"Probleme" mit dem spanischen Wirbelwind
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Hallo ihr Lieben,
hier mal ein etwas längerer Beitrag in der Hoffnung, dass ihr mit vielleicht weiterhelfen könnt.
Seit einem halben Jahr wohnt nun schon unser Spanier Don bei uns und obwohl er sich als das komplette Gegenteil von dem was uns das Tierheim beschrieben hat herausgestellt hat, ist er uns schnell ans Herz gewachsen und hat nun entgültig seinen Platz bei uns gefunden und er und unsere Hündin sind zu einem tollen Team geworden (nicht immer zur Freude von Herrchen und Frauchen).
Bei Don handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Pointer-Cattle-Dog-Mix. Daher steckt in ihm Energie für 10 und einiges an Wissbegierde und Kreativität.
Wir sind allgemein zufrieden damit, wie er sich entwickelt. Er lernt recht schnell und hat auch Spaß dabei, leider kann er sich aber kaum länger als 2 Minuten konzentrieren, was das Training nicht gerade einfach macht.
Die Kommandos "Sitz" und "Platz", sowie der Rückruf im Freilauf beherrscht er schon. Was uns sehr freut ist, dass er bereits 2 Wochen nach seiner Ankunft frei laufen konnte, da er auf Rückruf und Pfiff super reagiert. Sogar vom Hetzen kann man ihn sehr gut abrufen, da er dank des Pointer-Erbes zunächst vorsteht sobald er etwas "jagbares" entdeckt.
Was eben schwierig ist, ist seine geringe Konzentrationsspanne.
Die beiden größten (und eigentlich einzigen) Probleme die wir habe sind zum einen, dass er sich ziemlich schwer damit tut, an der Leine zu laufen und zum anderen, dass er sich sehr unsicher im Umgang mit Fremden verhält, aber dazu später.
Zuerst möchte ich kurz das "Leinenproblem" schildern.
Da er aus Spanien kommt und wir relativ wenig üner seine Vogeschichte wissen und uns bei dem was wir wissen nicht einmal sicher sind, ob es stimmt, gehen wir davon aus, dass er bei uns überhaupt zum ersten Mal an der Leine gehen musste. In den ersten Tagen ging das fast gar nicht, er hat nur gezogen und mit ihm rauszugehen war jedes Mal wenig spaßig.
Mittlerweile klappt das schon besser. An guten Tagen zieht er bloß ein bisschen und ist ansprechbar, sodass man ihn auch loben kann, sodass er es mitbekommt. An schlechteren Tagen jedoch (und das ist leider noch häufiger der Fall), ist er as gar nicht ansprechbar und zieht wie ein verrückter, läuft einem vor die Füße und ist einfach nur wirsch, selbst dann wenn man sich vorher viel mit ihm beschäftigt hat und er sich schon körperlich ausgepowert hat. Mein Mann hat schon sämtliche Bücher und Zeitschriften verschlungen und sehr viel über längere Zeit ausprobiert (Stehen bleiben, Richtungswechsel, und noch ein Paar Dinge). Ich denke, dass das Problem ist, dass Don sich nicht wirklich konzentrieren kann, aber weiß nicht, wie man ihm da helfen kann. Kann es an mangelnder Auslastung liegen? Wir machen schon viel und wollen bald zum Agility gehen, da er eine absolute Sportskanone ist. Aber bisher ist einfach alles schwierig, wobei er sich konzentrieren muss (z.B. Dummy-, oder Fährtenarbeit).Habt ihr eine Idee, was man tun kann um seine Konzentration zu fördern und wisst ihr vielleicht eine gute Methode um die Leinenführigkeit mit so einem Wusel zu trainieren?
Das Problem mit der Unsicherheit und meinen Unmut über das Tierheim würde ich gern später beschreiben, da das "Leinenproblem" momentan das Größere ist.
Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. Danke schonmal im Voraus :)
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Hallo!
Wie alt ist Don denn jetzt?
Konzentrationsschwäche können viele verschiedene Ursachen und Gründe haben.
- er ist noch jung, lernt also mit der Zeit sich immer länger zu konzentrieren
- krankheitsbedingt, wird ein TA feststellen müssen
- er macht zu viel, ist also extrem hochgepuscht
- Ablenkung ist noch zu groß, lieber mit größeren Distanzen arbeitenSchöne Grüße noch
SheltiePower -
Erstmal danke für die Antwort :)
Don wird zwischen 2 und 3 Jahren geschätzt, wobei der Tierarzt eher glaubt, dass er erst 2 ist, da er noch sehr neugierig und wild ist.
So weit wir wissen ist er topfit. Abe rich kann den Tierarzt natürlich mal fragen, ob es möglich wäre, dass er etwas hat. Wir sind sowieso nächste Woche zum Impfen da.Also was wir mit ihm machen um ihn auszupowern ist momentan:
-Spaziergänge mit verschiedenen Beschäftigungen, sprich Futtersuchspiele, Unterordnungsübungen, Apportieren (wobei er sich auf das Suchen nicht konzentrieren kann und dann schnell die Lust verliert, deswegen ist es momentan mehr hetzen und wird daher nicht sooft gemacht, da er dann zu sehr auf Ball, Apportel etc. fixiert ist,), "Outdooragility" also Balancieren auf Baumstämmen, drüber springen usw.
- Fahrradfahren
- gemeinsames Toben mit Bling-Bling :)Wenn wir trainieren, dann gehen wir einzeln mit den Hunden und Wege, die eher ruhiger sind.
Da es immer nur möglich ist kurz mit ihm zu trainieren, ist es schwierig ihn geistig auszulasten und dann kommt er auf Ideen, wie den Mülleimer auszuleeren während wir nicht da sind :/ -
Hm,
aus der Ferne ist es natürlich schwer zu sagen.
Es könnte sich dabei eventuell um eine Art "Mischung" aus dem noch jugendlichen Alter und dem "Lernpensum" bei Dir sein.
Wenn er vorher nicht gelernt hat, sich zu konzentrieren, so wirst Du ihm ja diese Zeit noch irgendwie "geben" müssen. Er muß also langsam aufholen, was eventuell schon andere Hunde in seinem Alter "schon können".Wenn Du mit ihm übst, wie lang sind denn Deine Trainingseinheiten?
Was wäre denn, wenn Du ab und an mal gar nichts machst, außer nur Gassi gehen.
Und, wenn Du mal übst, die Zeit kürzer hältst? Also, zum Beispiel ein Sitz verlangen, Belohnen und anschließend sofort wieder auflösen. Dann geht es erst mal wieder weiter, und das nächste Sitz wird erst nach einer langen Pause verlangt.Ist Bling-Bling (was für ein Name
) denn ab und an dabei, wenn Du mit Don übst?
Könnte er (sie?) der "Störfaktor" sein?Schöne Grüße noch
SheltiePower -
Also ich denke, dass das große Problem wirklich ist, dass er vorher nie irgendwas gelernt hat. Er konnte ja wirklich nichts, als er zu uns kam. Wenn er etwas lernt, dann jedoch sehr schnell.
Ich und auch mein Partner üben immer zwischendurch mit ihm und auch nicht bei jedem Spaziergang, außer halt das Leinelaufen.
Zu Hause gehe ich mit ihm zum Üben in die Küche und mittlerweile weiß er dann : "okay, jetzt machen wir etwas" und hat dann auch einen tierischen Spaß und konzentriert sich. Dann übe ich etwa 5-10 Minuten und mache dann eine Pause. Manchmal machen wir dann zur Übung noch 1-2 Durchgänge mit dem Doggy-Brain-Train. Was er mittlerweile auch schon hinkriegt ohne auf den Holzhütchen rumzukauen^^.
Beim Training zu Hause ist (die :) ) Bling-Bling nie dabei.Draussen manchmal schon. Dann, wenn mein Partner und ich zusammen gehen übt einer das Leinelaufen mit Don und der andere läuft etwas dahinter. Das klappt eigentlich von der Konzentration ( so weit er es hinkriegt).
Wenn die Hunde im Freilauf sind, ist es meist so, dass Bling-Bling irgendwo schnüffelt oder rumliegt, solange einer von uns ein paar Übungen mit Don macht, oder sie mit dem anderen von uns selbst ein paar Tricks übt.Natürlich gehen wir manchmal aber auch getrennt voneinander, sodass der Hund sich nur auf denjenigen konzentriert, der mit ihm geht.
Allerdings wird Dons Leinenverhalten nicht davon beeinflusst, ob Bling-Bling dabei ist oder nicht.
Abgesehen davon, dass beide dann häufiger kiebig auf andere Hunde reagieren. -
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Hallo,
mangelnde Auslastung könnte schon ein Grund für sein Verhalten sein, aber ich persönlich bin bei solchen Powerhunden irgendwie kein Agilityfreund, da es manche Hunde noch mehr aufdreht.
Um die Konzentration zu steigern,wäre Impulskontrolle gut, heißt, Hund soll lernen, ruhig zu bleiben, obwohl er durchstarten möchte.
Beispiel:
Hund liegt=> Ball rollt vorbei=> Hund darf erst hinterher, wenn Du es erlaubst.Diese Dinge sind ausbaufähig und mit kleinen Schritten begonnen, klappt das.
Nasenarbeit ist eine gute Sache , dem Hund Auslastung zu verschaffen, ohne ihn hochzufahren.
Mein Steckenpferd ist die Zielobjektsuche, die die Hunde so auslastet, dass man sie abends nicht mehr sieht oder hört -
Ja das mag sein, dass es ihn noch mehr aufdreht...aber da er so sportlich ist und es liebt überall drauf und drüber zu springen und wirklich gern und sehr schnell rennt, dachten wir, dass es vielleicht eine Möglichkeit wäre ihn auszupowern. Da er sich da ja auch auf einen konzentrieren muss, würde es ja auch seinen Geist etwas beschäftigen, dachte ich.
Das mit der Impulskontrolle über ich zwischendurch genauso wie du es beschreibst :).
Ich halte ihn dann am Halsband fest und lege ihn ab. Dann rolle ich einen Ball langsam an ihm vorbei, bringe ihn dann wieder in den Platz und lasse ihn dann auf Kommando den Ball holen. Das funktioniert ein paar mal hintereinander ganz gut.Über Ziel Objekt Suche hatte ich auch schon nachgedacht, aber Don ist irgendwie nicht so für Nasenarbeit :/ Vielleicht gefällt es ihm mehr, wenn er ersteinmal gelernt hat sich daueraft zu konzentrieren. Aber das muss er halt noch.
Bling-Bling hingegen ist eine kleine Schnüffel-Queen :) Sie kann man Stundenlang etwas suchen lassen und sie bleibt so lange mit der Nase am Boden bis sie es gefunden hat :).
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Spontan fällt mir noch Dogdance ein.
Meike, jetzt bist Du an der Reihe....ist doch Dein Steckenpferd -
Dog Dance finde ich auch super und mache es mit Bling-Bling...naja wir üben noch und haben noch keine Choreo...aber Don ist einfach noch zu unkonzentriert und wibbelig...alles was über Pfötchen geben, Sitz und Platz hinaus geht lässt ihn aufdrehen.
Er springt dann an einem hoch, leckt einem übers Gesicht udn hüpft wild umher. -
Ich hatte auch einen kleinen Wirbelwind aus Spanien - allerdings war der noch fast ein Baby als er zu mir kam. Er war nicht müde zu kriegen, immer am Toben und Spielen. Seine Konzentration reichte mal für 10 Sekunden und mal für 2 Minuten. Den einen Tag klappte alles super, am nächsten war ich am Verzweifeln. Bei Pedro stellte sich dann (mit ca. 1,3 Jahren) allerdings heraus, dass er ein riesiges Stressproblem hatte. Ich habe über ca. 6 Monate den Hund komplett runter gefahren. In der ersten Zeit wurde überhaupt nicht getobt und gerannt, nichts gespielt, keine Tricks, gar nichts. Er hat dafür zuhause immer besser und länger geschlafen und wurde insgesamt immer ruhiger. Die Zeit (und da gerade der Anfang) war für mich schlimm. Pedro hat das alles sehr gelassen genommen. Inzwischen können wir uns draußen sehr entspannt bewegen und er hat richtig viel Spaß an kniffeligen Aufgaben.
Gerade bei Hunden aus dem Tierschutz sollte man immer an Stress denken. Die Zeit, bis die Hunde hier ein schönes Zuhause gefunden haben geht an kaum einem ohne "Schaden" vorüber. Wie man den Stress dann abbaut ist für jeden Hund individuell abzustimmen. Aber den meisten tut sicherlich gut, wenn man das tägliche Pensum zunächst auf ein Minimum reduziert.
Liebe Grüße
Conny -
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