Resozialisation / Arbeit u. Umgang mit gewissen Hunden

  • @Kram


    Eine Schäferschnauze,recht zierlich,grader Rücken.


    Selbstbewusstsein,Fresstrieb ja.Wenn ich das richtig verstanden habe.
    Alles andere werde ich Samstag erfragen.
    Alter müsste bei ca.6-7 Jahren liegen.
    Werde ich aber auch noch genau erfragen.


    Auf diesem Video aus meinem Angsthund Thread,kann man ein wenig von ihr im Hintergrund erkennen.
    Am Anfang nur wie sie versucht sich in die Freiheit zu buddeln.
    Aber wie gesagt,man erkennt nicht viel von ihr,
    weil ich die andere Hündin gefilmt habe.


    http://www.youtube.com/watch?v=dgmI55hsxWY


    murmel
    Aber sie schaut sooo lieb aus ;)

  • danke für das spannende thema.


    ich schreib einfach mal drauf los, was ich so kenne.


    vergangenheit - wenn man die möglichkeit bekommt ein bißchen was rauszufinden ist das ganz gut, aber meistens kommen die abgabehunde ohne geschichte an. also würde ich sagen: muß man nicht zwingend kennen.


    starkzwang - ist auslegungssache. ich würde es mal so beschreiben wie krambambuli, die spühren nix mehr. schalter im kopf umgelegt - klappe zu, affe tot.


    wie ich mich mit einem solchen fühle, wenn er grad zerspringt ? - ganz ehrlich: kommt drauf an. mit dem hund fühl ich mich nicht schlecht - auch wieder wie kramb. geschrieben hat - warten, bis er zu ende ausgerastet ist. nur manche mitmenschen machen einem manchmal ein schlechtes gefühl, die regen sich dann über die *sicherung* des hundes auf, über den hund an sich (laß den gleich einschläfern) und wenn sie dann noch mitbekommen, daß man auch mensch-hund-teams trainiert, könnt ihr euch ja vorstellen, was da an kommentaren rüberkommt (nicht mal den eigenen hund im griff ....) - aber erklärungen über einen ausrastenden hund rüber zu schreien. Nö.


    und arbeiten mit so gewissen hunden teilt sich, denke ich, in hunde kennen und hunde fühlen. man kann nicht jeden nehmen.


    lg

  • Zitat


    Ich erinner mich an einen brecher von einem Beaucimix, der mir mit ungeheurer Härte und massivster Leinenaggression angekündigt wurde, was ankam war nen Blumenkind :D


    Haha, wär ja fast interessant zu wissen was Du zu meinem Köter gesagt hättest... :D
    edit: LEE?


    Aber es gibt doch auch Hunde die bei den richtigen Personen garnet so reagieren dacht ich?
    Also daheim die Sau rauslassen un wenn dann jemand andres, neues mit ner gewissen Authorität die Leine in die Hand nimmt sind's Schäfchen. Oder ich verwechsel das jez mit was :???:

  • Nun, Hunde die wirklich tillen, tillen egal wer an der Angel hängt.
    Aber ja die meisten Hunde stellen Pöbeln und Co schnell ein, wenn jemand "erstzunehmendes" an der anderen Seite der Leine hängt.

  • Woher bist Du? :D
    Ich hab 2 Hunde bei denen Emma heute bestimmt auch noch Amok läuft.. so als Test wär das doch fein *lach.
    Nein, ich geb's zu, ich hätt Angst das sie genau bei den Kötern wieder in ihr altes Schema zurückfällt un alles für'n Hintern war.. egal wer da dran hängt ^^

  • Hmm, schwieriges Thema.


    Ich habe bei uns auf dem Hundeplatz schon einige Male "Problemfälle" gehabt.
    Jedoch mit Besitzer. Da hat man recht schnell erkennen können, wo der Grund des Dilemmas liegt.
    Bei einem Hund aus dem TH & Co ist es um einiges schwieriger. Denn ich bin schon der Meinung, dass die Vergangenheit da eine wichtige Rolle spielt oder zumindest das Arbeiten vereinfacht.


    Zwang halte ich für Fehl am Platz. Ich bin der Meinung, das steigert nur noch mehr die Aggression. Aber kommt vielleicht dann wirklich auf den Grund der Aggression an.

  • Icvh weiß nicht genau, ob unser Sammy so ein Hund ist, glaube aber schon. Wir sind -- wissen wir erst seit einem Monat -- nicht die zweiten, sondern die dritten Besitzer. Die ersten haben wahrscheinlich viele Anfängerfehler gemacht, ihn nicht erzogen, den Kindern nicht beigebracht, dass der Hund kein Spielzeug ist usw. Fazit: er hat nach dem Kind geschnappt und wurde dann an Bekannte weitervermittelt. Die haben versucht, den 9-Monate alten Proleten mit Gewalt zu disziplinieren, nach seinem Angstverhalten vermutete ich Fußtritte (inzwischen bestätigt) und Schläge auf den Kopf. Als er da die 19-jährige Tochter ins Gesicht gebissen hat, kam er ins Tierheim, von wo wir ihn haben.


    Sam legt großen Wert auf Individualdistanz, hasst Kinder, Radfahrer, Berührungen an der Stirn, schnelle Fußbewegungen und beißt -- für Außenstehende -- völlig unvorhersehbar zu. In der ersten Zeit als wir ihn hatten hat er mich zweimal gebissen, einmal die Hand bis auf den Knochen durch und das war beim Füttern. Als ich ihm dagegen eine verfilzte Stelle am Ohr weggeschnitten habe und dabei das Ohr erwischt hab, hat er sich nicht mal bewegt, nur leise gejault. Erst als mir sein Blut über die Hände lief hab ich gemerkt, dass ich da in Ohren schnitt, ich war tagelang fix und fertig.


    Inzwischen können wir ihn lesen, womit das Zusammenleben sehr unproblematisch ist. Er ist halt kein Hund, dem man im Vorbeigehen mal über den Kopf streichelt und das erwarte ich auch nicht. Radfahrer toleriert er inzwischen, ohne Theater zu machen, Kinder nicht. In unübersichtlichen Gegenden wird er daher kurz geführt oder auch mal mit Maulkorb.


    Starkzwang würde ihn nicht beeindrucken, das pusht ihn nur noch mehr. Zudem ist er absolut schussfest: Seine beiden Highlights im Jahr sind das hiesige Schützenfest und Sylvesterfeuerwerk, das wir beide gemeinsam vom Fenster aus beobachten. Laute Blaskapellen liebt er auch. Im Notfall kann ich ihn trotzdem mit Brüllen stoppen/irritieren, da ich das normalerweise nie mache (er ist ja nicht taub). Seelische Schäden befürchte ich bei einem Hund, neben dem man ein Backblech fallen lassen kann, eher nicht ;)


    Ich habe mit ihm von Anfang an sehr viel Impulskontrolle trainiert, einfach damit ich hier auch entspannt andere Menschen (Freunde, Putzfrau, Postbote) empfangen kann. Außerdem habe ich viel an seinem Futterneid gearbeitet, weil ich mir unter den Anfangsbedingungen sonst keinen Zweithund angeschafft hätte. An einen beliebigen Hundehalter könnte man ihn wahrscheinlich nicht vermitteln, da ist viel Management im Alltag angesagt -- hauptsächlich draußen. Während ich bei Snoopy auch mal ein Schwätzchen mit der Nachbarin halten und den Hund vergessen kann, ist das bei Sam nicht drin. Ich kann zwar verhindern, dass er ausflippt, aber dazu muss ich wirklich vorausschauend laufen und rechtzeitig reagieren.


    LG Andrea

  • ein sehr interessantes Thema, das setz ich mir gleich mal ein Lesezeichen :smile:

  • Zitat

    Es ist vieleicht auch ein Unterschied, ob man den Hund und Halter trainiert oder ob man den Hund uebernimmt und somit kein Halter beteilig ist!?


    Das stimmt, das ist ein sehr grosser Unterschied.
    Mit dem Hund selber arbeiten ist immer ein Stück einfacher,
    da man nicht ständig Dinge erklären muss, die für einen selber schon lange selbstverständlich sind.



    Zitat

    Chrissi wieso muss man die Vergangenheit wissen? =)


    Ich persönlich finde es sehr hilfreich zu wissen, wie der Hund vorher gelebt hat,
    wie er behandelt wurde, und vor allem wie die ersten vier bis fünf Monate seines Lebens
    abgelaufen sind, um spätere Reaktionen in bestimmten Situationen besser voraussehen
    und einschätzen zu können.
    Ist nicht immer möglich, das weiss ich, aber wenn möglich, sehr hilfreich für eine komplette Anamnese.



    Zitat

    Ich find das Thema echt spannend :^^:


    Ich auch, ich hoffe nur es bleibt sachlich :-)

  • Zitat


    Bei einem Hund aus dem TH & Co ist es um einiges schwieriger. Denn ich bin schon der Meinung, dass die Vergangenheit da eine wichtige Rolle spielt oder zumindest das Arbeiten vereinfacht.


    Zwang halte ich für Fehl am Platz. Ich bin der Meinung, das steigert nur noch mehr die Aggression. Aber kommt vielleicht dann wirklich auf den Grund der Aggression an.


    yep. wenn man die kennt, arbeitet es sich manchmal leichter. so fange ich halt an mit grenzen ausloten, damit man überhaupt einen eindruck bekommt, wie der hund auf was reagiert. und bei den knallern :rollsmile: ohne vergangenheit kommen immer wieder mal neue sachen ans licht ....


    zu zwang oder starkzwang ist mir eingefallen: für manche hunde ist der blanke horror, wenn sie eine situation aushalten müssen. also genau die, wo man neben dem explodierenden hund steht und wartet. und mit der zeit daran arbeitet, daß das warten bis zum ende der explosion sich abbaut und aufmerksamkeit des hundes sich aufbaut. aber für die zeit des lernens ist es schon arg für den hund.
    es kommt auf den grund der aggression an.
    ist das dann starkzwang ? wie seht ihr das ?


    außerdem finde ich bei den gewissen hunden extrem schwer: die kommen und während man bemüht ist, sie halbwegs alltagstauglich hinzukriegen, haben die sich schon in dein herz gehockt und gehen nicht mehr raus.
    folge: sie bleiben. weil es ja nicht nur *böse* hunde sind, sondern auch sehr viel charmantes und liebenswertes haben.
    und wenn so ein kracher auf den ich mich (nicht wörtlich nehmen :smile: ) ein paar wochen draufgekniet habe und gesagt habe: freund, so läuft das nicht, sich umdreht, und fragt *geht das so mit mir?* - dann ....
    wirds erst wirklich schwer.
    oder wie geht euch das ?

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