Dominanz. Und irgendwie geht alles schief.

  • Das Problem mit dem Locken ist das er sich für nichts wirklich interessiert. Leckerlies, das klappt 2 mal, dann rennt er sofort wieder auf die Couch wenn er es gefuttert hat. Beim 3. mal interessiert ihn das Leckerlie nicht mehr. Sein Spielzeug ignoriert er in diesem Moment auch. Nachdem er gestern also nicht mehr von der Couch zu bekommen war hat er das gleiche gestern Abend mit dem Bett gemacht. Kein Nein halt, keine Leckerlie. Wir mussten ihn dann am Halsband runterbewegen bis ins Körbchen. Aber er ist sofort wenn wir ihn losgelassen haben wieder hoch und hat sich gewehrt indem er mal wieder mit den Zähnen halten wollte. Naja, die letzte Lösung war ihn dann ins Wohnzimmer zu sperren. Ich habe ihn dann nach 10 min. wieder rausgeholt. Und dann ging es komischerweise. Er hat sich dann vor dem Bett plaziert. Aber ist das denn so eine gute Lösung? Ist das vieleicht das einzige worauf er hört?


    Eben gerade hat er das Couch Spielchen wieder angefangen. Nach 2-3 Minuten hat er dann aufgegeben. Habe ihn am Halsband zu seinem Platz geführt. Seine Haltattacken mit Zähnen musste ich leider mit einem leichten Griff an der Schnautze unterbinden (war nicht feste, also natürlich nicht so das ich ihm weh tue).


    Naja, wir haben ihn jetzt 5 Tage. Ich werde wenn es sich in 2 Wochen nicht bessert eine Trainerin holen müssen. Wir möchten ihn ja nicht wieder abgeben. Aber so kann es natürlich auch nicht weiter gehen. Wenn er wenigstens etwas hätte mit dem ihn locken kann. Aber er zeigt für alles totales Desinteresse.

  • Also ich les das hier grad ziemlich interessiert mit, denn wir haben auch einen Hund aus Spanien.
    Sie ist jetzt seit gut einer Woche bei uns. Sie verhält sich allerdings ziemlich anders als es hier der Fall ist.


    Aber sie ist -wie deiner scheinbar auch- ein totaler Frauenhund. Die Männer in meiner Familie akzeptiert sie zwar, aber sie orientiert sich eigentlich nur an Frauen.


    Also ich kenne zwar deinen Hund nicht, aber alles was ich bis jetzt so gelesen hab, zielt im wesentlichen darauf ab den Hund zu erziehen, Kommandos und so.
    Das ist ja auch wichtig, damit er seine Grenzen kennenlernt und sich in die neue Familie einfügt und das wurde hier ja auch schon diskutiert, aber was mir im Moment so ein bisschen fehlt, ist die "Kuschelkomponente".
    Ich hab von Anfang an mit in ihrem Körbchen gelegen und sie ausgiebig (und ich meine wirklich ausgiebig) gestreichelt.
    Ich weiß ja nicht ob dein Hund auch verschmust ist, oder ob du ihn sowieso schon viel streichelst, oder ob er sich das gar nicht gefallen lässt. Aber wenn ers auch mag kanns ja zusätzlich zu den anderen Vorschlägen, die hier schon gefallen sind nicht schaden.
    Farah hat sich schon nach 5-6 Tagen beim Streicheln auf den Rücken gelegt und sich intensiv den Bauch kraulen lassen. Zu mir hatte sie schnell die stärkste Bindung.


    Wollte das nur mal loswerden, weil ich das wie gesagt bis jetzt ein wenig vermisst habe in der Diskussion.
    Ist bei euch zwar ne ganz andere Sache, aber ausprobieren kann mans ja mal.


    Viel Erfolg wünsch ich noch!
    Annika

  • hi,
    also ich finde auch, nach 5 tagen kann der bursche ja nicht bescheid wissen.
    laut der beschreibung hört sich die anknabberei und das festhalten eher nach spielaufforderung an. dass er wieder runterkommt, wenn er kurz weggesperrt wird, bestärkt meine meinung - er merkt dann halt, dass doch keine spielzeit ist.
    zum thema dominanz ist wohl auch alles gesagt, ich schließe mich da an...


    ihr müßt gaaaaaanz dringend das ablegen und bleiben auf seinen plätzen (körbchen, decke) üben. übungsaufbau ist einfach: nahe am körbchen stehen, hund dort sitzen lassen, loben. dann weiterhin entweder eigene entfernung vom körbchen oder dauer des sitzens erhöhen. bei euch wahrscheinlich erstmal zeit, da er wahrscheinlich schnell wieder aufstehen und zu euch will, vermute ich mal. so lernt er ganz langsam auch, dass er auch mal sendepause hat. wichtig dabei: immer ein abbruchkommando (ok, komm runter, is gut) nutzen, sonst wartet er sich entweder dumm und dämlich oder er hebt ein kommando von alleine auf, was ja nicht so erwünscht ist. nach dem abbruchkommando kann er sich die belohnung abholen.


    das mit dem interesse an leckerli bzw futter wird schon, vor allem, wenn er sie sich erarbeiten muss - und: freut euch doch, wenn der hund interesse und lust am spiel zeigt! das kann man später so gut nutzen, macht es euch nicht kaputt!


    viel glück,
    silvia

  • hi
    wir koennen uns ohne es zu sehen nicht sicher sein ob es eine spielaufforderung ist oder nicht, wir mussen uns da beide seiten offen halten, das kann nur einer vor ort sehen.


    das problem mit den leckerchen kann folgendes sein:
    a) er hat keinen hunder weilo fruehstuck oder abendessen noch den bauch fuellen
    b) das leckerli ist nicht "gut" genug...


    meisst passt auch noch ein stuck fleischwurst in eine vollen magen, eher als ein stuck trockenfutter, die leckeli sollten natuerlich sehr klein "erbsengross" geschnitten sein, ist ja nur ein leckerli.


    du must ruhig und consequent sein, dein Schnauzen zuhalten find eich nun nicht wirklich dragisch, auch wenn mir wohl eine paar hier nun an den hals springen das hat was von liebevollem schnautzengriff der mutter, der deine vor-stellung verstaerkt.


    auch kleine auszeiten koennen wunder wirken, vielleicht magst du ja eine Hundebox verwenden.. da kann man auch prima das schlafen nachts drin ueben... aber bevor du das ganze register ziehst wuerde ich seine motive von einer aussenstehenden peron noch mal abchecken lasen ist es dominantes greiffen ode r spielaufforderung oder einfach nur flegelhaft!

  • :winken:
    Hallo, da siehst Du es doch,-Du hast ihn bestimmend(aber nicht brutal) von der Couch geholt, und ihn dann mal kurz isoliert--und das hat doch halbwegs geklappt. Das hast Du in der Situaton so entschieden, und es war bestimmt nicht falsch.
    Es ist halt einfach zuviel, wenn man da jetzt dauernd mit Kommandos, Verboten (ich komm noch mal aufs Schnüffeln draußen zurück-das ist doch ein Grundbedürfnis des Hundes) den Hund überschüttet, weil das nur Streß verursacht-und er dann erst recht durchdreht.

    Mit Alpha-Wurf, etc. habe ich nur (wie auch geschrieben) vor diesen besagten "Hundeschulen" oder "Trainern" warnen wollen.
    Schade, daß der/die liebe KIDDO sich da angesprochen fühlt.


    Ich glaube, daß Ihr das hinkriegt!


    Viele Grüße Illo&Frodo

  • Zitat

    :
    Mit Alpha-Wurf, etc. habe ich nur (wie auch geschrieben) vor diesen besagten "Hundeschulen" oder "Trainern" warnen wollen.
    Schade, daß der/die liebe KIDDO sich da angesprochen fühlt.


    Ja das habe ich weil du mir so "nett" applaudiert hast!!!

  • Zitat

    Also eben war wirklich mal wieder eine Situation da würde ich am liebsten aufgeben. Wir saßen auf der Couch und er wollte hoch. Die ersten 2 male funktionierte das "Nein" wunderbar. Danach ging gar nichts mehr. Er sprang auf die Couch und ließ sich nicht mehr abhalten. Hatten wir ihn irgendwie runter kam er sofort wieder und ließ sich kaum hindern. Werder meine Frau noch ich konnten ihn irgendwie abhalten. Es ist echt zum verzweifeln. Wir haben den Raum gewechselt und dann kam er auch. Habe ihn dann Sitz machen lassen und ihm dann sein Spielzeug gegeben. Ich weiß echt nicht mehr weiter. Wenn er wenigstens sein Kommando befolgen würde. Er weiß ganz genau was Nein bedeutet, aber er wollte es einfach nicht. :(


    Hört sich stark nach Pupertät an! Wir haben auch einen Boxer mit 11 Monaten, und so ähnlich kennen wir das auch. Hundi kennt das Kommando ganz genau und versucht aber trotzdem, seinen Dickkopf durchzusetzen. Da hilft nur Konsequenz. Wenn es uns zu bunt wird, dann wird er einfach mal 5 Minuten in einen für ihn völlig uninteressanten Raum (bei uns das Bad) gebracht, Tür zu, Hund kann sich beruhigen. Danach ist es wieder der bravste Hund, den es gibt.

  • Hi alle , danke für die vielen Antworten :winken:


    Also, nachdem wir vorgestern unseren absoluten Tiefpunkt hatten und schon irgendwie daran dachten ob es nicht besser wäre ihn wieder abzugeben (waren also wirklich verzweifelt) habe ich heute doch nur positives zu berichten. Habe meine Strategie noch mal überdacht und bin mir klar geworden das ich durch den Versuch mit der strengen Erziehung selbst keine Bindung mit ihm aufbauen konnte. Habe mich gestern also zu ihm auf seine Decke gesetzt und ihn zum knuddeln aufgefordert. Er hat es sich auch gefallen lassen und sich nach 5 Minuten geworfen und sich dann erst mal 10 min. den Bauch krabbeln lassen. Und ich bin mir jetzt auch ziemlich sicher das vieles was ich als Dominanzverhalten sah doch nur eine Aufforderung zum spielen war. Seit gestern läuft es einwandfrei mit ihm. Und meine Frau und ich merken beide das der Hund sich jetzt selbst total freut wenn ich zur Tür rein komme.


    Übrigens darf er im Moment nun doch auf die Couch. Weiß nicht ob das so richtig ist. Zumindest haben wir es so geregelt das er hoch darf und sich neben uns legen (man merkt auch das er das irgendwie brauch). Was er allerdings nicht darf ist sich zwischen mich und meine Frau drängen und er darf nicht mit seinem Spielzeug hoch. Und das klappt auch wunderbar. Es reicht ihm einfach bei uns liegen zu können. Und wenn er genug hat und seine Ruhe brauch geht er runter. Dachte erst wenn wir das so machen denkt er er darf auch aufs Bett und fängt wieder mit dem Aufstand an. Aber bis jetzt ist nichts passier. Gesten wollte er einmal hoch. Ich habe gesagt nein, ihn zu seinem Körbchen begleitet und er war ruhig.


    Draußen zieht er auch nicht mehr so. Eigentlich hat sich seit gestern doch vieles zum positiven verändert. Ist vieleicht auch so das er sich nun langsam einlebt und merkt das er endlich ein zuhause hat.


    Bin einfach überglücklich das es zur Zeit jetzt so super läuft.




    :freude:

  • Hallo Shinobi,


    das freut mich wirklich für Euch. Gut, daß Ihr nicht in die Dominanzschiene geraten seid.


    Macht weiter so und noch ganz viel Spaß mit dem Hundi


    wünscht Euch Christine

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