Schäferhund bellt alles an und zieht an der Leine
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Hallo,
ich habe einen 6,5 Monate alten Schäferhundrüden. Seit 4 Wochen hat er sich ein paar Eigenarten bei denen ich nicht so recht gegenzusteuern weiss und da der Jugendhundekurs in der Hundeschule erst Anfang September beginnt, dachte ich mir, dass ich hier mal um Rat frage. Folgende Situation:
Bereits im Auto wird er kurz vor dem Erreichen des Waldes total unruhig, springt nur noch umher, bellt Menschen und Hunde bereits vom Rücksitz aus an und ist total hektisch. Kaum draußen, zieht er permanent an der Leine und gibt auch nicht wirklich nach, wenn andere Hunde oder Menschen kommen werden diese angebellt und er ist wie in einer anderen Welt, lässt sich weder mit Spielzeug noch mit Leckerchen ablenken oder hört auf irgendein Kommando. Nachts kommt er aus dem Haus und bellt einfach ein paar Mal, selbst wenn ich etwas sage hört er nicht damit auf und teilweise vergisst er sich regelrecht wenn er etwas haben will und es nicht bekommt.
Was ich bisher versucht habe:
Ich versuche etwas Ruhe rein zu bringen, ignoriere es wenn er hektisch wird und lasse ihn des öfteren mal sitzen, damit er vielleicht etwas runter kommt bspw. bevor er aus dem Auto springen darf usw.
An der Leine bin ich von einem Geschirr mal zu einem Halbsband gewechselt, er zieht jedoch genau so weiter wie vorher auch. Ich habe es schon mit Leckerchen, Spielsachen und Richtungswechseln versucht, dass er merkt, dass es nur weiter geht, wenn die Leine nicht auf Spannung ist. Er wechselt diese mit, rennt jedoch direkt wieder vorne weg bzw. zieht an der Leine.
Das Bellen habe ich versucht so gut es geht zu ignorieren oder ihn abzulenken, beides funktioniert leider nicht.
Allgemein gibt er mir das Gefühl, als stände ich in der Rangfolge unter ihm und ich weiss nicht wie ich das ändern soll, denn er frisst wenn ich es ihm gebe, ich beende das gemeinsame Spiel und ansonsten hört er auch gut, nur in diesen Situationen ist er quasi nicht ansprechbar.
Kann mir jemand ggf. einen Tipp geben wie ich bereits mit ihm arbeiten könnte ? Weiss langsam nicht mehr so recht weiter.
Viele Grüße,
Alex -
- Vor einem Moment
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Hi
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Wenn er dieses Verhalten seit 4 Wochen zeigt, dann hast Du vor allem noch nicht lange genug durchgehalten;) Entscheide Dich für 1 Methode und ziehe sie konsequent durch. Ein "wilder" Junghund braucht mehr Geduld. Das gilt insbesondere für die Leinenführigkeit. Und da er am Halsband auch zieht, wechsel ruhig wieder zum Geschirr. Damit schonst Du seine Gesundheit. Nutze jede Gelegenheit, ihn zu loben und für das erwünschte Verhalten zu bestätigen. Und wenn er nur eine Millisekunde "die Klappe hält"
oder mal nicht zieht.
Und vergiß die Rangordnung. Der will Dir nicht die Weltherrschaft entreißen, er ist einfach nur jung und voller Tatendrang.
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Hallo,
kommt mir doch sehr bekannt vor - ich habe einen 6 Monate alten weißen Schäferhundrüden
Mit Rangfolge hat das nix zu tun - dein Hund weiß ehr nicht wohin vor lauter jugendlichem Übermut. Und Schäferhunde neigen ja eh zu einem "losen Mundwerk".
In denen Situationen ruhig bleiben ist schon mal sehr gut - dass habe ich von der Vorgängerin gelernt - auch eine weiße Schäferhündin, aber das Hyper-Hyper-Model - daher kommt mir deine Beschreibung sehr bekannt vor
Je genervter und barscher ich wurde, deste schlecher liefs mit dem Hund - erst als ich Ruhe bei mir reinbekommen habe, ging's auch mit dem Hund besser.Bleib gelassen und ruhig - dass wird schon! Und mach dich für deinen Hund interessant - Lieblingsspielzeug vielleicht nur beim Spaziergang mitnehmen, Leckerchen über den Boden kullern - im Laubhaufen verstecken und suchen lassen, Leckerchen / Spielzeug werfen und Hund erst mal kurz warten lassen, so kann dein Hund allmählich etwas Geduld lernen.
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Danke für eure Beiträge !!
Nur ist mein Verhalten richtig bzw. wie soll ich mich verhalten wenn er permanent bellt oder an der Leine zieht ? Ich kann ihm nicht die Schnauze zu halten oder permanent die Richtungen wechseln
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ja aber wenn du nicht permanent die richtung wechselst wird er ja immer in seinem Verhalten bestätigt...
außerdem wird er dich nicht ernstnehmen wenn du einmal die richtung wechselst und dann wieder nicht
is halt meine meinung...
glg
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Ja, ja, die Junghunde ... Das wird ein bißchen dauern, von jetzt auf gleich geht da gar nichts. Wir haben es mittlerweile (fast) im Griff.
Geübt haben wir die Impulskontrolle: Die Tür geht erst auf, wenn Hundi auf seinem Popo sitzt und wartet, er geht nach Dir raus - nicht, weil er sonst die Weltherrschaft bekommt, sondern weil er sich beherrschen soll und er kapiert das am besten, wenn die Tür gleich wieder zu geht. Das geht mit der Haustür und mit der Autotür. Dabei nicht mit ihm schimpfen, gar nichts sagen. Wenn er beim Losgehen rumbellt, wieder umdrehen, reingehen und das Ganze von vorn. (Wenn er schlau ist, hat er allerdings bald raus, wie lange er mit dem Bellen warten muss, bis Du soweit entfernt bist, dass Du nicht mehr umdrehst
)
Außerdem könnte es helfen, wenn Du ihn Platz machen lässt, wenn er bellt - wenn er das schon kann. Das ist irgendwie effektiver als Sitz, warum weiß ich nicht. Und vor allem - immer schön die Ruhe bewahren.
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Bei meinem Hund in der Hundeschule haben wir die Leinenführigkeit aufgebaut in dem die Hunde Halsband und Geschirr um hatten. War die Leine am Geschirr haben wir icht auf Leinenführigkeit geachtet sondern haben nicht eingegriffen wenn der Hund gezogen hat. War die Leine jedoch am Halsband eingehakt war absolute Leinenführigkeit angesagt. Zunächst haben wir den Hund nur in ganz ruhiger Umgebung und für ganz kleine Strecken ans Halsband genommen. Immer dann und dort wenn wir Zeit hatten ganz konzentriert Leinenführig mit dem Hund zu gehen und nur so lange wie sich der Hund konzentrieren konnte. Wurde Leinenführigkeit geübt haben wir am Anfang nahezu jeden Schritt den der Hund gut neben uns gelaufen ist durch Leckerchen belohnt. (Leine in die gegenüberliegende Seite vom Hund und mit der zugewandten Hand sehr beleibte Leckerchen geben) sobald er auch nur ansatzweise zieht sofort stehenbleiben, den Hund neben dich locken und dann belohnen sobald er wieder neben dir ist. Dann gehst du wieter und belohnst wieder kräftig. Ist echt anstrengend aber es lohnt sich und du kannst ans Geschirr wechseln wenn es nicht mehr geht.Wenn der Hund nicht sich nicht mehr konzentrieren kann wieder ans Geschirr wechseln und nach einer Weile evtl nocheinmal trainiern. Diese Aufteilung zwischen Geschirr und Halsband hat den Vorteil das du beim Laufen am Halsband also dem Üben der Leinenführigkeit fast zu 100% konsequent sein kannst ohne den Hund oder dich zu überfordern. Wenn es nicht mehr geht wechselst du halt wieder zu Geschirr. Je nach Fortschritt kannst du die Dauer und die Ablenkungen langsam steigern. Wenn du jetzt mit deinem Hund in den Wald gehst würde ich dir raten ihn ans Geschirr zu nehmen und sein Verhalten zunächst noch zu ignorieren. Erst solltes du die Leinenführigkeit wie beschrieben aufbauen. Klappt das kannst du dich dann langsam daran wagen ihn auch in solchen Situationen mit vielen Leckerlies am Halsband zu führen. Sollte es dann nicht klappen, nehme ihn wieder ans Geschirr und gehen im Trainig einen Schritt zurück.
Bei Till und mir hat es wunderbar funktioniert und es ist auch ein extrem Lebhafter und Agiler Hund
Ich hoffe ich habe das einigermaßen verständlich erklärem können. Sonst frage noch einmal nach.Viel Spaß beim trainieren wünschen Franziska mit Till
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Danke für eure Beiträge !!
Nur ist mein Verhalten richtig bzw. wie soll ich mich verhalten wenn er permanent bellt oder an der Leine zieht ? Ich kann ihm nicht die Schnauze zu halten oder permanent die Richtungen wechseln
ich würde dir dazu raten ganz intensiv impulskontrolle mit dem hund zu machen. zuerst im haus, dann draußen ohne ablenkung und nach und nach die ablenkung steigern.
versuch mal das an der leine laufen so zu gestalten, dass er keinen erfolg mehr hat und nicht mehr vorwärts kommt, wenn er zieht. du mußt schneller sein/reagieren als er. stell dich neben ihn, arm hängt runter, leine locker. wenn ihr los geht und dein arm geht nach vorne, sofort, nicht erst, wenn der arm schon einen meter lang ausgezogen ist, "in den hund laufen", ist er wieder bei dir, weiter gehen. tempowechsel, slalom und winkel laufen ist auch sehr hilfreich. rückwärts laufen, hund folgt dir, ist er auf deiner höhe, reindrehen, so daß du wieder neben deinem hund stehst - und weiter gehts.
mach diese übungen nur, wenn du konzentriert und ruhig arbeiten kannst. du kannst ihm ja am geschirr etwas mehr leine und freiheit geben, die übungen kannst du dann mit hb und normaler leine machen.
viel spaß. gruß marion
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Also wenn er so ausflippt, wenn ihr in den Wald fahrt, würde ich mir ganz ehrlich einen Campingsstuhl einpacken und warten bis er sich beruhigt, egal wie lange das dauert. Ich würde so einen ausflippenden Hund gar nicht erst ausladen. Vielleicht auch manchmal einfach so hinfahren, Campingstuhl aufstellen, warten bis er ruhig ist, Leckerlie, nach Hause fahren, einfach um die Erwartungshaltung zu verringern. Absitzen lassen vorm Aussteigen ist sehr sinnvoll ;).
Wie lastest du ihn den kopfmäßig aus? Ich denke ich würde mal versuchen Suchspiele zu machen, meinetwegen vorher im Garten, einfach dass er mal zu denken hat.
Mit dem Umlenken musst du anfangen, bevor er anfängt zu Kläffen bzw. sich darauf vorbereitet.
Was benutzt du denn für Leckerlies? Ich würde am Anfang supertolle benutzen. Richtungswechsel funktioniert bei keinem meiner Hunde. bzw. halte ich es nicht für besonders sinnvoll. Einfach weil es in meinen Augen bei besonders aufgedrehten Hunden die Spannung nur erhöht.
Hast du es mal mit Ablegen + Leckerlies versucht? Einfach um Spannung ein bisschen abzubauen und Ruhe reinzubringen.
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Zitat
Mit dem Umlenken musst du anfangen, bevor er anfängt zu Kläffen bzw. sich darauf vorbereitet.
Was benutzt du denn für Leckerlies? Ich würde am Anfang supertolle benutzen.
Hast du es mal mit Ablegen + Leckerlies versucht? Einfach um Spannung ein bisschen abzubauen und Ruhe reinzubringen.Genau - dass ist der springende Punkt. Du musst schneller sein wie dein Hund - du musst ihn ablenken, noch bevor er das kläffen anfängt.
Versuch mal zu Hause ein Kommande wie z.B. "Schau" aufzubauen - also dass dich dein Hund anschaut, sich auf dich konzentriert und nehm wirklich die absoluten Lieblingsleckerchen von deinem Hund (bei uns ist's Fisch).
Ich übe mit meinem auch immer Ablegen, Leckerchen werfen, Hund muss liegen bleiben und darf es erst auf Komando holen/suchen.Wenn dir Spaziergänger entgegenkommen und dein Hund kläfft und zerrt, bleib stehen, lass ihn sitzten oder liegen und versuch ihn auf dich zu konzentrieren. Das mach ich immer wenn meiner meint er müsste spinnen - find ich entspannter und er konzentriert sich dann auch besser auf mich.
Und schau, dass er auch mal ordentlich ohne Leine toben kann und so seine Spannung abbauen kann.
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