Überfordert mit Hund - Fehlentscheidung?!
- Maja2011
- Geschlossen
-
-
Wie schön, dass wieder soooo viele Gutmenschen in einem Thread vereint sind und jetzt genau wissen, was anders zumachen gewesen wäre.
Nur hilft es weder der TS noch dem Hund, wenn sie jetzt mit Vorwürfen überhäuft wird.
liebe TS:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Hund und Mensch einander näher bringt, Schwierigkeiten gemeinsam zu überwinden. Und ich habe auch die Erfahrung gemacht (selbst und bei Kunden), dass grade die Teams, die mit großen Schwierigkeiten begannen hnterher die engste Beziehung hatten.
Aber ich kann Dir natürlich nicht versprechen, dass das bei Euch auch der Fall sein wird. Am Ende musst Du selbst entscheiden, ob Du mit diesem Hund leben möchtest oder nicht.
Für den Hund würde ich mir natürlich wünschen, dass er bleiben darf. Aber Hunde sind bindungsflexibel, es wird dem Hund kein unglaublich schwerwiegendes Trauma zufügen, wenn er noch einmal umziehen muss. Das wäre in jedem Fall besser als auf Dauer nicht "richtig" gewollt zu sein.
Solltest Du Dich für eine Abgabe entscheiden wäre es natürlich toll, wenn Maja wenigstens bis zum endgültigen Umzug bleiben dürfte.
So, jetzt versuche ich mal alle Seiten zu lesen
liebe Grüße und alles Gute für die schwere Zeit, die - so oder so - jetzt vor Dir liegt
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Mensch siehste, ihr habt schon Erfolge.
Wie kommst du denn zu deiner Meinung, dass ihr nicht glücklich werdet? -
Zitat
Danke, der Meinung bin ich auch.
Hab gerade versucht draußen ein paar Sonnenstrahlen zu tanken, leider endete es wieder damit, dass Maja tierisch an der Leine zog und wir den Spaziergang beenden mussten. Dafür klappt Sitz und jetzt auch Platz schon immer besser. Hab mich obwohl ich vegan lebe, mal zu einer Fleischwurst überreden lassen. Das mag die Kleine wohl gern. Bin trotzdem leider immer mehr der Meinung, dass wir beide zusammen nicht glücklich werden. Selbst wo manche Dinge besser werden. Mal sehen was das Training in der Hundeschule morgen so bringt. Und wann die Organisation mal auf meine Mails antwortet.Fang klein an und mir ruhigen Strecken. Für Maja ist die Leine vermutlich etwas ganz Neues und dementsprechend reagiert sie: Der erste Hund an der Leine.
Lach, ja Fleischwurst, Leberwurst, Käse- darauf fahren die meisten Vierbeiner ab.
Warum bist Du der Meinung, dass Ihr Zwei, also Du und Maja, nicht glücklich miteinander werdet?
-
Schaffen kannst Du es, aber nur, wenn Du wirklich willst!!!
Mein Hund ist von einem Züchter, ich hatte einen sehr guten Eindruck von der Welpenstube und dennoch sind bei Andiamo Sozialisierungsprobleme aufgetaucht, mit denen ich nie gerechnet hätte. Er hatte wohl doch nicht so viel kennengelernt, wie angegeben, eher gar nichts.
Ich war auch lange sehr verzweifelt.
Sogar eine HuSchu konnte nicht helfen und fand es mehr oder weniger hoffnungslos, mit normalen Methoden nicht errreichbar. ABER ich lieb(t)e diesen Hund einfach unsterblich. Ich WOLLTE es unbedingt schaffen und so haben wir es zusammen angegangen. Erst war es für mich wichtig, dass ich für uns als Team unsere eigenen (kleinen) Ziele festgelegt habe. na und, sind wir halt etwas langsamer. Ich habe gelernt, mich über mini mini Fortschritte wie ein Schneekönig zu freuen. Details, die meinem Umfeld kaum aufgefallen sind.
Andiamo hat anfangs alles angebellt und angeschrien: Autos, Fahrräder, Menschen, Hunde, Gegenstände, usw.
Ich gebe auch zu: Es hat gedauert, bis ich soweit war, dass ich wirklich sagen konnte: EGAL, was die anderen denken! Mein Hund ist TOLLLLLL!!!!
Nun sind wir nach 2 Jahren so weit, dass wir zumindest nicht mehr verstärkt auffallen. Andiamo hat sehr viel gelernt - und ich noch viel mehr. Ohne Ablenkung ist er der perfekt Hund, mit Ablenkung macht er immer noch tolle Fortschritte. Und wir machen immer weiter!
Und gerade durch diese für uns beide sehr stressige Zeit hat sich zwischen uns so ein inniges verhältnis entwickelt, wie ich es zu keinem Hund vorher jemals hatte, wiel ich mich so intensiv mit ihm und seinen Problemen auseinandersetzen musste.Falls Du dich FÜR die hündin entscheidest, lerne Dich an kleinen Dingen zu freuen. Nehme sie erstmal so wie sie ist, stecke Dir kleine Ziele.
Vielleicht hilft Dir das?!vielleicht wohnt jemand aus dem Forum in Deiner Nähe und kann Dich ein bisschen unterstützen?!
-
Ich habe schon einige Pflegehunde bei mir gehabt und ja auch den ein oder anderen eigenen Hund "ausgesucht" oder eben nicht ausgesucht...
In all der Zeit habe ich festegestellt, dass ich nicht zu allen einen Draht gefunden habe. Zum Glück waren diejenigen, zu denen ich keinen Draht fand, eh "nur" Pflegehunde. Ich habe mich in der Zeit, in der sie bei mir waren intensiv um sie gekümmert und auch trainiert, damit sie eine gute Chance auf ein neues Leben bekommen. Es gab einen, da hab ich drei Kreuze gemacht als der zu seinem neuen Herrchen kam, weil ich es doch ganz schön anstrengend fand ihn zu trainieren - wenn man eben nicht so wirklich warm wird mit einem Hund. Die Ironie an der Sache ist, dass der neue Besitzer sofort ganz vernarrt in den war, obwohl der Hund ihn zur Begrüßung gebissen hat!
Was ich damit sagen möchte: Wenn man einen Hund zu sich nimmt, zu dem man einen Draht hat und wo das Herz höher schlägt, dann sind auch die Macken nur noch halb so schlimm.
Viele Grüße
Corinna -
-
Zitat
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Hund und Mensch einander näher bringt, Schwierigkeiten gemeinsam zu überwinden. Und ich habe auch die Erfahrung gemacht (selbst und bei Kunden), dass grade die Teams, die mit großen Schwierigkeiten begannen hnterher die engste Beziehung hatten.Genau das wollte ich mit meinem Post bestätigen
-
Hm, wie soll ich das mit dem nicht glücklich werden erklären... Es ist einfach so ein Bauchgefühl. Eine wirkliche Antwort hab ich nicht. Eben einfach Intuition. Kenne das auch bei Zwischenmenschlichen Sachen, dass man manchmal so ein Gefühl hat, das passt nicht. Aber Gefühle können sich täuschen, wurde schon öfters eines besseren belehrt. Würde dem Verein gerne vorschlagen, dass ich Maja als Pflegehund nehme und sie nach einer passenden Familie suchen und vielleicht wird das in der Zwischenzeit noch was mit uns beiden, dann kann man die Suche ja auch wieder stoppen. So schnell wird sich eh keiner finden, denk ich.
-
also zum thema bauchgefühl: ich hatte das auch! ich dachte die erste zeit "mann hast du dich getäuscht, das passt gar nicht. hilfe!"
aber im umfeld sagten alle "meine güte ihr seid ja wie füreinander gemacht..."
fazit: manchmal ist "bauchgefühl" auch einfach nur "angstbauchschmerz" und keine intuition.
-
wieso beendest du den spaziergang wieder, weil die kleine an der leine zieht?
naja, soooo viel kilo hängen da ja mal nicht dran.und beim nächsten mal: bleib doch einfach mal mit ihr stehen, bück dich zu ihr runter und werdet mal alle 2 ein wenig ruhiger..............................
du hast meine frage von heute morgen noch nicht beantwortet:
was fühlst du, wenn du sie anschaust?????
-
Hey!
Nachdem ich nun schon seit Monaten im Forum einfach nur mitlese, hat mich dein Beitrag bewogen mich nun selber anzumelden und mitzuschreiben.
Ich weiß haargenau was du gerade durchmachst. Und schon alleine dass du hier schreibst und dir so viele Gedanken machst finde ich bewundernswert.
erstmal unsere geschichte:vor 2 1/2 monaten bin ich zu meinem hund gekommen, einem reinrassigen Dobermann, der unter sehr komischen bedingungen aufgewachsen ist. es war ein notfall, da er ins tierheim gekommen wäre, ich habe ihn kurz auf einem gemeinsamen spaziergang gesehen, es hat nicht gefunkt, aber er war lieb und und habe mich für diesen hund entschieden. da ich schon immer einen hund haben wollte, und mir auch dachte dass meine lebensumstände sehr gut dazupassen (im studium, viel zeit, den halben tag am reiterhof bei den pferden), habe ich mich dann sehr auf den hund gefreut - freitag kurz gesehen, wochenende nachgedacht, am dienstag abgeholt, da ihn die besitzerin so schnell wie möglich loswerden wollte. tja, was soll ich sagen, seitdem weiß ich was wochenbettdrepressionen sind
ich habe die erstet woche nur geheult - und hab mir endlos überlegt:zurückgeben? wen anderen für ihn suchen? aber er kann ja nur ins tierheim? hab nichts gegessen, schlecht geschlafen, wollte in der früh nicht mehr aufstehen, wollte einfach nur, die entscheidung, den hund zu nehmen, rückgängig gemacht wird.shiro ist ein sehr lieber hund, der in einer 70m² wohnung augewachsen ist, fast nie nach draußen kam, der einzige hundekontakt seine aggressiven geschwister waren, die ihn die ganze zeit gebissen haben, mutter ist bei der geburt gestorben, hatte keinerlei umweltreize usw.
ich hatte also einen hund der
*nicht stubenrein war
* nicht allein bleiben konnte
*ängstlich gegenüber fremden menschen war, die auch leicht (aus seiner not heraus) in gefährliche (!) aggression umschlug
*im auto bekommt er blackouts, da er stundenlang gefesselt darin warten musste, die richtig gefährlich sind, da er dann einfach um sich beißt, in alles was er kriegen kann
*auf der straße ist er extrem gestresst, ist extrem leinenaggressiv, andere hunde bringen ihn zum ausrasten, da beißt er auch nur noch um sich, auch wenns mein arm ist, den er erwischt,
* wenn er sich auf der straße bedrängt fühlt, da reichts schon wenn ein mensch an uns vorbeigeht, springt er diesen an, und nein, er will nicht spielen. kinder machen ihn extrem nervös, die sieht er an, als wären sei seine nächste mahlzeit. fahrräder würde er auch gern jagen.
*er jagt katzen, hühner, dinge die sich bewegen
*er lässt sich (außer am kopf und hals) nicht gerne angreifen und streicheln, wenn er glaubt dass er aus der situation nicht rauskommt, schaltet er auf gegenangriff um. und das ist nicht nur ein harmloses angstschnappen sondern richtig attacke mit bissen, da ist er dann in einem modus aus dem er nicht mehr herausfindet.
*er kennt spielen nicht, kaut nur hin und wieder auf seinem spielzeug, und ist kein bisschen verfressen.
*ich kann ihn nicht bei jemanden anderen lassen, zu gefährlich, nicht mit wem anderen spazieren schicken, außer in der nacht, sonst zu gefährlich, nicht zu freunden mitnehmen, zu gefährlich, nicht mit in den park nehmen, zu stressig, aber auch nicht alleine zu hause lassen.
*meine eltern wollen diesen hund nicht mehr sehen, meine freunde finden den hund gestört und raten mir ihn ins tierheim zu bringen
* ich kann nicht mehr so viel arbeiten, da ich nicht mehr übers wochenende wegkomm --> weniger geld, mehr ausgaben
*ganzer tagesablauf auf den hund abgestimmt,jede sekunde!super startbedingungen für meinen ersten (!) hund!
in der ersten zeit habe ich wirklich gedacht, ich kann nicht mehr. war einfach nur froh, wenn abend war und der hund geschlafen hat, und ich bis morgen früh nichts mehr tun musste aber wirklich verzweifelt war ich nur wenn sich dieser böse gedanke in meinen kopf geschlichen hat: was ist wenn das nie anders wird? aber das stimmt nicht. natürlich sieht die ganze welt ziemlich triest aus, wenn man sie aus dem dunklen loch betrachtet dass man gebuddelt hat, in dem man sich vergrabt, aber, fakt ist: schwierigkeiten sind stufen, die in die höhe führen. du wirst an diesem hund wachsen, du hast jetzt eine situation, die extrem belastend für dich ist, aber du wirst sie meistern, denn: man kriegt im leben immer nur die aufgaben, die man auch bewältigen kann. und auch wenn du sagst, dass du nicht mehr kannst, und einen anderen platz für sie suchst, ist das voll ok, du bist mit diesem hund trotzdem weitergekommen, vielleicht ist es auch einfach an dir zusagen, he, ich kann nicht mehr, ich schaff das nicht.
habe ich auch oft, sage ich noch immer, aber ich habe mich entschieden (und es ist schon ein großer schritt eine entscheidung zu treffen, und erleichtert die sache ungemein!) dass dieser hund bei mir bleibt, und hier zu einem normalen hund wird.1.) atme immer wieder durch, schau dir den himmel an, such dir ein schönes lied dass dich motiviert
2.) such dir unterstützung - freunde, family, deine trainerin, leute hier im forum, die hinter die stehen, und nicht die ganze zeit erklären, dass das eine total blöde idee war.
3.) schreib einen trainingsplan, tagesziele, wochenziele, was möchtest du erreichen usw. bring struktur in deinen alltag mit dem hund
4.) gönn dir was schönes und mach dir nochmal das gefühl bewusst, mit dem du dich auf den hund gefreut hast, das gefühl: he, ich schaff das alles, das wird eine tolle zeit, ich freu mich auf den hund!
5.)schau dir den hund an, beim schlafen, beim laufen, beim kuscheln, wie er sich freut am leben und bei dir zu sein.im moment bin ich auch noch der festen überzeugung, dass ich diesen hund nie so lieben werde wie meine zwei pferde, aber wenn er zwischendurch zu mir kommt und seinen kopf auf meinen schoß liegt, oder wenn ich seinen geruch einatme, dann freue ich mich dass er da ist. und von diesen momenten zehre ich dann
is jetzt ein kleiner roman, aber he, die gefühle die du gerade hast sind total normal. stell dich nicht hin als hättest du alles falsch gemacht, sondern akzeptiere die situation so wie sie ist, und dann such nach einer lösung für dich und hund.
alles liebe
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!