"Probleme" mit dem spanischen Wirbelwind

  • Zitat

    Bei Pedro stellte sich dann (mit ca. 1,3 Jahren) allerdings heraus, dass er ein riesiges Stressproblem hatte. Ich habe über ca. 6 Monate den Hund komplett runter gefahren. In der ersten Zeit wurde überhaupt nicht getobt und gerannt, nichts gespielt, keine Tricks, gar nichts. Er hat dafür zuhause immer besser und länger geschlafen und wurde insgesamt immer ruhiger.



    Genau das meinte ich.
    Den Hund erst einmal richtig zur Ruhe kommen lassen.
    Ich glaube, es ist für Don jetzt (noch) zu "viel" verlangt, sich fünf bis zehn Minuten konzentrieren zu müssen. Auch wenn man bei einem Powerpaket das Gefühl hat, daß man diesen nicht richtig auslastet.
    Denn Streß verhindert, daß ein Lebewesen lernen kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Streß positiv oder negativ ausgelöst wird.




    Und gerade beim Dog Dance braucht man die Ruhe. Nur so kann man erst Tricks lernen.
    Das, was der Don bei Dir macht, liest sich für mich nach Übersprungshandlungen. Er weiß nicht, was er tun soll, ist mit der Situation (noch) überfordert, also fängt er an, an Dir hochzuspringen.



    Ich würde es einfach mal ausprobieren, dem Hund nur mal Ruhe zu geben. Nichts zu machen, außer natürlich Gassi zu gehen. Diese aber auch nicht zu lange halten. Vielleicht kommt dann die Konzentrationsphase irgendwann?



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Zitat

    , dem Hund nur mal Ruhe zu geben. Nichts zu machen, außer natürlich Gassi zu gehen.


    und erstmal von Agility die Finger lassen.


    glaub' mir, ich spreche aus Erfahrung und weiß, wie Agility einen Hund hochschaukeln kann.
    Damit erreichst Du genau das Gegenteil von dem , was Du willst

  • Danke für die Antworten :)


    Ich denke, die Sache mit dem Stress ist gar nicht so abwegig, da er bei vielen Dingen sehr schnell hochfährt. Wir versuchen schon ihn mit so wenig stressigen Situationen wie möglich zu konfrontieren. Nehmen ihn zum Beispiel nicht mit auf Geburtstage, wie wir es mit Bling-Bling sonst immer machen konnten. Aber es ist schwierig ihn zur Ruhe kommen zu lassen, wenn man ihn nicht toben lässt. Dinge wie Ballspielen machen wir mit Don sowieso nur noch eher selten, da es ihn viel zu sehr hochpuscht. Aber wenn wir auch mal "nur" Gassi gehen, rennt er von allein seine Runden übers Feld, da sein Bewegungsdrang so hoch ist.
    Ich denke aber, dass das ok ist, solange man ihn dann nicht noch mit Spielzeug etc. hochpusht oder?


    Das Training zu Hause werde ich dann mal reduzieren, also nicht täglich üben und wenn, dann nur kurz.
    Ich will ihn ja auch nicht überfordern.
    Mit dem Agility, das werde ich dann wohl auch ersteinmal lassen. Bloß wie sollen wir ihn dann "richtig" auslasten, außer ihn rennen zu lassen und ein paar Übungen zu machen?
    Gibt es da eine Möglichkeit bei der man ihn nicht so aufdreht und er sich aber auch nicht zu lang konzentrieren muss? Oder sollen wir es einfach wirklch komplett lassen, da er ja auch lernen muss abzuschalten und hoffen, dass er nichts anstellt?^^

  • Du wirst da wohl den "goldenen Mittelweg" finden müssen.


    Indem Du erst einmal nur "Ruhe" gibst, siehst Du ja auch, ob Dein Hund tatsächlich ruhiger wird, oder nicht.
    Hochpuschende Sachen würde ich am Anfang auch erst einmal weglassen wollen.


    Wenn Dir es mit dem Dog Dance wirklich ernst ist, könntest Du mal anfangen, Target Training zu machen. Das ist dann Kopfarbeit für den Hund, wenn es mit dem Clicker aufgebaut wird, aber halt auch eine ruhige "Arbeitsweise" mit dem Hund. Man kann immer aufhören! Als Mensch sollte man ja eh darauf achten, daß dies noch geschieht, bevor der Hund seine Konzentration verliert.
    Oft hilft es den Hunden, wenn man als Mensch auch eher ruhig dabei bleibt. Also, keine hektischen Bewegungen macht, mit der Stimme nicht allzuhoch loben, nicht quietschen, keine "Party feiert", auch wenn der Hund grad was super toll gemacht hat.


    Wenn er rennen kann und darf (ideales Gebiet, muß nicht an der Leine laufen) dann würde ich ihn mal toben lassen. Also, alleine. Du wirst ja sehen, ob ihm dies gut tut, oder eher das Gegenteil der Fall ist.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Nochmals danke für die vielen Antworten :)


    Einen Targetstick habe ich sogar schon, da ich ja mit Bling-Bling schon etwas mit dem Dogdancing angefangen habe. Also könnte ich es mal damit probieren.
    Nun ist aber erstmal "Trainingspause" angesagt. Also über wir erstmal nur eib ganz kleines bisschen und sowieso nur sehr ruhig.
    Eine gute Sache um ihn länger zu beschäftigen und müde zu bekommen sind Rindernasen :) Die kaut er gerade genüsslich vor sich hin.


    Trainieren werden wir dann, wenn wir es tun erstmal die Impulskontrolle, damit er nicht immer so hektisch wird. Und wenn er erstmal gelernt hat, alle Situationen ruhig anzugehen, also Leine anlegen, rausgehen usw. , dann wird sicher auch das Leinenziehen weniger bzw. besser zu trainieren oder was meint ihr? Denn ich denke, da er ja vorher noch nie an der Leine laufen musste, tut er sich damit so schwer. Ist ja auch klar, wenn man in seinem ganzen Leben frei eintscheiden konnte, wo man lang will und dann plötzlich in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird, würde jeder wahrscheinlich erstmal gegensteuern.

  • Zitat

    Aber es ist schwierig ihn zur Ruhe kommen zu lassen, wenn man ihn nicht toben lässt.


    Genau das habe ich meine Trainerin damals auch gefragt und bin trotz ihrer Empfehlung, gaaanz langsam mit ihm zu machen immer wieder ne Runde mit dem Rad gefahren, "damit er mal richtig rennen kann". Aber so wurde er den Stress nicht los sondern hat sich mit der Rennerei immer wieder neu hochgedreht. Erst als ich mich wirklich super-streng an das Programm gehalten habe merkte ich, wie er nach und nach ruhiger wird. Nicht müde vom Rennen sondern ruhig und entspannt.


    Ich habe eine ziemlich lange Zeit Tagebuch geführt - wann ich mit ihm wie lange und wo draußen war, wen wir getroffen haben, wie er sich verhalten hat usw. Daran konnte man dann erkennen, welche Faktoren ihn sehr stressen und was wir unbedingt vermeiden sollten. Hier sah ich auch, dass ich spätestens nach 25 min wieder
    zuhause sein musste weil er dann von nichts das hochdrehen begann. Also sah unser Programm für den Anfang wie folgt aus: 3 x 15 min pro Tag Gassi schleichen. Jede Omi mit Rollator hätte uns überholt. Ich musste an so reizarmen Gegenden wie möglich mit ihm gehen und möglichst weder Hunde noch Katzen treffen (gar nicht so einfach wenn allein gegenüber der Haustür 6 Katzen wohnen). Die Leine hatte ich auf ca. 1,5 - 2 m. Lief er ruhig (kam die ersten Tage so gut wie nie vor) wurde sie max. 3 m lang, zappelte er rum wurde sie noch kürzer. Je mehr er zog, desto langsamer wurde ich (bis zum stehenbleiben und abwarten bis er Kontakt zu mir aufnimmt). Die ersten Tage schafften wir auf diese Weise ca. 200 m pro Gassi. Zuhause musste ich gucken, dass er mehr schläft, also habe ich versucht, ihm eine Auszeit in einem Kennel zu verschaffen. Das war allerdings soviel Stress, dass ich den Versuch nach einigen Tagen abbrach und ihn dafür auf seinen Nachtschlafplatz brachte und dort mit einer Leine sicherte. Ich steigerte das von 15 min auf 1 Stunde, aber ich musste ihn schon bald nicht mehr sichern weil er sich selbst zum Schlafen zurück zog.
    Nach einiger Zeit versuchte ich dann ganz vorsichtig, ihn draußen auch mal Leckerli suchen zu lassen oder auch ob er den einen oder anderen Trick noch konnte. Aber auch das war anfangs noch zu viel und er zappelte danach wieder vermehrt. Also fuhr ich das Programm wieder auf totale Langeweile und er beruhigte sich wieder. Er hat die ganzen Monate unheimlich viel geschlafen. Eigentlich fast die ganze Zeit, die wir zuhause waren. Hin und wieder holte er sich selbst einen Ball aus seinen Spielsachen und spielte selbst damit. Aber es kam keine Animation von uns. Außer langsam Gassi und kuscheln oder ruhig streicheln machte ich NICHTS mit ihm. Ihm tat das so gut und wurde richtig entspannt.
    Inzwischen fordert er wieder mehr von mir und schläft auch nicht mehr so viel. Aber da er draußen super drauf ist und nicht überdreht passt das ja auch wieder. Wir gehen inzwischen in die wildreichsten Wälder, die ich finde (und fahre dafür auch einige Kilometer) und trotzdem entspannt er sich sofort wieder wenn die Reize weg sind. - Es hat sich gelohnt - auch wenns schlimm war für mich!


    Dir, Blinki würde ich raten - schreib doch ein paar Tage Tagebuch und dann fahr das Programm mal auf 0 runter, nur 3 x 15 min Gassi und sonst gar nichts - und schreib weiter Tagebuch. Vielleicht siehst du dann, wieviel du ihm zumuten kannst ohne dass er hochdreht. Ich hätte nie gedacht, dass Pedro von 5 Leckerlis suchen und 2 Kommandos befolgen so zappelig wird.


    Ich wünsch dir gute Nerven und den richtigen Riecher, dass ihr bald Fortschritte macht.


    Liebe Grüße
    Conny =)

  • Ich kenne das auch, Pino ist ein Pointer oder evtl Pointer-?-Mix, ständig hektisch und unkonzentriert,
    teils nicht ansprechbar draussen etc.
    Ich war am Anfang wirklich verzweifelt... :roll:
    Wir haben in auf anraten von anderen Jagdhund/Pointerbesitzern erstmal gar nicht mehr Powern und hoch fahren lassen, siehe da, es wurde besser! Er ist zwar immer noch oft draussen nicht ansprechbar und hektisch, doch durch Impulskontrolle und Arbeit in Form von Leinenführigkeit und Denken, haben wir jetzt alles besser im Griff. Ich denke ein Pointer , sowie auch der Cattle-Dog, sind sehr spezielle Hunde, man muss sie auf jeden Fall auslasten, aber auch ihre Ruhe fördern. Ich denke das ist bei solchen Rassen schon eine Gradwanderung, die gesunde Mitte zwischen kontraproduktivem Hochfahren und wirklich nötiger Auslastung zu finden!


    Viel Glück!


    Gibts ein Foto? ;)

  • Nochmals danke,
    ich werde es wirklich mal versuchen gar nichts mit ihn zu machen.
    Einfach Gassi gehen und zu Hause dann nur Ruhe. Heute Mittag waren wir eine halbe Stunde auf einer Wiese, auf der die Hunde frei laufe dürfen. Ich lief nur eine Runde mit den Hunden und Bling-Bling nutze die Zeit zum Rumrennen, Don dackelte bloß neben mir her (wenn er das nur an der Leine täte^^) wahrscheinlich in der Hoffnung, gleich Futter oder nen Ball etc. suchen zu dürfen. Aber nö, es stand wirklich "nur" gehen auf dem Plan, da er von allein nicht rannte sind wir dann nach ner halben Stunde nach Hause. Zuerst guckte er etwas ungläubig, aber dann legte er sich auf seinen Platz. Zuerst war er noch etwas unruhig aber schließlich blieb er liegen UND ging sogar freiwillig in sein Körbchen im Schlafzimmer und schlief erstmal eine ganze Weile :).
    Ich denke, wenn wir das wirklich versuchen ihn nur ruhig machen zu lassen, außer er rennt im Freiluf ein bisschen, kriegen wir es hin :).
    Dann bräuchte ich nur noch mehr Tipps für die Leinenführigkeit =)


    PePi72 Fotos gibt es hier :) Leider sind es erst ein paar.
    https://www.dogforum.de/donovan-t130485.html

  • Hey :)
    Also das mit dem erstmal nichts tun klappt bisher ganz gut.
    Auf Spaziergängen lasse ich die Hunde laufen, animiere sie aber nicht zusätzlich mit Spielzeug, genauso ist es zu Hause. Don hat ein Stoffherz, mit dem er manchmal spielt, sonst nichts.
    Wie gesagt, klappt das zur Zeit sehr gut, er wird an der Leine immer ruhiger und auch zu Hause kommt er immer häufiger zur Ruhe :) Danke also für Eure guten Tipps :)


    Leider haben wir nun ein weiteres Problem, über das ich in einem anderen Beitrag (Probleme mit dem Alleinsein- Protestpinkeln) geschrieben habe. Vielleicht könnt ihr da ja mal reinlesen und habt ein paar Tipps!

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