Agility und Stress... Was sagt ihr dazu?

  • Zitat


    Da sehe ich sehr viel mehr stark gestresste Hunde, denen ich nie Turniere oder gar Agi-Training antun würde, in der "Fun Fraktion". Mit grösstenteils weit langsameren Hunden als BCs und Co.


    Wenn ich sehe, dass ein Hund im Schneckentempo durch den Parcours schleicht, permanent am Beschwichtigen ist, jedes zweite oder gar jedes Sprunghindernis unterläuft, mehrmals die Wand verweigert und dann noch vor seinem HF zurückweicht ......
    also ... ich würde mal sagen, dass der Hund weit mehr für ihn negativen Stress hat als jeder noch so triebige BC, der zeigt "ich will da jetzt rein".


    BTW mit ein Grund, warum ich absolut gegen Funturniere bin.


    Was ist denn der Unterschied für dich zwischen "Fun Fraktion" und "Turnier Fraktion"? Was machen die anders bzw. unterschiedlich?


    Ich mache mit meiner Hündin auch Agility-Training. Wir gehen aber nicht auf Turniere, auch nicht auf Funturniere. Unsere Agi-Trainerin läuft mit ihrer Hündin Turniere, auch sind in unserer Gruppe welche dabei, die Turniere laufen. Also wir machen exakt das gleiche Training. Wenn hier in der Nähe oder auf unserem Platz mal ein Funturnier wäre, würde ich da vielleicht auch mal mitlaufen.


    Aber im Allgemeinen möchte ich keine Turniere laufen.


    Wieso meinst du, gibt es mehr gestresste Hunde in der "Fun Fraktion"?

  • Huhu,


    hab heut das erstemal Agility gemacht mit meinen beiden, also kann ich noch nicht wirklich mitreden. Keiner meiner Hunde ist ein BC. Jedenfalls hatte meine Spitz-Labrador-Mix Hündin(8Jahre alt) eine menge Positiven Streß. Beim Tunnel dacht ich bei der Unsicheren das müsste man sicher weglassen, aber die hat da richtig spaß dran gehabt, hat mich danach immer angesprungen was bei ihr unteranderem Streß wegen des unbekanntem war, aber auch bedeutet "Gib mir mehr". So ist sie immer wieder durch den Tunnel und auch sofort zur Trainerin am anfang des Tunnels gelaufen um sich dort ihr lecker abzuholen und wieder durch um sich bei mir ihr Lecker abzuholen.


    Klar ist ne Verfressene, aber auch ne sehr ängstliche und ist immer wieder durch den Tunnel, weil der spaß daran überwog.


    Bei meinem Rüden nehm ich vielleicht das nächstemal seine Geruchsobjekte mit, das er dann das Agility lediglich als abwechslung hat und um den Will to Please, das arbeiten mit mir auszuleben, aber dann eben auch seins hat wo er auch runter fährt und richtig in seinem Element ist, bei der Flächensuche.


    Weil nur Agility würd ihn doch zu sehr streßen. Man sieht dann erst den Unterschied, wenn er in seinem Element, dem suchen ist.

  • Zitat

    Wieso meinst du, gibt es mehr gestresste Hunde in der "Fun Fraktion"?


    Ganz einfach - scroll mal hier im Agi-Unterforum etwas runter, bsp. der Thread "Sie mag keine Hürden".


    So was findest Du v.a. im "Fun-Bereich". Lass es private Hundeschulen und Trainer oder auch Hundesportvereine sein, die Agility "nur zum Spass" anbieten. Da sieht man es viel zu häufig, dass dieser Satz "Agility is fun" so dermassen verbogen wird, dass die Leute schon die Einstellung haben "wir machen Agility, also hat Hund auch daran Spass, da Agility ja Spass macht".
    Ungeachtet dessen, was der Hund zeigt.


    Kommt dann speziell im privaten Hundeschulenbereich noch der Faktor Geld ins Spiel, dann wird da noch sehr viel weniger daran gedacht, dem HF vielleicht mal nahezulegen, dass Agi nicht unbedingt der richtige Sport für seinen Hund ist - egal ob "Agility is fun" oder nicht.


    Und auch die HF selbst scheinen offensichtlich nicht wirklich nachzudenken - denn anders kann ich mir nicht erklären, warum man immer wieder mitbekommt wie Halter ganz gross erzählen, sie machen Agility "und zwar nur just for fun" - und die Hunde zeigen so gar keinen Bock auf Agi, sondern zuckeln den Parcours durch, weil der Halter das von ihnen fordert.
    Das können durchaus auch Leute sein, die sogar regelmässig auf Turniere gehen - dann halt nur "just for fun". Auch auf offizielle Turniere.




    bordy
    wir waren am Wochenende in Frankreich - Agi-WM - und naturgemäss waren da einige Borders. Um genau zu sein, locker 70% der Large Hunde waren Border Collies. Und inzwischen auch einige Medium-Hunde.


    Und irgendwie habe ich zwar eine ganze Reihe hochgepuschter BCs gesehen, die durch die Parcours gerast sind. Aber irgendwie keinen, der so abgedreht wäre, dass er nicht mehr vom HF kontrollierbar war. Die Fehler, Verweigerungen und Disqualifikationen kamen zu 99,99999% nicht durch nicht mehr ansprechbare Hunde. Sondern durch HF, deren Ansagen schlicht einen Tick zu langsam, zu schnell, zu nervös, zu hektisch, zu ungenau, undeutlich oder schlicht einfach nur falsch waren.


    Und ja - ich kenne auch genügend BCs, die in den oberen Klassen laufen, im Parcours völlig hochgepuscht sind und trotzdem ausserhalb des Agi-Platzes völlig relaxed und runtergefahren sind.


    UND - ich kenne BCs, die hauptsächlich an Schafen arbeiten und ausserhalb der "Hütesituation" deutliche Defizite aufweisen - nervös, unruhig, hibbelig, .......
    Was nun? Ist für diese BCs Hüten nicht das Richtige?

  • Ich habe mal eine Frage weil ich mir bei Nuki total unsicher bin.
    Woran macht ihr positiven bzw. negativen Stress fest?
    Was unterscheidet dieses?


    Bei Nuki glaube ich dennoch dass sein Streß daher rührt, dass meine emotionale Lage auf dem Hundeplatz nicht die Beste ist, dank meiner Angst was falsch zu machen,meiner Nervösität und meine leichten Sozialphoebie.
    Gut ich nehme jetzt seit ein paar Tagen Neuroleptika,und dann wollen wir mal schauen wohin das führt ;)

  • Ah okay.
    Bei ins war letztens auf dem Hundeplatz auch ein Turnier (kein Funturnier). War das erste Turnier, welches ich gesehen habe, ich war Parcourshelfer. Hab dort auch relativ viele Hunde gesehen, die da ziemlich lahm durchlatschten. Aktuell haben wir auch eine Goldiehündin neu im Training, die nicht springt. Also läuft meist um die Hürde rum und total Angst vorm Steg hat. Vor allem waren die jetzt das dritte Mal da und irgendwie wird es nicht wirklich besser...

  • Zitat

    Ich habe mal eine Frage weil ich mir bei Nuki total unsicher bin.
    Woran macht ihr positiven bzw. negativen Stress fest?
    Was unterscheidet dieses?


    Bei meiner Hündin seh ich es daran das der Schwanz nach oben gekringelt ist, oder sich nach kurzer zeit nach Oben kringelt. Hat Sie negativen Stress der ihr keinen Spaß macht ist Sie so stur das sie ihren Kopf auch durchsetzt, ausserdem ist der Schwanz unten und Sie will nachhause. (Sie ist auch schon älter und weiß Sie muss nicht alles machen was ich gerne möchte)


    Mein Rüde Bellt mich an, wenn er überfordert ist. Der hat aber Will to Please, also macht er mit bis zum geht nicht mehr. Dreht dann total auf und wenn ich den Bogen völlig überspanne kann der nichtmal mehr die Kommandos die er eigentlich gut kann.

  • Tja,
    das ist wahnsinnig verschieden.
    Bei meinem Ersthund bemerke ich negativen Stress vor allem durch "Abmelden" (schnüffeln, mich ein wenig meiden, verhalten laufen, mich wenig ansehen). Bin ich nicht die Quelle seines negativen Stresses, schleckt er oder steht auch ganz still (teilw. erhobene Vorderpfote). Positiver Stress drückt sich bei ihm vor allem durch viel Springen aus, vor mir hochspringen, und durch freies, gelöstes Laufen (DANN bietet er auch Dinge an). Und mit dem euch bestimmten "junkie"-blick (sehr selten). Er gibt überhaupt keinen Laut, weder bei positivem noch bei negativem Stress.


    Bei meinem Zweithund drückt sich positiver Stress durch totale Körperspannung aus, der ganze Hund vibriert, und manchmal bellt er dann auch. Er rennt mehr, als dass er springt. Negativer Stress dagegen sieht man an Stillstand, prüfenden Blicken zu mir, oder auch manchmal an verhaltenem Laufen (seltener als beim Ersthund). Seine Mimik ist da auch ganz ausgeprägt, an den Ohren sehe ich eigentlich alles.


    Grüßle
    silvia

  • Ich schreib das jetzt mal ganz klein, weil ich eigentlich Lästern nicht mag. Mir hatte heute meine Agi Trainerin von nem Hund erzählt, der Agi machen sollte, aber nichtmal auf seinen Namen reagiert hatte. Und weil die HH sich geweigert hatten, dann noch zusätzlich Unterordnung mit dem zu machen und nur Agi machen wollten brauchten die dann nicht mehr zu kommen.
    Aber gibt sicher genug Hundeschulen die son Hund dann einfach des Geldes wegen mitziehn. Und könnt mir dann auch gut vorstellen das solche HH ihren Hund dann auch auf Agility Fun Turnieren mit hin schleifen.

  • Uns hat's immer Spass gemacht, Lola (Herder-Belgier-DSH-Mix) hatte nur dann Stress (der sich zeigte, indem sie mich ansprang, in die Jacke zwickte oder - ganz bös - zu den am Platz sitzenden Hunden hinrannte und sich einen suchte, an dem sie ihren Stress auslassen konnte), wenn ich nicht mehr wusste, wo's langgeht. War es ein einfacher Parcours und ich konnte mich nicht "verlaufen", war sie super bei der Sache - aufmerksam im Parcours, relaxt danach. Mit Agi haben wir dann aufgehört, weil die Stress-Situationen immer extremer wurden. Wir haben dann mit THS angefangen, da gibt es aber keine Fun-Turniere (die man ja durchaus im Agi-Bereich auch ohne BH laufen kann), sondern für die nicht BH-ler "nur" den Hindernislauf, da dieser immer gleich aufgebaut ist, wurde uns dies schnell zu langweilig.
    Parallel haben wir Obe gemacht, da hatte ich einen super arbeitswilligen Hund, der NIE in Stress geriet - genau das Richtige für uns - leider gibt es in ganz Kassel oder Nordhessen keinen Verein mehr, der dies anbietet, also auch nichts mehr.
    Ich denke, es gibt durchaus Hunderasse, die nicht für so Push-Sport wie Agi geeignet sind. Nur weil sie schnell sind, wie die Malis, BC, Australians die immer mehr auf den Turnieren auftauchen und ein Dis nach dem anderen einkassieren (Ausnahmen bestätigen die Regel!), weil sie einfach ZU triebig sind und durch den Sport noch mehr gepusht werden, als ihnen guttut. Lola ist auch so ein Hund, gerät sie in Trieb ist Schluss mit lustig - die ruhigen Sportvarianten, wie Obe z.B. sind eher was für sie.


    LG Marion

  • Zitat

    Ich schreib das jetzt mal ganz klein, weil ich eigentlich Lästern nicht mag. Mir hatte heute meine Agi Trainerin von nem Hund erzählt, der Agi machen sollte, aber nichtmal auf seinen Namen reagiert hatte. Und weil die HH sich geweigert hatten, dann noch zusätzlich Unterordnung mit dem zu machen und nur Agi machen wollten brauchten die dann nicht mehr zu kommen.


    Das kannst Du ruhig gross schreiben. Hat nichts mit Lästern zu tun, sondern entspricht leider nur zu häufig der Wahrheit.
    Warum man solche Hunde nur zu häufig durchschleppt?
    Kommt drauf an, denn das passiert leider auch in Vereinen - da ist es dann je nachdem häufig genug die Gutmütigkeit der Trainer. Bzw. ein Problem der Trainer, den Leuten direkt ins Gesicht zu sagen "so nicht, komm wieder wenn dein Hund den notwendigen Grundgehorsam hat".


    Manche Vereine versuchen das zu umgehen, indem nur Hunde mit BH-Prüfung zum Agi-Training zugelassen werden. Wobei ne bestandene BH-Prüfung nicht wirklich was mit Gehorsam zu tun hat.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!