Hund beibringen, kreativ zu sein?

  • Hallo liebe Leute,


    habe auch vor kurzem mit meinem Hundi die spannende Welt des Clickers entdeckt und wollt mal wissen, ob man (und wenn ja wie) dem Hund beibringen kann, mal kreativ zu sein und Sachen auszuprobieren. Man soll ja so wie ich das Ganze verstanden habe, abwarten, welche Verhaltensweisen der Hund anbietet, und sich dann eine, die einem in den Kram passt heraussuchen und belohnen, und daraus so das gewünschte Verhalten formen und zum Schluss mit einem Kommando belegen. Nur: bei uns läuft das so: Sobald ich den Clicker in die Hand nehme, sitzt Hund vor mir und schaut mich erwartungsvoll an - also ich muss ihr eigentlich schon immer Hilfestellungen geben, was ich jetzt von ihr verlange - ist das ok so, oder soll das so nach dem Motto: Hund, jetzt mach mal was! ablaufen? Ich hab mal wo gelesen, man soll eine Kartonkiste in den Raum stellen, und dann einfach abwarten was der Hund damit macht, und einfach alles anclickern - kann man das als Kreativitätstraining machen, und wenn ja, wie führt man das dann weiter, damit sie auch ohne Kartonkiste einfach Verhaltensweisen anbietet? Freu mich über Tipps,


    Liebe Grüße!!

  • Gib deinem Hund ruhig Hilfestellungen in der Anfangzeit. Er weiß ja noch nicht, dass er ausprobieren darf und soll. Das kommt aber mit der Zeit, je mehr der Hund lernt. Du kannst eine Kartonkiste nehmen, einen Regenschirm, ne Schüssel oder oder oder - wir hatten anfangs ne Fliegenklatsche - halt irgendwas wo der Hund sich dran "auslassen" darf und er verschiedene Dinge anbieten kann. Wichtig ist, dass in den ersten Clickereinheiten kein negatives Gefühl bzw. Stress aufkommt, weil du auf Teufel komm raus auf ein Verhalten wartest.

  • guten morgen,


    genau so.


    und ich habe meine hund ein wort für -soooo jetzt musste mitdenken- beigebracht.
    -mach was-


    sonst kann es passieren das der hund eben immer etwas anbietet um ans ziel -click- zu kommen.


    he he, die geister die ich rief, ich werd sie nicht mehr los....... :D


    passierte letztens an der sonntagskaffeetafel.
    papa stand vom tisch auf , guckte hund an und sagte, da is dir langweilig, mach doch was........
    schwupp sass sie auf seinem stuhl und überblickte den lecker kuchen ......



    gruss petra

  • Ich benutz den Clicker auch gerne im Alltag, wenn wir spazieren gehen. Wir benutzen ihn, um sein an der lockeren Leine laufen zu belohnen, wenn er an der Straße ohne Kommando sitzt und wenn er beim Überqueren der Straße am anderen Bordstein stehen bleibt.
    Als nächstes will ich mal mit ihm zu Tricks übergehen und ihm beibringen, etwas mit der Nase oder der Pfote anzustupsen. Dann kann ich nämlich zu dem Trick übergehen, dass er allein den Aufzug rufen kann :D Ist sicherlich auch praktisch, wenn man mal bepackt im U-Bahnhof steht und keine Hand für den Aufzugknopf hat :p

  • ok also aus euren antworten bastel ich mir folgenden schlachtplan:


    1. ich werde den clicker mehr in unseren alltag einbauen, bisher hab ich ihn nur für tricks verwendet (hauptsächlich), heißt für targetstick berühren, daumen berühren, socken ausziehen, leere wasserschüssel bringen (ja ok manchmal wenn ihr fad ist bringt sie mir auch unaufgefordert die volle - :headbash: ), schuhbänder aufmachen - das ist alles, was ich bisher mit ihr mit clicker geübt hab. sie hat spass dabei, und ich achte darauf es nicht zu lange zu machen - also max. zwei minuten am stück. wenn der clicker dann öfters dabei ist, ist es vielleicht nichts mehr so besonderes, also das heißt ich hoffe dass sie mich dann nicht immer erwartungsvoll anschaut sobald ich das ding in der hand habe.


    2. ich werd das mal mit der kartonkiste probieren und den clicker in die hand nehmen ohne dass sie ihn sieht, hab aber den verdacht, dass sie dann zwar irgendwas damit macht, zb zerreissen, dann clicker ich, dann leckerli, aber dann glaub ich wird die kiste liegengelassen und sie kommt zu mir - naja mal sehen und wenns so is aussitzen und warten bis sie sich abwendet und wieder was anderes macht - ok so? das werd ich mit verschiedenen objekten so machen und dazu immer mach was sagen.


    klingt das gut so oder noch vorschläge?


    habt ihr noch tipps welche tricks ich mit einem clickeranfängerhund machen kann - also was einfaches??

  • Ich habe das freie Shapen für meinen Rüden endgültig ad akta gelegt. er ist einfach nicht der Typ, der von sich aus Aktionen anbietet.
    Wir haben es lange probiert, jede noch so kleine Orientierung Richtung gegenstand bestärkt un Hilfestellung gegeben.... nichts.


    Wir clickern weiter, allerdings im Obidience-Bereich und im Alltag.

  • Prima, genau mein Thema - muss ich doch kein neues Thema eröffnen. :D


    Also, Chico kennt das clickern auch. Haben aber überwiegend im täglichen Gehorsamsbereich (lockere Leine laufen, anschauen etc.) damit gearbeitet.
    In der HuSchu haben wir letztes Mal mit dem Free Shapen angefangen. Hund per Clicker von A nach B schicken. Ich dachte ja, das versteht der nie im Leben, aber von wegen. Klar hat Chico erstmal doof geguckt und einiges angeboten, was er so kann, aber dann hat er doch verstanden, in welche Richtung (im wahrsten Sinne des Wortes ;) ) es ging. Ich habe damit angefangen, den Blick in die gewünschte Richtung zu clickern. So, unsere Hausaufgabe bestand nun darin Position B zu erreichen.
    Hier beginnt mein Problem. Zu Hause versteht er nur Bahnhof. Egal ob drinnen oder draußen, er schaut mich gefühlte Stunden an und wenn von mir nix kommt, dann legt er sich hin, fängt Fliegen, frißt Grashalme oder sonstwas. :headbash: Es ist nicht so, dass er keine Lust hat, er wartet ja gespannt, was wir diesmal machen, aber kommt nicht auf die Idee, etwas anzubieten. :( :
    Ich denke einfach, da es in der HuSchu geklappt hat, braucht er wohl auch ein Kommando, woraufhin er weiß, dass ER jetzt gefordert ist. Genau so:


    Zitat

    guten morgen,


    und ich habe meine hund ein wort für -soooo jetzt musste mitdenken- beigebracht.
    -mach was-


    gruss petra


    Darf ich mal fragen, wie du das gemacht hast??? :???:
    Oder hat wer anders nen Rat für mich oder kann uns auf die Sprünge helfen?

  • "Mach was"
    Wenn ich das sage, möchte ich schon gerne, daß mein Hund irgendetwas anbietet.
    Was das genau sein soll, kann einem egal sein. Hauptsache, der Hund bietet was an.
    Man kann es aber auch zum "Kontrollierten Aufbau" eines Tricks verwenden.




    Trainingsaufbau:

    Man stellt sich ein Viereck vor.
    An drei Ecken vom Viereck liegen irgendwelche Gegenstände.
    Was genau, ist egal. Es können Socken sein, Pylonen, Kegel, Fußmatte, Ball, Karton, und so weiter.
    An der vierten Ecke ist dan nichts.


    Man geht dann mit dem Hund die einzelnen Stationen ab.
    Wenn Hunde gewöhnt sind, mit sich von sich aus mit Gegenständen zu beschäftigen, ist es natürlich etwas leichter. ;)
    Dann bleibt man einfach neben dem Gegenstand stehen und sagt das "Mach was", oder was man auch immer dafür nehmen möchte.


    Jetzt wird gewartet.
    Der Hund sieht ja an der Hilfestellung vom Menschen, daß er sich mit dem Gegenstand beschäftigen soll. Dabei ist es egal, was und wie er es macht. Hauptsache, er macht etwas.
    DAS wird bestätigt!


    Nach zwei, drei Wiederholungen (es ist wirklich wichtig, daß die Einheiten recht kurz sind) geht es mit der nächsten Station mit Gegenstand weiter.
    Auch da bleibt der Mensch stehen und schaut den Gegenstand an.
    Jetzt kommt wieder ein "Mach was" und es wird gewartet, daß der Hund auch irgendetwas mit seiner Schnauze oder Pfote macht.


    Wieder geht es nach zwei, drei Wiederholungen zur nächsten Station mit Gegenstand weiter, und der Mensch sagt sein "Mach was".


    Nach der dritten Station geht es dann zur Station ohne Gegenstand.
    Der Mensch bleibt da stehen und sagt dann sein "Mach was".
    Wenn der Mensch weiß, daß der eigene Hund eher ein "Pfotenhund" ist, könnte dieser als "Hilfe" die Pfote vom Hund anschauen.
    Sonst eventuell den Boden anstarren.
    Der Hund "kennt" inzwischen das "Mach was", der wird irgendeine Aktion starten. Sei es die Pfote nur ein Stückchen anheben, den Kopf zum Boden neigen, eventuell macht er eine Drehung, oder was auch immer.


    Was er auch immer zeigt, DAS wird sofort bestätigt und man hört mit der Übung erst einmal auf.
    Nach einer Pause wird das komplette Viereck wiederholt. Es können ruhig andere Gegenstände an den ersten drei Stationen sein. Diese dienen auch nur dazu, daß der Hund Interesse zeigt und was macht.


    Für komplette Anfänger, deren Hund noch nicht soweit sind, daß sie auf einer leeren Station etwas anbieten, reicht es für den Anfang, wenn sie diese Übung nur als Dreieck mit Gegenständen an den einzelnen Stationen "abarbeiten".
    Mit der Zeit kommt dann die Sicherheit für den Hund, daß es ja "nichts Falsches" gibt, und als Mensch ein Gespür, womit sein Hund am liebsten "arbeitet", also Pfote, oder Nase.




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

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