Überfordert mit Hund - Fehlentscheidung?!

  • Hallo Maja,


    ich habe mich jetzt durch alle Seiten gekämpft und bin schon sehr gespannt was du von deiner heutigen Trainerstunde berichtest.
    Ob du deine Kleine behälst oder nicht musst du selbst entscheiden.
    Ich glaube nicht dass du dich dazu zwingen kannst deinen Hund zu lieben aber genau das versuchst du gerade :). Dein Kopf sagt: Das ist jetzt mein Hund ich hab Sie mir gewünscht wir sollen unser Leben teilen also MUSS ich Sie jetzt lieben oder Bauchkribbeln bekommen wenn ich Sie ansehe...
    Dein Kopf ist soo beschäftigt mit den ganzen Sorgen um die Kleine und Selbstzweifeln da kannst du gar nicht in dich hineinhören ;-).
    Da lebt jetzt ein komisches Fremdes Wesen bei dir dass völllig fremd


    Wärst du meine Freundin würde ich mit einer Flasche Schnaps vorbeikommen und dich mit Unsinn zum Lachen bringen damit du mal einen Abend nicht nachdenkst und deinen Hund auch gar nicht beachten musst. :).
    Du hast die freie Entscheidung niemand zwingt dich den Hund zu behalten. Aber vielleicht werdet Ihr doch noch ein Team und in ein paar Wochen fragst du dich wie du Sie nur jemals hast abgeben wollen.


    Ich Drücke euch die Daumen egal wie du dich entscheidest.

  • Vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer für Dich:


    Eine Bekannte von mir hat sich vor etwa 3 Jahren einen kleinen Mix aus dem Tierschutz geholt. Er hat sich nicht anfassen lassen. Er war immer sofort gestresst und hat gezwickt.
    Sie hat dem Hund die erste Zeit das Geschirr nie abgemacht und es hing ein Kurzführer dran. So musste der Hund keinen direkten Körperkontakt dulden.
    Nach etwa einem halben Jahr kam der erste "glückliche" Moment:


    Sie lag auf dem Bett und las ein Buch. Plötzlich bemerkte sie, wie der Kleine aufs Bett schlich. Schritt für Schritt kam er immer näher bis er nach etwa 1std bei ihr auf dem Bauch lag. Sie hat ihn auch in diesem Moment noch nicht angefasst. Das Ganze wiederholte sich einige Male und nach etwa einen 3/4 Jahr konnte sie ihren Hund endlich streicheln. Sie sagt das war der glücklichste Moment in dieser Mensch-Hund-Beziehung und an genau diesem Moment wird sie sich auch noch in 20 Jahren erinnern können.


    Heute ist es nur noch ein Problem bei fremden Personen. Er nimmt von jedem Leckerlie, freut sich auch über jeden, er lässt sich nur nicht anfassen.


    Sie hat wirklich sehr intensiv und hart mit dem Hund gearbeitet und es hat sich wirklich gelohnt. Angefangen mit einem schwierigen Problemhund, der nun eigenermaßen gesellschaftstauglich geworden ist. Mit dem sie auch Straßenbahn fahren kann, durch Menschenmengen durchgehen kann etc...


    Also gib nicht auf. ;-)





    Zu den Tierschutzorgas etc:


    Leider muss ich dem zustimmen, dass viele Orgas nicht ausreichend informieren. Habe vor etlichen Jahren mal ein Foto von einem sehr jungen Malamute-Rüden auf einer Tierschutzseite gesehen. Hab mich sofort in den Fratz verliebt. Nach diversen Telefonaten mit der Orga habe ich dann erfahren, dass er noch ziemlich unerzogen ist und zwischendurch mal zwickt, wenn ihm etwas nicht passt. Aber wie sagte die Dame so schön am Telefon? "Er zwickt, bleibt aber immer höflich dabei...kein Beissen, nur Zwicken". Ich dachte mir: Okay, das kriegst Du hin.


    Der Hund war mitlerweile schon in Deutschland und wir sind Probe-Gassie gegangen. Habe dort auch nochmal nachgefragt, wie es mit dem Zwicken ausschaut. Dort auch wieder das Gleiche. Er zwickt nur.


    Da ich damals kein Auto hatte, musste ich mit dem Zug anreisen. Seitens der Orga überhaupt kein Problem für den Hund. Ich den Hund also mitgenommen, zum Bahnhof gestiefelt und in den Zug gestiegen. Bis dahin kein Problem. Das Abteil war fast leer. Plötzlich fährt der Hund um, ich hatte ihn weder gestreichelt noch sonst irgendwas, und beisst mir in die Hand....und lässt nicht mehr los!!! Ich versucht diesen Hund irgendwie von mir abzuwenden. zum Glück fuhren wir gerade in den nächsten Bahnhof ein. Ich also mit Hund (am Nacken gepackt und mit raus gezerrt) aus dem Zug raus und dachte mir dann: Was nun? Was passiert, wennste ihn jetzt los lässt? Ich habe dann losgelassen und er? Tat als wäre nix gewesen. Meine Hand blutete wie Sau und ich setze mich erstmal. Der Zug fuhr eh schon weiter....


    Ich habe damals noch in einer WG gewohnt (die kompletten Lebensumstände waren der Orga bekannt!!!) in der auch ein körperlich Behinderter lebte. Ich mir also Gedanken gemacht, was tun...hätte ich alleine gelebt, hätte ich es darauf ankommen lassen, was aber wäre passiert, wenn der Hund auf meinen Mitbewohner losgegangen wäre, der sich nicht mal hätte wehren können? So fasste ich den Entschluss, noch zwei Stationen weiterzufahren bis wir die nächste größere Stadt erreichten um ein Tierheim zu suchen. Heulend stiefelte ich dann los und fand letztendlich dann auch das örtliche Tierheim. Ich erklärte dem Herren die Umstände, dieser reagierte ziehmlich pampig, ob ich mir das nicht überlegt hätte...ich war mit meinen Nerven eh am Ende und er drückte nochmal in meine Wunde...ich habe auch immer jeden verurteilt, der sein Tier im Heim abgegeben hat...umso schwerer war es für mich, diesen Schritt überhaupt zu gehen.... Der Hund wurde am nächsten Tag von der Orga aus dem TH abgeholt. Ich durfte dann noch die Reisekosten zahlen, die die Orga für die Abholung aufbringen musste...... im Nachhinein hatte ich dann erfahren, dass der Hund im VORFELD, bevor ich den Hund geholt hatte, schon zwei Pflegerinnen übel zugerichtet hatte!!!! Plötzlich stand in der Beschreibung auch nicht mehr, er sei einfach unerzogen, sondern er sei bissig......die waren einfach froh, eine Dumme gefunden zu haben....


    Naja, warum ich mir keinen ORGA-Hund mehr holen würde, kann sich vielleicht mancher denken.....

  • Einen solchen Hund 4 Tage nach der Ankunft auch noch mit dem Besuch bei einem Trainer zu konfrontieren, grenzt meiner Meinung nach schon fast an Tierquälerei. Was soll denn noch alles auf das kleine Wesen in den ersten Tagen einprallen? Ein Spaziergang durch die belebte Innenstadt, eine große Familienfete? Wie kann man als Halter nur so unsensibel sein :-/

  • @schlaubi
    also ob jetzt sie alleine mit dem Hund gassi geht oder ob der Trainer mitläuft finde ich egal, der kann ihr evtl helfen! wieso ist das tierquälerei? wir reden hier von einer einzelstunde vor ort und nicht der besuch in der Hundeschule


    Zitat

    Ein Spaziergang durch die belebte Innenstadt, eine große Familienfete? Wie kann man als Halter nur so unsensibel sein :-/


    hab ich was überlesen?

  • @schlaubi: Das kommt darauf an, was der Trainer macht. Vielleicht deeskaliert er auch einfach vor Ort und zeigt der TS, dass ihr Hund ganz normal ist und wie sie mehr Ruhe in die Beziehung einbringen kann, allein durch ihr Verhalten, Körpersprache, etc. Schaut sich in Ruhe die Situation zu Hause an und gibt Tips, die nichts mit "Sitz-Platz-Fuß" zu tun haben, sondern mit der Halterin.
    Damit wäre doch beiden ein ganzes Stück geholfen.

  • Zitat

    Einen solchen Hund 4 Tage nach der Ankunft auch noch mit dem Besuch bei einem Trainer zu konfrontieren, grenzt meiner Meinung nach schon fast an Tierquälerei. Was soll denn noch alles auf das kleine Wesen in den ersten Tagen einprallen? Ein Spaziergang durch die belebte Innenstadt, eine große Familienfete? Wie kann man als Halter nur so unsensibel sein :-/


    Das sehe ich nicht so. Wenn es - hoffentlich - ein guter Trainer ist, dann wird er sich die beiden lediglich in er Zusammenarbeit anschauen und dann wird er der Halterin erklären, was falsch läuft und ihr unterstützende Ratschläge geben.


    Ich sehe da keine Tierquälerei sondern vielleicht etwas was der TE hilft einen Weg mit dem Hund zu finden .... hoffen wir mal, dass es ein guter Trainer ist.


    Vom Grundsatz her bin ich auch immer eher dafür, dass man den Hund ankommen läßt aber wenn der Trainer etwas Feingefühl besitzt, dann kann er viel an der Situation verbessern.

  • Zitat

    @schlaubi
    also ob jetzt sie alleine mit dem Hund gassi geht oder ob der Trainer mitläuft finde ich egal, der kann ihr evtl helfen! wieso ist das tierquälerei? wir reden hier von einer einzelstunde vor ort und nicht der besuch in der Hundeschule


    Auch "normales" Gassigehen überfordert solche Hunde in den ersten Tagen total. Zu einer ruhigen Stelle fahren und dort einfach bleiben, bis der Hund sich gelöst hat und dann wieder nach Hause fahren. Aber doch nicht ne halbe Stunde oder gar länger durch die Gegend laufen *kopfschüttel*. Die Eindrücke Zuhause reichen erst mal vollkommen aus. Die ganzen Menschen, die Möbel, die laufenden Geräte wie Fernseher, Staubsauger und und und. Dazu noch die Gerüche, die ja auch total neu sind. DAS reicht, da muss man nicht gleich auch noch die Außenwelt erkunden oder gar ein SITZ oder was weiß ich trainieren.

  • Es geht doch gar nicht um das "sitz, Platz & Fuß" sondern ich gehe stark davon aus das der Trainer erstmal beobachtet, und dann ihr tipps gibt wie sie mit der unsicherheit vom Hund umgehen kann (und ihre eigene unsicherheit) ect pp


    ich finde es SEHR GUT das sie sich Hilfe vor Ort sucht und ob da jetzt daneben ein Trainer steht, die nachbarin oder sonstwer ist egal! Und ich gehe auch stark davon aus das sie nicht 1 stunde gassi gehen in einem unbekannten gelände


    und dann jemand als Tierquäler zu beschimpfen WEIL er sich HILFE sucht ... sorry also Leute jetzt kommt mal runter! das mädel macht was sie kann, sie ist wohl sowieso schon ein bisschen "labil" versucht trotzdem irgendwie damit klar zu kommen und will wohl den Hund eigentlich doch behalten und will lernen! also bitte haltet euch mal in euren Aussagen zurück, auch ihr seid nicht als Hundeprofis geboren und habt fehler gemacht!

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