Unsere Schilddrüsenwerte sind da - wer kann was dazu sagen?

  • Ich wohne in Bremen, hab schon häufiger gelesen, dass es hier im Norden schlecht aussieht mit Schilddrüsen-Spezialisten :(


    Verhaltensauffälligkeiten haben mich erst zu dem Verdacht geführt. Aaalso:
    - Ivo war schon immer geräuschempfindlich, seit einigen Wochen reagiert er aber immer wieder regelrecht panisch auf unseren Spaziergängen, wenn er in der Ferne IRGENDWAS hört. Nicht immer, aber an manchen Tagen war an Spazierengehen mit ihm gar nicht mehr zu denken.
    - Er hat eine stark ausgeprägte Leinenaggression gegenüber unkastrierten Rüden, gegen die ich einfach nicht ankomme. Wir haben schon mit 3 Trainern gearbeitet, hatten unzählige Einzelstunden, aber es ist zu schwer, zu Ivo durchzudringen, wenn er ausrastet und auch schon bevor er ausrastet. Vielleicht hat das auch gar nichts mit der Schilddrüse zu tun, aber dieses absolut Unkontrollierte hab ich noch bei keinem anderen Hund so erlebt. :-/
    Überhaupt dreht er unheimlich schnell hoch (ich brauch ihn nur zu STreicheln) und es fällt es ihm danach sehr sehr schwer, sich wieder zu beruhigen.
    - Er kommt überhaupt nicht mit neuen Reizen zurecht: schon lange habe ich es aufgegeben, mit ihm Freunde zu besuchen, denn er kommt einfach nicht zur Ruhe, rennt über Tische und Bänke, springt Leute an und bellt ununterbrochen, wenn man ihn irgendwo anleint. Am ausgeglichendsten ist er, wenn sein Tag komplett monoton verläuft, alles zur gleichen Zeit, kein Besuch, usw.


    Körperlich ist das einzige, was mir einfällt, dass er sehr viel Fell verliert. Sonst ist er sehr schlank, obwohl er viel und gern futtert.

  • Also ich bin absolut keine Expertin. Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen. Meine Hündin war im Verhalten so ähnlich wie du es beschreibst. Die Schilddrüsenwerte waren wie bei dir alle im unteren Referenzbereich. Wir haben sie auf Forthyron eingestellt und sie hat sich absolut zum positiven verändert.


    Sie ist viel ruhiger, ausgeglichener, steigert sich in ihre Ängste nicht mehr so rein so das ich mit ihr dran arbeiten kann. Bekommt super tolles Fell und nimmt endlich etwas zu.


    Wichtig ist mit einer kleinen Dosis anzufangen und langsam zu steigern. Die Enddosis hängt vollkommen von deinem Hund ab und nicht von irgendwelchen Richtwerten. Mir wurde geraten eine Art Tagebuch über ihr Verhalten zu schreiben, welche Dosis sie grad bekommt und welche Veränderungen eintreten, so ist es leichter zu sehen wo die "Wohlfühldosis" für deinen Hund liegt.
    Wenn er dann eingestellt ist würd ich die Werte noch mal prüfen lassen einfach um sicher zu gehen. Wichtig dabei ist das die Blutabnahme 5-6 Stunden nach der Morgen Tablette erfolgen muss um einen aussagekräftigen Wert zu bekommen.


    Ich wünsche dir viel Erfolg und alles Gute für dich und deinen Hund. Natürlich auch viel Erfolg bei der TA Suche, ist gar nicht so einfach da einen Spezialisten zu finden. Daumen drück.


    LG

  • unser 12 1/2 jähriger Yorky muss seit 3 Jahren L-Thyroxin nehmen und er ist keineswegs aggressiv oder
    sonstwie auffällig. Ich müsste jetzt im Büro ..wo alle Ordner liegen ... nach seinen Werten gucken. Aber
    morgen hätte ich mehr Zeit um nachzusehen.


    Alle 3 Monate muss er zur Blutuntersuchung, ist seit 1 1/2 Jahren gut eingestellt und ich habe keinerlei
    Probleme. Er kriegt je 1 Tablette ( 100er) morgens und abends ins Futter und alles ist easy. Die Tabl.
    kosten ca. 13 € und ihm gehts gut. Hab schonmal gefragt warum praktisch 2 x eine 1ooer, das ist schon
    für einen Menschen viel. Da sagte mir der TA, bei Hunden ist das anders. Aber unser Kleiner wiegt ja mal
    grad 6 kg.


    Wenn du hier in der Gegend wohnen würdest, könnte ich dir die Asresse von meinem TA geben. Er ist
    sehr gut, die Praxis ist Tag und Nacht erreichbar und die Preise sind human.


    Aber mach dir keine allzugroße Sorgen. Das kriegt dein Ta bestimmt gut hin, auch wenn er jetzt grad in
    Urlaub ist.


    Ob das Verhalten allerdings allein mit der Schilddrüse zusammenhängt müsste auch geklärt werden.


    Ich wünsch dir jeden Fall viel Erfolg mit der Behandlung und werd mich nochmal melden.


    LG Lazzi

  • Also Luna hat auch eine schwere SDU und ist weder aggressiv noch fettleibig. Das sollte man also nicht immer so pauschalisieren. Warte bis Dein TA wieder aus dem Urlaub ist und dann sprich mit ihm die weiteren Maßnahmen ab.

  • Hallo,


    da ich nicht schon wieder einen neuen Thread aufmachen will, schreib ich einfach in diesem hier weiter - schließlich passt der Titel auch grade sehr gut.
    Aaalso, kurz zusammengefasst was bei uns in den letzten Wochen so los war:
    Ivo bekommt nun seit 6 oder 7 Wochen Euthyrox 200, 2x am Tag. Insgesamt also 400 Mikrogramm bei 35 kg.
    Was sich seitdem eindeutig gebessert hat sind seine Panikattacken. Irgendwie traten sie einfach kaum noch auf und wenn doch mal, so kam Ivo von alleine viel besser runter, konnte sich selbst nach kurzer Zeit beruhigen. Seit ein paar Tagen wird es nun aber wieder schlimmer mit seiner Angst :-/
    Ivos Wutanfälle haben sich leider nicht groß gebessert, ich habe aber das Gefühl, dass seine rückwärtsgewandten Aggressionen weniger geworden sind und dass er sich schneller beruhigen kann nach einem Ausraster. Sicher bin ich mir aber nicht.
    So, nun hab ich Ivos Blutwerte nachtesten lassen, gestern mit dem TA telefoniert und sein erster Satz war "Also das versteh ich jetzt nicht!" Die Blutwerte sind nach der Behandlung niedriger als vorher!


    T4 = 1,9
    fT4 = 11,8
    T3 = 43,9
    fT3 hat der TA leider nicht angefordert, warum auch immer.
    TSH: 0,11


    Hier die Vergleichswerte vom 28.7.11 (gleiches Labor):


    T4 = 2.1 µg/dl 1.3-4.5
    fT4 = 13.0 pmol/l 7.7-47.6
    T3 = 56.1 ng/dl 20-206
    fT3 (Basalwert) 3.1 pmol/l - 3.7-9.2
    TSH = 0.21 ng/ml < 0.60


    Zwischen der letzten Tablettengabe und der Blutabnahme lagen übrigens 11 Stunden, könnte es daran liegen? Hatte Ivo die Hormone bereits abgebaut? leider war es wegen meiner Arbeit und der späten Sprechstunde des TA nicht anders möglich...


    Für Tipps wäre ich (und mein TA bestimmt auch) sehr dankbar!

  • Zitat


    Zwischen der letzten Tablettengabe und der Blutabnahme lagen übrigens 11 Stunden, könnte es daran liegen? Hatte Ivo die Hormone bereits abgebaut? leider war es wegen meiner Arbeit und der späten Sprechstunde des TA nicht anders möglich...


    Genau daran kann es liegen - der Bluttest sollte 4 -6 Stunden nach Tabletteneinnahme erfolgen und bei weiteren Tests zur Vergleichbarkeit dann ebenfalls immer im gleichen Abstand.
    Außerdem ist es gar nicht so selten, dass nach einer ersten Verbesserung der Symptome wieder eine Verschlechterung eintritt, da der Körper sich an die Hormone gewöhnt bzw. die Schilddrüse Restfunktionen unter Thyroxin einstellt, sodass der Hormonspiegel gesamt wieder abfällt.


    Vorsichtshalber würde ich den Test 4 Stunden nach Tabletteneinnahme noch mal wiederholen lassen und dann neu entscheiden, evtl. muss dann die Dosis angepasst/erhöht werden (sie sollte dann optimal im oberen Drittel des Ref.bereiches liegen).

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