Agility und Stress... Was sagt ihr dazu?

  • Hi Cindy
    Ich schrieb meine Erfahrungen und meine Entscheidung diesbezüglich nieder. Wenn ich eine falsche Sichtweise habe, kläre mich doch auf anstatt nur die Augen zu verdrehen.
    LG Maren

  • Maren, Du hast geschrieben:

    Zitat

    Agility habe ich selber mit meinen Hunden (zwei Border Collies) nie betrieben.


    Also, ich habe bisher auch noch kein Extrembergsteigen betrieben, habe davon aber schon Fotos und sogar einen Film gesehen. Daher kann ich nun in entsprechenden Foren meine fachlich fundierte Meinung zu diesem Thema äussern und anderen Extrembergsteigern gute Ratschläge geben.


    Zitat

    Beim Agi fängt man ja von Null an.

    Echt? Und das Hüten lernen BC's während der 4.-5. Lebenswoche aus dem Handbuch, das unter der Wurfkiste liegt?


    Zitat

    Beim Agi erscheint es mir ebenfalls oft so, dass der Border Collie lediglich sein auswendig gelerntes Programm abspult, dabei aber kaum auf seinen Handler achtet bzw. kaum anprechbar ist.

    Ja wat denn nu, fängt man bei Null an oder haben die das auch schon auswendig gelernt?


    Zitat

    Andere Rassen, die von sich aus nicht so auf Schnelligkeit und Hektik gepolt sind wie der Border Collie, erscheinen mir irgendwie eher geeignet für´s Agi und verzeihen Fehler auch viel schneller.


    Jaja, so etwa wie bei meinen Whippets oder gewisse dezent durchgeknallte Püdel, diese Schlaftabletten sind fürs Agility deutlich besser geeignet als ein BC.


    Zitat

    Ich schrieb meine Erfahrungen und meine Entscheidung diesbezüglich nieder.

    Dann sei so gut und lass uns doch mal an Deinen Erfahrungen teilhaben. Aber bitte an denen, die Du selbst gemacht hast.


    Ich finde, Agility ist eine tolle Möglichkeit (von vielen), mit HUNDEN gemeinsam Sport zu betreiben. Wenn der Mensch mit Agility nicht zurecht kommt, gibt es noch andere Möglichkeiten.

  • Hi


    Zitat

    Also, ich habe bisher auch noch kein Extrembergsteigen betrieben, habe davon aber schon Fotos und sogar einen Film gesehen. Daher kann ich nun in entsprechenden Foren meine fachlich fundierte Meinung zu diesem Thema äussern und anderen Extrembergsteigern gute Ratschläge geben.


    Netter Vergleich. Obwohl wir sicherlich alle schonmal irgendwo rauf geklettert sind und sagen können, ob man dies gerne professionell weiterbetreiben möchte oder nicht. Und wenn nicht, kann man die Gründe doch gerne mitteilen. (Ratschläge sollte man dann wohl wirklich lieber nicht erteilen ;-))
    Agigeräte habe ich ebenfalls schon kennengelernt und meine erste Hündin in der Hundeschule an diese herangeführt. Weiter gemacht haben wir dies dann eben aus bereits genannten Gründen nicht.


    Zitat

    Beim Agi fängt man ja von Null an. - Echt? Und das Hüten lernen BC's während der 4.-5. Lebenswoche aus dem Handbuch, das unter der Wurfkiste liegt?


    Mmmh, ohne Dir auf den Schlips treten zu wollen, aber hast Du Dich denn schonmal mit angeborenen Trieben bei Hunden beschäftigt? Die kriegen Ihr Handwerkszeug tatsächlich mit in die Wiege gelegt :-)


    Viele Border Collies wissen beim ersten Mal an den Schafen schon instinktiv, was zu tun ist.
    Ist das beim Agi etwa auch so? Hab ich leider noch nie beobachten können.


    Zitat

    Beim Agi erscheint es mir ebenfalls oft so, dass der Border Collie lediglich sein auswendig gelerntes Programm abspult, dabei aber kaum auf seinen Handler achtet bzw. kaum anprechbar ist. - Ja wat denn nu, fängt man bei Null an oder haben die das auch schon auswendig gelernt?


    Da Agility nur kleine Teile des Triebes bei Hunden anspricht, denke ich schon, dass man die Hunde erstmal an alles heranführen und ihnen verklickern muss. Da z.B. Border Collies sehr schnell lernen, begreifen sie eben auch schnell, was das jeweilige Gerät zu bedeuten hat. Sehen sie also das Gerät, spulen sie das jeweilig erlernte Programm ab. Das meinte ich mit "auswendig gelernt".


    Zitat

    Jaja, so etwa wie bei meinen Whippets oder gewisse dezent durchgeknallte Püdel, diese Schlaftabletten sind fürs Agility deutlich besser geeignet als ein BC.


    Ich empfand viele andere Hunderassen im Agiparcour deutlich konzentrierter und weniger gestresst als die meisten Border Collies, die ich dort gesehen habe.


    Zitat

    Ich schrieb meine Erfahrungen und meine Entscheidung diesbezüglich nieder. - Dann sei so gut und lass uns doch mal an Deinen Erfahrungen teilhaben. Aber bitte an denen, die Du selbst gemacht hast.


    Ich dachte, dass tat ich. Ich kenne zumindest meine Rasse mitterweile recht gut, so dass ich sie in punkto Stress schon etwas einordnen kann. (Das bisschen Agilityerfahrung hat mir zumindest gereicht, um sagen zu können, dass dies nichts für meine Hunde ist.)
    Neue Aspekte finde ich aber immer wieder interessant, so dass ich deshalb mal auf die Frage geantwortet habe, um eventuell eine Diskussion anzuregen. War wohl keine so gute Idee, wenn man hier lieber erstmal auf die Anklagebank stellt, als einfach mal ein paar Gegenargumente zu nennen.


    Zitat

    Ich finde, Agility ist eine tolle Möglichkeit (von vielen), mit HUNDEN gemeinsam Sport zu betreiben. Wenn der Mensch mit Agility nicht zurecht kommt, gibt es noch andere Möglichkeiten


    Das steht doch außer Frage. Und ist auch meine Meinung.
    In diesem Thread geht es aber doch um die Frage, ob auch der Hund durch eventuellen Stress mit Agility nicht zurecht kommen kann.


    LG Maren

  • Zitat


    Mmmh, ohne Dir auf den Schlips treten zu wollen, aber hast Du Dich denn schonmal mit angeborenen Trieben bei Hunden beschäftigt? Die kriegen Ihr Handwerkszeug tatsächlich mit in die Wiege gelegt :-)


    Komisch, alle BCler, die ich kenne und die Hüten nicht als Schafschubsen sondern halbwegs ernsthaft betreiben, bilden ihre Hunde gewissenhaft und über einen längeren Zeitraum aus.

    Zitat


    Viele Border Collies wissen beim ersten Mal an den Schafen schon instinktiv, was zu tun ist.
    Ist das beim Agi etwa auch so? Hab ich leider noch nie beobachten können.


    Och, wenn der HF halbwegs führen kann, kann der Anfängerhund relativ problemlos über einfache Parcoure im Niveau A1-A2 geführt werden (natürlich ohne Kontaktzonen oder Slalom). Weil wir im Agility selbstverständlich auch mit den Instinkten der Hunde arbeiten.


    Negativen Stress hat Hund (und zwar jeder Hund) dann, wenn er kooperieren will aber nicht weiss, was Mensch von ihm erwartet. Sei's beim Agi oder beim Hüten oder beim Hutziputz. Dann ist es am Menschen, an sich zu arbeiten, nicht am Hund...
    Positiver Stress dagegen (z.B. freudige Erwartungshaltung) ist ausgesprochen gut für den Kreislauf.


    Ach ja, und Agility ist nicht das Abarbeiten von bunten Agilitygeräten, oder nur so viel, wie das Klettern auf einen Stuhl Extrembergsteigen ist...

  • Obwohl ich auch Agility betreibe finde ich schon auch,dass Agility für viele Hunde ein extrem hoher Streßfaktor ist,
    und ja ich sehe auch nicht gerne Border auf dem Pacours,ich würde sie lieber an den Schafen sehen.


    Ich überlege mitterweile sogar aufzuhören, es puscht Nuki jedes Mal so sehr, dass es schon für beide Seiten keinen Spaß macht.
    Ich weiß nur nicht was wir ansonsten machen könnten was uns Spaß macht, Nasenarbeit,Dummy und so mag ich gar nicht, und Nuki ist dafür auch nicht zu begeistern,Hexe dagegen sehr, nur Obedience ist iwie langweilig....
    VPG ist nicht drin.


    Tja bleibt ja nix,und kommt mir nicht mit THS grusel

  • Hallöle,
    also, ich finde es schwierig zu bewerten.
    Beim Agi-Training gibt es ganz verschiedene Stressfaktoren für den Hund, und auf einem Turnier werden diese Stressfaktoren nochmal neu gemischt - einige kommen dazu, andere treten in den Hintergrund. Jetzt mal noch nicht in Dis- oder Eustress kategorisiert. Stressfaktoren sind für mich alles, was den Hund erstmal aktiviert, erregt macht - Beute, andere Hunde inkl. leckerer Hündinnen, Stresslage des HF, laute Umgebung, viele Menschen, fehlende Informationen beim Laufen, das Laufen an sich, der Konflikt an der Zone, ...
    Einige Faktoren sind vermeidbar, andere nicht; einige können mit Erziehung (Desensibilisierung) abgeschwächt werden.
    Manche Hunde zeigen ihren "Stress" bzw. ihre hohe Trieblage unmittelbar und für Außenstehende ganz deutlich. Andere haben Stress, aber die Anzeichen sind kaum zu sehen, wenn man den Hund nicht kennt. Ich denke Maren sieht nur bei anderen Hunden kaum Stress, weil diese körperlich nicht dieselben Anzeichen zeigen wie BCs. Meiner zB schleckt und läuft verhalten, wenn er Stress hat.


    Ich finde, so ganz allgemein und pauschal gibt's da wenig zu diskutieren. Jeder Hund kann vom Sport gestresst werden, aber welcher Stress jetzt auftritt und ob man ihn evtl. abstellen kann, kann man ja kaum sagen, ohne das Team gesehen zu haben.


    Zitat

    Andere Rassen, die von sich aus nicht so auf Schnelligkeit und Hektik gepolt sind wie der Border Collie, erscheinen mir irgendwie eher geeignet für´s Agi und verzeihen Fehler auch viel schneller.


    Würdest du ein Autorennen auch lieber mit einem VW Käfer fahren, weil die Schaltung da ein bissel unempfindlicher ist als beim Ferrari? ;)


    @Hecuda, zumal beim THS der Hund genauso gepuscht wird... Es kommt schließlich auch auf Zeit an.
    Grüßle
    Silvia

  • Das ist wohl war, das komische ist Nuki ist am ausgeglichensten wenn ich gar nichts mit ihm mache,kein Hundesport nur ganz wenig rausgehen, so bekloppt das klingt, erst dann ist er ausgeglichen und kommt zur Ruhe.....

  • Also ich finde nicht, dass man pauschal sagen kann: Ein Border Collie sollte kein Agi machen, weil er dadurch zu sehr unter Stress gesetzt wird (bzw: andere Hüterassen). Aber es gibt schon einige Fälle wo ich behaupten würde, dass der Hund schon seeehr stark gestresst durch den Parcour "rast" und oftmals jede Hürde dabei niederreißt.
    Aber hier gehts auch um die Ausbildung beim Agi. Wichtig ist dabei dem Hund die Ruhe IM und AUßERHALB des Parcours beizubringen. Also das "Denken" beim Laufen. Und nicht nur das Hetzen durch den Parcour auf Zeit.
    Natürlich ist es dabei wichtig von Anfang an beim Agi dem Hund zu zeigen: Arbeite ruhig und zuverlässig und du wirst bestätigt. Dreht der Hund zu sehr hoch, dann gibts ne Unterbrechung um ihn nicht in seinem Trieb zu bestätigen.
    Natürlich ists manchmal echt heftig die Hunde beim Agi zu sehen gerade auf Turnieren und sie unter voller Spannung zu beobachten. Meistens ist der Stress auch durch zu hohe Nervosität des HF's ausgelöst ;) Aber das ist ein kurzer Stressfaktor von 2 Minuten höchstens?! Wenn man den Hund gut auf- und abwärmt dann kommen die Muskeln auf eine gute Betriebstemperatur und der Hund wird sozusagen "an" und "ausgeschaltet". Ansonsten schläft zumindest mein Hund den halben Turniertag und geht mit mir zwischendurch entspannt Gassi. Viel schlimmer finde ich Flyball - da ist der Stress für den Hund (meiner Meinung nach) viel höher und länger! ;)

  • Zitat

    dass der Hund in noch so großen Stresssituationen ansprechbar bleibt, mit mir zusammen arbeitet und sich trotz des Stresses nicht aus der Ruhe bringen lässt.


    Ersetze Stresssituationen mit hohen Trieblagen und Ruhe mit Konzentration - wo ist der Unterschied zum Agi?


    Ich will beim Agi auch, dass mein Hund trotz hohem Trieblevel (was durchaus auch "Stress" bedeutet) ansprechbar bleibt und klar im Kopf.


    Was passiert wenn Hund das nicht bleibt, sieht man am "durchgeknallten Püdeli" ...... dagegen ist jeder "durchgeknallte Border Collie", den ich bisher gesehen habe, ein Weichei - denn die machen vielleicht noch Halt, wenn's weh tut.


    Oder wie unsere ehemalige Trainerin mal meinte: "es gibt 'normale' Hunde, die haben drei Gänge; es gibt schnelle, triebige BCs, die haben 4 Gänge; und es gibt diesen Hund - der hat zwei Turbogänge zusätzlich" .....



    Zitat

    Davonlaufende Schafe sind ein großer Stressfaktor für Border Collies und viele Border Collies neigen bei falschem Handling erstmal dazu, irgendein Programm abzuspulen,


    Moment - war da nicht was von "angeboren"? "In die Wiege gelegt"?



    Zitat

    Beim Agi erscheint es mir ebenfalls oft so, dass der Border Collie lediglich sein auswendig gelerntes Programm abspult, dabei aber kaum auf seinen Handler achtet bzw. kaum anprechbar ist.


    Wenn ein Hund, der mit 5-6 m/sec durch den Parcours rast, nicht ansprechbar ist und nicht auf seinen HF achtet, kommt dieses Team sicher nicht fehlerfrei durch den Parcours. Es sei denn, die BC-HF haben inzwischen gelernt, ihren BCs beizubringen, Zahlen zu lesen.


    Zitat

    Andere Rassen, die von sich aus nicht so auf Schnelligkeit und Hektik gepolt sind wie der Border Collie, erscheinen mir irgendwie eher geeignet für´s Agi und verzeihen Fehler auch viel schneller.


    *gröhl* :lachtot:


    @Iuju


    wie war das? "Conan der Zerstörer" .... da hätte ich mir so manches Mal einen durchgeknallten BC gewünscht - das wäre weit einfacher gewesen von wegen Handling und Fehler verzeihen ....



    Maren


    Zitat

    Mmmh, ohne Dir auf den Schlips treten zu wollen, aber hast Du Dich denn schonmal mit angeborenen Trieben bei Hunden beschäftigt?


    bin zwar nicht Iuju, aber antworte trotzdem mal - ja, habe ich. Allein schon aus Interesse.
    Und zwangsweise dahingehend, wie man mit Hunden umgeht, die sich im Trieb völlig vergessen, hirnmässig total abschalten und rein gar nicht mehr nachdenken was sie tun - übrigens obwohl sie noch voll ansprechbar sind.


    BTW - kein Border Collie. Zumindest kenne ich keinen Border Collie, der als "Problemlösung" von wegen "zum Triebziel gelangen" über ein Auto drüberspringt anstelle drumherum zu laufen.



    Zitat

    Da z.B. Border Collies sehr schnell lernen, begreifen sie eben auch schnell, was das jeweilige Gerät zu bedeuten hat.


    Meine Pudels lernen genauso schnell wie jeder BC - und nun? Was hat das damit zu tun?
    Natürlich soll Hund lernen, wie er einen Slalom völlig allein bewältigt, oder einen Steg oder eine Wand. Das ist in dem Fall der Job des Hundes. Mein Job als HF im Agi ist es, meinem Hund den richtigen Weg zu zeigen. Und das rechtzeitig und so, dass der Hund auf der für ihn idealen Linie laufen kann.



    Stress - natürlich gibt es Hunde, die haben dermassen Stress im Agi, dass das nicht mehr gesund für sie ist.
    Aber nur, weil ein Hund in hoher Trieblage wie eine Bodenlenkrakete durch den Parcours brezelt zu sagen "der ist so gestresst, das ist doch nichts für den Hund" ....... das ist wohl völlig daneben.


    Woher will man als völlig Unwissender in Bezug auf Agi - jo, der Vergleich mit dem Bergsteigen hinkt da absolut nicht - wissen, was wirklich in den Hunden vorgeht?


    Da sehe ich sehr viel mehr stark gestresste Hunde, denen ich nie Turniere oder gar Agi-Training antun würde, in der "Fun Fraktion". Mit grösstenteils weit langsameren Hunden als BCs und Co.


    Wenn ich sehe, dass ein Hund im Schneckentempo durch den Parcours schleicht, permanent am Beschwichtigen ist, jedes zweite oder gar jedes Sprunghindernis unterläuft, mehrmals die Wand verweigert und dann noch vor seinem HF zurückweicht ......
    also ... ich würde mal sagen, dass der Hund weit mehr für ihn negativen Stress hat als jeder noch so triebige BC, der zeigt "ich will da jetzt rein".


    BTW mit ein Grund, warum ich absolut gegen Funturniere bin.

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