauerndes Stresspotential, mit den "schlimmsten" Verletzungen als kleine Löcher. Das wird oft von den Besitzern akzeptiert.
Wäre mir auf Dauer schon zuviel. Auch schon ohne Löcher. Permanenter Stress wäre schon ausreichend für mich, etwas an der Situation zu ändern
Ich habe ein konkretes Beispiel aus meinem "Rudel": Meine Chill hat ja vor knapp drei Jahren Welpen bekommen. Eine Tochter ist bei uns geblieben. Die Struktur unter meinen Hunden ist sehr klar verteilt. Teak ist der Chef, dann kommt Chill und darunter die Tochter Cooma. Der Rüde bewegt sich ungefähr auf der Ebene zwischen Chill und Cooma, wird aber nicht als Konkurrent gesehen von Cooma.
Nun habe ich schon zweimal die Schwester von Cooma in Urlaubsbetreuung gehabt. Wenn wir uns treffen ist alles bestens - Cooma spielt mir ihr und findet es nett, mal eine Kumpeline in ihrem Alter zu haben. Allerdings knallt es spätestens nach einem Tag im Haus, wenn ich nicht aufpasse. Ich kann Cooma zwar zurechtweisen und ihr vermitteln, dass sie das nicht tun soll, aber entspannt ist was anderes... Obwohl die beiden draußen ausgiebig miteinander spielen, merkt man an vielen Punkten, dass diese Rolle hier im Rudel vergeben ist! Und eine Doppelbesetzung absolut nicht erwünscht ist.
(Aber diese Situation ist ja auch anders als wenn die Schwester von Anfang an bei euch geblieben wäre. Dann hätten die beiden vielleicht verschiedene Rollen gefunden
)
Ähnlich verhält sich Cooma auch gegenüber anderen gleichaltrigen Hündinnen. Alles bestens, bis zu einem bestimmten Punkt, dann bekommen die scheinbar plötzlich die Hucke voll. Dabei ist Cooma ansonsten absolut verträglich und nicht den Hauch von aggressiv.
Sie hat es einfach genetisch noch massiv drin... das mit der Rollenbesetzung im Rudel. Lisko, mein Spitz, der ja auch in ihrem Alter ist, ist übrigens davon ausgeschlossen. Aber er ist ja auch ein Rüde
Viele Grüße
CorinnaIch kenne selber nur ein Rudel (Mutter mit zwei Töchtern und einem (kastrierten) Sohn) Die "Jungen" sind dort jetzt 3 Jahre alt, die Mutter absolute Anführerin, unter den Schwestern gibt es eine klare Rangordnung. Bislang gibt es dort keine Probleme. Aber man kann ja nicht von einem Beispiel auf alle schließen.
Ich finde deine Ausführungen zu Cooma sehr interessant. Vor allem, dass sie dieses "aggressive" Verhalten nur bei gleichaltrigen Hündinnen zeigt.Vielleicht gibt es ja noch mehr "Erfahrene"?!
Liebe Grüße
Nele -
Ich denke, es kommt wie immer auf die einzelnen Hundepersönlichkeiten an. Eine Freundin von mir züchtet und hat aus einem Wurf auch zwei Hündinnen behalten. Diese sind mittlerweile 6 Jahre alt, eine hat inzwischen selbst einen Wurf gehabt aus dem auch eine Hündin im Haushalt geblieben ist und alle leben friedlich zusammen.
Ich habe aber auch schon von Fällen gehört, wo es mit zwei Hündinnen aus einem Wurf nicht geklappt hat, die auch nicht zusammenbleiben konnten, nachdem sie erwachsen waren. Von männlichen Wurfgeschwistern die zusammengeblieben sind, habe ich sowas noch nicht gehört.
-
-
Zitat
Hat hier sonst noch jemand Erfahrung mit gleichaltrigen Hunden in einem Haushalt?
hallo nele,
ich hatte zwei gleichaltrige hündinnen. allerdings bekam ich die zweite erst mit 18 monaten. die beiden mädels verstanden sich von anfang an. es gab nie einen zwischenfall.
damals, als ich die zweite, die ein notfall war, aufnahm, sagte mir auch jeder, dass ich abwarten sollte, eines tages werden sie sich zoffen bis aufs blut.
wie gesagt, die beiden waren ein traumpaar.
gruß marion -
Zitat
hallo nele,
ich hatte zwei gleichaltrige hündinnen. allerdings bekam ich die zweite erst mit 18 monaten. die beiden mädels verstanden sich von anfang an. es gab nie einen zwischenfall.
damals, als ich die zweite, die ein notfall war, aufnahm, sagte mir auch jeder, dass ich abwarten sollte, eines tages werden sie sich zoffen bis aufs blut.
wie gesagt, die beiden waren ein traumpaar.
gruß marionGenau so was wollte ich hier hören!
Ne, ich mein, ja, natürlich tut es gut, zu hören, dass es auch diese Variante gibt.
Was mich halt interessiert, ob es wirklich so oft vorkommt, dass es Zoff bis aufs Blut gibt, oder ob das nur wieder dieses "alle haben totale Ahnung aber nie aus eigener Erfahrung-Ding" ist.
Woher kommt diese Vorstellung, dass es bei Rüden meistens nur um "Schaukämpfe" geht, bei Hündinnen aber um Leben und Tod?
Woher kommt es, dass eben die Meinung vorherrscht, dass gleichaltrige Hunde im selben Haushalt (und dann auch noch aus einem Wurf und auch noch gleichgeschlechtlich) nicht auf Dauer friedlich und stressfrei miteinander leben können?Also her mit euren eigenen Erfahrungen (direkte Bekannte, Freunde, Verwandte werden auch akzeptiert!
)
-
Natürlich gibt es Fälle, bei denen die Hündinnen sich auch super verstehen und alles klappt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es Probleme gibt, ist aber größer, als wenn die Hunde einen gewissen Altersunterschied haben.
Ich finde es nicht verkehrt, darauf aufmerksam zu machen und zu raten doch eher einen gewissen Altersunterschied zu bevorzugen. Die meisten HH sagen ja, alles kein Thema, bis es dann passiert, viele sind dann nämlich völlig überfordert.
-
hallo,
ich hatte dann noch einmal zwei hündinnen, allerdings mit einem altesunterschied von ein paar jahren und die zweite kam als welpe dazu.
auch da gab es nie probleme.eine freundin hatte auch schon mehrfach zwei hündinnen, aber nie im gleichen alter. aktuell eine 7 jährige und dazu ist vor ein paar monaten ein notfall von 9 jahren dazu gekommen.
auch da gabe es noch kein problem.gruß marion
-
Meine Emma bekam ich, weil sie sich mit der Zweithündin ordentlich gebissen hat.
Der Altersunterschied ist bei den beiden ca. 6 Monate, das Zoffen ging los, als die zweite in die Pubertät kam.
Ich denke es kann gut gehen, aber wenns mit Kämpfen anfängt wird es eher unschön und schlecht zu händeln, weil es nicht um kleine Ressourcen, sondern schon ums Territorium geht.
Sollte bei Emma (in eher ferner Zukunft) mal ein Zweithund einziehen wird es definitiv ein Rüde. -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!