Agility und Stress... Was sagt ihr dazu?

  • Stress ist nicht gleich Stress und Stress ist nicht ausschliesslich schlecht.


    Im Prinzip kannst Du sagen, dass Stressfaktoren alle Reize sind, die in irgendeiner Form eine Anpassung bzw. eine Änderung im Körper passend zu diesem Reiz bewirken.


    Es gibt Reize, die wirken sich positiv auf den Körper aus, bsp. Reize, die eine freudige Erregung auslösen. Das ist auch STRESS für den Körper. Aber in dem Fall "positiver Stress" - Eustress.


    Und dann gibt es die Stressoren, die eben "negativen STress" auslösen - Distress. Also das, was man landläufig unter Stress versteht.

  • Zitat

    Das ist wohl war, das komische ist Nuki ist am ausgeglichensten wenn ich gar nichts mit ihm mache,kein Hundesport nur ganz wenig rausgehen, so bekloppt das klingt, erst dann ist er ausgeglichen und kommt zur Ruhe.....


    Da solltest Du mal drüber nachdenken ;)

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    Weil wir im Agility selbstverständlich auch mit den Instinkten der Hunde arbeiten.


    Mit welchen denn...?


    Bitte nicht übel nehmen, aber mir ist kein Hund und / oder Rasse bekannt, die instinktiv ein Parkour durch den Wald laufen würden, nicht mal um ihr "instinktives Laufbedürfnis" zu befriedigen - deshalb meine (viell. etwas provokative) Frage.


    Heißt aber nicht, dass ich etwas gegen die Freizeitbeschäftigung "Agility" habe, solange vorallem der Hund daran Spaß hat und nicht durch falschen Ehrgeiz seines Menschen mehr oder weniger dazu genötigt wird.


    Wobei ich persönlich auch der Meinung bin, dass weder Agility, noch Flyball (weil es hier in Bezug auf Stress kurz angesprochen wurde) für jeden Hund geeignet ist - egal, wie toll sein Mensch die "Führungstechnik" beherrscht.



    magicmidnight:


    Eustress : Optimale Leistungsbereitschaft + körperliches Leistungsvermögen durch gesteigerte Energieversorgung


    Distress : Krankhafte Veränderung durch lang anhaltenden od. starken Stress, wie Erkrankungen des Immunsystems, Nieren -, Herz - u. Kreislauferkrankungen, Magen - u. Darmerkrankungen

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    Mit welchen denn...?


    Ein Hund wird instinktiv Bewegungsmustern von uns folgen, was man beispielsweise sehr schön sehen kann, wenn ein Hund das erste mal ein "Change" macht. Die Menschen brechen sich bei diesem Wechsel oft fast die Beine, wenn sie beim ersten Mal sehr kopflastig darangehen, Hunde machen instinktiv das Richtige (sofern Mensch sich nicht zu blöd anstellt).


    Instinkt versetzt Beutegreifer nicht in die Lage, durch den Wald zu rennen; Instinkt sorgt dafür, dass Hund unverletzt und erfolgreich von der Jagd zurückzukommt, auch wenn da Bäume standen...


    Zudem soll es Agilitysportler geben, die über Beutereiz oder Hetzreiz ihre Hunde bestätigen. Manche sogar über Futter.


    Nochmal, Agility ist nicht das Abarbeiten von bunten Geräten, es ist die Kooperation mit dem Partner (was hat das jetzt wieder mit Instinkt zu tun? Ach ja, die Fellnasen sind ja Rudeltiere).

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    Nochmal, Agility ist nicht das Abarbeiten von bunten Geräten, es ist die Kooperation mit dem Partner


    ....schon klar, aber ich kann daraus dennoch kein instinktives Verhalten ableiten, wie es von der Natur vorgesehen ist, nur weil der Hund unseren Bewegungsmustern folgt.
    Sollte dir jetzt die "Rudelharmonie" in den Sinn kommen, muss ich dem auch widersprechen, oder weshalb gehen soviele jagdlich ambitionierte Hunde so gerne (und instinktiv) ohne ihr "Rudel" jagen.


    So richtig kann man diese Frage nämlich nicht beantworten und wenn ich mir mal überlege, wie das mit Agility angefangen hat....., da wurde nicht darüber nachgedacht, ob hier ein instinktives Verhalten vom Hund nutzbar ist (wie z. B. beim Jagen, Hüten, Bewachen etc.)


    Siehe auch Wikipedia :

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    Instinkt – wörtlich: Naturtrieb – bezeichnet meist die unbekannten, inneren Grundlagen („Antriebe“) des vom Beobachter wahrnehmbaren Verhaltens eines Tieres. Diese Bezeichnung wurde in der Verhaltensforschung und der Psychologie jedoch nie eindeutig definiert, sondern von unterschiedlichen Autoren jeweils unterschiedlich verwendet.


    Für mich ist Agility einfach nur eine tolle Freizeitbeschäftigung, für den einen Hund geeignet, für den anderen weniger - eben wegen dem hohen Stresspegel, der schon allein durch die Schnelligkeit ausgelöst wird.


    Zitat

    (was hat das jetzt wieder mit Instinkt zu tun? Ach ja, die Fellnasen sind ja Rudeltiere).


    Übrigens - solche spitzen Bemerkungen kannst du dir sparen, dass wissen bestimmt gaaanz viele User hier.


    Gruß, Claudia.

  • Habe bis jetzt sehr interessiert mitgelesen, da ich Frühjahr gerne einmal Agility mit meinem Hund ausprobieren möchte.Warum? Weil ich meinen Hund so einschätze, daß diese Art von Freizeitbeschäftigung ihm und seinem Wesen sehr entgegenkommen wird. (Sehr große Bewegungsfreude, Lernfreude bzw Lust an geistiger Anforderung, wenig ängstlich und immer interessiert an Neuem gepaart mit gutem motorischem Geschick. Mal schauen, ob ich mit meiner Einschätzung richtig liege. Da er erst 10 Monate alt ist möchte ich erst einmal den Hundeführerschein mit ihm zu Ende machen, was voraussichtlich, hoffentlich :smile: im nächsten Frühjahr der Fall sein wird. Was ich bis jetzt aus diesem Thread mitgenommen habe ist vorallem eines: Bevor ich mit irgendeiner Art von Freizeitgestaltung mit meinem Hund beginne, ob nun Agility, Fährtenarbeit, Mantrailing oder sonst eine anderer Sportart/Freizeitbeschäftigung werde ich mich noch einmal ganz intensiv mit der Körpersprache/Kommunikation meines Hundes auseinander setzten. Ich glaube zwar meinen "Kleinen" schon recht gut lesen zu können, was mir auch von seiner Trainerin in der Hundeschule bestätigt wir, aber das noch zu erweitern ist wohl nie verkehrt. Praktisch ist, daß bei uns das Agility von einer Tierpsychologin und Tierärztin geleitet wird die auch gleichzeitig unsere jetzige Trainerin in unserer Hundeschule ist. Sie kennt meinen Hund schon, seit dem er 10 Wochen alt ist. Da kann ich sicher sein, daß auch sie ein Auge darauf hat, daß der Streß für meinen Hund nicht zu groß wird und sie abraten wird, sollte Agility nichts für meinen Hund sein.


    LG Franziska mit Till

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    Da solltest Du mal drüber nachdenken ;)


    In wiefern?
    Ich gebe es ehrlich zu,ich hab das Problem,dass einfach normales spazieren gehen und ein paar Übungen dazwischen für mich eher ziemlich langweilig sind :( :
    Das mache ich natürlich auch um ein gewisses Grundmaß an Bewegung zu verschaffen,aber wirklich Freude bereitet mir spazieren gehen nicht,
    es ist wenig spannungsgeladen,relativ emotionstot,und ach ich weiß nicht...
    Ich finds einfach doof.
    Hundesport dagegen macht Spaß, und ich mag meine Hunde nichts destro trotz sehr gerne und finde sie absolut unverzichtbar, und eben deswegen verschaffe ich ihnen natürlich Auslauf und so.


    Aber ich persönlich finde Spazierengehen nach wie vor totlangweilig....
    Leider. :ops:

  • Hi


    Schön, dass doch noch eine Diskussion zustande gekommen ist.


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    „Komisch, alle BCler, die ich kenne und die Hüten nicht als Schafschubsen sondern halbwegs ernsthaft betreiben, bilden ihre Hunde gewissenhaft und über einen längeren Zeitraum aus.“


    Das stimmt natürlich. Dennoch muss man den Border Collies das Schafehüten an sich nicht beibringen. Vielmehr muss man den Hund für sich lenkbar machen. Letzteres ist beim Agi ja genauso. Bei der Ausbildung eines Border Collies an den Schafen besteht halt noch die Schwierigkeit darin, dass der Hund ein ganz eigenes Schafverständnis hat und der Mensch oftmals dagegen arbeitet, weil er die Zeichen der Schafe selten so fein deutet. Das kann dann schon sehr schnell für Unsicherheiten im Team sorgen.


    Zitat

    Obwohl ich auch Agility betreibe finde ich schon auch,dass Agility für viele Hunde ein extrem hoher Streßfaktor ist,
    und ja ich sehe auch nicht gerne Border auf dem Pacours,ich würde sie lieber an den Schafen sehen.


    Mir ging es auch so. An den Schafen habe ich zwar ebenfalls Stresssituationen zu bewerkstelligen, welche meist aus meiner etwas unklaren Führung heraus resultieren, aber meine Hündin ist so selbstbewusst an den Schafen, dass sie sich recht schnell wieder fängt. Zudem geht es auf meiner Weide an sich ja auch viel ruhiger zu als auf einem Agiplatz.
    Mein Ziel ist es übrigens auch, den Hund ruhig und langsam zu arbeiten. (Eine Stoppuhr brauche ich ja nicht ;-) ) Hektik und permanente Schnelligkeit stressen nämlich nicht nur mich, sondern auch die Schafe.


    Zitat

    Manche Hunde zeigen ihren "Stress" bzw. ihre hohe Trieblage unmittelbar und für Außenstehende ganz deutlich. Andere haben Stress, aber die Anzeichen sind kaum zu sehen, wenn man den Hund nicht kennt. Ich denke Maren sieht nur bei anderen Hunden kaum Stress, weil diese körperlich nicht dieselben Anzeichen zeigen wie BCs. Meiner zB schleckt und läuft verhalten, wenn er Stress hat.



    Da hast Du wahrscheinlich Recht. Allerdings habe auch ich eine Hündin, der man eine hohe Trieblage im Hundesport auch nicht gleich so bordertypisch ansieht. Sie hechelt dann z.B. sehr viel und zieht sich irgendwie in sich zurück. Meine andere Hündin reagiert da völlig bordertypisch mit fixierendem Blick und Hibbelei. (An den Schafen fällt zumindest die Hibbelei weg)


    Ich habe halt so ein paar Hunde auf Agiparcouren gesehen, die irgendwie mehr Spaß an der Sache ausgestrahlt haben, die konzentrierter und nicht so extrem hibbelig wirkten. Das ist aber tatsächlich lediglich ein rein subjektives Empfinden meinerseits und hat wahrscheinlich etwas damit zu tun, dass ich Hibbelei beim Border Collie absolut furchtbar finde.


    Zitat

    Würdest du ein Autorennen auch lieber mit einem VW Käfer fahren, weil die Schaltung da ein bissel unempfindlicher ist als beim Ferrari?


    Das ist schwierig zu sagen, weil ich den Border Collie zwar auch als Ferrari ansehe, aber dessen Lenkung wiederum in sehr hohen Geschwindigkeiten so schwergängig ist, dass ständig Unfälle passieren.
    Da komme ich dann lieber gemütlicher aber heile mit einem VW Käfer ins Ziel 


    Zitat

    Wichtig ist dabei dem Hund die Ruhe IM und AUßERHALB des Parcours beizubringen. Also das "Denken" beim Laufen


    Und genau an diesem Punkt wollte ich mit meiner Schreiberei eigentlich ansetzen. Das „Denken“ beim Laufen. Ist das nicht gerade die Schwierigkeit bei sehr schnell hochfahrenden Rassen?
    Ich denke immer, dass der angeborene Hütetrieb an den Schafen für ein Mitdenken sorgt. (Beispiel: Sheep sense) Jedenfalls habe ich diese Erfahrung gemacht. Im Hundesport habe ich wie gesagt eher den Eindruck, dass erlerntes Verhalten einfach abgespult wird. (Mit der richtigen Führung, macht der Hund das dann auch fehlerfrei)
    Meine Hündin lernt z.B. gerne Tricks. Wenn ich daran ein bissl mit ihr übe und sie erstmal machen lasse, spult sie wahnsinnig gerne ihre ganze Palette an Tricks ab in der Hoffnung, dass einer der Richtige ist und ich sie schließlich belohne. Nenne ich vorher den Trick beim Namen, baut sie dennoch in ihrem Eifer gleich drei Weitere mit ein.
    Ist das nun ein „Denken“? Vielleicht. Für mein Empfinden ist das „Denken“ an den Schafen aber ein anderes. Denn würde der Hund da auch querbeet die unterschiedlichsten Kommandos hintereinander einfach abspulen, wären die Schafe weg. Er muss sich also vorher genau überlegen, wie er es am effektivsten angeht. Und dazu braucht er Konzentration und ein Gefühl für die Schafe. Hibbelei ist da sehr kontraproduktiv (wäre es im Agi aber sicher auch)


    Zitat

    Ersetze Stresssituationen mit hohen Trieblagen und Ruhe mit Konzentration - wo ist der Unterschied zum Agi?


    Gar kein Unterschied. Ich denke nur, dass es richtig schwer ist, einen Hund wie den Border Collie in hohen Trieblagen (dieser Begriff fällt mir etwas schwer im Hundesport, da er etwas ganz anderes bedeutet als beim Hüten) in Konzentration zu behalten. Daher meinte ich ja, dass es wohl sehr sehr gute Handler sein müssen, die genau das schaffen.


    Zitat

    Instinkt versetzt Beutegreifer nicht in die Lage, durch den Wald zu rennen; Instinkt sorgt dafür, dass Hund unverletzt und erfolgreich von der Jagd zurückzukommt, auch wenn da Bäume standen...


    Das erzähle mal den meisten sehr triebstarken Hunden  Border Collies sind z.B. prädestiniert für diverses Hinzuziehen von Verletzungen, da sie tatsächlich durch ihre Züchtung andere Prioritäten haben. Zum einen ist dies ihr unbändiger Wille, mit Ihrem Menschen zu arbeiten. Können sie dies nicht, gehen sie seelisch vor die Hunde. Und wenn sie dann erstmal mit ihren Menschen arbeiten, werden eigene körperliche Bedürfnisse völlig zurückgeschraubt. Diese Hunde riskieren sogar einen Kollaps und wie gesagt diverse Verletzungen.


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    Zudem soll es Agilitysportler geben, die über Beutereiz oder Hetzreiz ihre Hunde bestätigen. Manche sogar über Futter.


    Wie bestätigen Agisportler denn sonst ihre Hunde? Zumindest am Anfang.
    Und was ist eigentlich später für sie dann der „kick“, um auch ohne Belohnung zu laufen? Ist es das Laufen selber oder die Zusammenarbeit mit dem Menschen? Wahrscheinlich beides, oder?


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    Nochmal, Agility ist nicht das Abarbeiten von bunten Geräten, es ist die Kooperation mit dem Partner (was hat das jetzt wieder mit Instinkt zu tun? Ach ja, die Fellnasen sind ja Rudeltiere).


    Das denke ich ja auch, nur habe ich den Eindruck, dass es bei einer Rasse wie dem Border Collie extrem schwierig ist, ihn im Agi zu einem Partner zu machen. Er ist dem Menschen generell einfach gerne einen Schritt voraus und kleinste Fehler quittiert er sofort. Kommt der Mensch da nicht mit, finde ich schon, dass er dann alleine sein Programm abspult. Und gerade bei den Geschwindigkeiten und der generellen Neigung zur Hibbeligkeit bei allem Aufputschendem, stelle ich mir ein „Wiederrunterholen“ dieser Hunde schwierig vor.


    Zitat

    Davonlaufende Schafe sind ein großer Stressfaktor für Border Collies und viele Border Collies neigen bei falschem Handling erstmal dazu, irgendein Programm abzuspulen,



    Moment - war da nicht was von "angeboren"? "In die Wiege gelegt"?


    Klar würden sie instinktiv wissen, was zu tun ist. In der Hüteausbildung passieren dem Menschen mitunter aber auch Fehler in der Führung, die den Hund verunsichern. Der Border Collie ist ja nicht dazu gezüchtet worden, alleine zu arbeiten. Er orientiert sich sehr an seinem Menschen. Macht dieser aber Fehler, quittiert er diese aus dem Stress der Unsicherheit heraus mit irgendwelchen Verhaltensmustern, die auch an den Schafen nicht zum Erfolg führen. Das stresst dann noch mehr.
    Das Hüten für sich alleine ist für die Border Collies ja noch kein Erfolg. Erst die Kontrolle über die Schafe ist Erfolg und das eigentlich geistig stimulierende.


    Zitat

    Wenn ein Hund, der mit 5-6 m/sec durch den Parcours rast, nicht ansprechbar ist und nicht auf seinen HF achtet, kommt dieses Team sicher nicht fehlerfrei durch den Parcours.


    Genau das habe ich ja sehr oft beobachtet.


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    Woher will man als völlig Unwissender in Bezug auf Agi - jo, der Vergleich mit dem Bergsteigen hinkt da absolut nicht - wissen, was wirklich in den Hunden vorgeht?


    Durch meine Erfahrung mit der Rasse, kann ich schon so manches Mal am Verhalten erahnen, wenn etwas nicht so passt. Was wirklich in den Hunden vorgeht weiß ich aber nicht. Das stimmt. Aber wer kann das schon?


    LG Maren

  • Lustig, dass dieses Thema hier direkt bei etwas differenzierter Betrachtung direkt wieder Reaktionen hervorruft, die man eher als beleidigt und zickig als als fachlich begründet einstufen könnte.


    Gerade yane, bisher hatte ich eigentlich eher den Eindruck, dass du fachlich wirklich so kompetent bist, dass du durchaus weisst, wo der Unterschied ist zwischen einer Handlung, die einem Lebewesen weitestgehen genetisch angelegt ist (z.B. einige Sequenzen des Hüteverhaltens beim BC) und einem Verhalten, was zwar durchaus mit natürlichen Anlagen geformt wird (Futterbestätigung nach Tunnel z.B...), aber grundsätzlich einfach gelernt werden muss. Mich beschleicht da eher der Gedanke, dass man das gerade nicht verstehen will.



    Vielleicht darf ich ja hier mitschreiben, ich komme grundsätzlich aus dem THS. Dort besteht aber für mein Empfinden, die selbe Problematik, nur das zu meinen Zeiten im THS eher der Aussie als der Border sehr beliebt war.



    Grundsätzlich wird es wohl logisch sein, dass eine jegliche Art von Beschäftigung in irgendeiner Form auch Stress bedeutet. Nur gibt es eben kein Leben ohne Stress und es gibt ja dann doch noch auch einen Unterschied zwischen Dis- und Eustress. Auch in meinem jetzigen Sport (aus diversen Gründen habe ich mich schon vor Jahren vom THS abgewandt..) hat mein Hund natürlich Stress und zumindest im SD, kann man kaum von besonders viel andauernder Ruhe im Hund sprechen.


    Ich sehe da allerdings doch einen entscheidenden Unterschied zwischen derartigen Betätigungen (und da halte ich Hüten für einen BC doch für vergleichbar) und Dingen wie THS (also.. die Teile mit den Hürden, UO gibts ja da auch)/Agility. Im SD hat mein Hund ein Ziel und gestaute Energie wird abreagiert - Es entsteht ein Erfolgserlebnis für den Hund und er dreht nicht unzielgerichtet Hoch. Selbiges beim Hüten.
    Auf Turnieren und im Training früher passierte aber leider genau das meistens bei höhertriebigen Hunden. Der Hund pusht sich durch die Bewegung, das schnelle Rennen (gerade im THS gehts ja meistens auch vor allen Dingen um SPeed... so gleicht man dann UO mit 42 Punkten wieder aus) meist in wirklich unerreichte Höhen. Folgen sind sogar im Lauf dauerkläffende Hunde, Hunde die ihrem HF permanent vor die Füße Springen, ihn in die Arme beissen, einfach total Panne im Kopf sind - das ganze aber ohne Sinn und ZIel.
    Und ja, zumeist waren für diese Problematik eigentlich Aussies/Border oder andere hochtriebige Hunde wie z.B. Malinois und deren Mixe anfällig - Pudel in dieser Ausprägung habe ich noch keine kennen gelernt, Schande über mich.


    Begründen tut sich das wie gesagt für mich durch das Pushen durch die Bewegung, aber ohne Ziel und wirkliches Erfolgserlebnis für den Hund. Ich muss daher sagen, dass ich ebenfalls der Meinung bin, dass entsprechende Hunde wirklich bei der Beschäftigung bleiben sollten, für die sie eigentlich genetisch angelegt sind. Wirklich positiv fand ich den ganzen Sport nur für wenige dieser Rassevertreter. Ich habe allerdings auch genügend andere HUnde kennengelernt, für die das ganze einfach eine nette Beschäftigung war. Eine erlernte Sache, spaßig, aber nun nicht unbedingt auf natürliche Anlagen ausgerichtet.

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